Geld verdienen mit Leerverkäufen

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Geld verdienen mit Leerverkäufen

 
14.09.02 09:14
In Amerika ist es schon lange salonfähig und auch deutsche Trader kommen langsam auf den Geschmack, an fallenden Kursen Geld zu verdienen. Bisher war das so genannte leer verkaufen von Aktien in Deutschland allerdings nur über Umwege einem bestimmten Klientel und nur für einen begrenzten Zeitraum möglich.

Aktien verkaufen, die man noch gar nicht besitzt, wird als leer verkaufen oder shorten bezeichnet. Dazu „leiht“ sich der Anleger von seinem Broker Papiere aus - von denen er fallende Notierungen erwartet - und verkauft sie am Markt, mit dem Ziel sie später günstiger zurückzukaufen.

Intraday- und overnight-shortselling

In Deutschland gibt es zwei Varianten Aktien leer zu verkaufen: intraday- und overnight-shortselling. Beim erstgenannten wird das Geschäft ab einer gewissen Uhrzeit, wenn noch nicht geschehen, automatisch vom Broker glattgestellt. Denn das Risiko bei dieser Art der Börsenspekulation ist groß. Fängt der Kurs entgegen der Erwartung an zu steigen, befindet sich der Anleger sofort im Verlustbereich, der theoretisch nach oben unbegrenzt ist.

Bei der zweiten Variante sind Leerverkäufe bis maximal zehn Tage möglich. Allerdings gibt es in Deutschland nur wenige Anbieter, die Leerverkäufe konkret auf Aktien anbieten. Meist besteht für den Anleger nur die Möglichkeit über Termingeschäfte auf sinkende Kurse zu setzen.

Aktienleerverkauf in Deutschland...

Anders beim Anbieter Sino. Hier werden beide Varianten des Aktienleerverkaufs angeboten. Die Mindesteinlage liegt allerdings bei 50.000 Euro. Die Provisionsgebühren betragen 0,19 Prozent vom Volumen, bei einem Minimum von acht Euro. Zusätzlich fallen für das overnight-shortselling 60 Euro pro Trade an. Allerdings: Bei Sino kann der Zeithorizont bei liquiden Titeln bis zu einem Jahr betragen - die große Ausnahme. Depotgebühren fallen nicht an. Jedoch wird darauf geachtet, dass der Anleger das Risiko des Instrumentes abschätzen kann.

Der Anbieter E-Trade will demnächst ebenfalls Leerverkäufe für eine breitere Schicht in Deutschland ermöglichen. Zu genauen Konditionen wollte man sich bei E-Trade jedoch noch nicht äußern. Hier ist in den nächsten Tagen mit einer Entscheidung zu rechnen.

...und in Amerika


Bleibt also die Möglichkeit ein Konto in Amerika zu öffnen, um darüber Leerverkäufe abzuwickeln. Eine Begrenzung des Zeithorizonts besteht hier nicht, dafür muss der Anleger einige andere Punkte beachten: So können - ohne teure Aufschläge - oftmals nur Aktien gehandelt werden, die auch in Amerika zum Handel zugelassen sind.

Zusätzlich bestehen einige besondere Regeln: So ist das shorten lediglich nach einem „uptick“, also einer Bewegung nach oben, möglich. Damit sollen Manipulationen von Short-Sellern unterbunden werden. Zudem muss die Aktie verleihbar sein und Leerverkäufe über ein Margin-Konto abgewickelt werden. Die Konditionen einiger ausgewählter US-Broker finden sich in der Tabelle am Ende des Textes.

CFD - Contract for Difference

In jüngster Zeit beginnt sich daneben eine Alternative abzuzeichnen: Mit „Contract for Difference“ (CFD) können Investoren zeitlich unbegrenzt auf fallende Kurse setzen - auch in Deutschland. Das Verfahren ist ähnlich: Der Anleger verkauft nicht selbst die Aktie, sondern den daran gekoppelten Differenzkontrakt. Hierdurch reduzieren sich die Kosten spürbar. Der Hebeleffekt variiert in der Regel zwischen zwei und fünf, kann jedoch vereinzelt auch bis zu 20 betragen - bei einem dann stark erhöhten Risiko versteht sich. Für den Anleger bedeutet dies, dass er mit 10.000 Euro beispielsweise 50.000 Euro einsetzen und den Gewinn damit verfünffachen kann.

Die Mindesteinlage beim Hanseatic Brokerhouse liegt bei 15.000 Euro, bei Actior sind es 20.000 Euro. Die Provisionssätze bewegen sich im üblichen Rahmen von Discountbrokern (siehe Tabelle). Aufgrund des langfristigen Spekulationszeitraums fallen bei Short-Positionen Zins- und Dividendenkosten an, beziehungsweise werden bei Long-Positionen Zinsen gezahlt. Grundlage ist ein Referenzzinssatz plus oder minus einem bestimmten Prozentsatz. Handelbar sind sämtliche in den großen Indizes gelisteten Aktien in Europa und Amerika.

Leerverkäufe zur Depotabsicherung

Welche der vorgestellten Möglichkeiten der Anleger für sich wählt, bleibt eine individuelle Entscheidung. Sie hängt nicht zuletzt von Präferenzen bezüglich einem Ansprechpartner, dem verfügbaren Anlagevermögen oder Risikoverhalten ab. Festzuhalten bleibt, dass sich auch in Deutschland das Umfeld für Aktienleerverkäufe langsam zu wandeln scheint. Und das ist gut so. Denn Leerverkäufe sind kan  verdammenswürdiges Spekulationsobjekt, sondern dienen der Marktbereinung sowie zur Depotabsicherung und sind damit ein durchaus sinnvolles Instrument, das viel zu selten zu diesem Zweck eingesetzt wird.

Internet-Adressen von Discountbroker, die CFD anbieten:

www.hanseatic-brokerhouse.de

www.actior.de

www.vantage.de

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