E.ON im Tauziehen um Ruhrgas-Anteile von ThyssenKrupp
Der Düsseldorfer Energiekonzern E.On befindet sich in einem komplizierten Übernahmeprozess für die Ruhrkohle-Sparte Ruhrgas. Der Energieversorger ist darauf aus, seine Gasaktivitäten auszubauen, nachdem indirekt schon über 25% an Ruhrgas von der britischen BP übernommen wurden .
Die Eigentumsverhältnisse bei Ruhrgas sind jedoch sehr kompliziert. Die Ruhrkohle AG hält knapp 18% an Ruhrgas. Ruhrkohle wiederum ist im Besitz von E.On, die Düsseldorfer halten allerdings nur einen Minderheitsanteil. Mit im Boot sind noch RWE, sowie die ThyssenKrupp. Im Verkaufsprozess stellen die Stahlkocher sich jedoch quer, laut ThyssenKrupp führt die Ruhrkohle derzeit keine Gespräche mit E.On.
Ähnlich stur stellt sich die britische Vodafone-Gruppe. Nach der Mannesmann-Übernahme halten sie ebenfalls Anteile an Ruhrgas. Allerdings haben die Briten verlauten lassen, dass die Aktivitäten der Ruhrgas nicht zu ihrem Kerngeschäft zählen würden. Zur Komplettierung dieses Reigens hält der Essener Versorger RWE einen kleinen Anteil an Ruhrgas, auf die E.On allerdings laut Aussage des Vorstandschefs Hartmann eine Kaufoption besitzt.
E.On ist an Ruhrgas unter dem Aspekt interessiert, das bisherige Gasgeschäft zu ergänzen und damit die Stellung zum größten deutschen Gasversorger einzunehmen. Analysten halten diesen Schritt für sinnvoll, da die Düsseldorfer sich mit der Ruhrgas perfekt ergänzen würden. E.On muss auf der anderen Seite auch Klarheit über sein Gasgeschäft bekommen, da derzeit weitere Entscheidungen über umfangreiche Joint-Ventures mit der russischen Gazprom anstehen.