Sonntag, 15. Juni 2003 | 14:25 Uhr
EW - Dax: Wie lange dauert die aktuelle Topbildung? | |
Erstes Abwärtsziel liegt nun bei rund 3.000+ | |
Trotz der letztwöchigen Ausdehnung bleibt es bei dem Grobfahrplan, dass ein top out favorisiert wird, so dass danach Abgaben bis zumindest rund 3.000 und später 2.700 Punkte folgen. Eine kurzfristige Ausdehnung bis über das letztwöchige Top kann noch nicht ausgeschlossen werden, da z.B. der steile Aufwärtstrend immer noch intakt ist. Ein wichtiger Widerstand liegt zu Wochenbeginn bei 3.205 Punkten UPDATE Elliottwave Analyse Dax Der Dax hat die favorisierte Topbildung im oberen 3.100-er Bereich nicht vollzogen. Zu Wochenbeginn wurde zwar der Mini-Support bei 3.100 verletzt, aber der Aufwärtstrend bei (damals) 3.070 wurde verteidigt. Bis einschließlich Freitag wurde dieser steile Trend nach oben ausgedehnt. Ein nachhaltiger Trendbruch, der als negatives Trendsignal notwendig wäre, gab es jedoch nicht. Die Frage ist, ob sich durch die Ausdehnung in der vergangenen Woche substanziell etwas an der mittelfristigen, technischen Situation ändert. Bislang wurde bekanntlich davon ausgegangen, dass der Dax unterhalb von 3.200 den Impuls seit Ende Mai beendet und dann in eine mehrwöchige Baissewelle mündet. Im Zuge dieses Downmoves sollten mindestens Kurse bis in den 2.700-e Bereich angesteuert werden, wobei das erste Zwischenziel im oberen 2.900-er Bereich liegt. Abgesehen davon, dass sich die zuletzt genannte Chartmarke leicht nach oben verschiebt, ist im Tageschart noch keine nachhaltige Veränderung der Muster und des gesamten technischen Situation erkennbar. Was analytisch benötigt wird, ist ein klarer Hinweis, dass der Anstieg seit dem 27. Mai (2.769) beendet wurde. Die wellentechnisch beste und zugleich auch simpelste Abzählung gelingt im Rahmen einer Welle 5 - also keinen neuen news. Technisch kann man das bisherige Szenario mit dessen Ausblick nur fortschreiben, was im sehr kurzfristigen Trendbereich teilweise unbefriedigend ist. Dennoch ist ein (sofern nicht bereits markierter) Kursgipfel nur knapp oberhalb der bisherigen Top am wahrscheinlichsten. Die nächste größere Trendbewegung ist somit abwärts gerichtet. Das erste Kursziel bleibt ebenfalls die untere Begrenzungslinie des flacheren Aufwärtstrends. Bei einer mehrtägigen Projektion läuft dies auf einen Move bis knapp über 3.000 Punkte hinaus. Sofern die Abwärtsmuster bis zu diesem Preisbereich korrektiv sind besteht dort die Chance einer "Weggabelung", zumindest was die Wellen-Szenarien betrifft. Auf Tagesbasis ist nämlich eine Welle B2 im Rahmen eines Double-Zigzag denkbar, was charttechnisch bedeutet, dass der Dax bei der Trendbegrenzung nach unten abprallt und das vorherige Top zumindest marginal überschreitet. Im Moment ist dies aber noch Zukunftsmusik, zumal das präferierte Szenario einen Bruch von rund 3.000 vorsieht. Die Folge sind anschließend weitere Abgaben bis zunächst rund 2.700. Vergleich Dax/NDX:
Kurzer charttechnischer Exkurs: Eigentlich ist der in den beiden oberen Charts skizzierte Vergleich zwischen dem Dax und dem NDX (ab 04/2001) analytisch nicht sauber, da es sich bei beiden Indizes um verschiedene Situationen innerhalb deren mittelfristiger Trends handelt. Dennoch sind teilweise (insbesondere auf der Preisachse) Ähnlichkeiten klar erkennbar. Vor allem soll diese Gegenüberstellung als Denkanstoß auf die Anfragen verstanden werden, ob trotz des vermeintlichen Impulses seit März neue Lows erreichbar sind oder nicht. Wellentechnisch sind die Chancen momentan (!) eher gering, dass es tatsächlich zu einer simultanen Kursentwicklung beim Dax kommt, da die Kurzfristmuster deutlich differieren. Dennoch konnte man in den vergangenen zwei Jahren beobachten, dass die Anzahl der ausgebildeten irregular-flat Korrekturen deutlich zugenommen hat. Daily-Chart Dax: Kurzfristig: Was die kurzfristigen Intraday-Muster betrifft, sind die Kursmuster der vergangenen zwei Handelswochen nur sehr schwer wellentechnisch erfassbar - zumindest sie mit dem mittelfristigen Wellenbild konsistent sein sollen. Der Anstieg seit Ende Mai sollte nämlich als Impulswelle abgezählt werden, so dass das Label als Wave 5 möglich ist. Probleme bereiten vor allem die Patterns seit dem 06. Juni. Bis dahin ist ein Impulscount problemlos möglich. Schwierig ist vor allem der letztwöchigen Anstieg. Niedergradige, fünfwellige Teilwaves sind zweifelsfrei vorhanden. Nur zusammen ergibt sich aber kein klarer, idealtypischer Impuls. Dass dieser Move trotzdem als Teilwelle v skizziert wurde, kann folglich nur als Arbeitshypothese verstanden werden, hinter der zumindest ein kleines Fragezeichen gesetzt werden muss. Bezüglich der Intraday-Wellen ist die einzig sinnvolle Alternative eine komplexe Korrekturwelle iv, die zu Wochenbeginn zwischen 3.110-20 zu Ende gehen wird. Was danach folgt ist noch eine Welle v bis knapp 3.270 Punkte. Problematisch ist hier aber der nachhaltiger Break des immer noch intakten Aufwärtstrends. Unterm Strich ist für die nächsten 1-2 Sitzungen mit Hilfe der Elliottwaves wahrscheinlich kein 'Blumentopf zu gewinnen', was mit Hilfe andere Analysetechniken wett gemacht werden sollte. Kurzfristiger 5-Minuten-Chart:
Sehr kurzfristig: Ab dem Donnerstags-Top hat der Index trotz einer anfänglichen Seitwärtsbewegung doch noch Teilimpulse nach unten markiert. Zusammen sollte sich ein größerer fünfwelliger Move ergeben. Die bislang gebildeten Subwaves in aber noch nicht vollständig, so dass am Montag eine Ausdehnung nach unten realistisch ist. Die laufende Hauptantriebswave iii' wird wohl bis zunächst 3.143/44 laufen. Erst später werden im Rahmen der Subwave v' noch Preise bis 3.119 erreicht. Diese Entwicklung impliziert gleichzeitig einen nachhaltigen Trendbruch. Die wellentechnische Interpretation wird an dieser Stelle aus o.g. Gründen ausgelassen, selbst wenn dies anhand der klass. Charttechnik als negatives Trendsignal zu interpretieren ist. Markttechnik: Keine Veränderungen: Die Markttechnik ist unverändert positiv. Was man aber erkennen kann sind erste Erschöpfungstendenzen, die sich erst langsam in den Graphen niederschlagen. Bei einem uneinheitlichen Wochenstart kann sich dies in Divergenzen und ersten kleinen Umkehrsignalen niederschlagen. Aktuell ist dies aber noch Spekulation. Fazit: Trotz der letztwöchigen Ausdehnung bleibt es bei dem Grobfahrplan, dass ein top out favorisiert wird, so dass danach Abgaben bis zumindest rund 3.000 und später 2.700 Punkte folgen. Eine kurzfristige Ausdehnung bis über das letztwöchige Top kann noch nicht ausgeschlossen werden, da z.B. der steile Aufwärtstrend immer noch intakt ist. Ein wichtiger Widerstand liegt zu Wochenbeginn bei 3.205 Punkten.
Hinweis: In der bevorstehenden Handelswoche wird es bis Donnerstag keine Tagesanalysen geben. Vielen Dank für Ihr Verständnis. | |
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w:o Autor: Mathias Onischka, 14:25 15.06.03 |