Kommt die Korrektur in der neuen Woche? Wenn die Mutigen wieder abspringen, um üppige Kursgewinne einzukassieren, dann könnte es so weit sein.
Wenn eine (Hunde)Hütte mit einer völlig überteuerten Hypothek belastet wird, dann bleibt dies zunächst im Innenverhältnis von Schuldner und Bank. Wenn der Schuldner das Geld in den Konsum bringt und seine sämtlichen Gläubiger die gleiche Bank kontoführen lassen, dann löst das nach außen ebenfalls keinen Geldstrom aus, obwohl Geld geschaffen wurde und sich bewegt hat:vom Konto des Hausbesitzers auf das seiner Lieferanten, alles bei "einer" Hausbank. Wenn die Gläubiger ihr Geld nun abziehen und einer zweiten Bank übertragen, kann dies ebenfalls "verdeckt" geschehen, indem nur Buchgeld gegen einen Interbankenkredit übertragen wird. Irgendwann läuft der Interbankenkredit ab und die zweite Bank will "Geld sehen", d.h. eine Überweisung vom Zentralbankkonto der ersten Bank, welche sich nun (erst) an die Zentralbank wenden muss. Hierzu wird die Bank lombardfähige Sicherheiten an die Zentralbank verpfänden, um einen Lombardkredit (so hieß er bei der Bundesbank, bei der EZB hat sich die Bezeichnung geändert) zu erhalten.
Wenn sich die hinterlegten Sicherheiten als "Schrott" herausstellen, etwa weil das Underlying, die Hundehütte, längst abgebrannt ist und ohnehin nichts wert war, dann hat die Bank ein Eigenkapitalproblem. Je mehr Interbankkredite im Zuge der Geldschöpfung entstanden, umso mehr Banken mit. Das ist die "Kernschmelze", tatsächlich käme es bei einer Kernschmelze zu einem Eindampfen von Buchgeld. Leider verdampfen dann auch Teile der Realwirtschaft.
TARP und Bernanke sei Dank passiert so etwas natürlich nicht. Die Zentralbank gliedert den "Schrott" aus und schreibt der wackelnden Bank einen fiktiven Gegenwert gut, was letztlich auf einen Schuldenerlass herausläuft und auf eine fixierte Umwandlung von Buchgeld in Realgeld.
Die Wandlung von Buchgeld in Realgeld, wie bei TARP geschehen, erhöht nicht die Geldmenge. Die ist bereits bei der Kreditierung der Hundehütte in schadhafter Weise erhöht worden. Geschädigt wurden also bei der Blase 2.0 alle Halter von Dollarguthaben und Anleihen, weil bei 2.0 die Ausweitung der Buchgeldmenge gar nicht hätte erfolgen dürfen. Die Folgen (Assetinflation, Goldpreisanstieg, Ölspekulation) waren bereits zu besichtigen. Manchmal waren die Geschädigten auch die Profiteure, z.B. die arabischen Ölnationen.
Der Steuerzahler muss nicht notwendigerweise für die Geldmengenerhaltung durch TARP aufkommen, das kann die FED alleine schultern. Ohnehin muss die Geldmenge stets im Zusammenhang mit der Geldumlaufgeschwindigkeit gesehen werden . Das Produkt beider liegt darnieder. Deshalb soll die Wirtschaft jetzt durch eine wesentliche Ausweitung der Staatsquote in Gang gehalten werden. Das hierfür benötigte Buchgeld liefert der Staat, indem Anleihen gedruckt werden. Das belastet den Steuerzahler, weswegen aus amerikanischer Sicht die Alternative: Tilgung durch Inflation - weitaus attraktiver, geradezu gesund und natürlich, erscheint.
An letzterer arbeitet die FED. Wie bringt man die Inflation in Gang, ohne dass es bemerkt wird?
Die FED hat kein Problem damit, Inflation zu verdecken, Stichwort: Hedonische Bewertung. Die lächerlich gering ausgewiesenen Inflationsraten der letzten 15 Jahre stimmen mit den tatsächlich beobachteten Preissteigerungen nicht überein, doch die Märkte lassen sich nicht auf Dauer täuschen. Meine Prognose: Mit je 10% Anstieg der Indizes ziehen die Knappheitsgüter mit je 20% nach , also im quadratischen Zusammenhang.
Daher sitzt Bernanke nun in der Klemme. Mit Nullzins haben wir bereits die Assetinflation. Die Rohstoffe ziehen an und werden zur Belastung der Realwirtschaft. Blase 3.0 taugt wohl noch für Indexsteigerungen, bei aber QE-induziert wieder zunehmender Instabilität. Man bastelt (fahrlässig) an einer echten Stagflation mit jederzeitiger Crashgefahr, welche mit der eher gefühlten Stagflation der goldenen 70er nichts gemein hat.

