Will hier mal einen , meiner Meinung nach seriösen , hochprofitablen ,zuunrecht geprügelten Wert des n.Marktes vorstellen , den wohl kaum einer kennt , der aber meiner Meinung eine Storry bietet ,die für ein paar E gut sein sollte ... könnte sein , daß in nächster Zeit durch Übernahmen und Zahlen und kommender Agenda einige Schweineblättchen den Wert als unentdeckten Qualtitätswerte des n.Marktes sehen ...bzw Meldungen aus dem Unternehmen kommen ..
Habe die aktuelle Platow Einstufung mal reingesetzt ( stimme hier überrein ) und ein Interview mit dem CEO , damit man sich ein Bild machen kann was die machen und warum der Wert interes. ist .. ( gibt kaum was vergleichbares )
Wie immer ohne Gewähr .., aber mit besten Wissen ...
Viel Spaß beim Lesen ...
LALAPO
Platow Börse 24.01.01
Der am Neuen Markt notierte Spezialist für Hoch-
leistungskunststoffe Centrotec (WKN 540 750), blickt auf ein auskömmliches Jahr
2000 zurück. Wie wir exklusiv aus seriösen Branchenkreisen in Erfahrung bringen,
konnte die letzte offizielle Umsatzplanung des Unternehmens noch getoppt werden.
Rein organisch strebt das Unternehmen für das gerade angelaufene Jahr ein
Wachstum von rd. 30% an. Jedoch stehen auch in Zukunft sicherlich weitere
Akquisitionen auf der Agenda der Marsberger. Zurzeit verhärten sich wieder ein
wenig die Gerüchte, dass Abschlüsse in greifbare Nähe rücken.
Wir erwarten, dass Centrotec bis Ende des ersten Quartals noch einen Abschluss
in trockene Tücher wickeln kann. Nachdem die Aktie zum Jahreswechsel mit dem
Gesamtmarkt stark unter Druck geriet, deutet sich nun eine Wende an. Spekulative
Anleger bauen antizyklisch Positionen auf. Bei einem Gewinn/Aktie von 0,97 Euro
in 2002 ist der Wert mit einem KGV von rd. 14 angesichts des Wachstums beileibe
nicht zu teuer.
Unser Fazit:"Nutzen Sie die Tiefstkurse zum Einkauf!"
20.12.2000
Centrotec Hochleistungskunststoffe AG (540750)
Alexander Kirsch
Chief Financial Officer (CFO)
Top-Interviews: Viele Anleger kennen Sie nur als Kunststoffhersteller. Ihre
Firma bietet aber hochmoderne Produkte wie Solarsysteme, Abgassysteme oder Teile
von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie an. Können Sie Ihr
Geschäftsfeld und die genannten Produkte etwas näher erläutern?
Alexander Kirsch: Centrotec ist ein Kunststoff-Spezialist. Dabei haben wir uns
auf die Verarbeitung von Hochtemperatur- und technischen Kunststoffen
spezialisiert. Dieses Segment der high-end Kunststoffe wächst überproportional,
weil neue Technologien höher spezifizierte Kunststoffe benötigen. Im einzelnen
teilt sich Centrotec in zwei business lines auf.
(1) Engineering Plastics: Dies sind Komponenten für Maschinenbau, Anlagenbau,
Fahrzeugbau und andere Anwendungen. Hierbei haben wir uns auf kleine Serien,
Einzelfertigungen und Prototypen spezialisiert. Bei uns kaufen Kunden, die in
kurzer Zeit ein spezialisiertes Teil haben wollen. Hierbei zählt daher vor allem
Qualität und Lieferzuverlässigkeit. Unter anderem entstehen in diesem Bereich
die Rohrleitungselemente für Reinstraumfertigungsanlagen in der Halbleiter- und
Medizintechnik.
(2) Plastic Systems: Die Prototypenfertigung im Bereich der Engineering Plastics
liefert immer wieder Ideen für unsere Systeme. So sind auch die
Kunststoff-Abgassysteme, unser heutiger "Wachstumsstar" dort entstanden. Die
Kunststoff-Abgassysteme werden mit Gebäudeheizungen kombiniert. Traditionell
bestehen diese Systeme aus Aluminium oder Edelstahl. Bei den Gebäudeheizungen
gibt es einen wichtigen Trend: Neue "Brennwertkessel" verdrängen die
traditionellen Kessel, weil sie um ca. 35% sparsamer sind und zudem staatlich
gefördert werden. Diese Kessel gewinnen zusätzliche Energie aus dem heißen
Abgasstrom, daher erfordern sie auch ein aufwendiges Abgassystem. Dieses konnten
wir in Kunststoff realisieren, ein System, das nicht nur leichter und
einbaufreundlicher, sondern vor allem auch haltbarer als Aluminium ist. Die
Grundidee, Komplettsysteme in Kunststoff anzubieten, die durch intelligenten
Materialeinsatz nicht unbedingt preisgünstiger, dafür aber technisch besser
sind, haben wir auch auf andere Systeme übertragen. So bieten wir inzwischen ein
photovoltaisches Solar-Komplettsystem an, das durch ein patentiertes
Kunststoff-Trägersystem ausgesprochen einbaufreundlich ist (die Einbaukosten
betragen an den Gesamtkosten immerhin 40-50%).
Top-Interviews: Centrotec liefert Abgassysteme für die Brennwerttechnik. Wie
genau funktioniert diese, wie sehen Sie die Martchancen und welche Marktstellung
besitzt Centrotec in diesem Geschäftsfeld?
Alexander Kirsch: Centrotec ist schon heute Marktführer bei den neuartigen
Kunststoff-Abgassystemen. Diese Abgassysteme werden mit modernen
Brennwertheizungen kombiniert, die wesentlich sparsamer sind als herkömmliche
Heizungen. Daher wächst die Anzahl der verkauften Brennwertkessel pro Jahr um
ca. 20 Prozent. Innerhalb dieses Wachstumstrend gibt es darüber hinaus noch
einen Trend zur Substitution traditioneller Aluminium-Abgassysteme durch
Kunststoff. Durch diesen doppelten Wachstumseffekt erklärt sich die Tatsache,
dass in Deutschland - unserem derzeitigen Hauptabsatzgebiet - der Markt für die
Kunststoff-Abgassysteme um jährlich 50-100% wächst. Auch in den nächsten zwei
Jahren wird das starke Wachstum in Deutschland anhalten. Danach erwarten wir,
dass sich die Brennwerttechnik und mit ihr auch die Kunststoff-Abgassysteme auch
im europäischen Ausland durchsetzen. Die Europäischen Nachbarländer vollziehen
aufgrund ihres noch immer etwas geringeren Umweltbewußtseins und ihrer teilweise
niedrigeren Erdgaspreise unsere Entwicklung zeitlich später nach. Für uns ist
diese Tatsache sogar von Vorteil: Wir hatten Zeit, um uns mit der Akquisition
der Ubbink Systemtechnik europaweit in diesem Markt zu positionieren. Wir stehen
in England, Frankreich, Italien, Niederlande und Belgien in den "Startlöchern".
Unser Wachstum in diesem Segment ist also gesichert.
Top-Interviews: Welche Kunden aus welchen Bereichen beliefert Ihr Unternehmen?
In welchen Segmenten werden Ihre Produkte dort eingesetzt?
Alexander Kirsch: Centrotec hat durch sein Produktportfolio ein breit
gefächertes Abnehmerfeld. Dies macht uns gegen mögliche Konjuktureinflüssen
unabhängiger. Wichtige Kundengruppen sind Heizungsindustrie, Maschinenbau,
Anlagenbau, Umwelttechnik.
Top-Interviews: Worin liegen die Vorteile Ihrer Kunststoffe gegenüber
herkömmlichen Materialien wie Stahl, Glas oder Keramik?
Alexander Kirsch: Die großen Vorteile von Kunststoff sind sein geringes Gewicht,
seine gute Formbarkeit und vor allem die Möglichkeit, ihn in seiner
Zusammensetzung ganz spezifisch auf bestimmte Anforderungen zuzuschneiden.
Beispiele: Eine Flüssigkeitsleitung, die mit Heißdampf sterilisiert wird. Das
kann auch Metall oder Glas. Was aber machen Sie wenn diese Leitung (z.B. wegen
Vibrationen oder wegen der hitzebedingten Ausdehnung) auch noch biegsam sein
soll? Glas splittert, Metall bekommt eher Beulen, Kunststoff biegt sich wie
gewünscht. Eine Präzisionsmaschine soll "wie geschmiert" laufen, es darf aber
keine Verschmutzung durch Öl geben. Metall würde ohne Schmierstoff "heißlaufen".
Selbstschmierender Kunststoff nicht. Beim Einbau einer Abgasanlage in einen
sanierten Altbau muss das Abgasrohr durch den Kamin vom Dach in den Keller
geschoben werden. Leider ist der Kamin aber nicht gerade gebaut. Ein starres
Metallrohr würde "anecken", das Kunststoffsystem ist auch in einer flexiblen
Ausführung zu haben.
Top-Interviews: Welche Einsatzfelder sind noch möglich? Laufen eventuell
Verhandlungen mit potentiellen Kunden? Alexander Kirsch: Durch unsere
Prototypenfertigung im Bereich der Engineering Plastics erhalten wir immer
wieder Anregungen für neue Anwendungen. Wir haben uns etwa im Bereich der
intelligenten, aktiv gesteuerten Belüftung (natürlich mit
Kunststoff-Lüftungssystemen) für Niedrigenergiehäuser positioniert. Dies wird
ein Megatrend in den nächsten Jahren werden, denn immer wenn das Fenster
geöffnet wird, verliert ein Haus sehr viel Energie.
Top-Interviews: Mit der Beteiligung an der BOND-Laminates GmbH steigt Ihr
Unternehmen auch in den Markt der Kohlefaser-Verbundwerkstoffe ein. Wie sehen
Sie die Zukunft dieses Marktes?
Alexander Kirsch: Mit der Beteiligung von 25% haben wir uns den Zugang zu einer
echten Zukunftstechnologie gesichert. Bond hat ein Verfahren entwickelt,
faserverstärkte Kunststoff-Platten in einem industriellen Endlosprozess
herzustellen. Bisher mussten diese Kunststoffe immer aufwendig von Hand
"laminiert" (geschichtet) werden. Durch Bond sinken hier die Verarbeitungskosten
dramatisch (Faustregel: auf ca. 10% der heutigen Verarbeitungs-Kosten). Unsere
Rolle wird sein, diese faserverstärkten Platten in einem
Hochtemperatur-Umformprozess zu Fertigkomponenten zu verarbeiten. Das bedeutet,
dass die Kundenbeziehungen und das Fertigprodukt in unseren Händen liegt. Wir
werden jedoch auch weitere Verarbeiter einladen, denn der Markt, der zu bedienen
ist, ist riesig. Hier einige Beispiele: Der neue Airbus 3xx soll zu 40% aus
faserverstärkten Kunststoffen unterschiedlicher Bauart bestehen. Für das
Bond-Material wurde eine erste Komponentengruppe identifiziert, diese Gruppe
allein würde für einen Jahresumsatz von ca. 20 Mio. DM bei Bond stehen. Derzeit
hat das norwegische Militär (wie wir wissen keine besonders große Armee) ihre
Schutzhelme auf das leichte Bond-Material umgestellt. Für Bond sind dies derzeit
ca. 1 Mio. DM. Denkt man daran, dass es in anderen Bereichen auch Helme zu
ersetzen sind (größere Armeen, Feuerwehr, Motorrad etc.), wird klar, dass auch
hier ein riesiges Potential schlummert. Aus Kapazitätsgründen konnte Bond bisher
noch nicht intensiv mit der Automobilindustrie sprechen. In diesem Bereich
verdrängt gerade Aluminium den traditionellen Stahl. Ein Blick auf den Airbus
zeigt: Nach Alu kommen faserverstärkte Kunststoff-Composites. Diverse weitere
Anwendungen sind heute schon in Kleinserien vorhanden oder werden zur Zeit
entwickelt (Freizeitindustrie, Handy-Gehäuse, Lautsprecher,
Sicherheitsausstattung u.a.). Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten "trauen"
wir uns derzeit noch nicht, eine Marktpotentialschätzung in Zahlen anzugeben.
Top-Interviews: Welche Konkurrenten haben Sie und wie sind Sie zu ihnen
positioniert? Gibt es Bereiche, in denen Centrotec Weltmarktführer ist? Und in
welchen internationalen Märkten sind Sie positioniert?
Alexander Kirsch: Centrotec ist in verschiedenen Nischen positioniert. Diese
Nischen weisen in der Regel 1-5 meist mittelständische Wettbewerber auf. Unser
großer Vorteil besteht darin, dass wir aufgrund unserer Größe, Börsennotierung
und des dadurch möglichen professionelleren Management in diesen Nischen
schneller Innovationen umsetzen können und daher auch schneller wachsen.
Top-Interviews: Welche Expansionsstrategie verfolgen Sie?
Alexander Kirsch: Kunststoff ist für uns ein "etablierter Zukunftsmarkt". Er ist
etabliert, wir kennen ihn gut und das bedeutet, dass Investitionen in diesem
Markt mit begrenztem Risiko möglich sind. Es ist aber noch immer ein
Zukunftsmarkt mit hohen zweistelligen Wachstumsraten in unseren Segmenten der
Spezialkunststoffe. Neue Technologieanwendungen benötigen auch in Zukunft neue
Materialien mit verbesserten Eigenschaften. Experten sagen, dass heute das
Anwendungspotential von Kunststoff erst zu 15% ausgeschöpft ist. Daher werden
wir weiter unseren Weg gehen, uns in technologisch anspruchsvollen
Wachstumsnischen des Kunststoffmarktes zu positionieren. Wir tun dies durch
eigene Entwicklungen und durch gezielte Akquisitionen.
Top-Interviews: In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 313% auf 48,6
Mio. Euro und das EBIT wuchs um 501% auf 5,7 Mio. Euro. Wie zufrieden sind Sie
mit diesen Zahlen? Welches Quartal ist grundsätzlich das Stärkste bei Ihnen?
Alexander Kirsch: Man soll ja nie zufrieden sein... Aber dennoch sind wir auch
ein wenig stolz auf diese Erfolge. Die stärksten Quartale bei uns sind
typischerweise das dritte und vierte Quartal. Hintergrund hierfür ist, dass die
Kunststoff-Abgassysteme vorwiegend im Herbst eingebaut werden.
Top-Interviews: Können Sie dieses starke Wachstum in Zukunft halten?
Alexander Kirsch: Der Wachstumssprung in 2000 war durch die Akquisition der
Ubbink Systemtechnik bedingt. Wir konnten durch unser "grow together"-Programm
dafür sorgen, dass Ubbink von Anfang an profitabel in den Konzern integriert
werden konnte. Aber auch organisch sind wir 2000 stramm gewachsen. So haben
unsere Kunststoff-Abgassysteme sich in den ersten drei Quartalen gegenüber dem
Vorjahr verdoppelt. In der Planung für die nächsten Jahre haben wir keine
zusätzlichen Akquisitionen unterstellt. Dennoch wachsen wir im Ergebnis mit über
25% pro Jahr. Durch Akquisitionen dürfte hier noch einiges dazukommen.
Top-Interviews: Wie sehen Ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für die nächsten 2
Jahre aus? Sind diese eher konservativ oder spekulativ ausgerichtet?
Alexander Kirsch: Wir planen für die nächsten zwei Jahre folgende Zahlen (in
Mio. Euro):
Umsatz:
2000: 61,7
2001: 73,9
2002: 83,5
EBIT* (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Goodwill-Abschreibungen):
2000: 8,7
2001: 11,9
2002: 15,1
EAT* (Jahresüberschuss nach Steuern vor Goodwill-Abschreibungen):
2000: 4,7
2001: 5,8
2002: 7,8
EAT (Jahresüberschuss):
2000: 3,8
2001: 5,0
2002: 6,9
Diese Planung darf als konservativ gelten, berücksichtigt sie doch nur Umsätze
und Ergebnisse mit heutigen Produkten und Märkten. Durch Akquisitionen und
Neuentwicklungen kann hier noch einiges dazukommen.
Top-Interviews: Warum ist Ihre Aktie so wenig in der Öffentlichkeit bekannt?
Fundamental scheint ja alles absolut zu stimmen und auch Phantasie ist
vorhanden.
Alexander Kirsch: Wir haben immer versucht, vorsichtig in der Öffentlichkeit
aufzutreten. Wir haben immer das Prinzip vertreten, dass für den shareholder
value gute Arbeit letztlich entscheidender ist, als gute PR. Das Kurswachstum
unserer Aktie war demnach auch nicht durch Phantasie, sondern durch real
gestiegene Ergebnisse und Umsätze bedingt. Wir glauben, dass Aktien wie die
unsere langfristig aus der aktuellen Krise des Neuen Marktes gestärkt
hervorgehen werden.
Top-Interviews: Sind institutionelle Anleger in Centrotec investiert?
Alexander Kirsch: Derzeit liegt der free float vorwiegend bei Institutionellen.
Aber auch einige Privatanleger haben unsere Aktie gekauft. Wir wissen aus
unserer Anlegerbetreuung, dass gerade unsere Privatanleger häufig eine
langfristige und besonnene Anlagestrategie verfolgen. Wer die Centrotec-Aktie
kauft, weiss dass unsere Aktie nicht kurzfristig "hochgepuscht" wird, sondern
einer langfristigen Wachstumsstrategie folgt. Unser Wachstum, dass ja zum Teil
auch durch Akquisitionen noch einmal zusätzliche Dynamik erhält, verläuft in
gewissen "Schüben". Hierzu muss man länger durchhalten können, um diese Schübe
auch mitnehmen zu können.
Top-Interviews: Wie erklären Sie sich den Kursrutsch von 25 Euro auf aktuell 13
Euro? Wie sehen Sie die Chancen, den Abwärtstrend schnell wieder zu verlassen?
Alexander Kirsch: Auch wir sind leider vom Absturz des Neuen Marktes nicht ganz
verschont geblieben. Aufgrund der unsicheren Situation sind derzeit so gut wie
keine Käufer im Markt. Daher reichen schon vergleichsweise kleine Verkäufe aus,
um die Kurse ins Rutschen zu bringen. Derzeit schient sich der Kurs bei etwa
13-13,50 Euro einzupendeln. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis(2001) von 17 sind
wir nun regelrecht "preisgünstig" geworden. Da unsere Zahlen stimmen, werden wir
gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
Top-Interviews: Sie haben im Sommer 20.000 eigene Aktien zurückgekauft. Wurde
dieser Schritt zur Kursstabilisierung unternommen und wurden die Aktien
inzwischen wieder verkauft oder ist dies in näherer Zukunft geplant?
Alexander Kirsch: Wir haben im Sommer angekündigt, eigene Aktien in geringem
Maße zurückzukaufen, um sie für Akquisitionen einsetzen zu können. Das
Kontingent von 20.000 Stück haben wir bis heute noch nicht einmal zur Hälfte
ausgeschöpft. Wir kaufen in kleinen Mengen weiter.
Top-Interviews: Was versprechen Sie sich von den Beteiligung an ClickPlastics
und der BOND-Laminates GmbH?
Alexander Kirsch: Die beiden Beteiligungen sind - anders als unsere
Akquisitionen im Kerngeschäft - Minderheitsbeteiligungen. Hier verfolgen wir die
Strategie, Unternehmen an uns zu binden, die uns Zugang zu innovativen Trends im
Kunststoffmarkt geben. Clickplastics.com (10%-Beteiligung) ist der erste
elektronische Marktplatz für Kunststoff-Granulat, das Material das wir
einkaufen. Durch die Einkaufsersparnisse, die uns Click bringt, haben wir
unseren Kapitaleinsatz bei der Beteiligung bereits heute schon wieder zu einem
großen Teil zurückverdient. BOND-Laminates (25%-Beteiligung) sichert uns den
Zugang zum Zukunftsmarkt der Kohlefaserverstärkten Kunststoffe, einem
Wachstumsmarkt mit enormen Potentialen (siehe oben).
Top-Interviews: Stehen nach diversen Beteiligungen und Übernahmen in letzter
Zeit in Kürze weitere ins Haus? Im Sommer kam das Gerücht auf, Sie würden eine
Firma übernehmen, die umsatzmäßig größer als Centrotec selber sei.
Alexander Kirsch: Unser Akquisitionsteam bringt laufend neue
Übernahmekandidaten. Natürlich werden nur ein Bruchteil der Kontakte später auch
zu einem "deal". Da wir sehr systematisch suchen und auch vielversprechende
Verhandlungen führen, werden wir auch in den nächsten Monaten sicher wieder
interessante Neuigkeiten zu vermelden haben.
Top-Interviews: Wo denken Sie, wird Centrotec in drei Jahren stehen?
Alexander Kirsch: Unsere Vision: In drei Jahren soll Centrotec ein europäischer
Player in attraktiven Kunststoff-Marktsegmenten sein. Größe Richtung 250-500
Mio. Euro Umsatz bei einer Marge von mindestens 10% und organischem Wachstum um
mindestens 20%. Centrotec soll Markt- und Innovationsführer bei
kunststoffbasierten Systemen in der Umwelttechnologie, im anspruchsvollen
Anlagenbau und in weiteren Anwendungen sein.
Top-Interviews: Vielen Dank!
Habe die aktuelle Platow Einstufung mal reingesetzt ( stimme hier überrein ) und ein Interview mit dem CEO , damit man sich ein Bild machen kann was die machen und warum der Wert interes. ist .. ( gibt kaum was vergleichbares )
Wie immer ohne Gewähr .., aber mit besten Wissen ...
Viel Spaß beim Lesen ...
LALAPO
Platow Börse 24.01.01
Der am Neuen Markt notierte Spezialist für Hoch-
leistungskunststoffe Centrotec (WKN 540 750), blickt auf ein auskömmliches Jahr
2000 zurück. Wie wir exklusiv aus seriösen Branchenkreisen in Erfahrung bringen,
konnte die letzte offizielle Umsatzplanung des Unternehmens noch getoppt werden.
Rein organisch strebt das Unternehmen für das gerade angelaufene Jahr ein
Wachstum von rd. 30% an. Jedoch stehen auch in Zukunft sicherlich weitere
Akquisitionen auf der Agenda der Marsberger. Zurzeit verhärten sich wieder ein
wenig die Gerüchte, dass Abschlüsse in greifbare Nähe rücken.
Wir erwarten, dass Centrotec bis Ende des ersten Quartals noch einen Abschluss
in trockene Tücher wickeln kann. Nachdem die Aktie zum Jahreswechsel mit dem
Gesamtmarkt stark unter Druck geriet, deutet sich nun eine Wende an. Spekulative
Anleger bauen antizyklisch Positionen auf. Bei einem Gewinn/Aktie von 0,97 Euro
in 2002 ist der Wert mit einem KGV von rd. 14 angesichts des Wachstums beileibe
nicht zu teuer.
Unser Fazit:"Nutzen Sie die Tiefstkurse zum Einkauf!"
20.12.2000
Centrotec Hochleistungskunststoffe AG (540750)
Alexander Kirsch
Chief Financial Officer (CFO)
Top-Interviews: Viele Anleger kennen Sie nur als Kunststoffhersteller. Ihre
Firma bietet aber hochmoderne Produkte wie Solarsysteme, Abgassysteme oder Teile
von Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie an. Können Sie Ihr
Geschäftsfeld und die genannten Produkte etwas näher erläutern?
Alexander Kirsch: Centrotec ist ein Kunststoff-Spezialist. Dabei haben wir uns
auf die Verarbeitung von Hochtemperatur- und technischen Kunststoffen
spezialisiert. Dieses Segment der high-end Kunststoffe wächst überproportional,
weil neue Technologien höher spezifizierte Kunststoffe benötigen. Im einzelnen
teilt sich Centrotec in zwei business lines auf.
(1) Engineering Plastics: Dies sind Komponenten für Maschinenbau, Anlagenbau,
Fahrzeugbau und andere Anwendungen. Hierbei haben wir uns auf kleine Serien,
Einzelfertigungen und Prototypen spezialisiert. Bei uns kaufen Kunden, die in
kurzer Zeit ein spezialisiertes Teil haben wollen. Hierbei zählt daher vor allem
Qualität und Lieferzuverlässigkeit. Unter anderem entstehen in diesem Bereich
die Rohrleitungselemente für Reinstraumfertigungsanlagen in der Halbleiter- und
Medizintechnik.
(2) Plastic Systems: Die Prototypenfertigung im Bereich der Engineering Plastics
liefert immer wieder Ideen für unsere Systeme. So sind auch die
Kunststoff-Abgassysteme, unser heutiger "Wachstumsstar" dort entstanden. Die
Kunststoff-Abgassysteme werden mit Gebäudeheizungen kombiniert. Traditionell
bestehen diese Systeme aus Aluminium oder Edelstahl. Bei den Gebäudeheizungen
gibt es einen wichtigen Trend: Neue "Brennwertkessel" verdrängen die
traditionellen Kessel, weil sie um ca. 35% sparsamer sind und zudem staatlich
gefördert werden. Diese Kessel gewinnen zusätzliche Energie aus dem heißen
Abgasstrom, daher erfordern sie auch ein aufwendiges Abgassystem. Dieses konnten
wir in Kunststoff realisieren, ein System, das nicht nur leichter und
einbaufreundlicher, sondern vor allem auch haltbarer als Aluminium ist. Die
Grundidee, Komplettsysteme in Kunststoff anzubieten, die durch intelligenten
Materialeinsatz nicht unbedingt preisgünstiger, dafür aber technisch besser
sind, haben wir auch auf andere Systeme übertragen. So bieten wir inzwischen ein
photovoltaisches Solar-Komplettsystem an, das durch ein patentiertes
Kunststoff-Trägersystem ausgesprochen einbaufreundlich ist (die Einbaukosten
betragen an den Gesamtkosten immerhin 40-50%).
Top-Interviews: Centrotec liefert Abgassysteme für die Brennwerttechnik. Wie
genau funktioniert diese, wie sehen Sie die Martchancen und welche Marktstellung
besitzt Centrotec in diesem Geschäftsfeld?
Alexander Kirsch: Centrotec ist schon heute Marktführer bei den neuartigen
Kunststoff-Abgassystemen. Diese Abgassysteme werden mit modernen
Brennwertheizungen kombiniert, die wesentlich sparsamer sind als herkömmliche
Heizungen. Daher wächst die Anzahl der verkauften Brennwertkessel pro Jahr um
ca. 20 Prozent. Innerhalb dieses Wachstumstrend gibt es darüber hinaus noch
einen Trend zur Substitution traditioneller Aluminium-Abgassysteme durch
Kunststoff. Durch diesen doppelten Wachstumseffekt erklärt sich die Tatsache,
dass in Deutschland - unserem derzeitigen Hauptabsatzgebiet - der Markt für die
Kunststoff-Abgassysteme um jährlich 50-100% wächst. Auch in den nächsten zwei
Jahren wird das starke Wachstum in Deutschland anhalten. Danach erwarten wir,
dass sich die Brennwerttechnik und mit ihr auch die Kunststoff-Abgassysteme auch
im europäischen Ausland durchsetzen. Die Europäischen Nachbarländer vollziehen
aufgrund ihres noch immer etwas geringeren Umweltbewußtseins und ihrer teilweise
niedrigeren Erdgaspreise unsere Entwicklung zeitlich später nach. Für uns ist
diese Tatsache sogar von Vorteil: Wir hatten Zeit, um uns mit der Akquisition
der Ubbink Systemtechnik europaweit in diesem Markt zu positionieren. Wir stehen
in England, Frankreich, Italien, Niederlande und Belgien in den "Startlöchern".
Unser Wachstum in diesem Segment ist also gesichert.
Top-Interviews: Welche Kunden aus welchen Bereichen beliefert Ihr Unternehmen?
In welchen Segmenten werden Ihre Produkte dort eingesetzt?
Alexander Kirsch: Centrotec hat durch sein Produktportfolio ein breit
gefächertes Abnehmerfeld. Dies macht uns gegen mögliche Konjuktureinflüssen
unabhängiger. Wichtige Kundengruppen sind Heizungsindustrie, Maschinenbau,
Anlagenbau, Umwelttechnik.
Top-Interviews: Worin liegen die Vorteile Ihrer Kunststoffe gegenüber
herkömmlichen Materialien wie Stahl, Glas oder Keramik?
Alexander Kirsch: Die großen Vorteile von Kunststoff sind sein geringes Gewicht,
seine gute Formbarkeit und vor allem die Möglichkeit, ihn in seiner
Zusammensetzung ganz spezifisch auf bestimmte Anforderungen zuzuschneiden.
Beispiele: Eine Flüssigkeitsleitung, die mit Heißdampf sterilisiert wird. Das
kann auch Metall oder Glas. Was aber machen Sie wenn diese Leitung (z.B. wegen
Vibrationen oder wegen der hitzebedingten Ausdehnung) auch noch biegsam sein
soll? Glas splittert, Metall bekommt eher Beulen, Kunststoff biegt sich wie
gewünscht. Eine Präzisionsmaschine soll "wie geschmiert" laufen, es darf aber
keine Verschmutzung durch Öl geben. Metall würde ohne Schmierstoff "heißlaufen".
Selbstschmierender Kunststoff nicht. Beim Einbau einer Abgasanlage in einen
sanierten Altbau muss das Abgasrohr durch den Kamin vom Dach in den Keller
geschoben werden. Leider ist der Kamin aber nicht gerade gebaut. Ein starres
Metallrohr würde "anecken", das Kunststoffsystem ist auch in einer flexiblen
Ausführung zu haben.
Top-Interviews: Welche Einsatzfelder sind noch möglich? Laufen eventuell
Verhandlungen mit potentiellen Kunden? Alexander Kirsch: Durch unsere
Prototypenfertigung im Bereich der Engineering Plastics erhalten wir immer
wieder Anregungen für neue Anwendungen. Wir haben uns etwa im Bereich der
intelligenten, aktiv gesteuerten Belüftung (natürlich mit
Kunststoff-Lüftungssystemen) für Niedrigenergiehäuser positioniert. Dies wird
ein Megatrend in den nächsten Jahren werden, denn immer wenn das Fenster
geöffnet wird, verliert ein Haus sehr viel Energie.
Top-Interviews: Mit der Beteiligung an der BOND-Laminates GmbH steigt Ihr
Unternehmen auch in den Markt der Kohlefaser-Verbundwerkstoffe ein. Wie sehen
Sie die Zukunft dieses Marktes?
Alexander Kirsch: Mit der Beteiligung von 25% haben wir uns den Zugang zu einer
echten Zukunftstechnologie gesichert. Bond hat ein Verfahren entwickelt,
faserverstärkte Kunststoff-Platten in einem industriellen Endlosprozess
herzustellen. Bisher mussten diese Kunststoffe immer aufwendig von Hand
"laminiert" (geschichtet) werden. Durch Bond sinken hier die Verarbeitungskosten
dramatisch (Faustregel: auf ca. 10% der heutigen Verarbeitungs-Kosten). Unsere
Rolle wird sein, diese faserverstärkten Platten in einem
Hochtemperatur-Umformprozess zu Fertigkomponenten zu verarbeiten. Das bedeutet,
dass die Kundenbeziehungen und das Fertigprodukt in unseren Händen liegt. Wir
werden jedoch auch weitere Verarbeiter einladen, denn der Markt, der zu bedienen
ist, ist riesig. Hier einige Beispiele: Der neue Airbus 3xx soll zu 40% aus
faserverstärkten Kunststoffen unterschiedlicher Bauart bestehen. Für das
Bond-Material wurde eine erste Komponentengruppe identifiziert, diese Gruppe
allein würde für einen Jahresumsatz von ca. 20 Mio. DM bei Bond stehen. Derzeit
hat das norwegische Militär (wie wir wissen keine besonders große Armee) ihre
Schutzhelme auf das leichte Bond-Material umgestellt. Für Bond sind dies derzeit
ca. 1 Mio. DM. Denkt man daran, dass es in anderen Bereichen auch Helme zu
ersetzen sind (größere Armeen, Feuerwehr, Motorrad etc.), wird klar, dass auch
hier ein riesiges Potential schlummert. Aus Kapazitätsgründen konnte Bond bisher
noch nicht intensiv mit der Automobilindustrie sprechen. In diesem Bereich
verdrängt gerade Aluminium den traditionellen Stahl. Ein Blick auf den Airbus
zeigt: Nach Alu kommen faserverstärkte Kunststoff-Composites. Diverse weitere
Anwendungen sind heute schon in Kleinserien vorhanden oder werden zur Zeit
entwickelt (Freizeitindustrie, Handy-Gehäuse, Lautsprecher,
Sicherheitsausstattung u.a.). Angesichts der vielfältigen Möglichkeiten "trauen"
wir uns derzeit noch nicht, eine Marktpotentialschätzung in Zahlen anzugeben.
Top-Interviews: Welche Konkurrenten haben Sie und wie sind Sie zu ihnen
positioniert? Gibt es Bereiche, in denen Centrotec Weltmarktführer ist? Und in
welchen internationalen Märkten sind Sie positioniert?
Alexander Kirsch: Centrotec ist in verschiedenen Nischen positioniert. Diese
Nischen weisen in der Regel 1-5 meist mittelständische Wettbewerber auf. Unser
großer Vorteil besteht darin, dass wir aufgrund unserer Größe, Börsennotierung
und des dadurch möglichen professionelleren Management in diesen Nischen
schneller Innovationen umsetzen können und daher auch schneller wachsen.
Top-Interviews: Welche Expansionsstrategie verfolgen Sie?
Alexander Kirsch: Kunststoff ist für uns ein "etablierter Zukunftsmarkt". Er ist
etabliert, wir kennen ihn gut und das bedeutet, dass Investitionen in diesem
Markt mit begrenztem Risiko möglich sind. Es ist aber noch immer ein
Zukunftsmarkt mit hohen zweistelligen Wachstumsraten in unseren Segmenten der
Spezialkunststoffe. Neue Technologieanwendungen benötigen auch in Zukunft neue
Materialien mit verbesserten Eigenschaften. Experten sagen, dass heute das
Anwendungspotential von Kunststoff erst zu 15% ausgeschöpft ist. Daher werden
wir weiter unseren Weg gehen, uns in technologisch anspruchsvollen
Wachstumsnischen des Kunststoffmarktes zu positionieren. Wir tun dies durch
eigene Entwicklungen und durch gezielte Akquisitionen.
Top-Interviews: In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 313% auf 48,6
Mio. Euro und das EBIT wuchs um 501% auf 5,7 Mio. Euro. Wie zufrieden sind Sie
mit diesen Zahlen? Welches Quartal ist grundsätzlich das Stärkste bei Ihnen?
Alexander Kirsch: Man soll ja nie zufrieden sein... Aber dennoch sind wir auch
ein wenig stolz auf diese Erfolge. Die stärksten Quartale bei uns sind
typischerweise das dritte und vierte Quartal. Hintergrund hierfür ist, dass die
Kunststoff-Abgassysteme vorwiegend im Herbst eingebaut werden.
Top-Interviews: Können Sie dieses starke Wachstum in Zukunft halten?
Alexander Kirsch: Der Wachstumssprung in 2000 war durch die Akquisition der
Ubbink Systemtechnik bedingt. Wir konnten durch unser "grow together"-Programm
dafür sorgen, dass Ubbink von Anfang an profitabel in den Konzern integriert
werden konnte. Aber auch organisch sind wir 2000 stramm gewachsen. So haben
unsere Kunststoff-Abgassysteme sich in den ersten drei Quartalen gegenüber dem
Vorjahr verdoppelt. In der Planung für die nächsten Jahre haben wir keine
zusätzlichen Akquisitionen unterstellt. Dennoch wachsen wir im Ergebnis mit über
25% pro Jahr. Durch Akquisitionen dürfte hier noch einiges dazukommen.
Top-Interviews: Wie sehen Ihre Umsatz- und Gewinnprognosen für die nächsten 2
Jahre aus? Sind diese eher konservativ oder spekulativ ausgerichtet?
Alexander Kirsch: Wir planen für die nächsten zwei Jahre folgende Zahlen (in
Mio. Euro):
Umsatz:
2000: 61,7
2001: 73,9
2002: 83,5
EBIT* (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Goodwill-Abschreibungen):
2000: 8,7
2001: 11,9
2002: 15,1
EAT* (Jahresüberschuss nach Steuern vor Goodwill-Abschreibungen):
2000: 4,7
2001: 5,8
2002: 7,8
EAT (Jahresüberschuss):
2000: 3,8
2001: 5,0
2002: 6,9
Diese Planung darf als konservativ gelten, berücksichtigt sie doch nur Umsätze
und Ergebnisse mit heutigen Produkten und Märkten. Durch Akquisitionen und
Neuentwicklungen kann hier noch einiges dazukommen.
Top-Interviews: Warum ist Ihre Aktie so wenig in der Öffentlichkeit bekannt?
Fundamental scheint ja alles absolut zu stimmen und auch Phantasie ist
vorhanden.
Alexander Kirsch: Wir haben immer versucht, vorsichtig in der Öffentlichkeit
aufzutreten. Wir haben immer das Prinzip vertreten, dass für den shareholder
value gute Arbeit letztlich entscheidender ist, als gute PR. Das Kurswachstum
unserer Aktie war demnach auch nicht durch Phantasie, sondern durch real
gestiegene Ergebnisse und Umsätze bedingt. Wir glauben, dass Aktien wie die
unsere langfristig aus der aktuellen Krise des Neuen Marktes gestärkt
hervorgehen werden.
Top-Interviews: Sind institutionelle Anleger in Centrotec investiert?
Alexander Kirsch: Derzeit liegt der free float vorwiegend bei Institutionellen.
Aber auch einige Privatanleger haben unsere Aktie gekauft. Wir wissen aus
unserer Anlegerbetreuung, dass gerade unsere Privatanleger häufig eine
langfristige und besonnene Anlagestrategie verfolgen. Wer die Centrotec-Aktie
kauft, weiss dass unsere Aktie nicht kurzfristig "hochgepuscht" wird, sondern
einer langfristigen Wachstumsstrategie folgt. Unser Wachstum, dass ja zum Teil
auch durch Akquisitionen noch einmal zusätzliche Dynamik erhält, verläuft in
gewissen "Schüben". Hierzu muss man länger durchhalten können, um diese Schübe
auch mitnehmen zu können.
Top-Interviews: Wie erklären Sie sich den Kursrutsch von 25 Euro auf aktuell 13
Euro? Wie sehen Sie die Chancen, den Abwärtstrend schnell wieder zu verlassen?
Alexander Kirsch: Auch wir sind leider vom Absturz des Neuen Marktes nicht ganz
verschont geblieben. Aufgrund der unsicheren Situation sind derzeit so gut wie
keine Käufer im Markt. Daher reichen schon vergleichsweise kleine Verkäufe aus,
um die Kurse ins Rutschen zu bringen. Derzeit schient sich der Kurs bei etwa
13-13,50 Euro einzupendeln. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis(2001) von 17 sind
wir nun regelrecht "preisgünstig" geworden. Da unsere Zahlen stimmen, werden wir
gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.
Top-Interviews: Sie haben im Sommer 20.000 eigene Aktien zurückgekauft. Wurde
dieser Schritt zur Kursstabilisierung unternommen und wurden die Aktien
inzwischen wieder verkauft oder ist dies in näherer Zukunft geplant?
Alexander Kirsch: Wir haben im Sommer angekündigt, eigene Aktien in geringem
Maße zurückzukaufen, um sie für Akquisitionen einsetzen zu können. Das
Kontingent von 20.000 Stück haben wir bis heute noch nicht einmal zur Hälfte
ausgeschöpft. Wir kaufen in kleinen Mengen weiter.
Top-Interviews: Was versprechen Sie sich von den Beteiligung an ClickPlastics
und der BOND-Laminates GmbH?
Alexander Kirsch: Die beiden Beteiligungen sind - anders als unsere
Akquisitionen im Kerngeschäft - Minderheitsbeteiligungen. Hier verfolgen wir die
Strategie, Unternehmen an uns zu binden, die uns Zugang zu innovativen Trends im
Kunststoffmarkt geben. Clickplastics.com (10%-Beteiligung) ist der erste
elektronische Marktplatz für Kunststoff-Granulat, das Material das wir
einkaufen. Durch die Einkaufsersparnisse, die uns Click bringt, haben wir
unseren Kapitaleinsatz bei der Beteiligung bereits heute schon wieder zu einem
großen Teil zurückverdient. BOND-Laminates (25%-Beteiligung) sichert uns den
Zugang zum Zukunftsmarkt der Kohlefaserverstärkten Kunststoffe, einem
Wachstumsmarkt mit enormen Potentialen (siehe oben).
Top-Interviews: Stehen nach diversen Beteiligungen und Übernahmen in letzter
Zeit in Kürze weitere ins Haus? Im Sommer kam das Gerücht auf, Sie würden eine
Firma übernehmen, die umsatzmäßig größer als Centrotec selber sei.
Alexander Kirsch: Unser Akquisitionsteam bringt laufend neue
Übernahmekandidaten. Natürlich werden nur ein Bruchteil der Kontakte später auch
zu einem "deal". Da wir sehr systematisch suchen und auch vielversprechende
Verhandlungen führen, werden wir auch in den nächsten Monaten sicher wieder
interessante Neuigkeiten zu vermelden haben.
Top-Interviews: Wo denken Sie, wird Centrotec in drei Jahren stehen?
Alexander Kirsch: Unsere Vision: In drei Jahren soll Centrotec ein europäischer
Player in attraktiven Kunststoff-Marktsegmenten sein. Größe Richtung 250-500
Mio. Euro Umsatz bei einer Marge von mindestens 10% und organischem Wachstum um
mindestens 20%. Centrotec soll Markt- und Innovationsführer bei
kunststoffbasierten Systemen in der Umwelttechnologie, im anspruchsvollen
Anlagenbau und in weiteren Anwendungen sein.
Top-Interviews: Vielen Dank!