Darmstädter Fans benahmen sich gründlich daneben
Neunkirchen (rp). Den Neunkircher Borussen steht eine harte Saison bevor. Dass die Regionalliga für den Aufsteiger kein Zuckerschlecken würde, wusste man schon vorher. Spektakuläre Neueinkäufe konnten auf Grund der begrenzten Finanzen nicht getätigt werden, und so bemühen sich alle Beteiligten, Vorstand und Trainer, die vorhandenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Leider verlor die Borussia ihr Heimspiel gegen den SV Darmstadt knapp mit 0:1. Jörg Nehrens Mannschaft kämpfte zwar bis zum Umfallen und ließ dem Mitfavoriten aus Hessen kaum Entfaltungsmöglichkeiten, konnte sich aber selbst kaum Tormöglichkeiten erspielen. Vor dem Anpfiff äußerten sich die Neunkircher Fans noch sehr optimistisch. Heinz Petri, der die Spiele der Neunkircher seit Jahren auf Video bannt und Schnappschüsse für die Stadionzeitung Blick ins Ellenfeld liefert, tippte 2:1 für Borussia. Genau das gleiche Ergebnis sagten Jürgen Bettingen und Gustl Dresch, beide seit ewigen Zeiten Borussen-Mitglied, Holger Maroldt, Beigeordneter der Gemeinde Schiffweiler, "SZ"-Fotograf Willi Hiegel und Spielausschuss-Mitglied Dieter Heylmann voraus. Und auch Vip-Raum-Manager Heinz Burgardt hoffte auf einen 1:0-Sieg. Als schlechtes Omen wurde zu diesem Zeitpunkt die 2:3 Niederlage der Borussen-Traditionsmannschaft im Vorspiel gegen eine pfälzische Pfarrer-Auswahl noch nicht gewertet. Trotz namhafter Ex-Bundesligaspieler wie Jupp Henkes und Werner Martin, trotz der Werner Weiß, Dieter Kobel, Matthias Malter, Gerd Scheffler, Bernd Roob, Heinz Gerwald, Bernhard Käufling, Bernhard Roth, Jürgen Schindler, Jörg Martin und Thomas Bach reichte es nicht gegen die Mannen um die Ex-KSC-Akteure Günter Fuchs und Stefan Mees. Die Mär von den himmlischen Mächten wurde dabei jedoch fairerweise nicht bemüht.
Mit Sport und Fairplay nichts zu tun hatte allerdings der Fanmob aus Darmstadt, der die 70 aufgebotenen Polizisten und Einsatzleiter Olaf Wagner über Stunden in Atem hielt. Bis Spielbeginn waren die Bemühungen der Ordnungshüter noch erfolgreich. Sie begleiteten die so genannten Darmstadt-Fans von Bahnhof und Bushaltestelle ins Ellenfeld und verhinderten das Aufeinandertreffen mit den Borussen-Anhängern. Scheinbar hatte man alles bestens im Griff. Aber dann bot sich den Zuschauern auf der Tribüne ein eher seltenes Schauspiel. Auf der gegenüber liegenden Schlossbergwiese machten die Polizisten Jagd auf aus dem Gästefanblock gewaltsam ausgebrochene Darmstädter. Die hatten schon während der Halbzeit zwei Umzäunungen eingerissen, den Getränke- und Imbissstand mit krimineller Energie geplündert und für Entsetzen bei den von Borussia eingesetzten Helferinnen und Helfern gesorgt. Sie hausten wie die Vandalen, zertrümmerten Getränkeflaschen, bewarfen andere Stadionbesucher mit Würsten und Senf, schütteten ihnen Bier über den Kopf und, und, und. Noch lange nach dem Schlusspfiff war die Polizei an bestimmten Brennpunkten im Einsatz. Auch mit diesen Vorfällen wurden die Neunkircher Borussen mit der Realität im Regionalliga-Umfeld konfrontiert. Und wenn man sich von verantwortlicher Seite nichts einfallen lässt, sind auch in den nächsten Wochen ähnliche Ausschreitungen von Fans auswärtiger Vereine zu erwarten. Ein für viele Helferinnen und Helfer der Borussia unerträglicher Gedanke.
Zwar beteuerte Neunkirchens Vorsitzender Anas Pascha, dass man ob der erneuten Niederlage auf dem grünen Rasen nicht resigniere. Alle hätten gewusst, dass es in der Regionalliga für Neunkirchen nur um den Klassenerhalt gehe. Wie sich der Verein aber gegen solche Randalierer, wie einen Teil der Darmstädter Fans schützen kann, das weiß zur Zeit allerdings noch keiner. So gesehen ist die Regionalliga nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch für die Ordnungskräfte eine echte Herausforderung.
(Quelle: Saarbrücker Zeitung v. 19.08.2002, www.sz-newsline.de)
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Mit Sport und Fairplay nichts zu tun hatte allerdings der Fanmob aus Darmstadt, der die 70 aufgebotenen Polizisten und Einsatzleiter Olaf Wagner über Stunden in Atem hielt. Bis Spielbeginn waren die Bemühungen der Ordnungshüter noch erfolgreich. Sie begleiteten die so genannten Darmstadt-Fans von Bahnhof und Bushaltestelle ins Ellenfeld und verhinderten das Aufeinandertreffen mit den Borussen-Anhängern. Scheinbar hatte man alles bestens im Griff. Aber dann bot sich den Zuschauern auf der Tribüne ein eher seltenes Schauspiel. Auf der gegenüber liegenden Schlossbergwiese machten die Polizisten Jagd auf aus dem Gästefanblock gewaltsam ausgebrochene Darmstädter. Die hatten schon während der Halbzeit zwei Umzäunungen eingerissen, den Getränke- und Imbissstand mit krimineller Energie geplündert und für Entsetzen bei den von Borussia eingesetzten Helferinnen und Helfern gesorgt. Sie hausten wie die Vandalen, zertrümmerten Getränkeflaschen, bewarfen andere Stadionbesucher mit Würsten und Senf, schütteten ihnen Bier über den Kopf und, und, und. Noch lange nach dem Schlusspfiff war die Polizei an bestimmten Brennpunkten im Einsatz. Auch mit diesen Vorfällen wurden die Neunkircher Borussen mit der Realität im Regionalliga-Umfeld konfrontiert. Und wenn man sich von verantwortlicher Seite nichts einfallen lässt, sind auch in den nächsten Wochen ähnliche Ausschreitungen von Fans auswärtiger Vereine zu erwarten. Ein für viele Helferinnen und Helfer der Borussia unerträglicher Gedanke.
Zwar beteuerte Neunkirchens Vorsitzender Anas Pascha, dass man ob der erneuten Niederlage auf dem grünen Rasen nicht resigniere. Alle hätten gewusst, dass es in der Regionalliga für Neunkirchen nur um den Klassenerhalt gehe. Wie sich der Verein aber gegen solche Randalierer, wie einen Teil der Darmstädter Fans schützen kann, das weiß zur Zeit allerdings noch keiner. So gesehen ist die Regionalliga nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch für die Ordnungskräfte eine echte Herausforderung.
(Quelle: Saarbrücker Zeitung v. 19.08.2002, www.sz-newsline.de)
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