so geschehen bei Icon Medialab, der schwedischen Vorzeige-Internet-
Consulting Agentur. "Unverhergesehen" durch das Management (allein dieser
Terminus verrät viel) waren die Aquisitionskosten viel höher als
erwartet, das mit den Aquisitionen übernommenen Personal in Grossbritannien
konnten nicht ausgelastet werden (oha, andere suchen verzweifelt Berater)
und statt eines operativen Gewinns schlagen zig Mio Miese zu Buche.
Folge: mehr als 100 Leute Entlassung.
Wenige Tage zuvor hatte man eine Kapitalbeschaffung abgeschlossen, mit
deren Hilfe in Asien von 90 auf 1500 Mitarbeiter aufgestockt werden
soll. Wohl bekomms. Nun will das Management plötzlich weniger
aggressiv (man benutzt sogar das Wort konservativ!) arbeiten
und verspricht für 2001 das Erreichen operativer Gewinne.
Ich habe mittlerweile gewaltig Probleme mit Firmen, die die Gewinnschwelle
immer wieder verschieben, da ihre Ergebnisse durch Goodwill und
Abschreibungen stark belastet werden. Das erscheint eher als ein
Schneeballsystem denn als gesundes Wachstum. Ein Beispiel in den USA
ist MarchOne, früher als UsWeb/CSK bekannt. Da hat sich dann herausgestellt,
dass das Wachstum ausschliesslich durch Zukäufe und Merger zustandekam,
also eigentlich das Kernunternehmen bereits fertig war. Zufall oder Absicht?
Anders bei Realtech: der Firmengründer und CEO seit langem krank,
die Margen drastisch gefallen, und trotz hoher SAP R/3 Kompetenz
können Planzahlen nicht gehalten werden, die Wachstum fällt von einem
europaweiten Spitzenplatz Firmen auf Mittelmaß zurück.
Evtl. stimmt es doch: das A und O, noch vor Produkt etc, ist ein gutes
Management (eingeschlossen Marketing, ich denke da an Coca Cola).