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19.04.2007 14:53
Dax mit asiatischer Grippe
von Mark Ehren
Der deutsche Aktienmarkt leidet auch am Nachmittag noch unter den heftigen Kursverlusten in China und Japan. Hinzu kamen noch enttäuschende Konjunkturdaten.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel höher aus als von Volkswirten erwartet. Um 16.00 Uhr folgt der wichtige Index der Frühindikatoren für März, zwei Stunden später noch der viel beachtete Philly Fed Index für April.
Zuvor hatte die Anleger die Sorge vor drastischen Bremsmanövern der chinesischen Regierung umgetrieben. Denn Wirtschaft im bevölkerungsreichsten Land der Erde ist im ersten Quartal mit 11,1 Prozent stärker als erwartet gewachsen. Regierungschef Wen Jiabao warnte umgehend vor einer Überhitzung der Wirtschaft. "Damit könnte neben der US-Wirtschaft noch eine weitere Lokomotive für die Weltkonjunktur ins Stocken kommen", sagte ein Börsianer. Am Morgen hatte der Dax daraufhin sogar bis zu 1,75 Prozent eingebüßt.
Börsentermine 19. Apr
Unternehmen
* Rhön-Klinikum
Jahreszahlen, 7:00 Uhr
* Volkswagen
Hauptversammlung, 10:00 Uhr
* Nokia
Ergebnis Q1, 12:00 Uhr
* Combots
Ergebnis Q1
* MPC Capital
Ergebnis Q1
* Altria
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* Bank of America
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* Merck & Co.
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* Merrill Lynch
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* AMD
Ergebnis Q1, nach US-Börsenschluss
* Google
Ergebnis Q1, nach US-Börsenschluss
Konjunktur
* EU
EZB Monatsbericht April, 10:00 Uhr
* USA
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
* USA
Index der Frühindikatoren März, 16:00 Uhr
* USA
Philly Fed Index April, 18:00 Uhr
Nokia-Zahlen gut aufgenommen
Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia hat den Umsatz im ersten Quartal um 3,7 Prozent auf 9,86 Milliarden Euro verbessern können. Den Gewinn bezifferte Nokia wie erwartet auf 0,25 Euro je Aktie. Für 2007 gaben sich die Finnen optimistisch. So rechnet Nokia weiter mit einem deutlichen Absatzplus für die Branche. Ausgehend von 978 Millionen weltweit verkauften Handys in 2006 soll der Absatz um rund zehn Prozent steigen.
VW-Aktionärstreffen im Zeichen des Wandels
Am Tag der Hauptversammlung legt die VW-Stammaktie als eine der wenigen Dax-Papiere weiter zu, was Händler mit den erfreulichen Quartalsdaten von gestern begründen.
RWE und Lufthansa ex Dividende
Das Kursminus bei RWE ist im wesentlichen optischer Natur. Am Tag nach der Hauptversammlung wird der Dax-Titel ex Dividende von 3,50 Euro gehandelt. Zuvor war bekannt geworden, dass sich der Börsengang der Tochter American Water verzögern werde. Auch bei der Lufthansa ist ein Dividendenabschlag von 0,70 Euro zu beachten.
Rhön-Klinikum erhöht Gewinnprognose
Die im MDax notierte Aktie von Rhön-Klinikum schlägt sich deutlich besser als der Markt. Der Krankenhausbetreiber hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr um zwei Millionen Euro auf 102 Millionen Euro erhöht.
Nordex-Aktie unter Druck
Ein Analystenkommentar macht der zuletzt erfolgsverwöhnten Nordex-Aktie zu schaffen. Das Papier liegt mit rund sechs Prozent Minus am TecDax-Ende, nachdem die Deutsche Bank ihr Anlageurteil von "Hold" auf "Sell" mit Kursziel 24 Euro geändert hatte.
Indus bleibt solide
Die Beteiligungsgesellschaft Indus hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 16 Prozent auf rund 850 Millionen Euro verbessert. Trotz hoher Abschreibungen in Höhe von 80 Millionen Euro stieg das operative Ergebnis (Ebit) um rund fünf Prozent auf etwa 84 Millionen Euro.
Combots profitiert von UI-Anteil
Kurios waren wieder die Quartalszahlen des Internetunternehmens Combots. Mit dem einzige Produkt Combots konnten im ersten Quartal erneut keine Umsätze erwirtschaftet werden. Der Quartalsverlust erhöhte sich von 4,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 7,2 Millionen Euro.
Wett-Aktien unter Druck
Nach den starken Kursgewinnen vom Vortag geht es heute für Wett-Aktien wie von Fluxx und Tipp24 abwärts. Die deutschen Bundesländer wollen nach Angaben des hessischen Finanzministeriums mehrheitlich am staatlichen Sportwettenmonopol festhalten. Bei der Bwin-Aktie kommen noch enttäuschende Jahreszahlen hinzu.
Telegate verliert
Die Aktie des Auskunftsdienstleister Telegate leidet. Das hat einen Prozess gegen die Deutsche Telekom verloren. Die Telekom muss in Telefonbüchern vorerst nicht auf die Rufnummern-Auskunft von Konkurrenten verweisen.
DLO muss Insolvenz anmelden
Die DLO Deutsche Logistik Outsourcing AG hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen begründete den Schritt unter mit dem gescheiterten Versuch, neue Geldmittel zu erhalten. Die Penny-Stock-Aktie bricht weiter ein.
Kursmanipulationen in großem Stil?
Die Aktien und Optionsscheine der Venture Capital Immobilien AG, Vorbörsliche Aktienplattform.de AG, Oil & Gas Capital AG, Klosterbrauerei Königsbronn AG, Caelifera Capital AG sowie der Polaris Beteiligungen AG sind vom Handel ausgesetzt worden. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft und die Börsenaufsichtsbehörde BaFin ermitteln wegen des Verdachts der Kursmanipulation der untereinander verflochtenen Gesellschaften.
Versatel backt kleinere Brötchen
Der hochverschuldete Telekom-Konkurrent Versatel wird beim bevorstehenden Börsengang weniger Aktien anbieten als geplant. Die Preisspanne für die Papiere reicht von 29 bis 36 Euro.
19.04.2007 14:53
Dax mit asiatischer Grippe
von Mark Ehren
Der deutsche Aktienmarkt leidet auch am Nachmittag noch unter den heftigen Kursverlusten in China und Japan. Hinzu kamen noch enttäuschende Konjunkturdaten.
Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel höher aus als von Volkswirten erwartet. Um 16.00 Uhr folgt der wichtige Index der Frühindikatoren für März, zwei Stunden später noch der viel beachtete Philly Fed Index für April.
Zuvor hatte die Anleger die Sorge vor drastischen Bremsmanövern der chinesischen Regierung umgetrieben. Denn Wirtschaft im bevölkerungsreichsten Land der Erde ist im ersten Quartal mit 11,1 Prozent stärker als erwartet gewachsen. Regierungschef Wen Jiabao warnte umgehend vor einer Überhitzung der Wirtschaft. "Damit könnte neben der US-Wirtschaft noch eine weitere Lokomotive für die Weltkonjunktur ins Stocken kommen", sagte ein Börsianer. Am Morgen hatte der Dax daraufhin sogar bis zu 1,75 Prozent eingebüßt.
Börsentermine 19. Apr
Unternehmen
* Rhön-Klinikum
Jahreszahlen, 7:00 Uhr
* Volkswagen
Hauptversammlung, 10:00 Uhr
* Nokia
Ergebnis Q1, 12:00 Uhr
* Combots
Ergebnis Q1
* MPC Capital
Ergebnis Q1
* Altria
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* Bank of America
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* Merck & Co.
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* Merrill Lynch
Ergebnis Q1, vor US-Börseneröffnung
* AMD
Ergebnis Q1, nach US-Börsenschluss
Ergebnis Q1, nach US-Börsenschluss
Konjunktur
* EU
EZB Monatsbericht April, 10:00 Uhr
* USA
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, 14:30 Uhr
* USA
Index der Frühindikatoren März, 16:00 Uhr
* USA
Philly Fed Index April, 18:00 Uhr
Nokia-Zahlen gut aufgenommen
Der finnische Handy-Weltmarktführer Nokia hat den Umsatz im ersten Quartal um 3,7 Prozent auf 9,86 Milliarden Euro verbessern können. Den Gewinn bezifferte Nokia wie erwartet auf 0,25 Euro je Aktie. Für 2007 gaben sich die Finnen optimistisch. So rechnet Nokia weiter mit einem deutlichen Absatzplus für die Branche. Ausgehend von 978 Millionen weltweit verkauften Handys in 2006 soll der Absatz um rund zehn Prozent steigen.
VW-Aktionärstreffen im Zeichen des Wandels
Am Tag der Hauptversammlung legt die VW-Stammaktie als eine der wenigen Dax-Papiere weiter zu, was Händler mit den erfreulichen Quartalsdaten von gestern begründen.
RWE und Lufthansa ex Dividende
Das Kursminus bei RWE ist im wesentlichen optischer Natur. Am Tag nach der Hauptversammlung wird der Dax-Titel ex Dividende von 3,50 Euro gehandelt. Zuvor war bekannt geworden, dass sich der Börsengang der Tochter American Water verzögern werde. Auch bei der Lufthansa ist ein Dividendenabschlag von 0,70 Euro zu beachten.
Rhön-Klinikum erhöht Gewinnprognose
Die im MDax notierte Aktie von Rhön-Klinikum schlägt sich deutlich besser als der Markt. Der Krankenhausbetreiber hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr um zwei Millionen Euro auf 102 Millionen Euro erhöht.
Nordex-Aktie unter Druck
Ein Analystenkommentar macht der zuletzt erfolgsverwöhnten Nordex-Aktie zu schaffen. Das Papier liegt mit rund sechs Prozent Minus am TecDax-Ende, nachdem die Deutsche Bank ihr Anlageurteil von "Hold" auf "Sell" mit Kursziel 24 Euro geändert hatte.
Indus bleibt solide
Die Beteiligungsgesellschaft Indus hat im vergangenen Jahr den Umsatz um 16 Prozent auf rund 850 Millionen Euro verbessert. Trotz hoher Abschreibungen in Höhe von 80 Millionen Euro stieg das operative Ergebnis (Ebit) um rund fünf Prozent auf etwa 84 Millionen Euro.
Combots profitiert von UI-Anteil
Kurios waren wieder die Quartalszahlen des Internetunternehmens Combots. Mit dem einzige Produkt Combots konnten im ersten Quartal erneut keine Umsätze erwirtschaftet werden. Der Quartalsverlust erhöhte sich von 4,6 Millionen Euro im Vorjahr auf 7,2 Millionen Euro.
Wett-Aktien unter Druck
Nach den starken Kursgewinnen vom Vortag geht es heute für Wett-Aktien wie von Fluxx und Tipp24 abwärts. Die deutschen Bundesländer wollen nach Angaben des hessischen Finanzministeriums mehrheitlich am staatlichen Sportwettenmonopol festhalten. Bei der Bwin-Aktie kommen noch enttäuschende Jahreszahlen hinzu.
Telegate verliert
Die Aktie des Auskunftsdienstleister Telegate leidet. Das hat einen Prozess gegen die Deutsche Telekom verloren. Die Telekom muss in Telefonbüchern vorerst nicht auf die Rufnummern-Auskunft von Konkurrenten verweisen.
DLO muss Insolvenz anmelden
Die DLO Deutsche Logistik Outsourcing AG hat einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen begründete den Schritt unter mit dem gescheiterten Versuch, neue Geldmittel zu erhalten. Die Penny-Stock-Aktie bricht weiter ein.
Kursmanipulationen in großem Stil?
Die Aktien und Optionsscheine der Venture Capital Immobilien AG, Vorbörsliche Aktienplattform.de AG, Oil & Gas Capital AG, Klosterbrauerei Königsbronn AG, Caelifera Capital AG sowie der Polaris Beteiligungen AG sind vom Handel ausgesetzt worden. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft und die Börsenaufsichtsbehörde BaFin ermitteln wegen des Verdachts der Kursmanipulation der untereinander verflochtenen Gesellschaften.
Versatel backt kleinere Brötchen
Der hochverschuldete Telekom-Konkurrent Versatel wird beim bevorstehenden Börsengang weniger Aktien anbieten als geplant. Die Preisspanne für die Papiere reicht von 29 bis 36 Euro.