BÖRSE am MORGEN

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BÖRSE am MORGEN

 
14.02.02 07:59

Positive Grundstimmung


Eine robuste Wall Street und die Hoffnung, dass der Dow Jones bald wieder fünfstellig werden könnte, sorgen für einen positiven Grundton am Donnerstag. Damit könnten die Bullen zunächst in der Eröffnung die Oberhand gewinnen. Aber der Kampf zwischen den beiden Fronten an der Börse ist noch nicht entschieden.

Renten bleiben schwach

Mit schwacher Tendenz zeigen sich weiterhin die europäischen Renten. Die robust ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätze nährten die Hoffnung auf ein Ende der Konjunkturtalfahrt. Damit verlieren die Festverzinslichen ihren Status als sicheren Hafen für die Anleger. Der Bund-Future verlor am Mittwoch 0,2 Prozent auf 107,27 Prozent.

Yen legt zum Dollar deutlich zu

Gut behauptet zeigt sich der Euro am Donnerstagmorgen im asiatischen Handel. Gegen 7.20 Uhr MEZ notiert die europäische Gemeinschaftswährung mit 0,8720 Dollar nach 0,8702 Dollar am Mittwochabend in New York. Gegenüber dem Yen geht der US-Dollar mit 132,45 Yen um nach 133,38 Yen im späten New Yorker Geschäft am Mittwoch. Unerwartet gute Einzelhandelsumsätze im Januar in den USA hatten wieder Hoffnungen aufleben lassen, dass die Nachfrage der Verbraucher die US-Wirtschaft aus der Rezession führen könnte und den Euro am Vortag um einen halben Cents abstürzen lassen.

Börse Tokio schließt freundlich

Freundlich hat der Aktienmarkt in Tokio am Donnerstag den Handel beendet. Der Nikkei-225-Index verbesserte sich um 1,1 Prozent auf 10.081,09 Yen. Der Topix stieg um 0,1 Prozent auf 984,04 Zähler. Händler verweisen darauf, dass es sich um die erste Fünf-Tages-Rally seit Januar 2001 handle. Der Markt sei zuletzt überverkauft gewesen, heißt es. Er habe einen Punkt erreicht, an dem die Verkaufsorders nicht mehr ins Gewicht fielen. Bei einigen Banken allerdings seien nach den jüngsten Kursanstiegen auch Gewinnmitnahmen zu beobachten.

Sydney nahe Allzeithoch

Die australische Börse hat am Donnerstag knapp unter dem Allzeithoch vom Juni bei 3.425,20 Punkten geschlossen. Der All-Ordinaries Index gewann 0,3 Prozent auf 3.424,40 Punkte. Im Blickpunkt der Börse standen die Quartalsergebnisse von BHP Billiton, die das Unternehmen nachbörslich veröffentlichte. Die Aktien stiegen zwei Prozent auf ein Allzeithoch von 12,39 Austral-Dollar.

Feiertagshinweis Hongkong

Auf Grund des Chinesischen Neujahrsfestes in Hongkong bleiben am Donnerstag Börsen, Banken und Behörden dort geschlossen.

US-Nachbörse gibt nach

Technologieaktien sanken nachbörslich, nachdem Brocade enttäuschende Ergebnisse vorlegte. Der Nasdaq-100-Index fiel 1,03 auf 1.485,71 Punkte und schmälerte damit seinen Gewinn von 21,99 Punkten im regulären Handel. Die Brocade-Aktien gaben 3,8 Prozent auf 33,86 Dollar nach. Auch Microsoft, Yahoo und Sun Microsystems mussten nachbörslich Verluste hinnehmen. Hewlett Packard konnten nach besser als erwarteten Quartalsergebnissen allerdings 15 Cens auf 11,55 Dollar zulegen. Ebenso ging es Sofware-Hersteller Intuit. Die Aktien verteuerten sich um knapp acht Prozent auf 39,89 Dollar.

Gute Einzelhandelsumsätze beflügeln Wall Street

Unerwartet gute US-Einzelhandelsumsätze haben Händlern zufolge den US-Aktienmärkten am Mittwoch Auftrieb verliehen. Die Kursgewinne seien jedoch weiterhin durch Sorgen um die Bilanzierungspraktiken der Unternehmen und die Warnung des FBI am Vortag vor möglichen Anschlägen etwas gebremst worden, hieß es. Der Dow Jones kletterte um 1,28 Prozent auf 9.989,67 Punkte. Der Nasdaq Composite gewann 1,36 Prozent auf 1.859,14 Zähler. Der breiter gefasste S&P 500-Index stieg um 0,99 Prozent auf 1.118,50 Punkte.

Die US-Einzelhandelsumsätze waren im Januar gegen Dezember ohne die Automobilbranche mit plus 1,2 Prozent so stark wie seit März 2000 nicht mehr gestiegen. Analysten hatten einen Anstieg von 0,4 Prozent erwartet. Insgesamt waren die Umsätze im Einzelhandel zudem mit einem Minus von 0,2 Prozent weniger stark rückläufig, als von Analysten mit minus 0,3 Prozent erwartet worden war.

"Das ist die Art von Zahlen, die zeigt, dass sich die Konjunktur nicht verschlechtert. Sie verbessert sich und wird vielleicht auch auf den Aktienmarkt durchschlagen", sagte Paul Cherney, Analyst bei S&P MarketScope. Gerard Piasko, Chief Investment Officer des Private Banking bei Julius Bär sagte: „Die USA haben ein Problem - die Kredibilität". Viele US-Unternehmen hätten in den vergangenen Jahren alle legalen Möglichkeiten genutzt, um Schulden zu verstecken. Daher gehe er davon aus, dass die Gewinne der US-Unternehmen im Schnitt rund zehn Prozent unter den ausgewiesenen liegen.

Von den günstigen Daten profitierten Einzelhandelsfirmen wie Home Depot, die 1,85 Prozent auf 51,24 Dollar zulegten. Auch Finanzwerte einschließlich American Express, die um 3,09 Prozent auf 34,01 Dollar vorrückten, verbesserten sich überwiegend. Network Appliance hatte am Vortag für das abgelaufene Quartal einen geringeren Gewinn als im Vorjahreszeitraum ausgewiesen. Dieser hatte die Erwartungen von Analysten übertroffen. Der Wert schloss mit 19,34 Dollar um 17,57 Prozent höher. Zu den Gewinnern zählten auch General Motors mit einem Plus von 4,34 Prozent auf 51,20 Dollar und Office Depot Inc, die mit 18,49 Dollar um 14,21 Prozent höher bewertet wurden.

US-Anleihen schließen knapp behauptet

Knapp behauptet haben die US-Treasurys am Mittwoch im späten New Yorker Handel notiert. Zehnjährige Papiere mit einem Zinskupon von 4,875 Prozent gaben um 5/32 auf 99-3/32 nach, die Rendite stieg von 4,963 auf 4,987 Prozent. Der Longbond mit einem Zinsschein von 5,375 Prozent fiel um 1/32 auf 98-25/32 und rentierte mit 5,457 Prozent, nach 5,45 Prozent.

Deutlich angezogene Aktienkurse und die etwas besser als erwartet ausgefallenen US-Einzelhandelsumsätzen hätten die US-Anleihen belastet, sagte ein Marktteilnehmer. Shorteindeckungen im späten Geschäft hätten jedoch für eine leichte Erholung gesorgt. Die Einzelhandelsumsätze für Januar hatten sich ohne Kfz um 1,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat erhöht. Volkswirte hatten eine Zunahme um 0,5 Prozent erwartet. Zudem wurden die Dezember-Zahlen auf plus 0,2 Prozent von minus 0,1 Prozent revidiert.

Die Einzelhandelsumsätze hätten die Stimmung für die Anleihen verdorben, sagte ein Händler. Es habe jedoch auch einige unterstützende Faktoren für die Treasurys gegeben, wie der starke Dollar gegenüber den wichtigsten Währungen und Konjunkturprobleme in Venezuela.

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Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters

Medienschau


Unternehmensnachrichten

Quartalsgewinn bei Hewlett-Packard über Erwartungen

Hewlett-Packard (HP) hat im ersten Quartal seines laufenden Geschäftsjahres, wie schon in den vorausgegangenen drei Monaten, einen höheren Gewinn als erwartet erzielt. Die Verbesserung sei von einem starken Absatz sowohl bei privaten als auch bei Geschäftskunden getragen worden, sagte HP-Chefin Carly Fiorina. Der Gewinn habe sich im Quartal zum 31. Januar 2002 vor Einmalposten auf 564 (Vorjahr 812) Millionen Dollar oder 29 (41) Cents je Aktie belaufen. Von Thomson Financial/First Call befragte Analysten hatten den Gewinn je Aktie zwischen 18 und 27 Cents und im Schnitt mit 25 Cents vorausgesagt. Der Umsatz sei auf 11,4 (12,4) Milliarden Dollar gesunken, teilte Hewlett-Packard weiter mit. Im zweiten Quartal erwartet das Unternehmen einen leicht niedrigeren Umsatz als in den ersten drei Monaten. Dennoch sieht sich HP durch die Quartalsergebnisse in seinen Fusionsplänen mit der Compaq Computer Corp bestätigt.

Tyco erwartet Gewinn unter Analystenprognose

Tyco International erwartet im laufenden zweiten Quartal einen niedrigeren Gewinn als zuvor von den meisten Analysten prognostiziert. Der Mischkonzern teilte am Mittwoch in Boston mit, der Gewinn je Aktie könnte im zweiten Quartal zwischen 0,65 und 0,68 Dollar liegen. Analysten hatten in einer Umfrage von Thomson Financial/First Call den Gewinn je Aktie zwischen 0,65 und 0,82 Dollar und dabei im Schnitt mit 0,76 Dollar prognostiziert. (Reuters)

Banken wollen Entscheidung über Kirch bis Samstag

Die Gläubigerbanken von Kirch wollen nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ bis Samstag eine Entscheidung über die Zukunft der Gruppe erreichen. Zunächst würden sich Vertreter der Banken am Donnerstag in Frankfurt treffen, berichtete die Zeitung. Am Freitag und Samstag solle ein weiteres Treffen in München geben.
Die Dresdner Bank will nach Angaben aus Bankenkreisen gemeinsam mit der Hypovereinsbank (HVB) den zum Verkauf stehenden Anteil der Münchener Mediengruppe Kirch am Axel Springer Verlag übernehmen. (Reuters)

Bombardier verklagt DaimlerChrysler

Bombardier hat DaimlerChrysler auf Schadensersatz in Höhe von einer Milliarde Euro verklagt. Die Verkaufsverhandlungen zwischen DaimlerChrysler und Bombardier über die Vermögenswerten im Zusammenhang mit Adtranz seien gescheitert, teilte Bombardier mit. (Ad hoc)

Lufthansa sieht Betrieb ohne Staatshaftung gefährdet

Lufthansa hat nach einem Bericht der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vor einer Einstellung des Flugbetriebs gewarnt, falls keine Ersatzregelung für die in sieben Wochen auslaufende Staatsgarantie für die Folgen von Terroranschlägen getroffen wird. Das Unternehmen wünsche umfassende und dauerhafte internationale Regelungen, berichtete die Zeitung in ihrer Donnerstagausgabe unter Berufung auf Ulrich Schulte-Strathaus, Leiter Konzernpolitik bei der Lufthansa. Da diese aber noch nicht in Sicht seien, biete sich zunächst eine Verlängerung der Staatsgarantie über den 31. März hinaus an. Das aktuelle Angebot der Versicherer sei nach Einschätzung der Lufthansa unbrauchbar, weil es nicht alle Gefahren decke, hieß es weiter. Die Lufthansa habe bis zu den Anschlägen am 11. September 48 Millionen Dollar Versicherungsprämien im Jahr gezahlt und müsse jetzt rund 220 Millionen Dollar aufwenden. (Reuters)

AWD steigert 2001 Umsatz und Gewinn

AWD hat 2001 trotz vorübergehender Umsatzeinbußen nach den Anschlägen in den USA sein Neugeschäft und den Gewinn deutlich gesteigert. AWD nannte am Mittwochabend einen Umsatzanstieg von elf Prozent auf 381 Millionen Euro, während das Ergebnis vor Steuern sich mit 52 Millionen Euro fast vervierfachte. Der Reingewinn verfünffachte sich gegenüber dem Vorjahr auf 37 Millionen Euro. Bereinigt um die Einmalbelastungen aus dem Jahr 2000 ergebe sich immer noch ein operatives Plus von 29 Prozent, teilte AWD mit. Für das laufende Jahr erwartet der Finanzdienstleister erneut zweistellige Zuwachsraten bei Umsatz und Ertrag. (Reuters)

Conti veranlasst Auto-Rückruf in Brasilien

Die brasilianische Tochter des deutschen Auto-Zulieferers Continental AG hat die vier führenden brasilianischen Autohersteller aufgefordert, Fahrzeuge mit im Januar produzierten Conti-Bremsen in die Werkstätten zu beordern. Conti teilte am Mittwoch in Rio de Janeiro mit, die Bremsen müssten geprüft und eventuell wegen eines fehlerhaften Teils ersetzt werden. (Reuters)

Graphisoft mit Verlust im vierten Quartal

Graphisoft hat im vierten Quartal 2001 einen Nettoverlust von 4,1 Millionen Euro verzeichnet. In diesem Verlust seien Wertberichtigungen in Höhe von 3,1 Millionen Euro berücksichtigt, teilte der Software-Hersteller mit. Im vierten Quartal 2000 hatte Graphisoft einen Reingewinn von 4,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Umsatz habe sich im Berichtsquartal auf 8,21 Millionen Euro belaufen. Im Gesamtjahr 2001 sei der Umsatz auf 29,39 (31,91) Millionen Euro gesunken. (Ad hoc)

Camelot verläßt im März den Neuen Markt

Der defizitäre Münchener Call Center-Anbieter Camelot wird zum 11. März den Neuen Markt verlassen. Die Aktie des mehrheitlich von dem österreichischen Konkurrenten CLC beherrschten Unternehmens solle am 8. März zum letzten Mal am Neuen Markt notiert werden und dann in den Geregelten Markt wechseln, teilte Camelot am Mittwoch in einer Pflichtveröffentlichung mit. (Ad hoc)

Hynix-CEO: Gläubiger-Zustimmung zu Micron-Deal

Mit 50 Prozent bewertet der CEO der Hynix Semiconductor die Chance, dass die Gläubiger des südkoreanischen Chipherstellers dem Angebot des US-Wettbewerbers Micron Technology zustimmen werden, das Hynix-Kerngeschäft mit DRAMs zu übernehmen.  Park erinnerte bei seiner Rückkehr von den Verhandlungen mit Micron am Donnerstag daran, dass nach den gesetzlichen Bestimmungen im Fall Hynix 75 Prozent der Gläubiger dem Vier-Milliarden-Dollar-Paket von Micron zustimmen müssten.  Die überwiegende Zahl der Hynix-Gläubiger seien Banken, viele von ihnen staatlich dominiert. Der Chairman der Financial Supervisory Commission, Lee Keung-young,  wollte am Donnerstag noch nicht von einer Einigung mit Micron, sondern nur von “signifikantem Verhandlungsfortschritt“ sprechen. Auch wollte er sich zum Ausstieg der Infineon Technologies AG, München, nicht äußern. (vwd)

Telecom Italia verkauft Bouygues-Anteil  

Telecom Italia (TI) will den Anteil der Telecom Italia Mobile (TIM) an Bouygues verkaufen. Der italienische Telekomkonzern teilte am Mittwoch mit, der Verkaufspreis betrage 750 Millionen Euro und die Käuferin sei die Bouygues BDT. Aus dem Verkauf werde die TIM einen Gewinn von 480 Millionen Euro verbuchen, und TI schreibe einen Gewinn von 270 Millionen Euro. In einer weiteren Transaktion habe TI mit News Corp und der Vivendi Universal den Verkauf des 50-prozentigen Anteils am Pay-TV-Betreiber Steam für 42 Millionen Dollar. Nachdem die Übereinkunft von den Behörden genehmigt sei, werde Vivendi Universal gleichzeitig 100 Prozent des Kapitals von Stream kaufen. (vwd)

Wirtschaftsnachrichten

ifo: Talsohle noch nicht durchschritten

Das Geschäftsklima in der Gewerblichen Wirtschaft hat sich im Januar erneut deutlich aufgehellt. Dennoch ist nach Ansicht des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, München, die Talsohle im Konjunkturverlauf noch nicht durchschritten. Begründet wird dies im aktuellen ifo Schnelldienst damit, dass die Erwartungen zwar nach oben tendieren, die aktuelle Geschäftslagebeurteilung sich dagegen weiter verschlechtert habe. In den neuen Bundesländern habe sich das Klima ebenfalls verbessert. Hier sei aber neben den Perspektiven auch die aktuelle Geschäftssituation weniger negativ beurteilt worden als im November vergangenen Jahres. (vwd)

Baader und Deutz steigen aus MDAX ab

Die Deutsche Börse besetzt mit Wirkung zum 18. März insgesamt sechs Positionen im MDax und im Nemax 50 neu. Als Aufsteiger in den MDax benannte die Börse am Mittwochabend nach der Sitzung des Arbeitskreises Indizes den Personaldienstleister DIS, das Modehaus Gerry Weber und die Beteiligungsgesellschaft Indus Holding. Dafür werden die Baader Wertpapierhandelsbank, die Depfa Deutsche Pfandbriefbank und Deutz Platz machen müssen. In den Nemax 50 rücken der Windkraftanlagenhesteller Nordex, der Softwareentwickler FJA und der Telematikdienstleister Funkwerk auf, während der Telekommunikationsdienstleister Carrier 1, das Softwarehaus Heyde und der Kabelnetzbetreiber Primacom aus dem Kursbarometer herausfallen. (FAZ.NET)

Argentinien verhängt 20-prozentige Steuer über Ölexporte

Ölexporte aus Argentinien unterliegen künftig einer 20-prozentigen Besteuerung. Einen entsprechenden Erlass verkündete Regierungschef Jorge Capitanich am Mittwoch. Die Maßnahme ist Teil eines Pakets, mit dem das Land aus der Wirtschaftskrise gerettet werden soll. Der Aktionsplan war kurz nach dem Amtsantritt von Präsident Eduardo Duhalde im vergangenen Monat verkündet worden. Die Öl-Lobby hatte erfolglos gegen die Steuerpläne protestiert. (vwd)
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Morgeninterview

 
14.02.02 08:01
"Ab Mai oder Juni dürften die Kurse wieder steigen"
 
14. Feb. 2002 Ed Yardeni gehört längst wieder zu den Optimisten. Nachdem der Chef-Investmentstratege bei Deutsche Banc Alex. Brown die Internet-Rally der 90er richtig vorausgesagt hatte, traten seine düsteren Prognosen zum "Jahr-2000-Problem" nicht ein.

Er war allerdings auch einer der ersten, die schon 1999 vor der verschlechterten Ergebnisqualität in amerikanischen Bilanzen warnten. Seine Aktiengewichtung hat er gerade unter Verweis auf die Bilanzierungskrise von 80 auf 70 Prozent gesenkt. Im Gespräch mit FAZ.NET zeigt sich Yardeni aber für das restliche Jahr zuversichtlich.

Dr. Yardeni, wie lange wird die Bilanzierungskrise noch für Risikoabschläge bei Aktien sorgen?

Nicht mehr so lange. Es scheint, dass der Markt Enron zunehmend als Einzelfall ansieht, bei dem die Schwelle zwischen aggressiver und skandalöser Rechnungslegung überschritten wurde. Allerdings dürften bei Vorlage der Erstquartalszahlen auch noch einige Vergangenheitszahlen revidiert werden, was den Markt noch bis ins zweite Quartal hinein nervös machen dürfte. Im Mai oder Juni wird es dann neue Themen geben, die uns besorgt machen oder begeistern werden.

Sie glauben also nicht, dass die Bilanzvorschriften, wie etwa die neuen Goodwill-Regeln und die Pro-Forma-Praxis verändert werden?

Ich glaube, dass der Markt sich selbst diszipliniert und wir keine großen regulierenden Eingriffe brauchen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaften selbst werden mit Qualitätsverbesserungen auf die Krise antworten. Schon vergangenes Jahr sind die großen Wirtschaftsprüfer selbst an die Börsenaufsicht SEC herangetreten, die jetzt in allen Bereichen, die fragwürdig erscheinen könnten, viel exaktere Berichterstattungen vorschreibt.

Gibt es eine Verbindung zwischen der derzeitigen Vertrauenskrise und der Konjunktur? Glauben Sie, die Erholung wird dadurch verzögert?

Das glaube ich nicht. Ich sehe es eher so: Gottseidank haben wir diese Krise über die Ertragsqualität jetzt, wo sich das fundamentale Umfeld wahrscheinlich bessert, und nicht im vergangenen Jahr. Wenn wir damals das Vertrauen verloren hätten, als die Gewinne zurückgingen, hätte das ein noch viel baisseträchtigeres Szenario nach sich gezogen.

Wo sehen Sie den Boden der laufenden Konsolidierung?

Ich denke, wir haben den Boden am 21. September gesehen. Allerdings wäre ich überhaupt nicht überrascht, wenn der Dow Jones Mitte des Jahres immer noch nahe 10.000 Punkten pendelt. Von dort wird es aber sehr wahrscheinlich in der zweiten Jahreshälfte nach oben gehen, weil sich die Gewinne erholen werden, und dann verstärkt die Gewinne für 2003 ins Blickfeld kommen. Auch wenn die Zahlen dieses Jahr „sauberer“ sind, werden die Vergleiche zum Vorjahr erfreulich ausfallen.

Sie sehen langfristig in Asien, besonders China und Japan, den Schlüssel für den weltweiten Wohlstand. Japan steckt aber in einer schweren Krise. Eine unmittelbare Bedrohung für die Finanzmärkte?

Das ist wahrscheinlich eine ernstere Herausforderung für die kommenden paar Monate als die Bilanzierungskrise, die wohl schon etwas übertrieben wurde. Wir haben mit der japanischen Krise zu leben gelernt, so dass sie nicht mehr so sehr als Problem wahrgenommen wird. Aber es ist offensichtlich, dass auch die Liberaldemokraten die Krise kaum in den Griff bekommen. Und Japan ist deutlich wichtiger für die Weltwirtschaft als Enron oder Argentinien.

Daher sollte man den Yen weiter genau beobachten. Falls es zu neuen Tiefs kommt, wäre das ein deutlicher Hinweis, dass Japan als letztes Mittel auf eine Abwertung setzt, was für Unruhe in Asien und deflationären Druck bei uns sorgen könnte. Aber ich bin gar nicht so pessimistisch: ich denke, dass der Aktienmarkt schon eine Menge negativer Daten eingepreist hat, und auch von den Erstquartalsergebnissen nichts Gutes erwartet, so dass der Boden für eine Erholung im zweiten Halbjahr geebnet ist.

Hat der Ausgang der deutschen Wahlen Einfluss auf Ihre Strategie?

Ich betrachte Deutschland eher im europäischen Kontext. Und hier ist die entscheidende Frage, ob die europäischen Volkswirtschaften weiter integriert werden oder nicht, wobei hier noch ein weiter Weg zu gehen ist. Da beide Kandidaten eher Integrations-Befürworter sind, wird die Entscheidung kaum größeren Einfluss auf diese Frage haben.
Happy End:

BÖRSE am MORGEN II

 
14.02.02 08:18
TOP AKTUELL I

Der kanadische Flugzeugbauer Bombardier will den deutsch-amerikanischen Automobilkonzern DaimlerChrysler auf Schadensersatz in Höhe von rund einer Milliarde Euro verklagen. Bombardier begründete dies am Donnerstag in einer Pflichtveröffentlichung damit, dass die Verhandlungen mit DaimlerChrysler über den Wert der Vermögensgegenstände beim Kauf von Adtranz gescheitert seien.

TOP AKTUELL II

Der Darmstädter Spezialchemie- und Pharmakonzern Merck hat im vierten Quartal 2001 operativ deutlich weniger verdient als im Vorjahr und lag mit seinen Zahlen unter den Prognosen der Analysten. Das operative Ergebnis sei im Vergleich zum Vorjahr um 39,3 Prozent auf 113,3 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag vor Börsenbeginn mit. Analysten hatten zwischen 128,4 Millionen Euro und 306 Millionen Euro erwartet. Nach Fremdanteilen verdiente Merck indes mit 89,5 Millionen Euro 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

Ausblickend hieß es, für 2002 sei nunmehr mit einem prozentual einstelligen Umsatzwachstum auszugehen. Das operative Ergebnis werde unter dem Niveau von 2001 liegen.

TOP AKTUELL III

Die Dresdner Bank verhandelt nach Angaben aus Bankenkreisen mit der Hypovereinsbank (HVB) darüber, gemeinsam den 40-prozentigen Anteil der Münchener Mediengruppe Kirch am Axel Springer Verlag zu erwerben. "Es gibt Gespräche mit der HypoVereinsbank. Die Dresdner Bank möchte das Springer-Paket gemeinsam mit der HVB von Kirch übernehmen", erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch aus den Kreisen. Noch sei allerdings völlig offen, ob die zum Allianz-Konzern gehörende Dresdner Bank auch zum Zug kommen werde. "Mit einer Entscheidung ist frühestens in den nächsten Tagen zu rechnen." Die HVB gilt bislang als aussichtsreichster Interessent für den 40-prozentigen Anteil Kirchs an Springer.


BLICKPUNKT DEUTSCHE AKTIEN:

* Der Sportartikelhersteller Puma wird vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2001 präsentieren.

* Zahlen zum dritten Quartal werden auch von den MDax-Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen und Beru erwartet.

FINANZNACHRICHTEN AUS DER PRESSE

* Die Gläubigerbanken von Kirch wollen nach einem Vorab-Bericht der "Financial Times Deutschland" bis Samstag eine Entscheidung über die Zukunft der Gruppe erreichen.

* Die Lufthansa hat nach einem Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vor einer Einstellung des Flugbetriebs gewarnt, falls keine Ersatzregelung für die in sieben Wochen auslaufende Staatsgarantie für die Folgen von Terroranschlägen getroffen wird.

BLICKPUNKT DEVISEN:

Der Euro hat sich am Donnerstag an den fernöstlichen Devisenmärkten nach seinen Kursverlusten vom Vortag bei Kursen knapp über 0,87 Dollar behauptet. Der Markt warte auf neue US-Konjunkturdaten, die am Mittag veröffentlicht werden, sagten Händler. Die Gemeinschaftswährung hatte vortags im Sog eines unerwartet starken Anstiegs der Einzelhandelsumsätze in den USA deutlich an Wert verloren. Mit 0,8716/23 Dollar notierte der Euro in Fernost aber über dem New Yorker Schlusskurs von 0,8708 Dollar.

BLICKPUNKT FERNOST:

Gestützt auf positive Signale für die Chipindustrie hat der Aktienmarkt in Tokio am Donnerstag am fünften Tag in Folge Gewinne verzeichnet. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index stieg um 1,13 Prozent auf 10.081,09 Zähler. Der breiter gefasste Topix-Index legte zum Handelsschluss um 0,09 Prozent auf 984,04 Punkte zu.

BLICKPUNKT WALL STREET:

Unerwartet gute US-Einzelhandelsumsätze haben Händlern zufolge den US-Aktienmärkten am Mittwoch Auftrieb verliehen. Die Kursgewinne seien jedoch weiterhin durch Sorgen um die Bilanzierungspraktiken der Unternehmen und die Warnung des FBI am Vortag vor möglichen Anschlägen etwas gebremst worden, hieß es. Der Blue-Chip-Index Dow Jones kletterte um 1,28 Prozent auf 9989,67 Punkte. Der US-Technologieindex Nasdaq gewann 1,36 Prozent auf 1859,14 Zähler. Der breiter gefasste SP-500-Index stieg um 0,99 Prozent auf 1118,50 Punkte.

An den US-Bondmärkten gaben die richtungweisenden zehnjährigen Notes 4/32 auf 99-1/32 Punkte ab und rentierten mit 4,996 Prozent. Die 30-jährigen Bonds verloren 2/32 auf 98-25/32, wobei sich eine Rendite von 5,459 Prozent ergab.

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