AT&S im Clinch mit Erste Bank, schiefe Optik bei Aktienverkauf
AT&S-Finanzchef Sommerer hat kurz vor der Veröffentlichung reduzierter Umsatzerwartungen 4000 AT&S-Aktien verkauft.
WIEN. Eiszeit herrscht derzeit zwischen dem österreichischen High-Tech-Konzern AT&S und der Erste Bank. Im Mittelpunkt steht eine am Montag dieser Woche publizierte AT&S-Analyse der Ersten. Dabei empfiehlt die heimische Bank die AT&S-Aktie nicht etwa zum Verkauf, sondern rät - basierend auf positiven Geschäftsaussichten - zum Erwerb des Papiers.
Das Problem dabei: AT&S ist, was die Entwicklung der eigenen Geschäfte betrifft, weit weniger optimistisch als die Erste. Während letztere für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr steigende AT&S-Umsätze erwartet, gehen die Steirer davon aus, daß die Erlöse um 15 Prozent unter jenen des Vorjahres liegen werden. Von einer durchgreifenden Markterholung sei noch nicht zu reden, gab AT&S in einer Mitteilung am Dienstag postwendend bekannt.
Diese Umsatzwarnung war für jene bitter, die am Montag aufgrund der Erste-Analyse AT&S-Titel gekauft haben. Denn Tags darauf rauschte der Kurs um 15 Prozent in die Tiefe. Die Steirer kritisieren, daß sich die Erste nicht an den Usus gehalten habe, vor Veröffentlichung einer Analyse das betroffene Unternehmen zu kontaktieren. "Diesen Usus gibt es nicht", kontert Günther Artner von der Analyse der Erste Bank. Er glaubt aber, daß jene, die gerade AT&S-Aktien gekauft haben, auf Sicht der nächsten Monate keine Verluste erleiden würden.
Artner räumt aber ein, daß die Optik eine schlechte sei, wenn einen Tag nach der Veröffentlichung einer positiven Analyse das untersuchte Unternehmen mit einer Umsatzwarnung reagiere. Eine schiefe Optik konstatiert auch AT&S-Finanzchef Harald Sommerer im Gespräch mit der "Presse". Allerdings in einem anderen Zusammenhang. Der Schwiegersohn des AT&S-Teileigners Hannes Androsch hat noch am 3. Jänner - also knapp vor Veröffentlichung der gedämpften Umsatzerwartungen - 4000 AT&S-Aktien verkauft.
Den Verdacht, Insiderwissen genutzt zu haben, weist Sommerer scharf zurück. Umsatzwarnung und Aktienverkauf hätten sich zeitlich einfach überschnitten. Zudem habe er nur einen kleinen Anteil seiner mehr als 170.000 Stück zählenden AT&S-Aktien verkauft, nachdem der Kurs zuletzt um elf Prozent gestiegen sei. "Wegen 4000 Aktien ruiniere ich meinen Ruf ganz sicher nicht. Könnte ich das Rad der Zeit zurückdrehen, würde ich es tun und die Sache anders machen", meint Sommerer.
AT&S-Finanzchef Sommerer hat kurz vor der Veröffentlichung reduzierter Umsatzerwartungen 4000 AT&S-Aktien verkauft.
WIEN. Eiszeit herrscht derzeit zwischen dem österreichischen High-Tech-Konzern AT&S und der Erste Bank. Im Mittelpunkt steht eine am Montag dieser Woche publizierte AT&S-Analyse der Ersten. Dabei empfiehlt die heimische Bank die AT&S-Aktie nicht etwa zum Verkauf, sondern rät - basierend auf positiven Geschäftsaussichten - zum Erwerb des Papiers.
Das Problem dabei: AT&S ist, was die Entwicklung der eigenen Geschäfte betrifft, weit weniger optimistisch als die Erste. Während letztere für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr steigende AT&S-Umsätze erwartet, gehen die Steirer davon aus, daß die Erlöse um 15 Prozent unter jenen des Vorjahres liegen werden. Von einer durchgreifenden Markterholung sei noch nicht zu reden, gab AT&S in einer Mitteilung am Dienstag postwendend bekannt.
Diese Umsatzwarnung war für jene bitter, die am Montag aufgrund der Erste-Analyse AT&S-Titel gekauft haben. Denn Tags darauf rauschte der Kurs um 15 Prozent in die Tiefe. Die Steirer kritisieren, daß sich die Erste nicht an den Usus gehalten habe, vor Veröffentlichung einer Analyse das betroffene Unternehmen zu kontaktieren. "Diesen Usus gibt es nicht", kontert Günther Artner von der Analyse der Erste Bank. Er glaubt aber, daß jene, die gerade AT&S-Aktien gekauft haben, auf Sicht der nächsten Monate keine Verluste erleiden würden.
Artner räumt aber ein, daß die Optik eine schlechte sei, wenn einen Tag nach der Veröffentlichung einer positiven Analyse das untersuchte Unternehmen mit einer Umsatzwarnung reagiere. Eine schiefe Optik konstatiert auch AT&S-Finanzchef Harald Sommerer im Gespräch mit der "Presse". Allerdings in einem anderen Zusammenhang. Der Schwiegersohn des AT&S-Teileigners Hannes Androsch hat noch am 3. Jänner - also knapp vor Veröffentlichung der gedämpften Umsatzerwartungen - 4000 AT&S-Aktien verkauft.
Den Verdacht, Insiderwissen genutzt zu haben, weist Sommerer scharf zurück. Umsatzwarnung und Aktienverkauf hätten sich zeitlich einfach überschnitten. Zudem habe er nur einen kleinen Anteil seiner mehr als 170.000 Stück zählenden AT&S-Aktien verkauft, nachdem der Kurs zuletzt um elf Prozent gestiegen sei. "Wegen 4000 Aktien ruiniere ich meinen Ruf ganz sicher nicht. Könnte ich das Rad der Zeit zurückdrehen, würde ich es tun und die Sache anders machen", meint Sommerer.