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Der USA Bären-Thread


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Dreiklang:

Auch Buchgeld ist reales Geld und allemal geeignet

14
24.08.09 02:39
...eine Blase aufzupumpen. Das Buchgeld des Staates sind Anleihen.

Wenn eine (Hunde)Hütte mit einer  völlig überteuerten Hypothek belastet wird, dann bleibt dies zunächst im Innenverhältnis von Schuldner und Bank. Wenn der Schuldner das Geld in den Konsum bringt und seine sämtlichen Gläubiger die gleiche Bank kontoführen lassen, dann löst das nach außen ebenfalls keinen Geldstrom aus, obwohl Geld geschaffen wurde und sich bewegt hat:vom Konto des Hausbesitzers auf das seiner Lieferanten, alles bei "einer" Hausbank. Wenn die Gläubiger ihr Geld nun abziehen und einer zweiten Bank übertragen, kann dies ebenfalls "verdeckt" geschehen, indem nur Buchgeld gegen einen Interbankenkredit übertragen wird. Irgendwann läuft der Interbankenkredit ab und die zweite Bank will "Geld sehen", d.h. eine Überweisung vom Zentralbankkonto der ersten Bank, welche sich nun (erst)  an die Zentralbank wenden muss. Hierzu wird  die Bank lombardfähige Sicherheiten an die Zentralbank verpfänden, um einen Lombardkredit   (so hieß er bei der Bundesbank, bei der EZB hat sich die Bezeichnung geändert)  zu erhalten.

Wenn sich die hinterlegten Sicherheiten  als "Schrott" herausstellen, etwa weil das Underlying, die Hundehütte, längst abgebrannt ist und ohnehin nichts wert war, dann hat die Bank ein Eigenkapitalproblem. Je mehr Interbankkredite im Zuge der Geldschöpfung entstanden, umso mehr Banken mit. Das ist die "Kernschmelze", tatsächlich käme es bei einer  Kernschmelze zu einem  Eindampfen von Buchgeld. Leider verdampfen dann auch Teile der Realwirtschaft.

TARP und Bernanke sei Dank passiert so etwas natürlich nicht.  Die Zentralbank gliedert den "Schrott" aus  und schreibt der wackelnden Bank einen fiktiven Gegenwert gut, was letztlich auf einen Schuldenerlass herausläuft und auf eine fixierte Umwandlung von Buchgeld in Realgeld.

Die Wandlung von Buchgeld in Realgeld, wie bei TARP geschehen, erhöht nicht die Geldmenge. Die ist bereits bei der Kreditierung der Hundehütte in schadhafter Weise erhöht worden. Geschädigt wurden also bei der Blase 2.0 alle Halter von Dollarguthaben und Anleihen, weil bei 2.0 die  Ausweitung der Buchgeldmenge gar nicht hätte erfolgen dürfen. Die Folgen (Assetinflation, Goldpreisanstieg, Ölspekulation) waren bereits zu besichtigen. Manchmal waren die Geschädigten auch die Profiteure, z.B. die arabischen Ölnationen.

Der Steuerzahler muss nicht notwendigerweise für die Geldmengenerhaltung durch TARP aufkommen, das kann  die FED alleine schultern.  Ohnehin muss die Geldmenge stets im Zusammenhang mit der  Geldumlaufgeschwindigkeit  gesehen werden . Das Produkt beider  liegt darnieder.  Deshalb soll die Wirtschaft jetzt durch eine wesentliche Ausweitung der Staatsquote in Gang gehalten werden. Das hierfür benötigte Buchgeld liefert der Staat, indem Anleihen gedruckt werden. Das belastet den Steuerzahler, weswegen aus amerikanischer Sicht  die Alternative: Tilgung durch Inflation - weitaus attraktiver, geradezu gesund und natürlich, erscheint.

An letzterer arbeitet die FED. Wie bringt man die Inflation in Gang, ohne dass es bemerkt wird?
Die FED hat kein Problem damit, Inflation zu verdecken, Stichwort: Hedonische Bewertung. Die lächerlich gering ausgewiesenen Inflationsraten der letzten 15 Jahre stimmen mit den tatsächlich beobachteten  Preissteigerungen nicht überein, doch die Märkte lassen sich nicht auf Dauer täuschen. Meine  Prognose: Mit je 10% Anstieg der Indizes ziehen die Knappheitsgüter mit je 20% nach , also im quadratischen Zusammenhang.

Daher sitzt Bernanke nun in der Klemme. Mit Nullzins haben wir bereits die Assetinflation. Die Rohstoffe ziehen an  und werden zur  Belastung der Realwirtschaft. Blase 3.0 taugt wohl noch für Indexsteigerungen, bei aber QE-induziert  wieder zunehmender Instabilität. Man bastelt  (fahrlässig)  an einer echten Stagflation mit jederzeitiger Crashgefahr, welche mit der eher gefühlten Stagflation der goldenen 70er nichts gemein hat.
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permanent:

Zu viele warten gleichzeitig

6
24.08.09 06:28

Zu viele warten gleichzeitig

24.08.2009 , 06:00 Uhr von Ulf Sommer

Kommt die Korrektur in der neuen Woche? Wenn die Mutigen wieder abspringen, um üppige Kursgewinne einzukassieren, dann könnte es so weit sein. Kommentar

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Stöffen:

What's on Tap?

5
24.08.09 08:02

WHAT’S ON TAP?

Earnings season is essentially over.  The market no longer has this positive catalyst backing it.  Dell is the only potentially market moving report on Thursday.  Economic data is relatively heavy, but scattered throughout the week:

Monday – A no news day.  Look for investors to position themselves early in the week in anticipation for Wednesday’s new homes data.

3-Month Bill Auction – 1:00 PM ET

6-Month Bill Auction – 1:00 PM ET

Tuesday – A potentially sloppy day.  The retail sales data has been terrible, but is largely ignored by the mainstream media and Wall Street.  Case/Shiller should show more signs of stabilization and consumer confidence is likely to show more weakness as retail sales continue to slip.

ICSC-Goldman Store Sales  – 7:45 AM ET
Redbook – 8:55 AM ET

S&P Case-Shiller HPI – 9:00 AM ET
Consumer Confidence  – 10:00 AM ET
State Street Investor Confidence Index – 10:00 AM ET

4-Week Bill Auction – 1:00 PM ET

52-Week Bill Auction – 1:00 PM ET
2-Yr Note Auction – 1:00 PM ET


Wednesday- The pivotal day during the week.  Investors expect a robust 3.2% growth in durable goods and another jump in new homes data.  The two could offset one another.

Durable Goods Orders – 8:30 AM ET
New Home Sales – 10:00 AM ET
EIA Petroleum Status Report – 10:30 AM ET

Dennis Lockhart Speaks – 11:30 AM ET

Thursday – GDP is expected to come in at -1.4%.  Expect this to be more or less in-line.  The claims estimate is calling for a hefty 565K.  Don’t be shocked to see “better than expected” data.

GDP – 8:30 AM ET
Jobless Claims – 8:30 AM ET
EIA Natural Gas Report – 10:30 AM ET
7-Yr Note Auction – 1:00 PM ET
 
Friday – The personal income data has been very weak lately.  Don’t expect the trend to change.

Personal Income and Outlays – 8:30 AM ET
Consumer Sentiment – 9:55 AM ET
Bubbles are normal and non-bubble times are depressions!
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ecki:

Warum warten? Alles geht hoch!

5
24.08.09 08:16
Der USA Bären-Thread 6367262
Jedenfalls sollten sich die durchschnittlichen Gewinne verfünffachen bei stagnierenden Kursen, damit das ganze wieder halbwegs ins Lot kommt.
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permanent:

Roubini Sees Big 'Double-Dip' Risk: Report

7
24.08.09 08:39
Roubini Sees Big 'Double-Dip' Risk: Report
NOURIEL ROUBINI, ECONOMIST, RECESSION, DOUBLE-DIP, DOOM, CRISIS
Reuters
| 24 Aug 2009 | 12:20 AM ET

Nouriel Roubini, one of the few economists who accurately predicted the magnitude of the
world's recent financial troubles, sees a "big risk" of a double-dip recession, according to an opinion piece posted on the Financial Times' Web site on Sunday.

Roubini, a professor at New York University's Stern School of Business, said it appears the global economy will bottom out in the second half of this year, and that U.S. and western
European economies will likely experience "anemic" and "below trend" growth for at least a couple of years.

Yet he warned that policymakers face a "damned if they do and damned if they don't" conundrum in trying to unwind their massive fiscal and monetary stimuli to keep the global economy from toppling into a depression.

He said that if policymakers try to fight rising budget deficits by raising taxes and cutting spending, they could undermine any recovery.

On the other hand, he said if they maintain large deficits, worries about excessive inflation will grow, causing bond yields and borrowing rates to rise and perhaps choking off economic growth.

 

Roubini said another reason to worry is that energy, food and oil prices are rising faster than fundamentals warrant, and could be driven higher by speculation or if excessive liquidity
creates artificially high demand.

He said the global economy "could not withstand another contractionary shock" if speculation drives oil rapidly toward $100 per barrel. U.S. crude oil futures traded Friday at about $73.83.

Roubini said the anemic growth he expects would follow a couple of quarters of rapid growth, as inventories and production levels recover from near-depression levels.

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daiphong:

safe haven säuft tendenziell ab

6
24.08.09 09:15
das bisherige "Risiko" erscheint dagegen zunehmend sicherer. Dass im nächsten Einbruch wieder alles im safe haven landet, ist unwahrscheinlich.
Die Amis werden weiter keine Steuern zahlen können und wollen, wozu hatte man schließlich das Weltwährungssystem. Und über Abwertung, Teuerungen, Stagflation (erst dann erreicht man die Talsohle, in der Investitionen in den USA wieder lohnen) irgendwie die Inflation schon erreichen. Das war in Japan alles ganz anders.
(Verkleinert auf 91%) vergrößern
Der USA Bären-Thread 254632
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Malko07:

#48180: Die Gefahr ist sehr

10
24.08.09 09:47
groß, dass das Hochpuschen der mentalen Lage und verschiedener Anlageklassen die Wirtschaft nicht wieder so richtig ans Laufen bringen wird. Wir haben es nämlich nicht mit einer normalen Rezession zu tun. Wir haben durch eine exzessive Verschuldungsorgie der Verbraucher, Firmen und Staaten einen zu tiefen Schluck aus der Pulle genommen, den wir erst mal verdauen müssen. Unser Spielraum ist praktisch Null und der Versuch durch weitere Verschuldung aus dem Dilemma herauszukommen wird wahrscheinlich nicht gelingen.  

Der jeder realen Grundlage entbehrenden Optimismus ist die Vorbereitung, sollte nochmals einen gehörigen Schub in der Wirtschaft abwärts gehen, für den Einstieg in eine tiefe längere Depression. Die Aktienkurse werden spätestens dann abstürzen und es wird der dritte Zusammenbruch innerhalb einer Dekade sein. Jeder harte Einbruch hinterlässt seine Spuren im Gedächtnis der längerfristigen "Anleger". In deren Augen ist die Aktienanlage dann endgültig gestorben.

Auch staatlicherseits wird man das Wachstum der Verschuldung nicht viel länger aufrecht erhalten können. Wir werden dann die Rechnung präsentiert bekommen. Es wird zu Abgaben- und Steuererhöhungen kommen. Sozialleistungen werden massiv zusammengestrichen werden. Man wird dann die ganze Fantasie und Kreativität der Politik kennen lernen. Spätesten dann wird am sich um die "Schuldigen" kümmern und auch feststellen, weshalb die Rohstoff- und Energiepreise so hoch sind und eventuell noch weiter steigen. Die Zentralbanken werden unter sehr großen Druck geraten und die Liquidität zurückfahren müssen. Die gesamte Bankenlandschaft wird umgebaut werden.

Die Gefahr einer Inflation sehe ich aus obigen Gründen als sehr gering an. Dabei  bin ich nicht alleine. Man schaue sich nur an zu welchen Konditionen die Banken Immobilienkredite mit 20-jährigen Zinsbindung vergeben. Die niedrigsten Zinsen seit dem 2. Weltkrieg.
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daiphong:

#48182 wer ist hier "wir"?

2
24.08.09 10:39
"Auch staatlicherseits wird man das Wachstum der Verschuldung nicht viel länger aufrecht erhalten können. Wir werden dann die Rechnung präsentiert bekommen. Es wird zu Abgaben- und Steuererhöhungen kommen."

in Europa wird das wohl so sein, in den USA mMn nicht. Richtig Steuern zahlen müsste dort die Oberschicht, sie wird das weiter zu verhindern wissen. Die Rechnung kommt dann ganz anders. In Japan und China wohl auch.
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Malko07:

#48183: Auch in den USA wird

7
24.08.09 10:53
das Wachstum der staatlichen Verschuldung nicht unbegrenzt so weiter gehen.

Die Verschuldung hat immer 2 Seiten. Einnahmen und Ausgaben. In den USA werden eventuell die Ausgaben stärker gekürzt als die Einnahmen erhöht werden und bei uns wird es eventuell umgekehrt kommen. Streichorgien auf der Ausgabeseite haben in den USA auf den unteren Ebenen längstens begonnen. Auch erhöht man dort laufend alle möglichen Abgaben.  Wir haben in den USA die schizophrene Lage, dass Bundesebene und untere Ebenen sich absolut konträr verhalten.
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fkuebler:

Jetzt doch Bubble 3.0? ;-)

5
24.08.09 11:08

Nein, natürlich nicht, aber ich fand es witzig: Remember me? Wall Street repackages debt for sale

Wenn Wallstreet könnte, wie es gerne wollte, dann würden sie Bubble3.0 natürlich liebend gerne machen. Kann ich auch verstehen, würde ich vermutlich auch, wenn ich auf einem von deren Stühlen sässe. Wird man sie allen entgegenstehenden Mutmassungen zum Trotz aber nicht machen lassen...

Remember me? Wall Street repackages debt for sale

Solution or just deja vu? Wall Street has new way to turn mortgage debt into AAA bonds

  • By Matt Apuzzo, Associated Press Writer
  • On Monday August 24, 2009, 4:42 am EDT

WASHINGTON (AP) -- Wall Street may have discovered a way out from under the bad debt and risky mortgages that have clogged the financial markets. The would-be solution probably sounds familiar: It's a lot like what got banks in trouble in the first place.

In recent months investment banks have been repackaging old mortgage securities and offering to sell them as new products, a plan that's nearly identical to the complicated investment packages at the heart of the market's collapse.

"There is a little bit of deja vu in this," said Arizona State University economics professor Herbert Kaufman.

But Kaufman said the strategy could help solve one of the lingering problems of the financial meltdown: What to do about hundreds of billions of dollars in mortgages that are still choking the system and making bankers reluctant to make new loans.

These are holdovers from the housing bubble, when home prices soared, banks bought risky mortgages, bundled them with solid mortgages and sold them all as top-rated bonds. With investors eager to buy these bonds, lenders came up with increasingly risky mortgages, sometimes for people who could not afford them. It didn't matter because, in the end, the bonds would all get AAA ratings.

When the housing market tanked, figuring out how much those bonds were worth became nearly impossible. The banks and insurance companies that owned them knew there were still some good mortgages, so they didn't don't want to sell everything at fire-sale prices. But buyers knew there were many worthless loans, too, so they didn't want to pay full price for the remnants of a real estate bubble.

In recent months, banks have been tiptoeing toward a possible solution, one in which the really good bonds get bundled with some not-quite-so-good bonds. Banks sweeten the deal for investors and, voila, the newly repackaged bonds receive AAA ratings, a stamp of approval that means they're the safest investment you can buy.

"You've now taken what was an A-rated security and made it eligible for AAA treatment," said Richard Reilly, an analyst with White & Case in New York.

As for the bottom-of-the-barrel bonds that are left over, those are getting sold off for pennies on the dollar to investors and hedge funds willing to take big risk for the chance of a big reward.

Kaufman said he's optimistic about the recent string of deals because, unlike during the real estate boom, investors in these new bonds know what they're buying.

"We're back to financial engineering, absolutely," he said. "But I think it's being done at least differently than it was before the meltdown."

The sweetener at the heart of the deal is a guarantee: Investors who buy into the really risky pool agree to also take some of the risk away from those who buy into the safer pool. The safe investors get paid first. The risk-taking investors lose money first.

That's how the safe stack of bonds gets it AAA rating, which is crucial to the deal. That rating lets banks sell to pension funds, insurance companies and other investors that are required to hold only top-rated investments.

"There's no voodoo going on here. It's just math," said Sue Allon, chief executive of Allonhill, which helps investors analyze such hard-to-price investments.

Financial gurus call it a "resecuritization of real estate mortgage investment conduits." On Wall Street, it goes by the acronym Re-Remic (it rhymes with epidemic).

"It actually makes a lot of fundamental sense," said Brian Bowes, the head of mortgage trading at Hexagon Securities in New York. "It's taking a bond that doesn't necessarily have a natural buyer and creating two bonds that might have a natural buyer for each."

The risk is, if the housing market slips even more, even the AAA-rated investments may not prove safe. The deal also relies on the rating agencies, which misread the risk at the heart of the subprime mortgage crisis, to get it right.

And then there's the uncertainty about the value of the underlying investments, which FBR Capital Markets analyst Gabe Poggi called "totally combustible." Poggi likes the deals because they appear to have breathed some life into the market, but he said it only works if everyone knows exactly what they're buying.

The Obama administration is also working on a plan to get banks buying and selling risky bonds. But the public-private partnership announced this spring is still in the works and has yet to help investors figure out what those bonds are worth. By creating Re-Remics, banks can help start the process themselves.

The concept has been around for years, but it has become increasingly popular lately as a way for banks to sell off bonds backed by commercial properties such as malls and office buildings. Analysts say they've seen a few dozen deals aimed at repackaging debt held over from the mortgage boom. Investment banks have also dabbled in turning collateralized debt obligations, or CDOs, into Re-Remics.

That's where Allon gets nervous.

"I think that's trouble," she said.

CDOs are already complicated. Repackaging them makes it harder to figure out what the investment is worth. The more obscure the concept, she said, the more likely the deal has gotten too creative.

Wall Street has a tendency to push the boundaries of good ideas, Bowes said. But he said banks are still smarting from the market implosion and are unlikely to rush into new, risky ventures.

"A lot of the market innovations, they all started out with this fundamentally good concept and they often tend to deteriorate over time, or just evolve into more and more risky versions of the same concept," Bowes said. "This time around, the likelihood is, it will take a lot longer for that to happen."

 

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Anti Lemming:

Konjunkturpakete vs. Steuererhöhungen

12
24.08.09 11:47
Es ist langfristig ein Nullsummenspiel, weil die Stimulanz auf Kredit später über Steuererhöhungen wieder die wirtschaftliche Aktivität drosseln wird.

Die kurzfristige Stimulanz war nötig, um den Komplettabsturz zu verhindern. Die Hoffnung (aka Erwartungsblase) besteht nun darin, dass die Wirtschaft nach diesem Anschub mittelfristig wieder "anspringt" und einen selbsttragenden Aufschwung hinlegt.

Dagegen spricht, dass es im Grund bereits seit 2000 kaum organisches Wirtschaftswachstum in USA gab. Auf die Dot.com-Blase folgte zunächst der Niedergang. Ab 2003 bastelte Greenspan mittels Tiefzinsen eine Ersatzblase, die von 2003 bis 2007 ein schuldenbasiertes Wachstum (durch Hausbeleihungen) ermöglichte. Das war jedoch - wie jede dynamische Überschuldung - ein Schneeballsystem. Die Blase endete im Housing-Markt bereits 2005/2006 mit dem Austoppen der Preise. Als Ende 2007 der Credit Freeze dazukam, wurde die Refinanzierung auf allen Ebenen (inkl. Housing) sehr viel schwieriger. Auch gab es kaum neue Kredite für Hauskäufe, weil die Sorge der Banken um Ausfälle stark gestiegen war (wie sich heute zeigt, zu  Recht).

In der Folge fingen die Hauspreise ab 2007 an zu purzeln. Nun zeigte sich die Kehrseite des Schneeballsystems: Je tiefer die Preise fielen, desto mehr Hypotheken-Schuldner gerieten "unter Wasser". Bis 2011 soll jedes zweite Haus in USA mit "negative Equity" belastet sein, auch Häuser von (ehemaligen) Prime-Schuldnern.

Die staatlichen Förderungen, vor allem die 8000-Dollar-Zulage beim Hauskauf für Erstkäufer, brachten dem US-Hausmarkt vorübergehend Erleichterung. Im Juli stieg sogar die Zahl der verkauften Häuser gegen über Juni (wo sie allerdings um 5 % fielen) stark um 7,2 % an. Ein Großteil der Juli-Verkäufe (ca. 1/3) stammte jedoch aus Zwangsverkäufen, deren Zahl sich in den letzten Monaten drastisch erhöht hat. Auch die Hauspreise fallen weiter.

Nun läuft die Hauskauf-Zulage aus, ebenso wie das "cash for clunkers"-Programm (entspricht der dt. Abwrackprämie). Ob es eine Verlängerung gibt, bleibt fraglich. Morgen muss Obama dem Kongress erst mal klar machen, dass bereits die jetzigen Förderprogramme teurer wurden als erwartet: 2 Billionen mehr sind in den nächsten 10 Jahren nötig - ingesamt 9 Billionen. Das entspricht 2/3 des aktuellen US-BIP.

Obama wird daher zunehmend Schwierigkeiten ("politischen Gegenwind") bekommen, neues Geld für Programme aufzutreiben. Sie können dann nicht mehr wie bislang durchgezogen werden. Fällt diese künstliche Stimulanz weg, wird die US-Wirtschaft mMn erneut schrumpfen. In USA wird viel zu wenig produziert (Industrieauslastung ist mit 65 % auf einem 26-Jahrestief), um einen nachhaltigen Aufschwung zu gewährleisten. Auch ist die Überschuldung der US-Konsumenten nach der 2003-2007-Schuldenorgie inzwischen viel zu groß, um noch einmal ein ähnliches "Konsumwunder" loszutreten. Last not least sinkt die Massenkaufkraft durch die demnächst auf über 10 % steigende Arbeitslosen-Quote.

Das Schlimmste (finanzieller Melt-Down) ist zwar vorerst verhindert, doch die grundlegenden fundamentalen Schieflagen bleiben.

Der Erholungs-Hype mag zwar die amerikanische Aktionärseele beruhigen, er ist aber auch kontraproduktiv hinsichtlich der Finanzbedürfnisse des Staates. Wenn die Wirtschaft - wie behauptet - so toll wächst, wird der Kongress kaum frisches Geld für weitere Programme bewilligen. Über kurz oder lang werden auch Steuererhöhungen gefordert werden, um die Staatsfinanzen wieder ins Lot zu bringen. Das ist teilweise bereits geschehen (deutliche Sales-Tax-Erhöhungen in vielen Bundesstaaten, entspricht der dt. Mwst.). Auch in Deutschland drohen Mwst-Erhöhungen.

In dem Zshg. finde ich Roubinis Thesen aus # 48180 sehr interessant. Er rechnet inzwischen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer "Doppel-Dip"-Rezession. USA hat Roubini zufolge wenig Optionen: Werden die Steuern erhöht und Ausgaben (im Sozialbereich usw.) gesenkt, um die Staatsfinanzen zu sanieren, gefährdet dies die zarten Wachstumspflänzchen (soweit vorhanden). Belässt der Staat es bei den horrenden Defiziten, treiben Inflationsängste die Langfrist-Zinsen hoch. Dies verteuert Kredite und Hyptheken, was Firmen schadet und dem Hausmarkt einen weiteren Stoß versetzt. Außerdem führen Inflationsängste (die Ängste reichen schon, mMn gibt es in der Realität eher Deflation) im Rohstoff-Markt zu weiterer Blasenbildung. Stünde Öl wieder bei 100 Dollar, droht dem schwächelnden Consumer weiteres Ungemach.

D.h. egal für welche Option USA sich entscheidet, es gibt Probleme. Nicht einmal der goldene Mittelweg bringt wirkliche Erleichterung: Wachstumsraten wie von 1982 bis 2007 werden über viele Jahre lang passé sein. Die Probleme sind nicht neu, sondern sie sind das kumulative Erbe von 25 Jahren freudigen Blasen-Wirtschaftens, das durch immer niedrigere Zinsen und immer größere Assetpreis-Inflation gekennzeichnet war. Das mit 5 % relativ hohe Wachstum der letzten 25 Jahre wurde hauptsächlich durch diese Blasen-Wirtschaft angetrieben. Fällt der Motor nun aus, kommt die Wirtschaft ins Stocken.

Die Stimulanzpakete werden mMn lediglich dazu ausreichen, den unvermeidbaren Weg nach unten (Big Unwind) etwas langsamer und sozialverträglicher zu gestalten. Sie sind keine Rettung, sondern lediglich ein Aufschub. Die Illusion, dass daraus ein selbsttragender Aufschwung resultiert, wird man 2010 unter "geplatze Erwartungsblase" abbuchen müssen.

Die Erwartung ist im Grunde das einzige, was sich in USA noch Aufblasen lässt (außer den Staatsschulden).

Das gilt m.E. auch für Deutschland. Ich möchte nicht sehen, was passiert, wenn nach der Wahl massiv Leute entlassen werden, der Konsum wegbricht und nächstes Jahr die Autoindustrie in das Loch der jetzt durch die Abwrackprämie vorgezogenen Käufe fällt...
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Anti Lemming:

fkuebler # 48135 - man hätte die AAA-Drahtzieher

9
24.08.09 12:05
nicht ausbailen sollen, sondern einsperren müssen wegen Veruntreuung. Die Grenzen zu Madoff sind mMn nur marginal. Dass dieselben Herren nun wieder AAA-Pakete zu schnüren versuchen, ist der Gipfel an Unverschämtheit und eine Bankrott-Erklärung der US-Finanzpolitik.

Zum Glück wird es nicht klappen, weil der Markt noch mit ihrem Alt-Müll verstopft ist. Doch allein schon die Tatsache, dass sie es wieder auf die gleiche Tour versuchen, zeigt, dass USA aus der Finanzkrise bislang nichts gelernt hat.
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Malko07:

#48186: Für 2010

12
24.08.09 12:20
erwarte ich bei uns eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 21% bei gleichzeitiger Abschaffung des ermäßigten Satzes. Damit kürzt man implizit alle Sozialabgaben und Renten ohne diese direkt anzufassen. Der Beitragssatz für die Arbeitslosenversicherung wird über 6% steigen. Die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicheung müssen wegen den vielen Arbeitslosen deutlich erhöht werden. Quer durch die Landschaft werden alle kommunalen Abgaben steigen. Eventuell kürzt man zusätzlich Hartz4 (auf Wunsch der FDP). Von den diskutierten Steuererleichterungen wird man nicht mehr sprechen. Das wird allerdings erst der erste Schritt sein. Weitere folgen dann in 2011 und 2012.

Da die zum großen Teil mitschuldige Politik von sich ablenken wird, werden als Alleinschuldige die Bänker hingestellt werden.

Alles eine Prognose und deshalb ohne Gewähr.
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Anti Lemming:

HSBC-Chef-Ökonom: V-Erholung ist eine Illusion

9
24.08.09 12:34

FTD - Gastkommentar
Von wegen ein Konjunktur-V
von Stefan Schilbe

Nach dem steilen Absturz der Wirtschaft setzen viele Ökonomen nun auf einen ebenso steilen Aufschwung. Doch diese Euphorie ist fehl am Platz. Zu groß sind die Probleme.


(Links im Orig.)

Stefan Schilbe ist Chefvolkswirt bei HSBC Trinkaus.

Nachdem es bis zum Frühjahr fast ausschließlich schlechte Nachrichten von der deutschen Wirtschaft gab, schießen nun die konjunkturellen Stimmungsindikatoren wieder nach oben. Nimmt man exemplarisch die jüngsten ZEW-Finanzmarktumfrage, sind die befragten Teilnehmer für die deutsche Konjunktur bereits wieder so zuversichtlich wie zuletzt im April 2006. Der Indikator signalisiert - wie viele andere auch - für die nächsten Quartale eine Verbesserung der Wirtschaftslage.

Angesichts der Schwere der Rezession ist es nicht verwunderlich, dass die Befragten die gesamtwirtschaftliche Konjunktur in sechs Monaten positiver einschätzen. Es ist schwierig, über einen so langen Zeitraum dermaßen schlechte Laune zu haben. Eine zuverlässige Aussage über das Ausmaß der Erholung ist damit noch nicht getroffen.

Um die Wachstumsperspektiven richtig einschätzen zu können, kommt man um Ursachenforschung für den Absturz nicht herum. In der Krise wurde Deutschland die besonders starke Exportabhängigkeit zum Verhängnis: Ein beispiellos kollabierender Welthandel in Kombination mit einer historischen Unterauslastung von Kapazitäten und einem schwierigen Finanzierungsumfeld ließ die Nachfrage vor allem nach Investitionsgütern und Automobilen einbrechen. Dies sind aber just die Bereiche, in denen Deutschland in besonderem Maße konkurrenzfähig ist.

Die unbestritten hohe Wettbewerbsfähigkeit dürfte sich bei einer bereits in Ansätzen erkennbaren Stabilisierung des Welthandels als Stütze erweisen.

Aber welche Regionen könnten den Exportsektor ankurbeln?
Mittel- und Osteuropa, 2008 für mehr als ein Zehntel der deutschen Exporte verantwortlich, liegen immer noch am Boden. Weitere 14 Prozent gingen in die USA und Großbritannien. Diese Länder leiden unter den Folgen der geplatzten Immobilienblasen, die das gesamte dortige Wachstumsmodell infrage stellen.

Die üble Mixtur aus massiver Überschuldung, fallenden beziehungsweise stagnierenden Vermögenswerten, steigender Arbeitslosigkeit und immer noch schwierigem Kreditzugang dürfte den Konsum der privaten Haushalte dort auf Jahre hinaus beeinträchtigen.

Man kann es wohl nur noch mit einem Gewöhnungseffekt an schlechte Daten erklären, dass die Finanzmärkte den Abbau von 247.000 Stellen in den USA im Juli als Indiz für eine bevorstehende Trendwende am Arbeitsmarkt feiern. Auch in der Euro-Zone weisen einige Länder strukturelle Probleme auf, die denen der USA gleichen, namentlich Spanien und Irland.

Die Hoffnungen ruhen also auf Asien, allen voran China. Dorthin gingen 2008 allerdings nur vier Prozent unserer Exporte. Angefeuert durch ein gigantisches Konjunkturprogramm in diesem und im nächsten Jahr dürfte die Volksrepublik mit mehr als acht Prozent wachsen. Berücksichtigt man aber, dass chinesische Banken im ersten Halbjahr 2009 neue Kredite vergeben haben, deren Höhe rund die Hälfte der im gleichen Zeitraum erzielten Wirtschaftsleistung ausmachte, reißt einen das BIP-Wachstum von 7,1 Prozent in der ersten Jahreshälfte nicht vom Hocker. Offenkundig wurde die Liquidität weniger von der Realwirtschaft absorbiert als vielmehr zu Spekulationszwecken genutzt und katapultierte die Preise für Aktien, Rohstoffe und Immobilien nach oben.

Es dürfte kein Zufall sein, dass die Ankündigung mehrerer chinesischer Banken von Ende Juli, die Kreditvergabe einzuschränken, ziemlich exakt mit dem Höhepunkt des Aktienmarkts zusammenfiel. Seither hat der Schanghai-B-Index, der sich in den letzten zwei Jahren als guter Richtungsindikator für die Weltbörsen erwies, fast ein Fünftel seines Wertes verloren. Nebenbei bemerkt: Der Baltic Dry Index für Frachtraten, der nicht nur den Absturz der Weltwirtschaft 2008, sondern auch die nachfolgende Wiederauferstehung der konjunkturellen Frühindikatoren frühzeitig signalisierte, ist seit Anfang Juni schon wieder um rund 35 Prozent gefallen.

Außer Frage steht, dass sich die Auftragslage deutscher Unternehmen nach einem Einbruch um fast 40 Prozent im Vergleich zum Jahresende 2007 in den kommenden Monaten spürbar bessern wird. Schließlich waren viele Firmen nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers in eine Art Schockstarre verfallen, die sich nun, wo das Schlimmste vermieden wurde, langsam löst.

Allerdings sind angesichts der niedrigen Kapazitätsauslastung - ein Schicksal, das Deutschland mit vielen Ländern teilt - stetige Zuwächse bei der Auftragslage zwingend erforderlich, um den Einbruch auf dem Arbeitsmarkt so gering wie möglich zu halten. Schließlich haben die Unternehmen in der Krise intensiv auf das arbeitsmarktpolitische Instrument der Kurzarbeiterregelung zurückgegriffen, also die Beschäftigung nicht im Einklang mit ihrer Produktion zurückgeführt. Resultat ist ein starker Anstieg der Lohnstückkosten und damit eine Erosion der Unternehmensgewinne, die einige Firmen möglicherweise in den nächsten Monaten dazu veranlassen wird, schmerzhafte Sparpläne aufzulegen.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit dürfte sich als Hemmschuh für den privaten Konsum im Jahr 2010 erweisen, zumal die Abwrackprämie Ende 2009 ausläuft. Sie hat bisher einen stärkeren Absturz des privaten Verbrauchs in Deutschland verhindert.

Angesichts der desolaten Haushaltslage sind weitere fiskalpolitische Impulse, die den Konsum beleben könnten, kaum zu erwarten. Das Fazit zur Konjunktur muss deshalb lauten: Das Schlimmste ist vorüber - einen Grund für Euphorie gibt es aber nicht.


www.ftd.de/politik/international/...n-Konjunktur-V/556681.html
 

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fkuebler:

AL, #48187: AAA-Drahtzieher einsperren?

5
24.08.09 13:14

Ja, ich würde es im Prinzip eigentlich auch begrüssen! Man weiss nicht recht, ob man zynisch darauf reagieren sollte, etwa so:

"Die Herren haben halt nichts anderes gelernt, und deshalb ist es doch vollkommen natürlich, dass sie das bei nächster Gelegenheit wieder machen. Auch der klassische Bankräuber wird ja sofort nach seiner Entlassung wieder gucken, wo eine einigermassen aussichtsreiche Bankfiliale steht. Das Leben ist halt das Leben."

oder per Sacherklärung, etwa so:

"Die Nähe zwischen Politik und Finanzwesen muss es bei völliger Abwesenheit von bösem Willen für einen früheren GS-CEO Paulsen einfach unmöglich machen, in der Jahrzehntelang gelernten volkswirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wertschöpfung eine grundlegende Quelle von Übel zu erkennen"

oder per Frust, etwa so:

"Hoffentlich kommt nach der Bundestagswahl doch noch eine rot-rot-grüne Koalition mit Nahles/Lafontaine in den Spitzenposten, damit diese ganze Kapitalisten-Mischpoke aus Volksschädlingen und Kriegsprofiteuren endlich das Hendwerk gelegt wird."

Kann sich jeder aussuchen... ;-)

Aber von der Tendenz her glaube ich, dass wir längerfristig, sagen wir mal auf Sicht von 2..4 Jahren, wieder eine ziemlich "frugale" Gesellschaftsstimmung bekommen werden.

Und mit ein bisschen resignierter Lebenserfahrung möchte ich dazu sagen: Wir kennen die Nachteile der heutigen Situation. Die Nachteile einer solchen zukünftigen Situation werden wir dann kennen, wenn wir sie haben... ;-)

Antworten
pfeifenlümmel:

zu # 48114

6
24.08.09 13:15
Der Baltic Dry sinkt, aber auch hier in der Binnenschifffahrt 50% weniger los.
www.derwesten.de/nachrichten/staedte/...-121603068/detail.html
Antworten
fkuebler:

permanent #48177: Zu viele warten gleichzeitig

5
24.08.09 13:27

Das ist ja wirklich unser absolutes Hit-Thema, immer wieder äusserst beliebt, auch bei mir ;-)

"Doch Vorsicht: Sobald solche Hinweise ausbleiben und Anleger stattdessen fürchten, dass sich der Aufschwung vielleicht nur als ein staatlich getriebenes Strohfeuer entpuppt, springen die vielen Zuspätgekommenen bei einem Kursrücksetzer plötzlich nicht mehr auf. Wenn dann auch noch die Mutigen, also längst Investierten wieder abspringen, um üppige Kursgewinne einzukassieren, dann kommt sie, die lang erwartete Korrektur."

Es hat relativ lange gedauert, die heutige Stimmung aufzubauen. Einige Monate. Es dürfte deshalb mMn auch wenigstens 1..2 Monate dauern (vielleicht sogar eher 3), eine neue andere Stimmung wirklich nachhaltig aufzubauen. Dabei geht es mir nicht um irgendeine Korrektur von z.B. 10%, die ich völlig uninteressant finde, sondern eine Drehen der Grundstimmung in Richtung von W-Wahrnehmung bzw. -Erwartung.

"Vielleicht gar schon in der neuen Woche, in der Unternehmens- und Konjunkturdaten so rar sind wie lange nicht mehr."

No way... ;-)

Aber die Anstiege der bisherigen Phase dürften wir auch nicht mehr sehen. Nie (naja, sagen wir vorsichtigerweise: selten :-) war das Chance-Risiko-Verhältnis für frisches Shorten so günstig wie jetzt.

Was man vermutlich alleine schon daran erkennen kann, dass es kein Schwein macht... ;-)

Antworten
Anti Lemming:

Pfeifenlümmel - Baltic Dry "regional"

11
24.08.09 13:37
Ich schlage vor, den regionalen Niedergang der Verschiffung in einem neuen Index -

Vorschlag: Saale-Havel-Index

- numerisch zu erfassen. Für die Kreierung und Pflege dieses Index wäre - wegen der örtlichen Nähe - das Kieler Institut für Weltwirtschaft prädestiniert. Die Kosten könnte die HSH Nordbank übernehmen, da ist eh Land unter.
Antworten
Anti Lemming:

China - Land voller Rätsel (sarkastische Analyse)

6
24.08.09 13:59

Das Kapital
China - Land voller Rätsel

Gehört eigentlich nur der Nachholbedarf beim Konsum, oder auch der bei Umweltschutz, Arbeitsicherheit und politischer Freiheit zur Wachstumsfantasie von China?

(Links...)

Jedem Banker aus Frankfurt oder London wird auf seinen Reisen durch das chinesische Hinterland sofort auffallen, dass dort deutlich weniger Cayennes, BMW X6 oder einfache Mini Coopers gefahren werden als in seiner Heimatstadt. Ähnlichen Nachholbedarf stellt er beim Konsum von Jahrgangschampagner, Rinderfilets und Gänseleber oder auch dem Tragen einer Rolex, Brioni-Anzügen oder Budapester Lederschuhen fest. Von Bausparverträgen, Berufsunfähigkeitsversicherungen und Funktionswäsche ganz zu schweigen.

Insofern kann man die Euphorie der Bankstrategen hinsichtlich der mittelfristigen Wachstumsperspektiven von China durchaus verstehen. Eine chinakritische Analystenstudie ist derzeit schwerer aufzutreiben als eine noch nicht gesperrte staatskritische chinesische Internetseite.

Dabei hätten wir zwei Fragen, die wir den Strategen der Wertpapierhäuser gern stellen würden. Regelmäßig äußern sie sich ja lobend zu den, nennen wir es unkomplizierten, Entscheidungswegen in China. Erkennt die alleinherrschende Partei, dass das Wirtschaftswachstum unter acht Prozent zu kippen droht, dann wird eben gehandelt. Etwa indem man den Banken sagt, wie viel Kredit sie an die Kunden zu verteilen haben, indem Steueranreize geschaffen oder Infrastrukturprojekte angeschoben werden. Das geht ruck, zuck, keine langen Debatten nötig. Kein Wunder, dass die westlichen Bankangestellten da wehmütig werden. Welch unsägliche Warterei wurde ihnen abverlangt, bis die Bankenrettungspakete endlich durch die parlamentarischen Instanzen gejagt wurden und sie mit ihrem bisherigen Treiben fast ungestört weitermachen konnten.

Unsere Frage diesbezüglich: Würden die westlichen Broker China runterstufen, wenn sich die Diktatur in eine Demokratie wandeln würde? Wäre dann Schluss mit den stabilen, selten überraschenden Quartalswachstumszahlen, wie sie die Amerikaner lange Jahre in ähnlicher Form auch von General Electric goutierten?

Die zweite Frage ergibt sich aus der Lektüre von Schlagzeilen, die China innerhalb eines Monats generierte. Wir zitieren: 202 Menschen in Nordchina werden durch Ammoniak-Austritt geschädigt, der durch schlecht ausgebildetes Personal und alte Rohre hervorgerufen wurde. Dorfbewohner in Südchina protestieren, nachdem bereits zwei bis fünf Menschen durch Abflüsse einer illegal operierenden Chemiefabrik getötet wurden und die Äcker von Tausenden Bauern vergiftet wurden. 1200 Arbeitern in Westchina, die seit Inbetriebnahme einer gegenüberliegenden Chemiefabrik über Übelkeit klagten, bescheinigten staatliche Behörden eine pathologische Massenhysterie. Und zuletzt die 1354 Kinder, die in der Provinz Hunan an einem überdurchschnittlichen Bleigehalt im Blut litten, wie ihre 851 gleichaltrigen Leidensgenossen in der benachbarten Provinz. Beide Male hatten die Kinder das Pech, in der Nähe von Bleihütten zu leben. Wie gesagt, Meldungen der letzten vier Wochen.

Unsere Frage diesbezüglich: Könnten diese unterirdischen Umweltstandards (von Arbeitssicherheitsstandards ganz zu schweigen) sich irgendwann nachteilig auf Chinas Wirtschaftswachstum und den Kostenvorteil auswirken, oder sind sie wiederum Teil des Wachstumsszenarios, schließlich bedeutet Nachholbedarf ja auch immer Arbeitsplätze und Umsatz, oder? Ein wirklich aufregendes Land, dieses China. Voller offener Fragen.

www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...ller-R%E4tsel/557214.html

Antworten
aliasfelli808:

30ig Nutzlose JAHRE!

9
24.08.09 14:24
ICH STIMME KRUGMAN ZU 100% ZU, ER IST VERDIENTER NOBELPREISTRÄGER! BITTE LESEN !!!!
lg an alle!

24. August 2009 Wenn Nobelpreisträger ratlos sind, dann ist der Zuschauer verwundert. Wenn ein Paul Krugman in ökonomischen Fragen ratlos ist, dann ist das sogar besonders bemerkenswert. Denn in der Regel hat der Wirtschaftsnobelpreisträger des Jahres 2008 wenig Schwierigkeiten, zu jedem ökonomischen Thema eine Meinung zu finden. Doch in seinem Vortrag an der London School of Economics über die Schwierigkeiten der Ökonomen, diese Krise vorherzusehen, gibt es einen Moment der Ratlosigkeit. Da sagt er: "Wir brauchen eine ganze neue Art, Ökonomie zu lehren", gibt aber zu: "Ich weiß auch nicht so genau, wie das gehen soll."

Natürlich hat Krugman trotzdem eine Idee, wie seine Wissenschaft wieder vorankommen kann. Er findet: Zunächst muss man verstehen, wie es so weit kommen konnte, dass die meisten Ökonomen blind waren für die größte Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Hierfür hat Krugman eine Erklärung, und zum Glück für den Zuhörer sagt er: "There goes a story with it" - es gibt eine Geschichte dazu.



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Der große Vorhersageerfolg des Milton Friedman


Seine Prognose traf ein: Milton Friedman

Seine Geschichte beginnt so: Die erste ernsthafte makroökonomische Analyse von Krisen gab es mit der Weltwirtschaftskrise. Damals legte John Maynard Keynes, Krugmans großer Lehrmeister, die Grundlage für das Fach. Es sind die Einsichten aus dieser Zeit, die uns auch in dieser Krise weiterhelfen, findet Krugman. Und es sind beinahe nur diese Einsichten. Krugman diagnostiziert: "Der Großteil der Makroökonomie der vergangenen 30 Jahre war im besten Fall spektakulär nutzlos und im schlimmsten Fall schädlich."

Woran liegt das? Krugman antwortet: an den großen Erfolgen einiger großer Ökonomen und den Bemühungen anderer, diesen Erfolgen nachzueifern. Er holt etwas länger aus, um das zu erklären: Bis in die siebziger Jahre glaubten viele Ökonomen (und Politiker) daran, dass Inflation und Arbeitslosigkeit eng miteinander zusammenhängen. Hielt man die Preissteigerung niedrig, so stieg die Arbeitslosigkeit. Ließ man die Preise hingegen steigen, so konnte Vollbeschäftigung erreicht werden. Die Daten der sechziger Jahre schienen diese These zu bestätigen.


Nobelpreisträger Robert Lucas entwickelte die "Theorie der rationalen Erwartungen"
Ein berühmter Ökonom jedoch glaubte nicht daran: Milton Friedman. Er war der festen Überzeugung, dass es ein solches Phänomen höchstens übergangsweise geben konnte. Seine Erklärung dafür lautet verkürzt: Die Menschen verhalten sich rational. Gibt es lange eine hohe Inflation, dann erwarten sie diese auch für die Zukunft. In der Folge verlangen sie höhere Löhne, um die Verluste durch die Inflation wieder auszugleichen. Das wiederum führt dazu, dass die Firmen nicht mehr Menschen einstellen können. Es gibt zwar hohe Inflation, aber trotzdem nicht weniger Arbeitslosigkeit. Schon in den sechziger Jahren sagte Friedman voraus, dass der Zusammenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit deshalb nicht dauerhaft sein kann. "Das war einer der großen Vorhersageerfolge der Ökonomie", lobt Krugman. Denn kurz darauf trat die Prognose tatsächlich ein.

„Lucas nahm Friedman ernster als Friedman sich selbst“

Der Erfolg führte dazu, dass die Ökonomie sich neu orientierte. "Die Wissenschaftler glaubten nun, man komme voran in der Makroökonomie, wenn man die Menschen als klug und rational ansieht", sagt Krugman. In der Folge wurden sie immer strikter in ihren Rationalitätsannahmen. Mit anderen Worten: Sie übertrieben es. Der Höhepunkt war erreicht, als Robert Lucas die These aufstellte, der Mensch handle nicht nur rational, sondern er habe auch rationale Erwartungen. Damit meinte er, dass die Menschen mehr oder weniger über alle Informationen verfügten und ein eigenes Modell hätten, mit dem sie vernünftige Erwartungen über die Zukunft herleiten könnten. "Lucas nahm Friedman ernster als Friedman sich selbst nahm", kommentiert das Krugman.

Lucas' These hatte jedoch ein Problem: Sie konnte Konjunkturschwankungen und Krisen nur schlecht erklären, zumindest konnte sie sie nicht mit menschlichem Verhalten erklären. Denn die Menschen verhielten sich bei Lucas ja stets rational, neigten also nicht zu Übertreibungen wie Gier und Angst. So spaltete sich die Wissenschaft nach Lucas in zwei Lager: die einen, die weiterhin an den vollständig rationalen Menschen glaubten und die Schwankungen in der Konjunktur vor allem mit Technologieschocks erklärten (Real-Business-Cycle-Schule), und die anderen, die glaubten, dass Menschen eben nicht vollständig rational waren und dadurch Schwankungen in der Wirtschaft auslösen konnten (Neue Keynesianer). Oder, wie Krugman provokanter formuliert: Die Ökonomen spalteten sich in eine Gruppe, die sich die meiste Zeit mit Modellen beschäftigte, in denen diese Krise nicht passieren konnte (Neue Keynesianer) und in eine, die sich die ganze Zeit mit Modellen beschäftigte, in denen diese Krise nicht passieren konnte (Real-Business-Cycle-Schule).

Natürlich ist Krugman, selbst Keynesianer, parteiisch. Doch es ist interessant, dass er gerade auch den Teil der Ökonomen kritisiert, der ihm gedanklich nahesteht. Die neuen Keynesianer hätten sich kaum mehr mit Krisen beschäftigt, sagt er. Der Grund dafür sei, dass sie nur ganz kleine Abweichungen vom Konzept des rationalen Menschen zuließen. Denn in Wirklichkeit litten sie, so formuliert es Krugman, an "Maximisierungsneid". Sie hatten das Gefühl, erst dann theoretisch zu arbeiten, wenn sie auch komplizierte Mathematik verwendeten "mit ersten und zweiten Ableitungen". Und das ging nun einmal besser, wenn man vom rationalen Menschen ausging. So führte für Krugman der Erfolg der Rationalitätsannahme gepaart mit einer Mathematikmanie dazu, dass die Wissenschaftler in dieser Krise blind waren.

Bleibt die Frage, was nun passieren soll, da die Diagnose gestellt ist. Wie soll die Wissenschaft ein neues Menschenbild finden? Darauf findet Krugman am Ende doch noch eine Antwort: mit Hilfe der Wirtschaftsgeschichte. Damit meint er etwas anderes als das übliche Theorientesten an alten Daten. Als lobendes Beispiel hebt er die Arbeiten von Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart hervor, die die Gemeinsamkeiten vergangener Krisen studieren und beschreiben. "Wir müssen wieder sagen: Lasst uns einfach mal gucken, was passiert ist", sagt Krugman. Er plädiert also für einen Typ von Wissenschaftler, der zunächst beobachtet, nicht interpretiert. Die Theoretiker, so suggeriert er, haben schon genug Schaden angerichtet.

Paul Krugman: „The Return of Depression Economics Part 3: The night they reread Minsky“, Rede an der London School of Economics, als Video abrufbar auf: http://www.lse.ac.uk/resources/ podcasts/publicLecturesAndEvents.htm



Text: F.A.S.
Bildmaterial: Alfons Holtgreve , AP
Antworten
Anti Lemming:

Handelsblatt: "Die Pleitewelle rollt"

9
24.08.09 14:31

24.08.2009, 13:12 Uhr
Unternehmensinsolvenzen
Die Pleitewelle rollt
von Dieter Fockenbrock

Bislang hat die Pleitewelle vor allem größere Unternehmen mitgerissen, doch nun droht vielen kleinen und mittelgroßen Firmen die Luft auszugehen. Experten sind sich einig: Im Spätherbst, nach den Wahlen zum Bundestag, dürfte eine Welle an Unternehmensinsolvenzen die deutsche Wirtschaft überfluten.

 

(Zwischenfrage: Wie viele Wochen vorher nehmen DAX und MDAX solche Pleitewellen-Erwartung vorweg? Die Wahlen sind ja schon in einem Monat... - A.L.)

...


DÜSSELDORF. Treffen wird es dann auch kleine bis mittelgroße Unternehmen, die unter anderem als Folge des rigiden Sparkurses vieler Großkonzerne Aufträge verlieren - und deshalb erst mit Verzögerung Opfer der Wirtschafts- und Finanzkrise werden.

Die Lage ist schon jetzt viel kritischer, als es die Prognosen signalisieren. So rechnet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform zwar mit einem mäßigen Anstieg der Unternehmenspleiten um 14 Prozent auf etwa 35 000 Fälle in diesem Jahr.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn die Zahl der betroffenen Arbeitnehmer wächst überproportional. Das zeigt das rasante Wachstum des Insolvenzgeld-Etats der Bundesagentur für Arbeit (BA): Bis Juli hatte die Behörde mit 800 Mio. Euro schon doppelt so viel Insolvenzgeld ausgezahlt wie im Vorjahreszeitraum. Bis Jahresende kalkuliert die BA mittlerweile Ausgaben von 1,4 Mrd. Euro - aber vermutlich wird auch das nicht reichen.

Mit 173 000 Anträgen auf Insolvenzgeld hat die Zahl der neu von einer Pleite betroffenen Arbeitnehmer schon im Juni zwei Drittel des Jahres 2008 erreicht. Die Sommermonate werden jeden Rahmen sprengen. Denn die Megapleite von Arcandor mit 45 000 Beschäftigten ist in dieser Statistik noch gar nicht enthalten. Allein der Essener Handelskonzern (Karstadt, Quelle) kostet die BA rund 250 Mio. Euro für die Monate Juni, Juli und August. Insolvenzgeld wird auf Antrag als Lohn- und Gehaltsersatz maximal drei Monate durch die Bundesagentur gezahlt. Das entlastet die Unternehmen und schafft finanziellen Spielraum für ihre Sanierung...

Bis heute hat die Pleitewelle vor allem größere Unternehmen mitgerissen. Automobilzulieferer wie zuletzt Kögel (1 150 Beschäftigte) oder Edscha (5 200) mussten zum Insolvenzgericht, weil sie kaum noch Aufträge bekamen. Kögel etwa verbuchte innerhalb von zwölf Monaten ein Minus von 90 Prozent.

"Der Mittelstand hält sich dagegen bislang sehr gut," sagt Frank Kebekus, Vorsitzender des renommierten Gravenbrucher Kreises von Insolvzanwälten. Vor allem eine solide Eigenkapitalausstattung habe diese Unternehmen bislang vor der Pleite bewahrt. "Viel Luft ist allerdings jetzt nicht mehr. Zieht die Wirtschaft in den nächsten ein, zwei Quartalen nicht spürbar an, wird die Insolvenzwelle von den Großunternehmen auch auf den Mittelstand übergreifen", fürchtet Kebekus. Er verwaltet etwa den Leverkusener Bremsbelagproduzenten TMD Friction (4 500 Mitarbeiter), einer der ersten großen Pleitefälle in der Zulieferindustrie. TMD und Teile von Edscha haben inzwischen Käufer gefunden...

Auch Creditreform fürchtet eine zunehmende Zahl von Pleiten in den nächsten Monaten. "Gemessen am Einbruch des Auftragseingangs der Industrie müsste die Welle im Herbst kommen", sagt deren Experte Michael Bretz. Die Unternehmen geraten mit Zeitverzug in Schwierigkeiten, weil alte Aufträge erst noch abgearbeitet werden können. "Früher lag der Verzögerungseffekt bei ein bis zwei Jahren, heute eher unter einem Jahr", hat Bretz festgestellt. Ein Jahr ist es gerade her, dass die Folgen der Finanzkrise erstmals in der Realwirtschaft deutlich wurden.

"Die eher exportabhängigen Mittelständler hat es zuerst getroffen", sagt Volker Treier, Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). "Jetzt kommen verstärkt die binnenmarktorientierten kleineren Firmen in Bedrängnis." Ein typischer Nachlaufeffekt in Zeiten der Rezession, der diesmal besonders heftig ausfällt. Weil viele der großen Konzerne ihre Kosten zusammenstreichen, trifft es nicht mehr nur ihre Zulieferer, sondern immer stärker auch die Dienstleister. Am Ende steht die kleine Werbeagentur oder die Reinigungsfirma vor dem Aus. "So rollt die Rezession durch die Unternehmenslandschaft", sagt Bretz...

Selbst Unternehmen, die nicht von der Pleite bedroht sind, müssen die Lasten mittragen. Denn das Insolvenzgeld wird als Umlage bei der Wirtschaft wieder eingesammelt. Gesetzlich festgelegt wurden vor vielen Monaten für dieses Jahr 0,1 Prozent der Lohnsumme. Gebraucht würde aber ein Mehrfaches. Ende Juni war die Insolvenzgeldkasse der BA längst leer, die Mittel werden jetzt durch Steuern gedeckt. Die Regierung muss nach den Wahlen festlegen, ob und wie sie sich das Geld im kommenden Jahr zurückholt. Der DIHK warnt deshalb bereits vorsorglich vor den Belastungen, die dadurch auf die ohnehin strapazierten Unternehmen zukommen könnten.

Zumal auch der Pensionssicherungsverein (PSV) angekündigt hat, seine Umlage zur Absicherung der Betriebsrenten von knapp 0,2 auf bis zu 0,8 Prozent des Kapitalwerts der Betriebsrenten zu erhöhen. Allein die Arcandor-Insolvenz schlägt mit vermutlich zwei Mrd. Euro... (gekürzt).

www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/...le-rollt;2448215

Antworten
Anti Lemming:

Gratiszeitungen sterben am Anzeigenmangel

2
24.08.09 14:42

der wiederum eine Folge der Wirtschaftskrise ist...

 


Aus für Gratiszeitungen
Umsonst ist der Tod
von Lutz Knappmann

Europaweit rafft die Werbekrise Kostenlosblätter dahin. Das einstige Schreckgespenst der Verlagsbranche stürzt über das eigene Geschäftsmodell. Nach Deutschland wagt sich damit keiner mehr.


Der Spott des Rivalen ist beißend: Kaum hat Medienmogul Rupert Murdoch am Donnerstag angekündigt, seine Londoner Gratiszeitung "The London Paper" einzustellen, da titelt der Erzrivale "Evening Standard" in großen Lettern: "Londoner Gratisblatt schließt" - und verschleudert seine sonst fünfmal so teure Ausgabe für 10 Pence. Möglichst viele Leser, so die schadenfrohe Begründung, sollen die Nachricht vom Tod des Murdoch-Gratistitels erfahren.

Es herrschen raue Sitten im Wettbewerb zwischen klassischen und kostenlosen Zeitungen. Das ist seit Jahren so. Doch in der Werbekrise haben sich die Vorzeichen dramatisch verändert: Einst von Verlagen als Totengräber der Zeitungsbranche gefürchtet, müssen nun europaweit immer mehr Gratisblätter schließen. Mit dem Zusammenbruch der Werbeeinnahmen schwindet ihre einzige Erlösquelle. "Das Geschäftsmodell ist gescheitert", sagt Veit Siegenheim, Medienexperte der Unternehmensberatung Accenture. "Die Werbeerlöse allein reichen selbst bei hohen Auflagen nicht, um die Kosten zu decken."

www.ftd.de/technik/medien_internet/...-ist-der-Tod/557305.html

Antworten
permanent:

Es geht mir gut

7
24.08.09 14:51

Wer nicht erst zwanzig ist wird das Lied noch kennen. Es war Westernhagen, wir hatte Bier, saßen in Holland in den Dünen die Frauen waren schön und "Willenlos" (ein weiterer Song von MMW http://www.youtube.com/watch?v=EwiTIsviJ9M&feature=related)

So ist es und so soll es bleiben, Konjunktur hin oder her. Es geht mir gut. Das soll man Leben, jeden Tag. Dem soll man sich Bewusst sein, um Sicherheiten für die Zukunft einzubauen.

Aber im Grunde genommen, hat man es doch selber in der Hand: http://www.youtube.com/watch?v=4ApL5Kfup44&feature=related
Wir haben die Entscheidungsfreiheit, es geht uns gut!

Ich wünsche euch noch einen schönen Montag.

 

Permanent

Antworten
permanent:

Deja Vu: Wall Street Repackages Debt for Sale

2
24.08.09 14:54
Deja Vu: Wall Street Repackages Debt for Sale
WALL STREET, NORTH AMERICA, STOCK MARKET, FINANCIALS, BANKING, DEBT, MORTGAGES, CRISIS
The Associated Press
| 24 Aug 2009 | 04:25 AM ET

Wall Street may have discovered a way out from under the bad debt and risky mortgages that have clogged the financial markets. The would-be solution probably sounds familiar: It's a lot like what got banks in trouble in the first place.

In recent months investment banks have been repackaging old mortgage securities and offering to sell them as new products, a plan that's nearly identical to the complicated investment packages at the heart of the market's collapse.

"There is a little bit of deja vu in this," said Arizona State University economics professor Herbert Kaufman.

 

But Kaufman said the strategy could help solve one of the lingering problems of the financial meltdown: What to do about hundreds of billions of dollars in mortgages that are still choking the system and making bankers reluctant to make new loans.

These are holdovers from the housing bubble, when home prices soared, banks bought risky mortgages, bundled them with solid mortgages and sold them all as top-rated bonds. With investors eager to buy these bonds, lenders came up with increasingly risky mortgages, sometimes for people who could not afford them. It didn't matter because, in the end, the bonds would all get AAA ratings.

When the housing market tanked, figuring out how much those bonds were worth became nearly impossible. The banks and insurance companies that owned them knew there were still some good mortgages, so they didn't don't want to sell everything at fire-sale prices. But buyers knew there were many worthless loans, too, so they didn't want to pay full price for the remnants of a real estate bubble.

In recent months, banks have been tiptoeing toward a possible solution, one in which the really good bonds get bundled with some not-quite-so-good bonds. Banks sweeten the deal for investors and, voila, the newly repackaged bonds receive AAA ratings, a stamp of approval that means they're the safest investment you can buy.

 

"You've now taken what was an A-rated security and made it eligible for AAA treatment," said Richard Reilly, an analyst with White & Case in New York.

As for the bottom-of-the-barrel bonds that are left over, those are getting sold off for pennies on the dollar to investors and hedge funds willing to take big risk for the chance of a big reward.

Kaufman said he's optimistic about the recent string of deals because, unlike during the real estate boom, investors in these new bonds know what they're buying.

"We're back to financial engineering, absolutely," he said. "But I think it's being done at least differently than it was before the meltdown."

The sweetener at the heart of the deal is a guarantee: Investors who buy into the really risky pool agree to also take some of the risk away from those who buy into the safer pool. The safe investors get paid first.

The risk-taking investors lose money first. That's how the safe stack of bonds gets it AAA rating, which is crucial to the deal. That rating lets banks sell to pension funds, insurance companies and other investors that are required to hold only top-rated investments.

"There's no voodoo going on here. It's just math," said Sue Allon, chief executive of Allonhill, which helps investors analyze such hard-to-price investments.

Financial gurus call it a "resecuritization of real estate mortgage investment conduits." On Wall Street, it goes by the acronym Re-Remic (it rhymes with epidemic).

"It actually makes a lot of fundamental sense," said Brian Bowes, the head of mortgage trading at Hexagon Securities in New York. "It's taking a bond that doesn't necessarily have a natural buyer and creating two bonds that might have a natural buyer for each."

The risk is, if the housing market slips even more, even the AAA-rated investments may not prove safe. The deal also relies on the rating agencies, which misread the risk at the heart of the subprime mortgage crisis, to get it right.

And then there's the uncertainty about the value of the underlying investments, which FBR Capital Markets analyst Gabe Poggi called "totally combustible." Poggi likes the deals because they appear to have breathed some life into the market, but he said it only works if everyone knows exactly what they're buying.

The Obama administration is also working on a plan to get banks buying and selling risky bonds. But the public-private partnership announced this spring is still in the works and has yet to help investors figure out what those bonds are worth. By creating Re-Remics, banks can help start the process themselves.

 

The concept has been around for years, but it has become increasingly popular lately as a way for banks to sell off bonds backed by commercial properties such as malls and office buildings. Analysts say they've seen a few dozen deals aimed at repackaging debt held over from the mortgage boom. Investment banks have also dabbled in turning collateralized debt obligations, or CDOs, into Re-Remics.

That's where Allon gets nervous.

"I think that's trouble," she said.

CDOs are already complicated. Repackaging them makes it harder to figure out what the investment is worth. The more obscure the concept, she said, the more likely the deal has gotten too creative.

Wall Street has a tendency to push the boundaries of good ideas, Bowes said. But he said banks are still smarting from the market implosion and are unlikely to rush into new, risky ventures.

"A lot of the market innovations, they all started out with this fundamentally good concept and they often tend to deteriorate over time, or just evolve into more and more risky versions of the same concept," Bowes said. "This time around, the likelihood is, it will take a lot longer for that to happen." 

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Anti Lemming:

2 Billionen mehr Schulden wg. falschen Optimismus

13
24.08.09 15:27

Die US-Regierung war in ihrem 10-Jahres-Haushaltsplan davon ausgegangen, dass die Arbeitslosenquote bei 8 % austoppt (das entspricht in etwa der  AL-Quote, die beim Banken-Stresstests im Mai angesetzt wurde).Auch die Steuereinnahmen sind stärker als erwartet eingebrochen.

Die AL-Quote liegt nun aber bereits bei 9,4 % und dürfte demnächst die 10-%-Marke überschreiten. Daher musste die Defizit-Prognose bis 2020 von bisher 7,1 Billionen auf 9 Billionen erhöht werden.

Alle Optionen, die Schulden runterzubringen, sind alle übel: Mehr Staatsanleihen zu drucken dürfte daran scheitern, dass die Chinesen im Juni ihren Nettobestand an US-Staatsanleihen um 25 Mrd.. Dollar reduziert haben, d.h. sie haben zwar bei Auktionen gekauft, gleichzeitig aber anderweitig noch mehr verkauft. Die NYT schreibt, der "Appetit" auf US-Bonds sei spürbar zurückgegangen. Die andere Alternative, Steuern zu erhöhen, belastet den Aufschwung und erhöht die Arbeitslosigkeit, weil Firmen dann noch intensiver durch Entlassungen Kosten senken.

Wie hoch wird die 10-Jahres-Schuldenprognose erst ausfallen, wenn die AL-Quote auf 12 bis 15 % steigt? Dieser Wert ergäbe sich bereits in 2010, wenn es bei den monatlich über 500.000 Erstanträgen bleibt. Der Mittelwert der letzten 4 Wo. liegt bei 570.000. Das ist keine nennenswerte Verbesserung zu den Zahlen in der ersten Jahreshälfte 2009. Wenn die Erstanträge nicht signifikant sinken (wofür wenig spricht), könnte die AL-Quote in 2010 auf bis zu 15 % steigen.

 


 

White House Deficit Estimate To $9 Trillion From $7.1 Trillion

Posted: August 22, 2009 at 7:53 am


The Administration quickly and fairly quietly raised its budget deficit forecast  for the next ten years to $9 trillion from $7.1 trillion, an astonishing 27% increase.

The new estimate is much closer to the number that the Congressional Budget Office posted earlier this year.

One of the reasons for the change is that tax receipts are running below estimates due to the recession. The Administration believed unemployment would peak at 8%.

The shortfall in government revenue could continue for another year or more. The White House budget forecast robust GDP recovery in 2010 and 2011. Many economists expect the improvement will be closer to 2%. Unemployment will almost certainly remain above 9% next year and perhaps even into early 2011.

Tax receipts from businesses are also below forecast. A number of factors, especially weak consumer spending, have hurt many American companies worse than expected.

The alternatives for fixing the deficit problem are all bad. One is to raise taxes. A much higher burden on individuals would almost certainly wound a recovery in consumer spending. Higher taxes on enterprises will make it more likely they will cut more workers. It becomes a vicious cycle which ultimately adds to unemployment.

Another option is for the treasury to sell more debt. The New York Times recently reported that China’s appetite for US debt is falling. The paper writes “Figures released by the Treasury Department this week indicated that China reduced its holdings of Treasury securities by $25 billion in June, the most China had ever sold in a month.” That only leaves the Treasury one option, which is to offer higher interest rates on bonds. That will push up most other interest rates including those essential to the recovery, particularly mortgages.

The only alternative that will work to help the rising red ink is too cut government spending. The Congress and The White House have not shown much interest in that. But, the time is coming when their hands may be forced. That leaves the only open question as which programs will be slashed and which will be preserved.

Douglas A. McIntyre

247wallst.com/2009/08/22/...e-to-9-trillion-from-7-1-trillion/

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    Daytrading 14.05.2024 ARIVA.DE   14.05.24 00:02

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