nach Ewigkeiten mal wieder eine BM von Franz Beckenbauer. Fragen kann ich dazu nicht klären, da ich in dem Forum nicht mit lese.
----- Nachricht von Franz Beckenbauer am 12.09.2022, 09:20 Uhr -----
Guten Morgen, kurz ein paar ins Mikrofon diktierte Worte bezüglich ISDA Agreements, da ich ja im Forum den Begriff habe fallen lassen.
Der ISDA-Rahmenvertrag ist ein international vereinbartes Dokument, das von der International Swaps and Derivatives Association, Inc. („ISDA“) veröffentlicht wird und dazu dient, Parteien, die außerbörsliche oder „OTC“-Derivate abschließen, einen gewissen Rechts- und Kreditschutz zu bieten Transaktionen.
Citadelle hat Ende August komischerweise direkt bevor am 1 September die ISDA-Phase 6 in Kraft getreten ist, acht verschiedene Master agreements abgeschlossen mit verschiedenen Großbanken (1 Agreement) hatte ich als Bild gepostet)
Citadel halt also acht verschiedene Kreditlinien eröffnet. Sie erhalten Geld gegen Sicherheiten. Bei den OTC (Over the counter) Derivaten wurde in der Vergangenheit im Dunkeln eine ganze Menge gemauschelt. Nun müssen diese Geschäfte durch Phase 6 genauer reguliert und kontrolliert werden.
Seit Phase 6 und werden die marginanforderungen dynamisch festgestellt also relativ zeitnah und nicht über einen größeren Zeitraum hin bewertet. Verändern sich also Derivate negativ für den Anleger, werden die marginanforderungen quasi sofort nachbesserungswürdig.
Citadel hatte in den vergangenen Bilanzen immer eine relativ kleine Cash-Position. Ihre Vermögenswerte in Höhe von zig Milliarden Dollar lagen alle in angelegten Derivaten, Wertpapieren etc die jedoch noch nicht abgeschlossen wurden. Es wurden also z.B short Positionen angegeben die jedoch noch nicht zurückgekauft wurden.
Jetzt kann man spekulieren wozu Citadel diese Cash-Positionen aus den acht verschiedenen kreditlinien braucht. Zum einen als marginabsicherung (eine Cash-Hinterlegung verändert sich nicht, eine Aktie als Sicherheit kann ins negative schwanken) für ihre OTC Derivate oder Cashposition falls Sie Ape weiter shorten wollen, hier ist ja nur Cash gestattet und keine Käufe Verkäufe gegen Sicherheiten oder einfach um weitere Aktien zu shorten.
Citadel ist hier nur ein Beispiel. Es ist ja bekannt dass sich Milliarden Dollar in Derivaten, Swaps, etc. stecken die nicht wirklich ordnungsgemäß abgesichert sind aber im grauen Markt der OTC Börse sich bisher keiner damit ordentlich befasst hat.
Es sieht also schon für mich so aus dass gewisse Regeln langsam aber sicher greifen. Jedoch ist die amerikanische Börse ein gigantischer Markt ähnlich wie ein großer Tanker der nur ganz schwer zu steuern ist und man daher leider die nötige Geduld aufbringen muss bis diese Regeln Früchte tragen. Damit will ich nicht abstreiten dass die bösen Buben weitere schlupflöcher finden aber die Gesamtsituation bewerte ich für uns ziemlich positiv.
Wenn man sich die internationale wirtschaftslage inklusive energiesektor ansieht dann kann man sich gut vorstellen dass viele Firmen pleite gehen werden, massig an Gewinnen einbüßen werden, die an ihr Futter müssen und dadurch die aktienmärkte weiter gen Süden laufen werden.
Und viele HF stecken in Aktien und Optionen. Und gerade der riesige Derivaten-Markt wird jetzt strenger reguliert. Lt. unabhängigen Experten wird es hier zu vielen Margin Calls kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und da der ganze Markt vernetzt ist, wird nach den ersten Steinen die Kette ins laufen kommen.
Daher bleibe ich optimistisch und gehe jetzt an den Strand \ud83d\ude0e