Rohstoffhause dürfte weitergehen
Experten erhöhen ihre Dax-Prognosen
Für Fondsmanager Klaus Kaldemorgen und Vermögensverwalter Jens Erhardt ist die derzeitige Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten noch lange nicht beendet. Noch zum Jahreswechsel hatten die Banken in der traditionellen Kapitalumfrage dem deutschen Leitindex erheblich weniger Potenzial eingeräumt.
HB FRANKFURT. „Der Dax dürfte am Jahresende höher als jetzt stehen, zehn bis 15 Prozent auf den gegenwärtigen Dax-Kurs könnten noch drin sein. Viele Anleger kommen jetzt auf den Geschmack“, sagte Klaus Kaldemorgen, Geschäftsführer bei der Fondsgesellschaft DWS, am Montag auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Die Bewertung sei in einigen Branchen wie etwa der Öl- und Rohstoffindustrie sowie im Finanzsektor immer noch niedrig. Derzeit notiert der wichtigste deutsche Börsenindex bei rund 6 134 Punkten, ein Plus von 15 Prozent würde einen Stand von etwa 7 000 Stellen bedeuten.
Auch Vermögensverwalter Jens Ehrhardt ist optimistisch für deutsche Aktien. „Es geht noch ein gutes Stück höher. Zehn Prozent sind durchaus möglich“, prognostizierte er. Vor allem das gestiegene Interesse ausländischer Investoren an deutschen Geldanlagen könne für einen weiteren Schub sorgen. „Deutschland ist im Moment die Story im Ausland.“
Etwas zurückhaltender zeigte sich dagegen Wolfram Gerdes von der Fondsgesellschaft Cominvest. Er rechnet zwar auch mit weiteren Kursgewinnen des Dax und schätzt den Leitindex bis zum Jahresende bei 6 500 Punkten. Er verwies allerdings auch auf einige mögliche Belastungsfaktoren, wie etwa den schwächeren Dollar oder den hohen Ölpreis. „Die Risiken am Aktienmarkt haben deutlich zugenommen“, stellte er fest.
Einig sind sich die Anlageexperten bei einem Thema: Rohstoffe werden sich weiter einer großen Nachfrage erfreuen und teuer bleiben. „Die Rohstoffhausse geht weiter“, sagte Thomas Meyer zu Drewer von Lyxor voraus. Ähnlich äußerte sich auch DWS-Experte Kaldemorgen, der Agrarrohstoffe für ein wichtiges Anlagethema der Zukunft hält.
Noch zum Jahresanfang waren Banken vorsichtiger. In der traditionellen Handelsblatt-Kapitalmarktumfrage reichte die Dax-Prognose von 5 000 bis 6 100 Punkten. Im Durchschnitt der Prognosen wurde damals der Dax Ende nächsten 2006 bei 5 717 Punkten gesehen. Das hätte einem Kursgewinn von knapp fünf Prozent entsprochen.
Nur sieben Banken hatten für das Jahr 2006 eine mutige Dax-Prognose mit einem Index-Stand von 6 000 und mehr Punkten gewagt, Die größten Optimisten wären Credit Suisse First Boston, Dekabank und National-Bank, die alle mit 6 100 Zählern gerechnet haben. Zu den weiteren Aktien-Optimisten zählen ABN Amro, Landesbank Rheinland-Pfalz, das Bankhaus Pictet und die WestLB. Am wenigsten hatte JP Morgan Chase dem Dax zugetraut und mit 5 000 Punkten zum Jahresende 2006 gerechnet. Die Analysten schreckt die Zusammensetzung des Dax, der viele zyklische Unternehmen enthält. Zudem hätten die Autobranche und der Chemiebereich ein sehr hohes Gewicht, das sich negativ niederschlage.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 08. Mai 2006, 13:55 Uhr
Euch,
Einsamer Samariter
Experten erhöhen ihre Dax-Prognosen
Für Fondsmanager Klaus Kaldemorgen und Vermögensverwalter Jens Erhardt ist die derzeitige Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten noch lange nicht beendet. Noch zum Jahreswechsel hatten die Banken in der traditionellen Kapitalumfrage dem deutschen Leitindex erheblich weniger Potenzial eingeräumt.
HB FRANKFURT. „Der Dax dürfte am Jahresende höher als jetzt stehen, zehn bis 15 Prozent auf den gegenwärtigen Dax-Kurs könnten noch drin sein. Viele Anleger kommen jetzt auf den Geschmack“, sagte Klaus Kaldemorgen, Geschäftsführer bei der Fondsgesellschaft DWS, am Montag auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Die Bewertung sei in einigen Branchen wie etwa der Öl- und Rohstoffindustrie sowie im Finanzsektor immer noch niedrig. Derzeit notiert der wichtigste deutsche Börsenindex bei rund 6 134 Punkten, ein Plus von 15 Prozent würde einen Stand von etwa 7 000 Stellen bedeuten.
Auch Vermögensverwalter Jens Ehrhardt ist optimistisch für deutsche Aktien. „Es geht noch ein gutes Stück höher. Zehn Prozent sind durchaus möglich“, prognostizierte er. Vor allem das gestiegene Interesse ausländischer Investoren an deutschen Geldanlagen könne für einen weiteren Schub sorgen. „Deutschland ist im Moment die Story im Ausland.“
Etwas zurückhaltender zeigte sich dagegen Wolfram Gerdes von der Fondsgesellschaft Cominvest. Er rechnet zwar auch mit weiteren Kursgewinnen des Dax und schätzt den Leitindex bis zum Jahresende bei 6 500 Punkten. Er verwies allerdings auch auf einige mögliche Belastungsfaktoren, wie etwa den schwächeren Dollar oder den hohen Ölpreis. „Die Risiken am Aktienmarkt haben deutlich zugenommen“, stellte er fest.
Einig sind sich die Anlageexperten bei einem Thema: Rohstoffe werden sich weiter einer großen Nachfrage erfreuen und teuer bleiben. „Die Rohstoffhausse geht weiter“, sagte Thomas Meyer zu Drewer von Lyxor voraus. Ähnlich äußerte sich auch DWS-Experte Kaldemorgen, der Agrarrohstoffe für ein wichtiges Anlagethema der Zukunft hält.
Noch zum Jahresanfang waren Banken vorsichtiger. In der traditionellen Handelsblatt-Kapitalmarktumfrage reichte die Dax-Prognose von 5 000 bis 6 100 Punkten. Im Durchschnitt der Prognosen wurde damals der Dax Ende nächsten 2006 bei 5 717 Punkten gesehen. Das hätte einem Kursgewinn von knapp fünf Prozent entsprochen.
Nur sieben Banken hatten für das Jahr 2006 eine mutige Dax-Prognose mit einem Index-Stand von 6 000 und mehr Punkten gewagt, Die größten Optimisten wären Credit Suisse First Boston, Dekabank und National-Bank, die alle mit 6 100 Zählern gerechnet haben. Zu den weiteren Aktien-Optimisten zählen ABN Amro, Landesbank Rheinland-Pfalz, das Bankhaus Pictet und die WestLB. Am wenigsten hatte JP Morgan Chase dem Dax zugetraut und mit 5 000 Punkten zum Jahresende 2006 gerechnet. Die Analysten schreckt die Zusammensetzung des Dax, der viele zyklische Unternehmen enthält. Zudem hätten die Autobranche und der Chemiebereich ein sehr hohes Gewicht, das sich negativ niederschlage.
Quelle: HANDELSBLATT, Montag, 08. Mai 2006, 13:55 Uhr
Euch,
Einsamer Samariter