Rekapitulieren wir mal. Vor nicht einmal 4 Monaten kam es zu der gigantischen Kapitalerhöhung (KE), in all deren Stufen und Maßnahmen die CoBa sich praktisch mit den Geldern der Aktionäre vom Staat zurückgekauft hat, obwohl diesem noch ein Anteil von 25% + 1 Aktie verblieb und eine kleine Restschuld. Wegen des enormen Schuldenberges nach der Rettung der Bank im Zuge der Finanzkrise und der Übernahme der Dresdener zum flaschen Zeitpunkt wäre jeder Gewinn als Zinsen für die Rettungssumme des deutschen Staates im schwarzen Zinsloch verschwunden. Deswegen lag vor der KE die Maktkapitalisierung gerade mal bei 4-6 Mrd. Euro.
Jetzt sollte der große Befreiungsschlag mit der Kapitalerhöhung und Wandelanleihen usw. kommen. Irgendwie worden 10-12 Mrd. eingesammelt, ich weiß es gar nicht mehr so genau, da es so viele Maßnahmen im Zuge der KE gab. Mit dieser Summe hat sich die Bank praktisch selber aufgekauft, also von dem belastenden Schuldenberg größtenteils befreit. Allerdings hat sich die Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien praktisch verfünfacht. Vor allem aber kam es im Zuge der KE nicht zu einem Substanzzuwachs inerhalb der Bank, weswegen ich damals diese ganze Aktion aus Sicht eines Aktionärs sehr skeptisch gesehen habe. Ein Aktionär der erst nach der KE eingestiegen wäre, hätte sein eigenes Unternehmen halt nicht mit frischem Geld noch einmal kaufen müssen. Das ganze gleicht einem Haircut, wie es für Griechenland schon überlegt wurde.
Aber sei es, wie es ist. Das ganze ist jetzt keine 4 Monate her und jetzt beträgt die Marktkapitalisierung beim aktuellen Kurs von 1,75€ unter 9 Mrd. also unter dem Betrag, den die Bank vor knappen 4 Monaten eingesammelt hat. Ein historischer Geniestreich von Blessing. Der Gipfel wäre jedoch, wenn die Bank in den kommenden Monaten nocheinmal vom Staat gerettet werden müsste, auch wenn dies mehr als unwahrscheinlich ist, doch vorstellbar scheint momentan alles zu sein. Entschuldigend muß man natürlich dazu sagen, dass alle Aktienkurse von Banken im letzten Monat abgesoffen sind, so im Bereich von 30-50%.
Jetzt ist die große Frage, wohin geht es die kommenden Wochen und wohin geht die Reise in einigen Jahren. Das Vertrauen in Staaten, Währungen, Systeme usw. scheint immer mehr zu bröckeln. Doch was sind die Alternativen? Keine Marktwirtschaft - wohl eher nicht! Griechenland aus der EU werfen - höchstens freiwilliger Austritt denkbar! Anfangen, kleinere Brötchen zu backen - dazu wird es wohl kommen. Rutschen wir wieder in eine Rezession - hier scheiden sich die Geister!
Vor allem ist auch die künftige Entwicklung der USA, Indien und China sowie die innereuropäische Währungsunion mit großen Fragezeichen behaftet!
Europäischer Bankenindex - ESTX Banks
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