AT&S schafft Sprung in erste Börsenliga
--------------------------------------------------
Steirischer Leiterplattenhersteller am Neuen Markt ab sofort im Blue-Chip-Index
Wien - Was beim ersten Anlauf nicht geklappt hat, soll heute, Montag, wahr werden: Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S fliegt in den "Börsenhimmel" am Frankfurter Neuen Markt und wird in den Blue-Chip-Index Nemax 50 aufgenommen. Für AT&S-Vorstandschef und Miteigentümer Willibald Dörflinger ist das Anerkennung und Herausforderung zugleich: "Wir sind das erste österreichische Unternehmen, das den Aufstieg in den Eliteindex der deutschen Börse geschafft hat."
Probleme mit dem Handelsvolumen, mit denen sich kleinere Börsenfische üblicherweise herumschlagen müssen, dürften damit der Vergangenheit angehören. "Investmentfonds, die sich mit der AT&S bisher noch nicht so intensiv beschäftigt haben, werden dies jetzt wohl nachholen", meinte Dörflinger nicht ohne Stolz im STANDARD-Gespräch.
Kampf gegen Krise
Damit hat die zum Industrieimperium des Hannes Androsch gehörende AT&S quasi ein "Problem" weniger und kann sich voll in den "Abwehrkampf" gegen die Handykrise stürzen. Wie alle anderen Leiterplattenhersteller trifft auch AT&S die Konjunktur- und Telekomkrise voll. "Wir spüren den Preisdruck, die nicht erfreuliche Auftragssituation und die mangelnde Kapazitätsauslastung in einzelnen Werken", räumt Dörflinger ein. Aber dank Handys und Kleinst- computern habe man Gewinne geschrieben, während viele Konkurrenten tiefrot bilanzierten.
Dörflinger ist trotz allem optimistisch: "In der Automobilindustrie, unserem zweiten Standbein, ist die Situation eine etwas bessere." Überdies werde der Handywelt eine Besserung vorhergesagt, und dann sollte es bei Nokia und Siemens, die rund 60 Prozent des AT&S-Umsatzes einspielen, auch wieder steil bergauf gehen. Völlig offen ist indes, wie es mit dem Werk in Augsburg weitergeht. Bis 31. Oktober steht die Produktion beim Sanierungsfall jedenfalls still, und "alle Varianten" bis hin zum Verkauf werden geprüft.
Wachstumsraten, von denen Europa nur träumen kann, verzeichnet hingegen China, wo von 1,3 Milliarden Menschen derzeit nur rund 100 Millionen ein Mobiltelefon benutzen. Hier kommen monatlich drei Millionen neue Handybenutzer dazu. Deshalb will sich AT&S in diesem Riesenmarkt festsetzen und errichtet, wie berichtet, um 145 Millionen Euro (1,99 Mrd. S) ein neues Produktionswerk in Schanghai. Ab Herbst 2002 soll - überwiegend für den chinesischen Markt - produziert werden.
--------------------------------------------------
Steirischer Leiterplattenhersteller am Neuen Markt ab sofort im Blue-Chip-Index
Wien - Was beim ersten Anlauf nicht geklappt hat, soll heute, Montag, wahr werden: Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S fliegt in den "Börsenhimmel" am Frankfurter Neuen Markt und wird in den Blue-Chip-Index Nemax 50 aufgenommen. Für AT&S-Vorstandschef und Miteigentümer Willibald Dörflinger ist das Anerkennung und Herausforderung zugleich: "Wir sind das erste österreichische Unternehmen, das den Aufstieg in den Eliteindex der deutschen Börse geschafft hat."
Probleme mit dem Handelsvolumen, mit denen sich kleinere Börsenfische üblicherweise herumschlagen müssen, dürften damit der Vergangenheit angehören. "Investmentfonds, die sich mit der AT&S bisher noch nicht so intensiv beschäftigt haben, werden dies jetzt wohl nachholen", meinte Dörflinger nicht ohne Stolz im STANDARD-Gespräch.
Kampf gegen Krise
Damit hat die zum Industrieimperium des Hannes Androsch gehörende AT&S quasi ein "Problem" weniger und kann sich voll in den "Abwehrkampf" gegen die Handykrise stürzen. Wie alle anderen Leiterplattenhersteller trifft auch AT&S die Konjunktur- und Telekomkrise voll. "Wir spüren den Preisdruck, die nicht erfreuliche Auftragssituation und die mangelnde Kapazitätsauslastung in einzelnen Werken", räumt Dörflinger ein. Aber dank Handys und Kleinst- computern habe man Gewinne geschrieben, während viele Konkurrenten tiefrot bilanzierten.
Dörflinger ist trotz allem optimistisch: "In der Automobilindustrie, unserem zweiten Standbein, ist die Situation eine etwas bessere." Überdies werde der Handywelt eine Besserung vorhergesagt, und dann sollte es bei Nokia und Siemens, die rund 60 Prozent des AT&S-Umsatzes einspielen, auch wieder steil bergauf gehen. Völlig offen ist indes, wie es mit dem Werk in Augsburg weitergeht. Bis 31. Oktober steht die Produktion beim Sanierungsfall jedenfalls still, und "alle Varianten" bis hin zum Verkauf werden geprüft.
Wachstumsraten, von denen Europa nur träumen kann, verzeichnet hingegen China, wo von 1,3 Milliarden Menschen derzeit nur rund 100 Millionen ein Mobiltelefon benutzen. Hier kommen monatlich drei Millionen neue Handybenutzer dazu. Deshalb will sich AT&S in diesem Riesenmarkt festsetzen und errichtet, wie berichtet, um 145 Millionen Euro (1,99 Mrd. S) ein neues Produktionswerk in Schanghai. Ab Herbst 2002 soll - überwiegend für den chinesischen Markt - produziert werden.