25.01.2012
Elektroauto kommt spät, aber dafür
stark
Mit dem Mazda 2 EV hat der japanische Autobauer jetzt
erstmals ein Elektroauto im Programm.
Mit dem Mazda 2 EV hat der japanische Autobauer
jetzt erstmals ein Elektroauto im Programm. Der
Clou: Die Batterie ist so eingebaut, dass das
Kofferraumvolumen komplett erhalten bleibt.
Fahrbericht.
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Während die japanischen Autoriesen Toyota und Nissan
bereits Elektroautos und Plug-in-Hybride am Start haben,
klafft bei Mazda eine große Lücke. In Sachen
Elektrifizierung hat die Marke bislang nur Start-Stopp und
Bremsrekuperation im Programm. Das geht bei den E-Auto-
verrückten Japanern natürlich gar nicht. Deshalb legt
Mazda 2012 eine Elektro-Variante des 2 - den Mazda 2 EV -
auf, die zunächst nur in Japan erhältlich sein wird.
Der Prototyp, den wir auf dem Werksgelände in Hiroshima
bereits ausprobieren konnte, macht schon einen
serienreifen Eindruck. Wenn die Mazda-Ingenieure es nicht
mit großen Lettern auf die Tür des Autos geschrieben
hätten, würde niemand den Unterschied zum
herkömmlichen Mazda 2 merken. Das Lenkrad befindet sich
in Japan rechts, und der Mazda 2 heißt dort Demio, aber
sonst ist alles wie gehabt.
200 Kilometer Reichweite mit dem Mazda 2 EV
Pfiffig: Da die Lithium-Ionen-Batterie platzsparend unter der
Rückbank untergebracht werden konnte, bleibt das volle
Kofferraumvolumen von 250 Litern erhalten. Über die
Kapazität der Batterie schweigen sich die wenig
gesprächigen Ingenieure aus, versprechen aber eine
Reichweite von 200 Kilometern. Wie weit der Strom noch
reicht, wird dort angezeigt, wo sonst die Tageskilometer
gezählt werden. Die bekannte Instrumententafel wurde
zudem durch eine Anzeige ergänzt, in der sich ablesen
lässt, ob aktuell Energie verbraucht oder via
Bremsrekuperation zurückgewonnen wird.
Wie hoch ist die Systemleistungdes Mazda 2 EV? Erneut
Schweigen. Doch obwohl die Entwickler ihr Wissen
beharrlich für sich behalten, wird schon nach den ersten
Metern klar, dass der Kleine mehr als ordentlich motorisiert
ist. Dabei bringt er 100 Kilogramm mehr auf die Waage als
ein Mazda 2 mit herkömmlichem Verbrennungsmotor. Die
E-Auto-typische, gleichmäßig starke Kraftentfaltung endet
allerdings bei 140 km/h schlagartig. "Aus
Sicherheitsgründen abgeriegelt", beantwortet der
japanische Beifahrer den fragenden Blick.
Mazda 2 EV mit sehr gut dosierter Beschleunigung
Auffällig: Während bei vielen anderen E-Autos die
Beschleunigung brachial eintritt, nimmt der Mazda 2 EV
sehr gut dosiert Fahrt auf. Auch beim Lupfen des Gasfußes
setzt die Bremswirkung nicht abrupt, sondern angenehm
weich ein. Das Geräuschniveau ist passend dazu niedrig,
der E-Motor macht sich nur durch ein mit der
Geschwindigkeit zunehmendes Surren bemerkbar.
Über den Antriebsstrang hinaus hat Mazda am 2 nichts
verändert, nur die Dämpfer wurden dem höheren Gewicht
angepasst. Ist die Batterie des Mazda 2 EV leer, muss man
allerdings erst einmal sieben bis acht Stunden Pause
machen. Schnellladesysteme mit Starkstromanschluss
seien zu unsicher, meinen die Mazda-Ingenieure, und mit
der herkömmlichen Steckdose dauert es halt länger.
Wartezeit müssen auch deutsche Interessenten
einkalkulieren, bis sie einen Mazda 2 EV kaufen können.
Selbst in Japan wird der Wagen zunächst nicht für
jedermann im Handel angeboten, sondern nur
Flottenkunden als Leasingauto zugänglich gemacht.
Fazit nach der ersten Fahrt: Mazda ist in Sachen E-Auto
zwar ein Spätzünder, hat dafür aber mit dem Mazda 2 EV
ein durchaus vielversprechendes Auto in der Pipeline.
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Quelle: 2012 Motor-Presse Stuttgart