Börse verbannt die ersten Billigaktien vom NM

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Börse verbannt die ersten Billigaktien vom NM

 
27.03.02 22:52
Die Deutsche Börse schließt erstmals Firmen wegen des niedrigen Kursniveaus ihrer Aktien vom Neuen Markt aus. Sechs Unternehmen müssen Segment Ende April verlassen.

Infogenie, E-Multi, GFN, NSE, Fortunecity.com und Letsbuyit.com müssen mit Ablauf des 27. April in den geregelten Markt wechseln, teilte die Börse mit. Seit dem 1. Oktober 2001 gelten für das Segment neue Ausschlussregeln. Danach kann die Börse Firmen vom Kurszettel streichen, deren Aktien bei einem Börsenwert von unter 20 Mio. Euro an 30 aufeinander folgenden Börsentagen unter einem Euro notieren.

Die Unternehmen haben für eine Reaktion auf die Entscheidung der Börse 30 Tage Zeit. NSE-Finanzchef Gerhard Inninger sagte der FTD, seine Firma werde alles daran setzen, am Neuen Markt zu bleiben. Er hofft auf die Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am 9. April. Erstmals wird sich die zweite Instanz zu der Kernfrage äußern, ob die Börse die Regeln einseitig ändern durfte.

Vor dem Landgericht Frankfurt war NSE zusammen mit GfN, Wizcom, Letsbuyit.com, Infogenie und E-Multi mit dem Versuch gescheitert, eine einstweilige Verfügung gegen die Delisting-Regeln zu erstreiten. Sollte sich die Entscheidung des Oberlandesgerichts hinziehen, könnte der Rausschmiss bis zum Verfahrensende ausgesetzt werden.

Bislang sind elf Firmen wegen Insolvenz vom Neuen Markt ausgeschlossen worden, 18 haben das Segment seit den neuen Regeln freiwillig verlassen. Ende März kommt der Internet-Buchhändler buch.de dazu.

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Aderlass am Neuen Markt zum Monatsende

 
28.03.02 05:58
27. März 2002 Die Deutsche Börse verbannt erstmals ein Unternehmen wegen des niedrigen Aktienkurses (aktueller Kurs 0,60 Euro) vom Neuen Markt. Am 27. April werde die Zulassung von NSE Software beendet, wie das Münchener Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Nach den im Oktober eingeführten Ausschlussregeln am Neuen Markt müssen Gesellschaften, deren Kurs zu lange unter einem Euro notiert und deren Börsenwert 20 Millionen Euro unterschreitet, das Marktsegment verlassen.

Die Börse sei der Bitte des Oberlandesgerichts Frankfurt und dem Antrag von NSE nicht nachgekommen, eine Gerichtsentscheidung am 9. April abzuwarten, hieß es. In dieser Berufungsverhandlung will das Oberlandesgericht entscheiden, ob die Börse die Ausschlussregeln am Neuen Markt einseitig ändern durfte.

Auch viele freiwillige „Abgänge“

Mit Ablauf des Monats März werden sechs weitere Unternehmen den Neuen Markt verlassen und in den Geregelten Markt überwechseln. Wie die Deutsche Börse am Mittwoch bestätigte, werden die Aktien der Lobster Network Storage mit Ablauf des 27. März nicht mehr im Wachstumssegment Neuer Markt gelistet. Das Unternehmen werde wegen Insolvenzeröffnung ausgeschlossen.

Freiwillig wechselten mit Ablauf des 28. März die Titel der Heyde AG,  der Elsa AG, der SER Systems AG, der Buch.de, der interstorres AG und der Abacho AG in den Geregelten Markt, hieß es.

Bereits am 15. März war auf Antrag des Unternehmens das Listing der aeco NV am Neuen Markt eingestellt worden, am 19. März folgte wegen Insolvenz die Micrologica AG. Am 22. März schied schließlich ebenfalls freiwillig die Blue-C Consulting AG am Neuen Markt aus.

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