Biotechnologie
Anlage in Biotechaktien auch 2003 kein Selbstläufer
10. Januar 2003 Der Nasdaq Biotechnology Index ist 2002 um 45 Prozent eingebrochen. Nur eine Handvoll der 72 im Branchenindex aufgeführten Biotechnologieunternehmen arbeitet bereits profitabel. Die Zeit der Investmentexperimente ist vorbei: Die Investoren halten Ausschau nach Unternehmen mit steigenden Gewinnen oder Medikamenten, die kurz vor der Markteinführung stehen.
Die Zurückhaltung der Investoren dürfte anhalten, sagen Teilnehmer der jährlichen J.P. Morgan H&Q Healthcare Conference, eines der wichtigsten Events für Biotech-Aktionäre. „Ich erwarte keine Flutwelle, die alle Boote aus dem Schlick zieht", meint Kris Jenner, verantwortlich für den 700 Millionen Dollar schweren T. Rowe Price Health Sciences Fund. „Wenn Sie sich die Firmen ansehen, die fundamental wachsen und deren Aktien heute niedriger notieren als vor ein oder zwei Jahren, können Sie mit einzelnen Werten wieder in gutes Kielwasser gelangen."
Marktführer Amgen in der Favoritenrolle
Zu den aktuellen Top-Picks gehört Amgen Inc., das weltgrößte Biotech-Unternehmen. Für 2003 erwartet Amgen einen Umsatzanstieg von bis zu 47 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Und selbst Vermögensverwalter, die eher die Finger von den Titeln der Branche lassen, nehmen Amgen in ihre Portefeuilles auf. „Amgen entwickelt sich von einem Biotech-Unternehmen zu etwas völlig Neuem", lobt Arnie Douville, Analyst für Biotech- und Pharmawerte bei Alliance Capital. „Amgen wird für Aktienfonds mit breiter Anlagestreuung immer wichtiger."
Wachstumsimpulse dürften 2003 in erster Linie von Neuentwicklungen kommen, schätzt Amgen und setzt dabei vor allem auf Aranesp zur Behandlung von Blutarmut sowie auf Neulasta, das bei Infektionen durch Chemotherapien eingesetzt wird. Die Amgen- Aktie, die im Juli noch für 31,07 Dollar zu haben war, stieg bis Ende 2002 um 56 Prozent und schloss am Donnerstag in New York bei 49,69 Dollar.
Anleger sind kritischer geworden
Medimmune Inc. gehört ebenfalls zu Jenners Favoriten. T. Rowe Price ist der viertgrößte Anteilseigner des Biotech-Unternehmens. Seine Grippeimpfung FluMist, die als Nasenspray verabreicht wird, hat bereits erste Vorprüfungen durch die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA bestanden. FluMist soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, stellt Medimmune in Aussicht. Das Präparat dürfte jährlich bis zu einer Milliarden Dollar umsetzen. „Die Hersteller sind nun in der Beweispflicht", erklärt Jenner, der ebenfalls Idec Pharmaceuticals Inc., Cephalon Inc. und Gilead Sciences Inc. im Portfolio hält. „Der Markt will Gewinne und harte Fakten sehen".
Für Biotech-Unternehmen, die noch am Anfang ihrer Geschäftstätigkeit stehen, dürfte es schwieriger werden, Kapital aufzunehmen. Was Investoren schätzen, sind interessante Produkte, die letzte Test durchlaufen und kurz vor ihrer Markteinführung stehen. „Die Investoren interessieren sich nur noch für die kurzfristige Entwicklung", sagt Michael Hart, Vorstandschef von Allos Therapeutics Inc. aus Boulder, Colorado. „Sie müssen mit einer regelrechten Flut von Nachweisen überzeugt werden."
Weil in diesem Jahr verhältnismäßig wenige Arzneimittel in der FDA-Pipeline sind, dürften die Branchengewinne nur moderat steigen, prognostiziert Laurence Blumberg, Präsident von Blumberg Capital Management. "Ein Durchbruch ist nicht in Sicht", meint Blumberg.
Auch unprofitable Biotechaktien können Kursgewinne bringen
Die Ausrichtung auf große Namen bedeutet nicht, dass Biotechunternehmen ohne Produkte oder Gewinne generell verschmäht werden. Zu den Spitzenreitern im Nasdaq Biotech Index gehörten letztes Jahr auch unprofitable Branchenvertreter. Medicines Co., United Therapeutics Corp. und Scios Corp. verzeichneten einen Umsatzanstieg mit neuen Medikamenten zur Behandlung von Herz- und Lungenerkrankungen.
"Diese Unternehmen mögen umstritten sein", räumt David Blaustein, mitverantwortlich für den Galleon Healthcare Fund, ein. "Aber egal, ob sie gerade neue Produkte auf den Markt gebracht haben oder neue Forschungsergebnisse vorlegen können - die Investoren können damit was anfangen."
Anlage in Biotechaktien auch 2003 kein Selbstläufer
10. Januar 2003 Der Nasdaq Biotechnology Index ist 2002 um 45 Prozent eingebrochen. Nur eine Handvoll der 72 im Branchenindex aufgeführten Biotechnologieunternehmen arbeitet bereits profitabel. Die Zeit der Investmentexperimente ist vorbei: Die Investoren halten Ausschau nach Unternehmen mit steigenden Gewinnen oder Medikamenten, die kurz vor der Markteinführung stehen.
Die Zurückhaltung der Investoren dürfte anhalten, sagen Teilnehmer der jährlichen J.P. Morgan H&Q Healthcare Conference, eines der wichtigsten Events für Biotech-Aktionäre. „Ich erwarte keine Flutwelle, die alle Boote aus dem Schlick zieht", meint Kris Jenner, verantwortlich für den 700 Millionen Dollar schweren T. Rowe Price Health Sciences Fund. „Wenn Sie sich die Firmen ansehen, die fundamental wachsen und deren Aktien heute niedriger notieren als vor ein oder zwei Jahren, können Sie mit einzelnen Werten wieder in gutes Kielwasser gelangen."
Marktführer Amgen in der Favoritenrolle
Zu den aktuellen Top-Picks gehört Amgen Inc., das weltgrößte Biotech-Unternehmen. Für 2003 erwartet Amgen einen Umsatzanstieg von bis zu 47 Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar. Und selbst Vermögensverwalter, die eher die Finger von den Titeln der Branche lassen, nehmen Amgen in ihre Portefeuilles auf. „Amgen entwickelt sich von einem Biotech-Unternehmen zu etwas völlig Neuem", lobt Arnie Douville, Analyst für Biotech- und Pharmawerte bei Alliance Capital. „Amgen wird für Aktienfonds mit breiter Anlagestreuung immer wichtiger."
Wachstumsimpulse dürften 2003 in erster Linie von Neuentwicklungen kommen, schätzt Amgen und setzt dabei vor allem auf Aranesp zur Behandlung von Blutarmut sowie auf Neulasta, das bei Infektionen durch Chemotherapien eingesetzt wird. Die Amgen- Aktie, die im Juli noch für 31,07 Dollar zu haben war, stieg bis Ende 2002 um 56 Prozent und schloss am Donnerstag in New York bei 49,69 Dollar.
Anleger sind kritischer geworden
Medimmune Inc. gehört ebenfalls zu Jenners Favoriten. T. Rowe Price ist der viertgrößte Anteilseigner des Biotech-Unternehmens. Seine Grippeimpfung FluMist, die als Nasenspray verabreicht wird, hat bereits erste Vorprüfungen durch die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA bestanden. FluMist soll noch in diesem Jahr auf den Markt kommen, stellt Medimmune in Aussicht. Das Präparat dürfte jährlich bis zu einer Milliarden Dollar umsetzen. „Die Hersteller sind nun in der Beweispflicht", erklärt Jenner, der ebenfalls Idec Pharmaceuticals Inc., Cephalon Inc. und Gilead Sciences Inc. im Portfolio hält. „Der Markt will Gewinne und harte Fakten sehen".
Für Biotech-Unternehmen, die noch am Anfang ihrer Geschäftstätigkeit stehen, dürfte es schwieriger werden, Kapital aufzunehmen. Was Investoren schätzen, sind interessante Produkte, die letzte Test durchlaufen und kurz vor ihrer Markteinführung stehen. „Die Investoren interessieren sich nur noch für die kurzfristige Entwicklung", sagt Michael Hart, Vorstandschef von Allos Therapeutics Inc. aus Boulder, Colorado. „Sie müssen mit einer regelrechten Flut von Nachweisen überzeugt werden."
Weil in diesem Jahr verhältnismäßig wenige Arzneimittel in der FDA-Pipeline sind, dürften die Branchengewinne nur moderat steigen, prognostiziert Laurence Blumberg, Präsident von Blumberg Capital Management. "Ein Durchbruch ist nicht in Sicht", meint Blumberg.
Auch unprofitable Biotechaktien können Kursgewinne bringen
Die Ausrichtung auf große Namen bedeutet nicht, dass Biotechunternehmen ohne Produkte oder Gewinne generell verschmäht werden. Zu den Spitzenreitern im Nasdaq Biotech Index gehörten letztes Jahr auch unprofitable Branchenvertreter. Medicines Co., United Therapeutics Corp. und Scios Corp. verzeichneten einen Umsatzanstieg mit neuen Medikamenten zur Behandlung von Herz- und Lungenerkrankungen.
"Diese Unternehmen mögen umstritten sein", räumt David Blaustein, mitverantwortlich für den Galleon Healthcare Fund, ein. "Aber egal, ob sie gerade neue Produkte auf den Markt gebracht haben oder neue Forschungsergebnisse vorlegen können - die Investoren können damit was anfangen."