Apple in Indien: iPhone-Milliardenexport und bald auch Bau von AirPods
Apple baut seinen Fertigungsstandort Indien erstaunlich aggressiv aus: Es gibt Rekordzahlen beim iPhone-Export und eine weitere Gerätekategorie kommt hinzu.
iPhones "made in India" sind längst keine Seltenheit mehr. Wie informierte Kreise berichten, ist es Apples Auftragsfertigern auf dem Subkontinent seit April gelungen, Smartphones im Wert von einer Milliarde US-Dollar in Indien herzustellen und zu exportieren. Damit läuft derAusbau des zweitwichtigsten Apple-Produktionsstandorts nach China offenbar schneller und aggressiver ab, als Beobachter angenommen hatten.
- Exporte bald verdoppelt -
Zuletzt hatte Apple damit begonnen, vergleichsweise schnell das aktuelle iPhone 14 auch in Indien produzieren zu lassen – wenige Monate nach dem Fertigungsstart in China, wo nach wie vor die meisten Apple-Smartphones gefertigt werden. Indische iPhones sollen aktuell vor allem nach Europa und in den Nahen Osten gehen. In den zwölf Monaten bis März 2023 könntedie Marke von 2,5 Milliarden US-Dollar an iPhone-Exporten überschritten werden, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Das wäre fast die doppelte Exportsumme als im Vorjahresvergleich.
Noch handelt es sich bei diesen Werten im Vergleich zu China um geringe Mengen. Dort wird nach wie vor der Hauptteil der in der Hauptsaisonfast produzierten 100 Millionen iPhonesendmontiert. Die Lieferkette sitzt zudem vor allem im Riesenreich – von Komponentenherstellern über Displayproduzenten bis hin zur Vormontage des Gerätechassis. Genau hier müsste Indien noch massiv nachholen, um nicht nur der Zusammenschrauber der Geräte zu sein, sondern auch ein wichtiger Vorlieferant zu werden. Hier dürfte China jedoch noch auf Jahre ungeschlagen bleiben.
- Weitere Produktkategorien am Start -
Neben dem iPhone erhofft sich die indische Regierung weitere Apple-Produkte made in India. Dazu zählen insbesondere iPad-Tablets und MacBooks. In einem ersten Schritt sollen nun aber auch Zubehörprodukte von Apple auf dem Subkontinent hergestellt werden. Neben Vietnam, wo es bereits Interesse an der Apple-Watch- und MacBook-Fertigung gibt, soll Indien weiterer Standort für die AirPods werden.
Laut dem japanischen Wirtschaftsblatt Nikkei Asia sind neben Apple-Stöpseln auch Beats-Produkte für die Endmontage in Indien angedacht. Man wolle damit die globale Lieferkette stärken, hieß es. Mit einem Produktionsstart ist angeblich bereits im kommenden Jahr zu rechnen. Klar ist bereits: Indien soll auch hier Exportland sein. Dass Apple das Land nur nutzt, um Produkte für den lokalen Markt herzustellen, ist vorbei. Wie auch in China setzt der Konzern dabei jeweils auf große ausgelagerte Fertiger wie Foxconn oder Luxshare, die ihre Heimat in Taiwan und China haben.
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