Aktienindizes
Dow-Rekord ohne Euphorie
Der Dow Jones Index ist in Rekordlaune. Doch von Euphorie, wie zuletzt vor gut sechs Jahren, kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Das Umfeld ist von Sorgen um eine merkliche Abschwächung der Weltwirtschaft geprägt.
Ein Abbild der allgemeinen Marktlage ist der Höhenflug der amerikanischen Standardwerte überdies nicht. Viele große Aktienindizes rangieren - trotz fortgesetzter Kursgewinne - weiterhin deutlich unter ihren einstigen Höchstständen. Die unterschiedlich tiefen Wunden der Aktienbaisse sind in den meisten Fällen noch lange nicht geheilt.
Der Dow ist mit Rekordmeldungen alleine
Getragen vor allem durch eine Entspannung am Ölmarkt, stieg der Dow Jones Index am Mittwoch bis auf ein Allzeithoch von 11.786 Punkten. Bereits am Dienstag überrundete das meistbeachtete Börsenbarometer der Welt seine am 14. Januar 2000 aufgestellte Rekordmarke von 11.750 Punkten.
Mit solchen Rekordmeldungen steht der Dow in diesen Tagen vergleichsweise alleine, auch wenn die Stimmung an den Aktienbörsen der Welt eher positiv ist. Viele Indizes befinden sich in der Nähe langjähriger Hochs, zudem steht bei den meisten Marktbarometern seit Jahresbeginn ein stattliches Plus zu Buche: Der Deutsche Aktienindex Dax ist seither um gut 12 Prozent gestiegen, für den Dow selbst ergibt sich ein Plus von 10 Prozent. Alleine der Schweizer SMI, der spanische Ibex-35 und einige Schwellenmärkte sind ihren Höchstständen zumindest nahe.
Kein amerikanisches Phänomen
Das Ganze ist auch kein amerikanisches Phänomen, wie die Abstände des marktbreiten S&P 500 und des technologielastigen Nasdaq-Composite zur ihren Höchstständen zeigen. Und nur zehn der 30 Dow-Titel notieren höher als zum Jahresbeginn 2000. Vor allem die Technologiewerte liegen noch immer deutlich zurück. In der Hochphase des Börsenbooms waren sie heiß begehrt und gerieten in der folgenden Phase der Ernüchterung besonders unter Druck.
Daß sich unter den 30 Werten im Dow Jones nur wenige Technologietitel befinden, könnte denn auch die wiederholte Abkopplung dieses Marktbarometers erklären. Während der Nasdaq in der Korrekturphase fast 80 Prozent einbüßte, waren es beim Dow nur 38 Prozent.
Seit den jeweiligen Tiefpunkten im Jahr 2002 hat sich der schwankungsfreudige Technologieindex Nasdaq verdoppelt, die Standardwerte im Dow sind nur um 60 Prozent gestiegen. Mit Hewlett-Packard, IBM, Intel und Microsoft befinden sich derzeit nur vier Technologieunternehmen unter den 30 Dow-Aktien. Ihr Indexgewicht macht gut 11 Prozent aus.
Addiere die Kurse und teile die Summe
Dabei wird der Dow Jones heute noch so berechnet, wie es sein Begründer Charles Dow zum Ende des vorvergangenen Jahrhunderts tat. Der Wirtschaftsjournalist addierte die Kurse der damals noch zwölf Dow-Unternehmen, darunter bereits General Electric, und teilte die Summe durch die Zahl der einzelnen Werte, also durch zwölf.
Geändert haben sich seither nur die Zahl der Aktiengesellschaften und der Divisor, der den Änderungen in der Indexzusammensetzung, den Aktiensplits und den Dividendenzahlungen Rechnung trägt. Dieser Divisor beträgt aktuell 0,12493117.
Abgeschlagen unter den großen Aktienindizes
Jede Kursveränderung eines Dow-Wertes um einen Dollar bewegt deshalb den Dow um etwa 8 Punkte. IBM weist derzeit mit rund 82 Dollar den höchsten Aktienkurs aller Dow-Titel auf und steuert somit gut 656 Punkte oder 5,6 Prozent zum aktuellen Stand des Dow Jones bei.
Am weitesten abgeschlagen unter den großen Aktienindizes ist der japanische Nikkei 225. Der Auswahlindex müßte aus jetziger Sicht um 142 Prozent steigen, um die alte Rekordmarke zu brechen. Und noch etwas macht das Alleinstellungsmerkmal dieses Börsenbarometers aus: Während die meisten anderen Indizes ihre Höchststände im Jahr 2000 aufgestellt haben, liegt dieser Zeitpunkt beim Nikkei fast 17 Jahre zurück.
Quelle: faz.net
Euer
Einsamer Samariter
Dow-Rekord ohne Euphorie
Der Dow Jones Index ist in Rekordlaune. Doch von Euphorie, wie zuletzt vor gut sechs Jahren, kann keine Rede sein. Im Gegenteil: Das Umfeld ist von Sorgen um eine merkliche Abschwächung der Weltwirtschaft geprägt.
Ein Abbild der allgemeinen Marktlage ist der Höhenflug der amerikanischen Standardwerte überdies nicht. Viele große Aktienindizes rangieren - trotz fortgesetzter Kursgewinne - weiterhin deutlich unter ihren einstigen Höchstständen. Die unterschiedlich tiefen Wunden der Aktienbaisse sind in den meisten Fällen noch lange nicht geheilt.
Der Dow ist mit Rekordmeldungen alleine
Getragen vor allem durch eine Entspannung am Ölmarkt, stieg der Dow Jones Index am Mittwoch bis auf ein Allzeithoch von 11.786 Punkten. Bereits am Dienstag überrundete das meistbeachtete Börsenbarometer der Welt seine am 14. Januar 2000 aufgestellte Rekordmarke von 11.750 Punkten.
Mit solchen Rekordmeldungen steht der Dow in diesen Tagen vergleichsweise alleine, auch wenn die Stimmung an den Aktienbörsen der Welt eher positiv ist. Viele Indizes befinden sich in der Nähe langjähriger Hochs, zudem steht bei den meisten Marktbarometern seit Jahresbeginn ein stattliches Plus zu Buche: Der Deutsche Aktienindex Dax ist seither um gut 12 Prozent gestiegen, für den Dow selbst ergibt sich ein Plus von 10 Prozent. Alleine der Schweizer SMI, der spanische Ibex-35 und einige Schwellenmärkte sind ihren Höchstständen zumindest nahe.
Kein amerikanisches Phänomen
Das Ganze ist auch kein amerikanisches Phänomen, wie die Abstände des marktbreiten S&P 500 und des technologielastigen Nasdaq-Composite zur ihren Höchstständen zeigen. Und nur zehn der 30 Dow-Titel notieren höher als zum Jahresbeginn 2000. Vor allem die Technologiewerte liegen noch immer deutlich zurück. In der Hochphase des Börsenbooms waren sie heiß begehrt und gerieten in der folgenden Phase der Ernüchterung besonders unter Druck.
Daß sich unter den 30 Werten im Dow Jones nur wenige Technologietitel befinden, könnte denn auch die wiederholte Abkopplung dieses Marktbarometers erklären. Während der Nasdaq in der Korrekturphase fast 80 Prozent einbüßte, waren es beim Dow nur 38 Prozent.
Seit den jeweiligen Tiefpunkten im Jahr 2002 hat sich der schwankungsfreudige Technologieindex Nasdaq verdoppelt, die Standardwerte im Dow sind nur um 60 Prozent gestiegen. Mit Hewlett-Packard, IBM, Intel und Microsoft befinden sich derzeit nur vier Technologieunternehmen unter den 30 Dow-Aktien. Ihr Indexgewicht macht gut 11 Prozent aus.
Addiere die Kurse und teile die Summe
Dabei wird der Dow Jones heute noch so berechnet, wie es sein Begründer Charles Dow zum Ende des vorvergangenen Jahrhunderts tat. Der Wirtschaftsjournalist addierte die Kurse der damals noch zwölf Dow-Unternehmen, darunter bereits General Electric, und teilte die Summe durch die Zahl der einzelnen Werte, also durch zwölf.
Geändert haben sich seither nur die Zahl der Aktiengesellschaften und der Divisor, der den Änderungen in der Indexzusammensetzung, den Aktiensplits und den Dividendenzahlungen Rechnung trägt. Dieser Divisor beträgt aktuell 0,12493117.
Abgeschlagen unter den großen Aktienindizes
Jede Kursveränderung eines Dow-Wertes um einen Dollar bewegt deshalb den Dow um etwa 8 Punkte. IBM weist derzeit mit rund 82 Dollar den höchsten Aktienkurs aller Dow-Titel auf und steuert somit gut 656 Punkte oder 5,6 Prozent zum aktuellen Stand des Dow Jones bei.
Am weitesten abgeschlagen unter den großen Aktienindizes ist der japanische Nikkei 225. Der Auswahlindex müßte aus jetziger Sicht um 142 Prozent steigen, um die alte Rekordmarke zu brechen. Und noch etwas macht das Alleinstellungsmerkmal dieses Börsenbarometers aus: Während die meisten anderen Indizes ihre Höchststände im Jahr 2000 aufgestellt haben, liegt dieser Zeitpunkt beim Nikkei fast 17 Jahre zurück.
Quelle: faz.net
Euer
Einsamer Samariter