US-ESSKULTUR
Die Go-go-Gourmets
Von Thomas Hillenbrand
Eine wachsende Zahl von Menschen nimmt ihre Mahlzeiten im fahrenden Auto zu sich. Der gefährliche Trend wird von der Industrie durch entsprechende Produkte nach Kräften gefördert. Die verwegensten kulinarischen Kreationen gibt es im Mutterland des Fast Food, den USA.
AP
Kaffeebecher: Hauptsache, die Nahrung ist portabel und hat ein gutes "Handling"
Hamburg - Essen während des Autofahrens ist nur etwas für risikofreudige Zeitgenossen. Amerikanischen Studien zufolge wird etwa ein Viertel aller Unfälle durch Fahrer verursacht, die abgelenkt sind - vom Handy, vom Streit mit dem Beifahrer oder von Chilisoße, die bei 150 Sachen aufs Hemd tropft.
In Deutschland sind durch Nahrungsmittel verursachte spektakuläre Unfälle eher noch die Ausnahme. Anders in den USA, wo viele Menschen praktisch in ihrem Wagen leben. Dort hat das Phänomen inzwischen erschreckende Ausmaße angenommen. Bis zu zehn Prozent aller Mahlzeiten nehmen die Amerikaner inzwischen im Auto zu sich, Tendenz steigend. 69 Prozent aller Verkehrsteilnehmer, schätzt die National Higway Traffic Safety Administration (NHTSA), essen im fahrenden Wagen.
Gegen mindestens einen Verkehrsteilnehmer hat die amerikanische Justiz bereits eine Unterlassungsverfügung ausgesprochen. Die verbietet es dem Serientäter, innerhalb seines Fahrzeugs Nahrungsmittel mit sich zu führen. Auch deutsche Autohersteller können von den Essgewohnheiten der Amerikaner ein Liedchen singen: Sie bauen in die US-Versionen ihrer Modelle bereits seit Jahren serienmäßig Kaffeetassenhalter (Cup Holder) ein, weil die für amerikanische Kunden mindestens ebenso wichtig sind wie ein vernünftiges Triebwerk.
Die Coke war ihr Schicksal
Hagerty Insurance, ein US-Autoversicherer, sah sich unlängst gar veranlasst, eine "Liste der zehn gefährlichsten Nahrungsmittel, die man bei Autofahren essen kann", herauszugeben. In dem Ranking finden sich all die Dinge, die man in Drive-Thru-Restaurants oder Snackbars "für unterwegs" kaufen kann: Softdrinks, Doughnuts, Hot Dogs und diverse andere Fettfinger würden die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls drastisch erhöhen, so der Versicherer.
Die Go-go-Gourmets
Von Thomas Hillenbrand
Eine wachsende Zahl von Menschen nimmt ihre Mahlzeiten im fahrenden Auto zu sich. Der gefährliche Trend wird von der Industrie durch entsprechende Produkte nach Kräften gefördert. Die verwegensten kulinarischen Kreationen gibt es im Mutterland des Fast Food, den USA.
AP
Kaffeebecher: Hauptsache, die Nahrung ist portabel und hat ein gutes "Handling"
Hamburg - Essen während des Autofahrens ist nur etwas für risikofreudige Zeitgenossen. Amerikanischen Studien zufolge wird etwa ein Viertel aller Unfälle durch Fahrer verursacht, die abgelenkt sind - vom Handy, vom Streit mit dem Beifahrer oder von Chilisoße, die bei 150 Sachen aufs Hemd tropft.
In Deutschland sind durch Nahrungsmittel verursachte spektakuläre Unfälle eher noch die Ausnahme. Anders in den USA, wo viele Menschen praktisch in ihrem Wagen leben. Dort hat das Phänomen inzwischen erschreckende Ausmaße angenommen. Bis zu zehn Prozent aller Mahlzeiten nehmen die Amerikaner inzwischen im Auto zu sich, Tendenz steigend. 69 Prozent aller Verkehrsteilnehmer, schätzt die National Higway Traffic Safety Administration (NHTSA), essen im fahrenden Wagen.
Gegen mindestens einen Verkehrsteilnehmer hat die amerikanische Justiz bereits eine Unterlassungsverfügung ausgesprochen. Die verbietet es dem Serientäter, innerhalb seines Fahrzeugs Nahrungsmittel mit sich zu führen. Auch deutsche Autohersteller können von den Essgewohnheiten der Amerikaner ein Liedchen singen: Sie bauen in die US-Versionen ihrer Modelle bereits seit Jahren serienmäßig Kaffeetassenhalter (Cup Holder) ein, weil die für amerikanische Kunden mindestens ebenso wichtig sind wie ein vernünftiges Triebwerk.
Die Coke war ihr Schicksal
Hagerty Insurance, ein US-Autoversicherer, sah sich unlängst gar veranlasst, eine "Liste der zehn gefährlichsten Nahrungsmittel, die man bei Autofahren essen kann", herauszugeben. In dem Ranking finden sich all die Dinge, die man in Drive-Thru-Restaurants oder Snackbars "für unterwegs" kaufen kann: Softdrinks, Doughnuts, Hot Dogs und diverse andere Fettfinger würden die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls drastisch erhöhen, so der Versicherer.