Anleger überschätzen Dax-Gewinne - Neue Studie

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Dr.Dieter:

Anleger überschätzen Dax-Gewinne - Neue Studie

20
13.01.07 13:22
Anleger überschätzen Dax-Gewinne

von Elisabeth Atzler und Doris Grass (Frankfurt)

Die Dax-Konzerne haben ihre Gewinne einer Studie zufolge allein durch Anwendung des Rechnungslegungsstandards International Financial Reporting Standards (IFRS) kräftig verbessert. Der Gewinnausweis 2004 und 2005 sei dank IFRS durchschnittlich um bis zu 15 Prozent höher ausgefallen als nach früheren Rechnungsvorschriften, wie eine Studie der Ruhr-Universität Bochum und der Privatbank Sal. Oppenheim ergab.
Grund dafür seien vor allem die Regeln für die Bilanzierung von Pensionsrückstellungen und Goodwill (Firmenwertabschreibungen). Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die aktuelle Bewertung der Dax-Titel irreführend ist, da viele Anleger sich nach wie vor an herkömmlichen Gewinnkennzahlen orientierten und die IFRS-Neuerungen ignorierten. Die Untersuchung zeigt, dass sich Aktienmarkt und Gewinnausweis in den letzen Jahren parallel bewegt haben. Womöglich wären ohne die neuen Bilanzregeln die Aktienkurse aber um zehn bis 15 Prozent geringer gestiegen, sagte Wolfgang Sawazki, Researchleiter bei Sal. Oppenheim. Nach 22 Prozent Aufschlag 2006 werden dem Dax auch 2007 Kurssteigerungen zugetraut. 2004 und 2005 war der Index um zusammen 34 Prozent geklettert.

IFRS lässt zu große Spielräume

IFRS wurde weltweit eingeführt, um Bilanzen besser vergleichbar zu machen. Nach Ansicht der meisten Wirtschaftsprüfer und anderer Bilanzexperten ist das aber keineswegs gelungen: Grund dafür sind die großen Interpretations- und Bewertungsspielräume. Nach Feststellungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG nutzen die Unternehmen alle Wahlrechte und Freiheiten bei der Ermittlung des "fairen Werts" ihrer Vermögenswerte, um so ihre Gewinne zu steigern oder zu senken.
 

Die Studie warnt auch davor, dass die Ergebnisse künftig stärker schwanken werden. "Jedes Unternehmen hat die Chance, seine Geschichte neu zu schreiben", sagte der Bochumer Professor und Studienautor Bernhard Pellens. "Wir haben den Punkt erreicht, wo nur noch eine kleine Zahl von Experten tatsächlich über einen ausreichenden Kenntnisstand und ein so umfassendes Verständnis von IFRS verfügen, dass sie die Standards korrekt anwenden können", sagte Sven Hayn, Partner der Prüfungsgesellschaft Ernst & Young, der FTD.

Besonders die gerne verwendeten Maßgröße Ebit (Gewinn vor Steuern und Zinsen) unterliege keinen Standards und sind aus Sicht vieler Wirtschaftsprüfer daher nicht sehr glaubwürdig. Außenstehende benötigten aber für ihre Anlageentscheidungen verlässliche Aussagen über die künftige Entwicklung eines Unternehmens, weshalb der Cashflow immer stärker in den Fokus gerät.



Wirrwarr statt Einheit

Regeln Die International Financial Reporting Standards (IFRS) gelten in der EU seit 2005 und sollen die Bilanzen vereinheitlichen.

Prognosen Studien, unter anderem aus Großbritannien, haben allerdings ergeben, dass sehr viele Analysten ihre Prognosemodelle nicht auf die mit IFRS verbundenen Änderungen umgestellt haben - und daher auch keine Cashflow-Modelle nutzen.

Ihre Meinung interessiert uns!

ftd.de, 09:00 Uhr

www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/149909.html


Anti Lemming:

Deshalb ist der DAX auch nicht "billig"

 
13.01.07 13:27
wie einige Bullen ja ständig behaupten. Ohne IFRS würde das KGV halt 15 % höher liegen - und wäre nicht mehr weit von den Blasenbewertungen der späten 1990-er entfernt.
Malko07:

Der DAX ist momentan nicht

 
13.01.07 15:40
"billig" sondern "fair" bewertet. Also kein Grund zu flüchten. Das mit den "Blasenbewertungen" ist eine Behauptung, die nicht stimmt!  
J.B.:

Malko, ab welchem KGV ist für Dich eine Aktie

 
13.01.07 15:42
überbewertet!!


mfg J.B.
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Montag haben die Ami`s zu!! Tja, so ist das Leben, manche wissen es und viele nicht!!

Malko07:

Wir sprechen hier vom DAX.

 
13.01.07 16:10
Er hat momentan ein KGV von 15. 15 ist bei den momentanen Zinsen eine faire Bewertung.  
Katjuscha:

#4 J.B. das kann man gar nicht pauschal sagen

 
13.01.07 16:12
Fest steht für mich das weder ein KGV von 13,5 (IFRS) noch von 15,5 (wenn man IFRS nicht angewendet hätte) im Daxschnitt teuer ist. Sehe das als faire Bewertung, von der aus in beide Richtungen was möglich. Sowohl eine weitere Rallye ist vorstellbar als auch eine Korrektur. Aber die Crashpropheten kann ich nicht verstehen, denn ne Bilanz besteht ja nicht nur aus Goodwill oder EK-Quoten! Die Cashflows sind ebenfalls höher als im Jahr 2000 und die Anleger sind grundsätzlich deutlich realistischer als damals.

In so fern besteht vielleicht mal Konsolidierungsbedarf, aber wann es dazu kommt, weiß letztlich kein Mensch. Der Dax kann ohne Probleme noch über 7000 im 1.Quartal gehen, wobei ich über 6800 auch vorsichtig werde.
Malko07:

Kleiner Nachschlag:

 
13.01.07 16:13
IFRS wirkt in beide Richtungen. Also bitte bei Firmen mit hohem KGV die 15% abzählen.  
Katjuscha:

Na so einfach ist es ja auch nicht Malko07

 
13.01.07 16:23
Klar wirkt IFRS in beide Richtungen, aber in guten Konjunkturzeiten ist es eher selten, das die Firmen beispielsweise ihre Goodwillposi abschreiben müssen. Zumindest wird das nur von verantwortungsvollen Managern mit Weitblick getan. Zumindest hab ich diesen Eindruck.

Das ist übrigens der Grund wieso ich bei meinen Depotwerten stark darauf achte, das kaum Goodwill oder immaterilles Vermögen in der Bilanz steht. Dann stellen sich solche Fragen über mögliche Abschreibungen in der Zukunft erst gar nicht. Wenn dann alle anderen Parameter stimmen, kauf ich solche Aktien viel lieber als wenn ich irgendwelche Abschreibungen befürchten muss, selbst wenn gar kein Grund für diese Befürchtungen bestehen mag.
Dr.Dieter:

Ein KGV

 
13.01.07 16:24
von 15 entspricht finanzmathematisch
einer Verzinsung von 6,7%.
Ein KGV von 20 entsprechend 5%.
Ein KGV von 10 wäre mit 10% Verzinsung natürlich besser.
Malko07:

@ Dr.Dieter: Keine Frage.

 
13.01.07 16:34
Ein KGV von 10 ist besser. Für mich ist, unter dem Gesichtspunkt des KGV, eine Aktie im DAX mit einem KGV von unter 10 billig. Natürlich ist das KGV alleine keine Kaufentscheidung. Mit 15 ist für mich eine große Firma immer noch fair bewertet. Momentan haben wir also nicht unbedingt Einstiegskurse, allerdings auch noch keine Ausstiegskurse (unter dem Blickwinkel KGV).
Anti Lemming:

Höhere KGVs kein Garant für Kursanstiege

2
13.01.07 17:11
Hier wird offenbar als gegeben angenommen, dass ein Anstieg des KGV immer zugleich mit einem Kursanstieg einhergeht. Die Milchmädchenrechnung lautet: 1999 hatte der DAX ein KGV von 20, jetzt von 13. Folglich sind noch rund 50 % Kursanstieg beim DAX drin, bis er vom KGV her wieder wie damals bewertet ist.

Das ist jedoch keinesfalls selbstverständlich. Im März 2003, als der DAX bei 2200 stand, war das KGV des DAX DEUTLICH HÖHER als heute. Bank- und Versicherungsaktien wie Commerzbank, Hypovereinsbank und Allianz hatten mangels Gewinn sehr hohe oder sogar NEGATIVE KGVs.

Daher ist, falls die DAX-Gewinne aus irgendeinem Grund einbrechen sollten, auch ein KGV von 20 bei einem DAX-Stand von 3500 denkbar. Dazu kommt es, wenn die Gewinne der Aktien prozentual stärker fallen, als es dem Rückgang der Kurse entspricht (z. B. in einem Markt, der die Verschlechterung der Gewinnsituation nicht schnell genug einpreist). Dann erhöht sich der Quotient Kurs/Gewinn (das KGV) nämlich ebenfalls - und dies bei Kurs-RÜCKGÄNGEN.

Diese Tendenz ist regelmäßig bei Zyklikern wie Caterpillar oder Phelps Dodge (PD) zu beobachten. Sie haben, wenn die Kurse unten sind, meist sehr HOHE KGVs. Sind die Kurse oben, sind die KGVs hingegen meist niedrig. Als PD (US-Kupferhersteller) vor einigen Jahren bei 10 Dollar stand, betrug das KGV 100. Heute, beim Stand von 120 Dollar, beträgt das KGV 13. Wer Zykliker kennt, weiß, dass man sie verkaufen muss, wenn sie aufgrund ihres KGV billig ERSCHEINEN, während man sie umgekehrt im Tief mit sehr hohen KGVs problemlos KAUFEN kann.

http://www.ariva.de/board/245194?pnr=3023517#jump3023517
Malko07:

@ Anti Lemming: Du machst eine

3
13.01.07 17:21
Unterstellung wie z.B.

... Hier wird offenbar als gegeben angenommen, dass ein Anstieg des KGV immer zugleich mit einem Kursanstieg einhergeht. ...

um diese dann zu wiederlegen. Langweilig! Keiner nimmt an, dass das KGV alleine einen Kursanstieg oder Abstieg auslöst oder alleine ein Grund zum Kauf oder Verkauf ist. Jedem ist klar, dass bei der entsprechenden wirtschaftlichen Entwicklung auch die Gewinne rapide sinken können. Übrigens "Denkbar" ist alles. Banal! Trotzdem weiß keiner, auch Du nicht, wann die Zeit zum Abstieg gekommen ist und wieweit er gehen wird.


J.B.:

Der Dax steht vom KGV her nur so gut da

 
13.01.07 17:27
weil ein paar Nestbeschmutzer mit dabei sind!! z.B.: TUI oder Infineon, haben meiner Meinung nach schon lange nix mehr im Dax verloren!!



mfg J.B.
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Montag haben die Ami`s zu!! Tja, so ist das Leben, manche wissen es und viele nicht!!

Anti Lemming:

Beispiel TUI

 
13.01.07 17:29
Vor einigen Wochen wurde TUI in einem TUI-Thread bei Ariva wegen des "extrem niedrigen KGVs von 6" als "stark unterbewertet" angepriesen. Dann brachte TUI eine Gewinnwarnung und lieferte schlechte Zahlen. Die Aktie verlor 1,50 Euro von 17 auf jetzt 15,50. Das KGV jedoch stieg jedoch wegen der Gewinneinbrüche auf Werte an, die weit über dem DAX-Durchschnitt liegen. Damit war das Kauf-Argument "wegen des niedrigen KGVs" schlagartig hinfällig geworden.

Das Gleiche kann auch mit ganzen Indizes passieren.

Malko: Die These, die ich nannte, wird in anderen Threads bei Ariva STÄNDIG vertreten, das ist hier die Standard-Bullen-Platitüde.
Malko07:

@J.B.: Wieso sollte z.B.

 
13.01.07 17:41
INFINEON das DAX-KGV verbessern, wo diese Firma doch "rote Zahlen" schreibt? Auf die Erklärung bin ich gespannt.

@Anti Lemming #14: Eine TUI hatte das verflosse Jahr nie ein KGV von 6: Ich habe in meinen Daten von Thomson Financial/Datastream extra nochmal nachgeschaut. Dass irgendwo irgendwelche Menschen mit falschen Daten rumspinnen und eine Firma nur schmalspurig bewerten (nur KGV) belegt nun mal überhaupt nichts. Zum Genießen von Standardplattitüden kann ich Dir nur das Lesen der Postings vom Hobbypirat empfehlen. Sind das die Bären? Übrigends nach Thomson Financial/Datastream hat der DAX ein aktuelles KGV von 15.



Malko07:

@J.B.: Noch ein kleiner

 
13.01.07 17:49
Hinweis zu INFINEON und TUI.

TUI hat aktuell ein Gewicht von 0,51% und INFINEON von 1,2% im DAX. Macht zusammen 1,71%. Sie beinflussen den DAX und das DAX-KGV also nur sehr wenig.  
J.B.:

Nun, Malko, anscheinend ein Denkfehler!!

 
13.01.07 17:56

Die Frage ist nur von wem??

Infineon

                                                                   2006
Umsatz * (Mio EUR)7.929,00
Ebitda * (Mio EUR)1.373,22
Ebitda Marge (%)17,32
Nettogewinn * (Mio EUR)-268,00
Gewinn/Umsatz Verhältnis (%)-3,38
EPS * (EUR)-0,36
P/ENEG.
EU0009658921');" target=_new rel="nofollow" rel="nofollow" class="showvisited">
Cash Flow pro Aktie * (EUR)1,40
P/Cash flow7,80
EU0009658921');" target=_new rel="nofollow" rel="nofollow" class="showvisited">
Nettoverschuldung * (Mio EUR)-626,90
Nettoverschuldung/Ebitda-0,46
ROE * (%)-5,04
EU0009658921');" target=_new rel="nofollow" rel="nofollow" class="showvisited">
P/BV *1,54
EU0009658921');" target=_new rel="nofollow" rel="nofollow" class="showvisited">
Dividenden * (EUR)0,00
Yield (%)0,00
EU0009658921');" target=_new rel="nofollow" rel="nofollow" class="showvisited">

Bei TUI ist es genau so!!

mfg J.B.
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Montag haben die Ami`s zu!! Tja, so ist das Leben, manche wissen es und viele nicht!!

Dr.Dieter:

@# 10

2
13.01.07 18:00

....Hier wird offenbar als gegeben angenommen, dass ein Anstieg des KGV immer zugleich mit einem Kursanstieg einhergeht.....

Das wäre aber sehr naiv. ;-))

 

Malko07:

#17 J.B.: Ich verstehe Deinen Einwand nicht.

 
13.01.07 18:04
Ich sprach von "roten Zahlen"  und du veröffentlichst einen negativen Gewinn. Wieso sollte mit INFINEON sich das DAX-KGV verbessern? Tut mir leid, ich verstehe es nicht.
aktienspeziali.:

Ich möchte die Aussage des Artikels

 
13.01.07 18:33

in höchsten Maße anzweifeln.

"Anleger überschätzen Dax-Gewinne

von Elisabeth Atzler und Doris Grass (Frankfurt)

Die Dax-Konzerne haben ihre Gewinne einer Studie zufolge allein durch Anwendung des Rechnungslegungsstandards International Financial Reporting Standards (IFRS) kräftig verbessert. Der Gewinnausweis 2004 und 2005 sei dank IFRS durchschnittlich um bis zu 15 Prozent höher ausgefallen als nach früheren Rechnungsvorschriften, wie eine Studie der Ruhr-Universität Bochum und der Privatbank Sal. Oppenheim ergab."

Ich kenne zwar die Studie und auch die Autoren dieses Artikels nicht, aber selbst der Header ist bereits meiner Meinung nach nicht seriös, auch die Aussage, daß die Dax-Konzerne ihre Gewinne allein durch den neuen Rechnunglegungsstandart IFRS kräftig steigern konnten, ist von Grund auf nicht stimmig.

Ferner ist der Header völlig falsch und beleidigt von vornherein sämtliche Anleger, ob Institutionelle, Hedger oder Private, weil er unterstellt, daß alle Anleger unwissend sind

Für meine Begriffe von der Aufmachung her ein schäbiger Artikel, der ausschließlich dazu dient, Aufmerksamkeit zu erwecken und Panik (Angstralley?) zu verbreiten.

Selbst historisch gesehen ist das KGV nicht überhöht, selbst wenn man (den bis zu) 15 prozentigen Aufschlag durch den neuen Rechnungslegungsstandard einrechnet, bewegt es sich derzeitig allenfalls im oberen Drittel der Spanne.

Mehr gibts dazu kaum zu sagen, außer, daß man noch ins Detail gehen könnte.

 

 

Dr.Dieter:

@aktiensp, war alles schon längst bekannt

2
13.01.07 19:18
Bilanzreform sorgt für Neubewertung an den Börsen

Europäische Aktien sowie Telekom- und Medientitel profitieren besonders von der Einführung des IFRS-Standards

von Daniel Eckert und Holger Zschäpitz

Berlin - Numeri ante portas. (Zahlen stehen vor der Tür)

Dieser abgewandelte Klassikerspruch könnte die Devise für das neue Börsenjahr werden. Denn 2005 wird die Mehrzahl der europäischen Aktiengesellschaften von den bisherigen nationalen Rechnungslegungsvorschriften auf die IFRS (International Financial Reporting Standards) umschwenken. Und das führt dazu, daß zum Teil ganz andere Gewinne und damit Bewertungen bei den Börsenkonzernen herauskommen. Erste Modifikationen könnten sich schon mit dem Jahresabschluß für 2004 bemerkbar machen, wenn die Unternehmen eine Übergangsbilanz erstellen. Viele Quartalszahlen für die Monate Januar bis März dürften schon in der reinen IFRS-Fassung auf den Markt kommen.


Hört man sich auf dem Parkett um, wird einem fast schon angst und bange. "Die Unternehmen sind spät dran, die Anleger nicht vorbereitet und Wirtschafsprüfer nervös", läßt etwa Jeannot Blanchet, Stratege bei Morgan Stanley in London, verlauten. Karl Debenham von Merrill Lynch macht für das Durcheinander auch die Urheber der neuen Regeln verantwortlich. Viele Neuerungen seien erst kurz vor Toresschluß konkretisiert worden. "Es ist in etwa so, als würden kurz vor Anpfiff eines Fußballmatches mal eben die Spielregeln geändert", sagt Debenham.


Dabei handelt es sich bei den Änderungen nicht um Petitessen, die nur für Buchhalter und Erbsenzähler von Relevanz sind. Vielmehr werden sich durch die Neuregelungen geradezu tektonische Verschiebungen zwischen Märkten, Sektoren und Börsensegmenten ergeben. Denn der Effekt wirkt sich keineswegs über alle Branchen und Länder gleichmäßig aus. Er begünstigt die einen zu Lasten der andern.


Leidtragende der Umstellungen wird die Gruppe der kleinen und mittleren Unternehmen (Small und Mid Caps) sein. Während bei der Deutschen Telekom und anderen großen Playern zahlreiche Studien die kleinsten Veränderungen bis hinter das Komma vorzeichnen, ist dies bei den kleinen Firmen nicht der Fall. Hier könnte es zu bösen Überraschungen kommen. Für die großen Schlachtschiffe spricht auch, daß die IFRS-Regeln vor allem ihnen zugute kommen, betrifft doch das Kernstück der Änderungen, nämlich die neue Goodwill-Bilanzierung, die Blue Chips. Konkret: In Zukunft muß ein überhöhter Kaufpreis (Goodwill) bei Akquisitionen nicht mehr über einen gewissen Zeitraum abgeschrieben werden, sondern die zugekauften Unternehmen werden lediglich auf Werthaltigkeit hin untersucht. Im besten Falle sind die Akquisitionen inzwischen so viel wert wie ihr Kaufpreis. Dann fällt ein Belastungsfaktor für die Gewinne ab 2005 fort. Und da die großen Konzerne letztlich mehr akquiriert haben, ist der positive Effekt hier am größten.


Aber auch die Sektorverschiebungen erklären sich in erster Linie aus der Goodwill-Regelung. Da vor allem die Telekom- und Medienbranche von großen Fusionen und Übernahmen geprägt waren, liegt hier das größte Potential für positive Überraschungen. Nach Berechnungen von Lehman Brothers werden die Gewinne im europäischen Telekomsektor allein durch die Reform um 356 Prozent höher ausfallen.


Auch die Ländergewichtung in den Portfolios könnte durch den IFRS-Startschuß im Januar durcheinandergewirbelt werden. Denn durch die internationale Angleichung in Europa wird es vielen Anlegern wie Tomaten von den Augen fallen, daß einige Länder zum Teil deutlich günstiger als andere sind. Die US-Investmentbank Morgan Stanley versteigt sich gar zu der Aussage, daß die IFRS-Reform eine Aufholjagd Europas gegenüber den USA auslösen wird. Denn Europa wird optisch von heute auf morgen 19 Prozent günstiger, was die ohnehin schon bestehende Bewertungslücke noch ausweiten wird.


Artikel erschienen am Mi, 22. Dezember 2004
 
WELt.de
Dr.Dieter:

Viele Anleger sind auch unwissend,

5
13.01.07 19:31
oder kennt sich ein aktienspez. näher mit
Bilanzierung nach HGB und IFRS aus?

HANDELSBLATT, Donnerstag, 11. Januar 2007, 15:25 Uhr
Analyse

Studie: Ifrs-Umstellung sorgte für steigende Gewinne bei Dax-Konzernen

dpa-afx FRANKFURT. Die Gewinnanstiege der vergangenen Jahre bei vielen Dax-Konzernen waren laut einer Studie zu einem Großteil auf die Umstellung der Rechnungslegung auf den internationalen Standard Ifrs zurückzuführen.
Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Frankfurt vorgestellte

Studie der Ruhr-Universität Bochum in Zusammenarbeit mit dem Bankhaus Sal. Oppenheim.

Nach der Umstellung auf Ifrs in den Jahren 2004 und 2005 seien die Gewinne unterm Strich zehn bis 15 Prozent höher ausgewiesen worden als nach den zuvor geltenden Vorschriften. Die Gewinne der Dax-Konzerne haben sich der Studie zufolge seit 2003 insgesamt vervierfacht.

"Allein der Wegfall der jährlichen Goodwill-Abschreibungen hat die ausgewiesenen Gewinne bei vielen Unternehmen um dreistellige Millionenbeträge erhöht", sagte Prof. Bernhard Pellens von der Ruhr-Universität bei der Vorstellung der Studie. Einen ähnlichen Effekt von bis zu 100 Mill. Euro erwartet er von jüngsten Änderungen bei der Erfassung von Pensionsverpflichtungen. Weitere absehbare Änderungen des Ifrs-Standards würden dafür sorgen, dass sich dieser Trend auch in den kommenden Jahren fortsetze werde, sagte Pellens.

VolatilitÄT Nimmt ZU

"In guten Zeiten steigen die Gewinne dadurch noch stärker, in schlechten gehen sie aber noch mehr nach unten", machte der Wissenschaftler deutlich. Zwar war 2004 die zuvor vorgesehene pauschale Abschreibung von Goodwill-Aufwendungen etwa bei Unternehmenszukäufen aus dem Ifrs-Standard gestrichen worden. Zugleich wurde aber eine jährliche Einzelfallbewertung eingeführt. Diese führe dazu, dass in Zeiten guter Konjunktur überhaupt keine derartigen Abschreibungen mehr stattfänden, sagte Pellens. Zugleich ständen bei einer Eintrübung der Konjunktur aber umso stärkere Wertberichtigungen an. "Die Volatilität nimmt zu."

Pellens rechnet daher damit, dass sich Anleger künftig weniger am ausgewiesenen Gewinn pro Aktie und stärker am operativen Cashflow orientieren werden. Auf diesen hätten die Rechnungslegungsänderungen keine Auswirkungen.
www.handelsblatt.com/news/Vorsorge-Anlage/...ax-konzernen.html


Dr.Dieter:

@aktienspe., wende dich bitte an den

3
13.01.07 19:52

Verfasser der Studie:

Lehrstuhl für Internationale Unternehmensrechnung

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Tel.: +49 (0) 234-32-23832
Fax: +49 (0) 234-32-14228
Email: pellens@iur.ruhr-uni-bochum.de            


aktienspeziali.:

Dr Dieter

 
13.01.07 21:02
Ich bin zwar kein Controller, aber ich kann sehr wohl eine Bilanz lesen, aber darum geht es eigentlich gar nicht.

Auch weiß ich nicht, warum ich mich an einen Prof. Dr. Pellens wenden sollte, die Verfasser waren augenscheinlich Dritte.

Und wenn diese Dritten etwas von mir wollen, dann dürfen sie sich gerne äußern, von meiner Seite ist alles gesagt.  
Bronco:

Die schönsten Blumen

2
13.01.07 22:36
stehen immer am Wegesrand und nicht mitten auf der Autobahn. - Die noch schöneren Blumen stehen am Wegesrand der kleinen Nebenstraßen ...
Deshalb habe ich immer noch eine Vorliebe dafür, mich für die Aktien zu interessieren, die vom "Mainstream" vergessen werden: Unscheinbare Nebenwerte und diverse "Exoten".

Hallo Leute, heute habe ich mal wieder Zeit, meinen Senf dazu zu geben (selten genug).

Das was ich da eben formuliert habe, kann man auch ins Börsenlatein übersetzen: Da, wo die Stampede der Bullen schon drübergetrampelt ist, wächst garantiert nichts mehr. Honig findet man da, wo es still und beschaulich zugeht und wo ab und zu mal neugierig ein Bär vorbeistrolcht.
Konkreter: Ein Leitindex wie der DAX interessiert mich höchstens, wenn ihn andere schon seit langem verschmähen und wenn ich die Papiere dort noch unter dem Liquidationswert des Unternehmens einsammeln kann. - Davon ist der DAX weit entfernt. Wenn nun auch noch darüber philosophiert wird, nach welchem Berechnungsschema man ihn wenigstens noch als fair bewertet ansehen kann, nachdem er schon eine stolze Wertentwicklung hinter sich hat, dann weiß ich gaaaanz sicher, dass ich mir die Veranstaltung besser von aussen ansehe.

Ich denke, dass es gerade jetzt mal wieder lukrativ ist, sich solche Nebenwerte anzugucken, die noch nicht durch die großen Fonds und Börsenzeitschriften versaut sind. Alle Spatzen pfeifen vom Dach, dass deutscher Maschinenbau weltweit wieder gefragt ist und je nach Spezialsparte in den nächsten Jahren zweistellige Wachstumsraten zu erwarten hat. Dennoch gibt es da Papiere, die, obwohl sie in den letzten Jehren in Bilanz und GUV deutlich gezeigt haben, wo es lang geht und obwohl sie mit Eigenkapital und Cash gesegnet ein zukünftiges Wachstum auch realisieren können, noch UNTER ihrem Buchwert zu haben sind. Gemeint sind B. Hermle sowie König & Bauer. Schaut einfach mal selber rein ...

Stichwort Exoten: Ich wurde vor kurzem auf die südafrikanische NAMPAK angespitzt (wobei ich selber noch nicht den Mut gefunden habe, mitzuspielen). Dieses Verpackungsunternehmen für jegliche Art von Verpackungen scheint im ganzen südlichen Afrika sowas wie der Platzhirsch für jegliche Art von Verpackungen zu sein. Der Markt soll dort boomen, zum einen, weil sie voll dabei sind, wenn Weinexporte mit zweistelligen Raten wachsen, zum anderen, weil dort Fast food erst beginnt, so richtig zum Thema zu werden. Dabei ist offensichtlich sch...egal, ob die Leute lieber Dose oder Pfandflasche oder Tetrapack wollen - sie kriegen alles aus der selben Hand. Ich bin daraufhin mal in die Zahlen gegangen (nampak.com) - sieht tatsächlich gut aus. Nun ist das Papier für mich tatsächlich erstmal etwas exotisch, zumal es hier nicht übermäßig liquide ist. Daher möchte ich mir hier gerne mal ein Meinungsbild einholen:
Weiß jemand was über das Unternehmen oder hat jemand eine Meinung zu Südafrika an sich als Markt ?

Gruß Bronco
Dr.Dieter:

Sry, aktienspe.

2
13.01.07 22:37
Controlling und Bilanzierung
sind zwei vollkommen unterschiedliche Schuhe.
Zum anderen liest du offensichtlich nicht gründlich,
hast aber zu allem eine wenig fundierte Meinung.
Sry, es hat keinen Zweck mit dir.
aktienspeziali.:

Schwach, Dr.

 
13.01.07 23:44
Zum einen hat Controlling Bilanzierung als Grundlage, deshalb möchte ich Deine Schuhe nicht sehen, zum anderen habe ich zunächst Kritik am Artikel genommen, da ich zunächst davon ausgehen muß, daß die Autoren die Studie nur für ihre reisserische Darstellung gebrauchen. Nichts für ungut
Dr.Dieter:

Stark, aktienspe.,

2
13.01.07 23:49
bist du nur bei der Techn. Analyse.
BWL scheint für dich ein Fremdwort zu sein.
Es hat wirklich keinen Zweck mit dir.
Nix für ungut.  
Anti Lemming:

# 20 - Aktienspezialist

 
14.01.07 08:15
Das "allein" im Header ist als "allein schon" zu lesen und zu verstehen, nicht als "ausschließlich", wie Du es interpretierst. Im Übrigen bezieht es sich auf "kräftig"; die "15 Prozent" stehen im nächsten Satz.

De facto ist die Aussage des Headers: Durch Anwendung des IFRS-Standards fallen die DAX-Gewinne um durchschnittlich 15 % höher aus, als sie ohne IFRS ausfallen würden. Das kommt im Text IMHO auch klar rüber.

Rätselhaft finde ich auch Deine Bemerkung, der Header sei "völlig falsch und beleidigt von vornherein sämtliche Anleger, ob Institutionelle, Hedger oder Private, weil er unterstellt, daß alle Anleger unwissend sind". Von Unwissenheit ist im Header in keiner Silbe die Rede, von den von Dir erwähnten Anlegergruppen ebenfalls nicht.

Erst im Haupttext (also nach dem Header) wird angemerkt, dass viele DAX-Anleger sich dieser Tatsache (scheinbare 15-%-Gewinnsteigerung) nicht bewusst sind, was sicherlich zutrifft, da selbst Experten bei IFRS teils überfordert sind. Wenn also "normale" DAX-Anleger den DAX nach den ihnen bekannten KGV-Kriterien bewerten, kommen sie auf eine fiktive Unterbewertung um jene 15 %. Insofern sind die IFRS-Zahlen in der Tat "irreführend".

Diese Irreführung wird von Fonds, die "dem Volk" weitere Fond-Anteile andienen wollen, auch bewusst eingesetzt. Ständig ist davon zu lesen, dass der DAX "mit einem KGV von 15 billig" sei. Weder wird darauf hingewiesen, dass das DAX-KGV durch IFRS um 15 % niedriger ausgewiesen wird, als es de facto ist, noch fehlt es an Aufklärung, dass ein niedriges KGV keine Garant für Kursanstiege ist (siehe mein Posting # 11 oben).

Im Übrigen lag das KGV beim DAX, als er noch billig war (1980-er Jahre) unter 10. Schlägt man auf das jetzige KGV von 15 noch mal die 15 % aus der IFRS-Irreführung auf, liegt es schon bei 17,25. Das ist sicherlich NICHT billig, wenn man historische Durchschnittswerte als Bezug nimmt, sondern liegt eher in der Nähe der Blasenbewertungen der späten 1990-er, als das DAX-KGV bei rund 20 lag.
Malko07:

IFRS

 
15.01.07 10:56
Nicht alle DAX-Konzerne bilanzieren schon nach IFRS und die 10-15% sind grobe Schätzungen ohne Zahlengrundlage, wenn nicht sogar Behauptungen auf Bildzeitungsniveau. Rechnungen hat bisher noch keiner vorgelegt. Hier kompakt die Unterschiede IFRS HGB:

Die unterschiedlichen Grundprinzipien der Rechnungslegung nach HGB und IFRS haben erhebliche Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zufolge. Einige Beispiele:

* Der Goodwill aus Unternehmenserwerben ist nach IFRS zwingend zu aktivieren und nur bei Wertminderung abzuschreiben. Bei einer Aktivierung nach HGB ist eine planmäßige Abschreibung vorgeschrieben.
   
* Der Ansatz selbst erstellter immaterieller Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens ist nach HGB verboten – nach IFRS besteht unter bestimmten Voraussetzungen Ansatzpflicht (z.B. Entwicklungskosten).
   
* Die fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten stellen nach IFRS bei vielen Vermögenswerten nicht die Obergrenze der Bewertung dar. Durch die Folgebewertung zum beizulegenden Zeitwert (fair value) kommt es nach IFRS in vielen Fällen zu einer Überschreitung des nach HGB zulässigen Wertes.
   
* Das Verbot des Ausweises noch nicht realisierter Gewinne gehört zum Allerheiligsten des deutschen Vorsichtsprinzips – bei IFRS ist eine solche vorzeitige Gewinnrealisierung in bestimmten Bereichen (z.B. bei Auftragsfertigung) nicht nur erlaubt, sondern Pflicht, sofern die entsprechenden Voraussetzungen vorliegen.
   
* Für aktive latente Steuern besteht nach HGB ein Aktivierungswahlrecht– nach IFRS (insbesondere auch auf steuerliche Verlustvorträge) Aktivierungspflicht.
   
* Nach IFRS sind alle Arten von Aufwandsrückstellungen verboten.

Diese Beispiele zeigen die Tendenz eines höheren Eigenkapitalausweises durch Verhinderung der Bildung von stillen Reserven und durch – gegenüber dem deutschen Handelsrecht – frühere Gewinnrealisierung.

DAX-Firmen nach IFRS: www.ifrs-portal.com/Allgemein/Abschluesse/...luesse_DAX_01.htm




Die Behauptung, die Gewinne würden nach oben manipuliert zeugt von wenig kaufmännischen Kenntnissen. Gewinne und Vermögensverhältnisse werden transparenter. Vor allem wird ein internationaler Vergleich möglich. Manipulationen in den Bilanzen sind sowohl nach IFRS als auch nach HGB möglich.


Malko07:

Kleiner Nachschlag:

 
15.01.07 11:24
Einige DAX-Firmen bilanzieren schon länger nach den neuen Regeln. Dabei gehören einige zu den Schwergewichten. Das zeigt wie "seriös" eine Betrachtung KGV = KGV+15% ist.  
obgicou:

aus den WPs in meinem Freundeskreis

 
15.01.07 11:27
höre ich, daß es unter IFRS wesentlich mehr "Funny Money" gibt, sowohl auf der Ertrags- als auf der Aufwandsseite. Ist natürlich nicht empirisch valide Untersuchung.
Hobbypirat:

Fakt ist

 
15.01.07 11:34
daß die Buchwerte deutscher Dax Firmen im Hoppenstedt nach der Bilanzierungsänderung
gestiegen sind. Soweit zu der Seriösität.
Demnach werden beispielsweise Firmenwagen nicht mehr mit dem Buchwert sondern Marktwert bewertet und immaterielle Vermögensgegenstände (fragt sich in der Tat was ein Beamtenladen wie Siemens für immaterielle Vermögensgegenstände besitzt) wie geistiges Eigentum u.U geschätzt.
Noch nicht berücksichtigt ist derzeit unter anderem der  Aufwand für Pischetrieders und Berhnhards Abfindung, die Schmiergelder aus  Siemens Schwarzgeldkasse (Auwand), der Aufwand für Personalentlassungen bei TUI usw.

Malko07:

Gerade Siemens konnte in der

 
15.01.07 13:06
Vergangenheit sein immenses Immobilienvermögen verstecken. Das geht nun nicht mehr. Siemens bilanziert übrigens seit Jahren nach den neuen Regeln. Etwas sollte man sich schon auskennen. Alles keine Geheimnisse.
Malko07:

Am Aktienmarkt gibt es 'noch etwas Luft nach oben

2
15.01.07 13:13
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am Aktienmarkt gibt es auch nach den jüngsten Kursanstiegen laut dem Analysehaus sentix noch 'etwas Luft nach oben'. Diese Auftriebskräfte in Form von Jahresanfangsliquidität dürften aber bald schon erschöpft sein, falls kein Katalysator für eine euphoriegetriebene Rally auftauche, schreibt Analyst Manfred Hübner in seiner aktuellen Studie.

Daher rückten nun die Risiken verstärkt in den Vordergrund, auch wenn Hübner sich derzeit noch nicht gegen den positiven Trend stellen will. 'Aber der Zeitpunkt zum temporären Exit ist nicht mehr weit', betonte er und rechnet demnächst mit einem Dämpfer. 'Das mittelfristige Sentiment verliert weiter', warnte er.

Zurzeit seien jedoch noch weitere Gewinne möglich, da die Risikoparameter positiver seien als zum Start in das vergangene Jahr und die neuen Hochs im DAX, S&P 500  und NASDAQ 100 weiter stimulieren dürften. Das ziehe erst einmal weitere Investoren an und locke so Liqudität in den Markt. 'Die charttechnische Betrachtung gibt jedenfalls nochmals grünes Licht', fügte Hübner an./ck/dr

Hobbypirat:

Etwas sollte man sich schon auskennen

 
15.01.07 13:22
Wie wahr !
Gerade Immobilienvermögen zu einem marktüblichen Wert zu  bewerten, ist natürlich die leichteste Kunst bei der Bilanzierung. Siehe Telekom , griins.
Immobilien werden nach HGB über 50 Jahre linear abgeschrieben. Werterhöhende Sanierungen werden in der Regel dem Buchwert zugeschrieben. Von daher wird eine Umstellung
nach IFRS den Bilanzierungswert nicht zwangsläufig erhöhen. Es soll ja auch Immobilien geben, die teuer gekauft worden sind und unter dem Verkehswert notieren...
Bevor man die Kompetenz anderer Personen bezweifelt , sollte man sich selber hinterfragen.
Lachhaft ³  
Kritiker:

Selten soviel Durcheinander

 
15.01.07 13:54
über Gewinne und Kurse gelesen als in diesem thread.
Hier wird über KGV (=Kurs-Gewinn-Verhältnis!) geredet = Gewinn pro Aktie und dann in der Argumentation das Ganze umgedreht.

Da es ein Verhältnis ist, bewegt sich Kurs und KGV grundsätzlich miteinander und nicht gegeneinander! Die Rendite jedoch bewegt sich gegenläufig zum KGV! Guter Richtwert = in 10 Jahren sollte der Gewinn je Aktie den Kurs erreichen.

Selbst einfache Bilanzen habt Ihr wohl noch nie erstellt? (- liest sich so - Pardon!).
BWL kann man nicht in 3 Sätzen erklären.

Das fatale ist, daß viele Börsen-Verfasser von einer gewissen Banalität der Leser ausgehen und diese für ihr Geschreibsel ausnützen.
Sie verdienen damit weit mehr als an der Börse.

Ich halte es mit Kostolany: "KEINE Börsenbriefe lesen sondern Wirtschafts-Nachrichten!!"
Heute nochmal aktuell: COMROAD!! = 90% getürkte Bilanz lt. Urteil.
Als bekannt wurde, daß es dort gar keine Produktion gäbe, puschten immer noch einige den Kurs hoch! - wg Zahlen und schönen Worten.
An der Börse sei Mißtrauen der 1. Begleiter! - so Kritiker.  
Anti Lemming:

Kritiker - Unsinn

2
15.01.07 14:08
"Kurs und KGV grundsätzlich miteinander und nicht gegeneinander!"

Gerade bei Zyklikern wie Caterpillar und Phelps Dodge (PD) wird das KGV bei steigendem Kurs immer kleiner (im zyklischen Aufschwung). Kurs und KGV laufen daher gegeneinander, nicht miteinander.

Im zyklischen Abschwung ist es dann umgekehrt: Die Kurse sinken, das KGV steigt.
Hobbypirat:

Was ist das ?

 
15.01.07 14:43
"Da es ein Verhältnis ist, bewegt sich Kurs und KGV grundsätzlich miteinander und nicht gegeneinander! Die Rendite jedoch bewegt sich gegenläufig zum KGV! Guter Richtwert = in 10 Jahren sollte der Gewinn je Aktie den Kurs erreichen.

Selbst einfache Bilanzen habt Ihr wohl noch nie erstellt? (- liest sich so - Pardon!).
BWL kann man nicht in 3 Sätzen erklären."

???????????????????????????????????????????
Miteinander , gegeneinander ???? Rendite gegenläufig zum KGV ????
Was´n das für ein Mumpitz ?
Die Rendite hat mit dem KGV erstmal nicht so viel zu tun. Sie stellt nur einen
Anhaltspunkt beim Vergleich Aktien mit Rentenwerten dar.
Aktien mit niedrigem KGV müssen nicht zwangsläufig eine hohe Rendite abwerfen (siehe Salzgitter von 1990-2002).

Wenn der Gewinn bei unverändertem Kurs steigt, verringert sich das KGV.
Wenn der Gewinn bei unverändertem Kurs sinkt, steigt das KGV.
Wenn Gewinn und Kurs parallel (proportional) steigen oder sinken , bleibt das KGV gleich.
Usw.

Ps.  1. Ihr guter Richtwert von 10 Jahren wurde von zahlreichen Aktien (Salzgitter) längst getoppt
PS.  2. Nachts ist es draussen dunkler wie drinnen.
Malko07:

Angst vor der Aktie

 
16.01.07 18:16
Die Deutschen und ihre Papiere
Angst vor der Aktie
Das vierte Jahr nun steigen in Deutschland schon die Kurse - doch die Zahl der Aktionäre sinkt rapide. Nur der Markt für Zertifikate boomt.
Von Simone Boehringer

Anleger überschätzen Dax-Gewinne - Neue Studie 3029908pix.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/411/..._1-1168966120.jpg" style="max-width:560px" >
Graphik: SZ


Das Zutrauen der Deutschen zur Aktienanlage bleibt im internationalen Vergleich weiter niedrig. Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts (DAI) vom Dienstag hatten 10,3 Millionen Bundesbürger im vergangenen Jahr ihr Geld in Aktien oder Aktienfonds investiert.

Das entspricht 15,8 Prozent der Bevölkerung. Damit liegt Deutschland auch vier Jahre nach Beginn der laufenden Börsenhausse noch weit hinter anderen vergleichbaren Ländern zurück.


"Gefahr, zu spielen"

Nach DAI-Angaben verfügen zum Beispiel derzeit rund die Hälfte der US-Haushalte über Aktien oder Fondsanteile, in Großbritannien hat ein knappes Viertel der Bevölkerung ein Aktiendepot, in Spanien setzt ein Drittel der Familien auf Dividendenpapiere oder Fonds.

"Dies ist keineswegs ein zufriedenstellendes Ergebnis", kommentierte DAI-Chef Rüdiger von Rosen die Zahlen, die um knapp eine halbe Million hinter dem Stand von 2005 und um rund 2,5 Millionen (etwa zwanzig Prozent) hinter den Rekordzahlen aus dem Jahr 2001 zurückliegen.

Nach einer Delle im ersten Halbjahr 2006 stieg die Zahl der Aktionäre zwar zuletzt wieder an. Allerdings fand die Rückkehr nicht immer eine Entsprechung in den Anlagevolumina. Gut nachzuweisen ist dies etwa für die Aktienfondsanlage. So stieg die Zahl der reinen Fondsbesitzer in den vergangenen sechs Monaten zwar um mehr als eine halbe Million und kompensierte damit die Rückgänge im ersten Halbjahr.

Gleichzeitig sank jedoch das Mittelaufkommen in Aktienfonds nach Angaben des Bundesverbandes Investment und Asset Management (BVI) bis Ende November per saldo um rund zwei Milliarden Euro. Und das, obwohl der deutsche Aktienmarkt und mit ihm auch Fonds mit diesem Anlageschwerpunkt im europäischen Vergleich weit überdurchschnittlich abgeschnitten hatten (+21,6 Prozent). Laut BVI erzielten europäisch ausgerichtete Fonds im Vergleich eine durchschnittliche Rendite von 18.6 Prozent.

"Es ist bedauerlich, dass der seit 2003 andauernde Aufschwung an den Aktienmärkten bislang an den Privatanlegern weitgehend vorbeigegangen ist", kommentierte Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) die Aktionärsentwicklung.

Auch vor dem Hintergrund des jüngsten Zertifikatebooms, der allein für das erste Halbjahr 2006 eine halbe Million Anleger für diese Anlage in indexnahe Produkte aufwies, sei die Entwicklung bedenklich: "Die Gefahr besteht, dass die Menschen mit Zertifikaten wieder eher spielen und nicht die langfristige Anlage, etwa mit dem Ziel der Aufbesserung der Altersvorsorge, in den Vordergrund rücken", meint Hocker. Aktuelle, verifizierbare Zahlen zum Zertifikatemarkt lagen nach Angaben des DAI am Dienstag noch nicht vor.

Tendenziell schlechter

Weniger dramatisch sieht Kapitalmarktexperte Martin Weber von der Universität Mannheim die Entwicklung. "Dass Leute weniger direkt in Aktien investieren, sondern mehr in Fonds- und Indexprodukte, ist sogar positiv zu bewerten", so Weber. So zeigten Studien in den USA sowie auch seines Lehrstuhls für Deutschland, dass Privatanleger, die selbst in Einzelaktien investieren, "tendenziell eine um drei bis vier Prozent schlechtere Wertentwicklung ihres Portfolios aufweisen als Profis".

Die insgesamt recht zögerliche Rückkehr der Privaten an die Börsen sehen die meisten Experten auch in engem Zusammenhang mit den schlechten Erfahrungen kurz nach der Jahrtausendwende. "Viele sind damals mit Risiko arm geworden", meint Weber mit Blick auf den Niedergang der Kurse 2000 bis 2002, und einige hätten daraus gelernt, mit bescheideneren Renditen zurechtzukommen, wie sie eben Fonds- oder Zertifikateanlagen meist böten. "Manche Anleger sind in den vergangenen Monaten auch schlicht ausgestiegen, weil sie ihre Einstiegskurse vor der letzten Baisse wiedergesehen haben", meint Franz-Josef Leven, der die Aktionärsstatistiken beim DAI verantwortet. Tatsächlich dokumentieren die Zahlen des Aktieninstituts den stärksten Rückgang bei den reinen Aktionären, die nur Einzelwerte halten. Hier gab es Ende 2006 noch knapp 2,4 Millionen und damit um rund 13 Prozent weniger als noch im Jahr davor.

Hocker von der DSW und von Rosen vom DAI sehen zur Förderung der Aktienkultur die Politik in der Pflicht. "Die Halbierung des Sparerfreibetrages zu Jahresbeginn ist das falsche Signal in einer Zeit, in der Bürgern eine verstärkte private Vorsorge abverlangt wird", so von Rosen.

Gleiches gelte für eine zu hohe Abgeltungssteuer oberhalb 20 Prozent. Zusammen mit der Abschaffung des Halbeinkünfteverfahrens bezeichnete Hocker die Reform als "höchste Steuererhöhung für Anleger seit langem".

(SZ vom 17.1.2007)
www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/411/98313/
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