Großhandel spürt Folgen der Finanzkrise deutlich
Von Beate Preuschoff
Dow Jones Newswires
Der deutliche Umsatzrückgang im Großhandel im November im
Vergleich zum Vorjahr ist aus Sicht von Anton F. Börner, Präsident des
Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), ein klares Indiz für
die negativen Folgen der Finanzkrise in der realen Wirtschaft. "Diese
Entwicklung geht über eine konjunkturelle Abkühlung hinaus und macht deutlich,
dass die Finanzkrise auch die Realwirtschaft in ihrer ganzen Breite zu erfassen
droht", erklärte Börner am Mittwoch nach der Veröffentlichung der aktuellen
Großhandelsdaten durch das Statistische Bundesamt (Destatis).
Der Großhandel könne sich der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung nicht
entziehen. Im November seien die Umsätze im Großhandel deutlich eingebrochen.
Angesichts der allgemeinen Konjunkturabkühlung wäre es "fatal, wenn die Politik
dem nur mit sektoralen Impulsen begegnen wollte", sagte Börner.
Notwendig sei eine allgemeine Verbesserung der Investitions- und
Konsumbedingungen. Die Entscheidungsträger in Deutschland stünden vor wichtigen
Signalen. "Nach den ersten Maßnahmen zur Belebung der wirtschaftlichen
Entwicklung muss das Konjunkturpaket II überzeugende Impulse setzen, um in den
nächsten Monaten eine Wende zum Besseren einleiten zu können", erklärte der
BGA-Präsident.
Nach den vorläufigen Destatis-Ergebnissen hat der Großhandel im November 2008
nominal 4,1% und real 3,2% weniger umgesetzt als im November 2007. Den stärksten
Umsatzrückgang mit nominal 11,3% und real 6,4% habe der Handel mit Maschinen,
Ausrüstungen und Zubehör verzeichnet, nicht zuletzt wegen der nachlassenden
Auslandsnachfrage.
Webseite: www.bga.de