Berlin/Tübingen (dpa) - Für die Untersuchungen von Schlachtkühen auf die Rinderseuche BSE kommen derzeit drei verschiedene Testverfahren in Frage. Die Tests stammen von den Firmen Prionics (Schweiz), Bio-Rad (Frankreich) und Enfer (Irland).
In Deutschland haben bislang nur die beiden Hersteller Prionics und Bio-Rad die amtliche Zulassung nach dem deutschen Tierseuchengesetz beantragt. Zuständig ist dafür nationale Referenzzentrum für BSE-Diagnostik an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen. Beide Tests werden in Deutschland bereits angewandt.
Nach Angaben der Forschungsanstalt beruhen beide Verfahren auf dem immuno-chemischen Nachweis krankhaft veränderter Eiweiße (Prionen) und sind innerhalb von sechs bis acht Stunden durchführbar. Allerdings können die Tests lediglich an Gewebeproben aus dem Gehirn infizierter Rinder nach dem Tod der Tiere vorgenommen werden. Für die Untersuchungen anderer Gewebe wie Muskelfleisch oder auch Blut sind diese Verfahren nicht geeignet.
Beide Verfahren wurden in einem EU-weiten Versuch geprüft und waren nach Angaben der Tübinger Forscher bei 1 400 Proben in der Lage, Gehirngewebe von BSE-erkrankten Tieren von dem BSE-freier Tiere zu unterscheiden. Diese Untersuchung umfasste allerdings keine Proben von Tieren in der Inkubationszeit - das ist die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit. Noch lägen keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, von welchem Zeitpunkt an innerhalb der durchschnittlichen fünfjährigen Inkubationszeit infizierte Tiere mit Sicherheit erkannt werden könnten. Daraus folgt: Auch Proben mit negativem Testergebnis können nicht garantieren, dass die untersuchten Tiere tatsächlich BSE-frei sind.
«Ein negativ getestetes Tier ist nicht unbedingt BSE-frei», bestätigt Jürgen Kundke vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin. Zwar können mit den von der EU geplanten flächendeckenden Tests älterer Tiere Hinweise auf die Ausbreitung von BSE in Deutschland gewonnen werden. Gerade jüngere Schlachttiere könnten jedoch BSE-Erreger unter der heute nachweisbaren Menge in sich tragen.
In der EU sollen vom 1. Juli 2001 an alle Schlachtrinder, die älter als 30 Monate sind, einem Schnelltest unterzogen werden. In Deutschland wären das nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 1,6 Millionen Kühe pro Jahr. Insgesamt wurden in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr fast 4,6 Millionen Rinder (einschließlich der Kälber) geschlachtet - der Großteil vor Erreichen des 30. Lebensmonats. Nach Schätzungen wird das Kilo Rindfleisch durch den Test um etwa 30 Pfennig teurer werden.
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Eurofins hat die Lizenzen für den Prionics-Test. Also Leute, beim nächsten Steak-Kauf darauf achten:

Gruß
EXPRO
In Deutschland haben bislang nur die beiden Hersteller Prionics und Bio-Rad die amtliche Zulassung nach dem deutschen Tierseuchengesetz beantragt. Zuständig ist dafür nationale Referenzzentrum für BSE-Diagnostik an der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere in Tübingen. Beide Tests werden in Deutschland bereits angewandt.
Nach Angaben der Forschungsanstalt beruhen beide Verfahren auf dem immuno-chemischen Nachweis krankhaft veränderter Eiweiße (Prionen) und sind innerhalb von sechs bis acht Stunden durchführbar. Allerdings können die Tests lediglich an Gewebeproben aus dem Gehirn infizierter Rinder nach dem Tod der Tiere vorgenommen werden. Für die Untersuchungen anderer Gewebe wie Muskelfleisch oder auch Blut sind diese Verfahren nicht geeignet.
Beide Verfahren wurden in einem EU-weiten Versuch geprüft und waren nach Angaben der Tübinger Forscher bei 1 400 Proben in der Lage, Gehirngewebe von BSE-erkrankten Tieren von dem BSE-freier Tiere zu unterscheiden. Diese Untersuchung umfasste allerdings keine Proben von Tieren in der Inkubationszeit - das ist die Zeit zwischen der Infektion und dem Ausbruch der Krankheit. Noch lägen keine gesicherten Erkenntnisse darüber vor, von welchem Zeitpunkt an innerhalb der durchschnittlichen fünfjährigen Inkubationszeit infizierte Tiere mit Sicherheit erkannt werden könnten. Daraus folgt: Auch Proben mit negativem Testergebnis können nicht garantieren, dass die untersuchten Tiere tatsächlich BSE-frei sind.
«Ein negativ getestetes Tier ist nicht unbedingt BSE-frei», bestätigt Jürgen Kundke vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin. Zwar können mit den von der EU geplanten flächendeckenden Tests älterer Tiere Hinweise auf die Ausbreitung von BSE in Deutschland gewonnen werden. Gerade jüngere Schlachttiere könnten jedoch BSE-Erreger unter der heute nachweisbaren Menge in sich tragen.
In der EU sollen vom 1. Juli 2001 an alle Schlachtrinder, die älter als 30 Monate sind, einem Schnelltest unterzogen werden. In Deutschland wären das nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums rund 1,6 Millionen Kühe pro Jahr. Insgesamt wurden in der Bundesrepublik im vergangenen Jahr fast 4,6 Millionen Rinder (einschließlich der Kälber) geschlachtet - der Großteil vor Erreichen des 30. Lebensmonats. Nach Schätzungen wird das Kilo Rindfleisch durch den Test um etwa 30 Pfennig teurer werden.
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Eurofins hat die Lizenzen für den Prionics-Test. Also Leute, beim nächsten Steak-Kauf darauf achten:

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