Atomkraft und oekologische Katastrophe.
Die Atomkraft ist eine der groessten Gefahren der heutigen Zeit und gehoert zu den Techniken, die am wenigsten zukunftsfaehig sind. Die grosse Gefahr der Atomtechnik liegt hier zwar auch, aber nicht nur im akuten Risiko, das von der Atomkraft ausgeht. Ein grosses Problem ist die Gefahr fuer das spaetere Leben auf der Erde. Rund 7.000 Generationen muessen mit den Spaetfolgen der heutigen Nutzung der Atomkraft leben. Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24.440 Jahren - vor 24.000 Jahren befand sich die Erde noch mitten im Stadium der Altsteinzeit.
Neben den Gefahren, die derzeit durch Atomkraft bestehen, muss also bei der Nutzung der Atomkraft stets auch bewusst sein, dass spaetere Generationen von den Folgen unserer Kurzsicht betroffen sein koennen, ohne dass wir heute davon schon die geringsten Anzeichen zu sehen bekommen.
Die Risikostudie der Gesellschaft fuer Reaktorsicherheit im Auftrag der Bundesregierung berechnet die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAU durch technisches Versagen am Beispiel des Atomkraftwerks Biblis mit einmal in 30 000 Betriebsjahren. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 30-jaehriger Betriebszeit in einem der 19 deutschen Atomkraftwerke ein Super-GAU ereignet, bei 2%! Bei dieser Risikoberechnung wurde nur technisches Versagen beruecksichtigt. Menschliches Fehlverhalten ist darin noch gar nicht enthalten. So kann man bei vorsichtigen Schaetzungen davon ausgehen, dass weltweit alle 10 Jahre ein Super-GAU zu erwarten ist.
Welche gravierende Folgen ein Super-GAU haben kann, ist an der Tschernobyl-Katastrophe zu sehen, die sich am 26. April 1986 zutrug: Mehr als 70.000 Tschernobyl-Tote werden heute vermutet. Es koennen allerdings weit mehr sein. Das Erkrankungsmaximum wird aber erst 25 Jahre nach dem Reaktorunglueck erwartet. Noch heute sind ganze Landstriche verseucht, die ohne die Strahlenbelastung gut und gerne als Urlaubsregion gehalten werden koennten - 130.000 km2.
Die Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl koennen allerdings nicht erfasst werden. Am 26. April 1986 wurde die 200fache Menge an Radioktivitaet freigesetzt wie bei den Atombombenabwuerfen von Hiroshima oder Nagasaki. Schon damals waren die betroffenen Menschen einem unvorstellbarem Leiden ausgesetzt.
Doch ein Atomunfall in Deutschland saehe nicht rosiger aus: Nach inoffiziellen Angaben soll nach einer Reaktorkatastrophe eine Sperrzone eingerichtet werden, aus der die verstrahlten Menschen nicht heraus duerfen. Bei Fluchtversuch wird es Schie�befehl geben. Die darauf folgenden Zustaende sind allerdings bei weitem gravierender, als man sich vorstellen kann: Was heute "friedliche" Nutzung der Kernenergie genannt wird, kann innerhalb von wenigen Minuten so viel Leben zerstoeren, wie es sich kein Mensch mehr vorstellen kann. Die geplante und spaeter doch nicht gebaute Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf haette schon nach fuenf Jahren Betrieb die Radioaktivitaet von 45.000 Hiroshima-Bomben gelagert. Ein realistischer und selbst von Betreibern zugegebener moeglicher Unfall koennte ganz Mitteleuropa verseuchen. Nicht anders sieht es mit den Anlagen in La Hague (Frankreich) und Sellafield (Grossbritannien) aus. Doch wer nicht aufarbeitet, muss den Muell immerhin noch lagern. Bis heute ist noch ungeklaert, wie dies geschehen soll, ein Endlager fuer hochradioaktiven Muell gibt es weltweit noch nicht. Darum sollen sich schliesslich unsere Nachkommen kuemmern. Unser Problem ist dies nicht.
Und: Geht ein Atomkraftwerk in die Luft, waere dies nicht einmal versichert: Eine solche Versicherung ist schlichtweg nicht finanzierbar. Rund 1 Milliarde Mark koennten die Atomkraftbetreiber aufwenden. Das ist nicht einmal 1% der vorsichtig geschaetzten sofort anfallenden Folgekosten. Fuer die Folgeschaeden ist also niemand verantwortlich. Seit dem 11. September 2001 duerfte auch eine weitere Gefahr in den Vordergrund gerueckt sein: Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flugzeug auf ein deutsches Atomkraftwerk stuerzt nur bei 1 : 1 Billion, doch stellen gezielte Anschlaege eine grosse Gefahr mit verheerenden Folgen dar: Kein Kraftwerk koennte dem Aufprall eines Verkehrsflugzeuges standhalten. Bei den aeltesten Anlagen wurde nicht einmal ein spezieller Schutz gegen Flugzeugabsturz gefordert. Die ca. 60 cm dicke Wand aus Stahlbeton kann allerhoechstens ein leichtes, langsamfliegendes Flugzeug, etwa ein 10t schweres Sportflugzeug bei 300 km/h abwehren. Die zehn neuesten Atomkraftwerke in Deutschland koennen dem Absturz eines Phantom-Kampfflugzeugs mit einer Masse von ca. 20 t und 774 km/h standhalten - ohne moegliche Bomben- und Waffenladungen zu beachten. Eine Boeing 747-400, die bis zu 400 t wiegen und ueber 200.000 l Kerosin aufnehmen kann, wuerde allerdings jedes AKW zerstoeren. Eine nationale Katastrophe, weit schlimmer als Tschernobyl waere die Folge.
Zu den nuklearen Gefahren bereitet Atomkraft ein weiteres Problem: Entgegen dem Glaube vieler Menschen traegt die Atomkraft einen grossen Beitrag zum globalen Treibhauseffekt bei. Tatsaechlich ist der CO2-Ausstoss einer Kilowattstunde Strom aus einem umweltschonenden Blockheizkraftwerk mehr als viermal so gering, als bei einer vergleichbaren Menge an Atomstrom. Hinzu kommt die Belastung bei der Wiederaufbearbeitung, bei der u.a. das Edelgas Krypton ausgestosseen wird, das ebenfalls treibhauswirksam ist.
Neben dieser zivilen Nutzung der Atomkraft ist der Einsatz von radioaktiven Substanzen zu militaerischen Zwecken noch weitaus gefaehrlicher und unuebersichtlicher. Die Waffenindustrie ist in vielerlei Hinsicht, auch beim Einsatz der Kernenergie also, keinesfalls oekologisch zukunftsfaehig.
Die Atomkraft ist eine der groessten Gefahren der heutigen Zeit und gehoert zu den Techniken, die am wenigsten zukunftsfaehig sind. Die grosse Gefahr der Atomtechnik liegt hier zwar auch, aber nicht nur im akuten Risiko, das von der Atomkraft ausgeht. Ein grosses Problem ist die Gefahr fuer das spaetere Leben auf der Erde. Rund 7.000 Generationen muessen mit den Spaetfolgen der heutigen Nutzung der Atomkraft leben. Plutonium hat eine Halbwertszeit von 24.440 Jahren - vor 24.000 Jahren befand sich die Erde noch mitten im Stadium der Altsteinzeit.
Neben den Gefahren, die derzeit durch Atomkraft bestehen, muss also bei der Nutzung der Atomkraft stets auch bewusst sein, dass spaetere Generationen von den Folgen unserer Kurzsicht betroffen sein koennen, ohne dass wir heute davon schon die geringsten Anzeichen zu sehen bekommen.
Die Risikostudie der Gesellschaft fuer Reaktorsicherheit im Auftrag der Bundesregierung berechnet die Wahrscheinlichkeit eines Super-GAU durch technisches Versagen am Beispiel des Atomkraftwerks Biblis mit einmal in 30 000 Betriebsjahren. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich bei 30-jaehriger Betriebszeit in einem der 19 deutschen Atomkraftwerke ein Super-GAU ereignet, bei 2%! Bei dieser Risikoberechnung wurde nur technisches Versagen beruecksichtigt. Menschliches Fehlverhalten ist darin noch gar nicht enthalten. So kann man bei vorsichtigen Schaetzungen davon ausgehen, dass weltweit alle 10 Jahre ein Super-GAU zu erwarten ist.
Welche gravierende Folgen ein Super-GAU haben kann, ist an der Tschernobyl-Katastrophe zu sehen, die sich am 26. April 1986 zutrug: Mehr als 70.000 Tschernobyl-Tote werden heute vermutet. Es koennen allerdings weit mehr sein. Das Erkrankungsmaximum wird aber erst 25 Jahre nach dem Reaktorunglueck erwartet. Noch heute sind ganze Landstriche verseucht, die ohne die Strahlenbelastung gut und gerne als Urlaubsregion gehalten werden koennten - 130.000 km2.
Die Folgen des Super-GAUs von Tschernobyl koennen allerdings nicht erfasst werden. Am 26. April 1986 wurde die 200fache Menge an Radioktivitaet freigesetzt wie bei den Atombombenabwuerfen von Hiroshima oder Nagasaki. Schon damals waren die betroffenen Menschen einem unvorstellbarem Leiden ausgesetzt.
Doch ein Atomunfall in Deutschland saehe nicht rosiger aus: Nach inoffiziellen Angaben soll nach einer Reaktorkatastrophe eine Sperrzone eingerichtet werden, aus der die verstrahlten Menschen nicht heraus duerfen. Bei Fluchtversuch wird es Schie�befehl geben. Die darauf folgenden Zustaende sind allerdings bei weitem gravierender, als man sich vorstellen kann: Was heute "friedliche" Nutzung der Kernenergie genannt wird, kann innerhalb von wenigen Minuten so viel Leben zerstoeren, wie es sich kein Mensch mehr vorstellen kann. Die geplante und spaeter doch nicht gebaute Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf haette schon nach fuenf Jahren Betrieb die Radioaktivitaet von 45.000 Hiroshima-Bomben gelagert. Ein realistischer und selbst von Betreibern zugegebener moeglicher Unfall koennte ganz Mitteleuropa verseuchen. Nicht anders sieht es mit den Anlagen in La Hague (Frankreich) und Sellafield (Grossbritannien) aus. Doch wer nicht aufarbeitet, muss den Muell immerhin noch lagern. Bis heute ist noch ungeklaert, wie dies geschehen soll, ein Endlager fuer hochradioaktiven Muell gibt es weltweit noch nicht. Darum sollen sich schliesslich unsere Nachkommen kuemmern. Unser Problem ist dies nicht.
Und: Geht ein Atomkraftwerk in die Luft, waere dies nicht einmal versichert: Eine solche Versicherung ist schlichtweg nicht finanzierbar. Rund 1 Milliarde Mark koennten die Atomkraftbetreiber aufwenden. Das ist nicht einmal 1% der vorsichtig geschaetzten sofort anfallenden Folgekosten. Fuer die Folgeschaeden ist also niemand verantwortlich. Seit dem 11. September 2001 duerfte auch eine weitere Gefahr in den Vordergrund gerueckt sein: Zwar ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Flugzeug auf ein deutsches Atomkraftwerk stuerzt nur bei 1 : 1 Billion, doch stellen gezielte Anschlaege eine grosse Gefahr mit verheerenden Folgen dar: Kein Kraftwerk koennte dem Aufprall eines Verkehrsflugzeuges standhalten. Bei den aeltesten Anlagen wurde nicht einmal ein spezieller Schutz gegen Flugzeugabsturz gefordert. Die ca. 60 cm dicke Wand aus Stahlbeton kann allerhoechstens ein leichtes, langsamfliegendes Flugzeug, etwa ein 10t schweres Sportflugzeug bei 300 km/h abwehren. Die zehn neuesten Atomkraftwerke in Deutschland koennen dem Absturz eines Phantom-Kampfflugzeugs mit einer Masse von ca. 20 t und 774 km/h standhalten - ohne moegliche Bomben- und Waffenladungen zu beachten. Eine Boeing 747-400, die bis zu 400 t wiegen und ueber 200.000 l Kerosin aufnehmen kann, wuerde allerdings jedes AKW zerstoeren. Eine nationale Katastrophe, weit schlimmer als Tschernobyl waere die Folge.
Zu den nuklearen Gefahren bereitet Atomkraft ein weiteres Problem: Entgegen dem Glaube vieler Menschen traegt die Atomkraft einen grossen Beitrag zum globalen Treibhauseffekt bei. Tatsaechlich ist der CO2-Ausstoss einer Kilowattstunde Strom aus einem umweltschonenden Blockheizkraftwerk mehr als viermal so gering, als bei einer vergleichbaren Menge an Atomstrom. Hinzu kommt die Belastung bei der Wiederaufbearbeitung, bei der u.a. das Edelgas Krypton ausgestosseen wird, das ebenfalls treibhauswirksam ist.
Neben dieser zivilen Nutzung der Atomkraft ist der Einsatz von radioaktiven Substanzen zu militaerischen Zwecken noch weitaus gefaehrlicher und unuebersichtlicher. Die Waffenindustrie ist in vielerlei Hinsicht, auch beim Einsatz der Kernenergie also, keinesfalls oekologisch zukunftsfaehig.