EZB senkt Leitzins auf 2,0 Prozent
Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich zu einem großen Zinsschritt nach unten durchgerungen. Der entscheidende Leitzins für die gesamte Eurozone wurde von 2,5 auf 2,0 Prozent zurückgenommen. Dies teilte die Notenbank nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt mit. Damit haben die europäischen Währungshüter die Erwartungen der internationalen Finanzwelt und der Politik erfüllt, mit einer Zinssenkung einen Beitrag zur Stabilisierung der aktuell labilen Konjunktur zu leisten.
Die Entscheidung wurde unmittelbar nach der Veröffentlichung begrüßt. «Die EZB hat die drohenden Gefahren erkannt und reagiert mit einer expansiven Geldpolitik», kommentierte Commerzbank (Xetra: 803200.DE - Nachrichten - Forum) -Chefvolkswirt Ulrich Ramm den Beschluss. Mit billigerem Geld würde den potenziellen ANZEIGE
Gefahren einer Deflation begegnet. «Sparen wird weniger attraktiv und die Anziehungskraft des Euro verringert», betonte er.
Nach Meinung des Chefvolkswirtes der Frankfurter Deka-Bank, Prof. Michael Hüther, hat sich die EZB ihrer Verantwortung gestellt. «Der vorhandene Zinsspielraum wurde genutzt, um die Deflationsbefürchtungen zurückzudrängen.»
Insbesondere in der Bundesrepublik war in den vergangenen Wochen die Sorge aufgekommen, auf Grund sinkender Verbraucherpreise könne es in Erwartung weiterer Preissenkungen zu einem dauerhaften Nachfragestau kommen. «Diese Befürchtungen hat die EZB nun neutralisiert», sagte Hüther.
Die positiven Wirkungen sieht der Deka-Chefvolkswirt weniger in weiter fallenden Kreditzinsen als in der psychologischen Wirkung für die Stabilität der Volkswirtschaft. Beide Ökonomen stimmen darin überein, mit der EZB-Zinssenkung werde der Aufwertungsdruck für den Euro gegenüber dem Dollar gemildert. «Der Euro wird zwar weiterhin stark bleiben, aber man muss ihn nicht künstlich attraktiv machen», bekräftigte Ramm.
Niedrigere Zinsen in Europa reduzieren den Zinsabstand zu den USA und damit die Neigung, in Euro-Anlagen zu investieren. Die amerikanische Notenbank hat ihren Leitzins bereits auf 1,25 Prozent herabgeschleust. Der höhere Außenwert der europäischen Gemeinschaftswährung führt zwar zu billigeren Importen, erschwert allerdings das Exportgeschäft mit den Vereinigten Staaten, in die etwa zehn Prozent der deutschen Ausfuhren gehen.
Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich zu einem großen Zinsschritt nach unten durchgerungen. Der entscheidende Leitzins für die gesamte Eurozone wurde von 2,5 auf 2,0 Prozent zurückgenommen. Dies teilte die Notenbank nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt mit. Damit haben die europäischen Währungshüter die Erwartungen der internationalen Finanzwelt und der Politik erfüllt, mit einer Zinssenkung einen Beitrag zur Stabilisierung der aktuell labilen Konjunktur zu leisten.
Die Entscheidung wurde unmittelbar nach der Veröffentlichung begrüßt. «Die EZB hat die drohenden Gefahren erkannt und reagiert mit einer expansiven Geldpolitik», kommentierte Commerzbank (Xetra: 803200.DE - Nachrichten - Forum) -Chefvolkswirt Ulrich Ramm den Beschluss. Mit billigerem Geld würde den potenziellen ANZEIGE
Gefahren einer Deflation begegnet. «Sparen wird weniger attraktiv und die Anziehungskraft des Euro verringert», betonte er.
Nach Meinung des Chefvolkswirtes der Frankfurter Deka-Bank, Prof. Michael Hüther, hat sich die EZB ihrer Verantwortung gestellt. «Der vorhandene Zinsspielraum wurde genutzt, um die Deflationsbefürchtungen zurückzudrängen.»
Insbesondere in der Bundesrepublik war in den vergangenen Wochen die Sorge aufgekommen, auf Grund sinkender Verbraucherpreise könne es in Erwartung weiterer Preissenkungen zu einem dauerhaften Nachfragestau kommen. «Diese Befürchtungen hat die EZB nun neutralisiert», sagte Hüther.
Die positiven Wirkungen sieht der Deka-Chefvolkswirt weniger in weiter fallenden Kreditzinsen als in der psychologischen Wirkung für die Stabilität der Volkswirtschaft. Beide Ökonomen stimmen darin überein, mit der EZB-Zinssenkung werde der Aufwertungsdruck für den Euro gegenüber dem Dollar gemildert. «Der Euro wird zwar weiterhin stark bleiben, aber man muss ihn nicht künstlich attraktiv machen», bekräftigte Ramm.
Niedrigere Zinsen in Europa reduzieren den Zinsabstand zu den USA und damit die Neigung, in Euro-Anlagen zu investieren. Die amerikanische Notenbank hat ihren Leitzins bereits auf 1,25 Prozent herabgeschleust. Der höhere Außenwert der europäischen Gemeinschaftswährung führt zwar zu billigeren Importen, erschwert allerdings das Exportgeschäft mit den Vereinigten Staaten, in die etwa zehn Prozent der deutschen Ausfuhren gehen.