Wann ist eine Aktie eigentlich "fair bewertet"? Im Grunde nie, weil der reale Wert und der Börsenwert ganz selten übereinstimmen.
Bei Alstom kann man - nach Bernies Methode - argumentieren, die Aktie sei unterbewertet, weil das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Umsatz so niedrig ist. Die MK liegt bei
5,44 Mrd. x 0,56 E = ca. 3 Mrd. E. Das ergibt bei 14 Mrd. E derzeitigen Umsatz ein Umsatz/MK von 3/14 = 21,4 %. Siemens hingegen wird mit 90 % des Umsatzes bewertet wird und der Pharmakonzern Pfizer sogar mit 300 % des Umsatz (freilich bei einer sensationellen Bruttomarge von 79 %). So gerechnet ist Alstom gut viermal billiger als Siemens.
In die Kalkulation geht aber noch ein anderer Faktor ein: das Risiko. Aus dem gleichen Grunde sind z. B. Staats-Anleihen aus Ländern wie Argentinien oder Thailand deutlich höher verzinst als solche aus Deutschland. Nur durch die teils drastisch höheren Zinsen sind Anleger gewillt, das höhere "Default"-Risiko (Pleitegefahr wie z. B. de facto bei argentinischen Anleihen) in Kauf zu nehmen. Es muss dafür einfach einen finanziellen Anreiz geben.
Das Risiko bei Alstom ist allen bekannt: Die zukünftige Auftragslage ist nicht klar abschätzbar und jeder kleinste weitere unplanmäßige Verlust lässt das dünnwändige finanzielle Kartenhaus in sich zusammenstürzen. Eine Alstom-Investment ist daher in etwa vergleichbar mit einer Geldanlage in einem Junk-Bond (Rating unter BBB) eines finanziell stark angeschlagenen Telekom-Unternehmens. Klar gehen Anleger da nur rein, wenn sie 15 % Zinsen bekommen. Denn die 3,5 % Zinsen auf deutsche Staatsanleihen sind im Vergleich eine bombensichere Sache.
Das macht auch genau den Unterschied zwischen Siemens und Alstom aus. Der Bewertungsabschlag aufgrund der höheren Risiken macht Alstom-Aktien zum jetzigem Kurs "fair bewertet".
Der potenzielle Lohn eines Alstom-Investments ist, dass die Sorgen übertrieben sind, Alstom sich nachhaltig erholt und die Bewertung entsprechend steigt. Dann werden standhafte Halter in zwei Jahren über die Dummköpfe spotten können, die "damals" (=heute) zu Witzkursen von 0,55 E verkauft haben.
HEUTE jedoch kann das noch NIEMAND wissen. Das Risiko ist, dass die Ziele nicht erreicht werden (ist in der Vergangenheit ja - entgegen den Versprechungen des Managements - schon häufiger passiert) und eine weitere KE fällig wird. Krons sibyllinische sprachliche Windungen bezüglich einer weiteren KE im nächsten Sommer lassen jedenfalls nichts Gutes ahnen.
Der Clou bei Investments ist, Aktien zu finden, bei denen ein solcher Bewertungsabschlag nach menschlichem Ermessen ZU UNRECHT besteht (z. B. Depfa-Bank in 2002-2003, siehe Chart). Die Depfa-Aktie war damals drastisch unterbewertet (KGV 8, Marge 20 % - ich war eine Zeitlang investiert), hat sich dann aber bis heute vervierfacht. Heute wird die Depfa-Aktie im hiesigen Depfa-Thread hochgejubelt. Ich kann diese Euphorie JETZT nicht mehr teilen. Denn die drastische Unterbewertung von damals ist jetzt nicht mehr gegeben.
Bei Alstom kann man - nach Bernies Methode - argumentieren, die Aktie sei unterbewertet, weil das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu Umsatz so niedrig ist. Die MK liegt bei
5,44 Mrd. x 0,56 E = ca. 3 Mrd. E. Das ergibt bei 14 Mrd. E derzeitigen Umsatz ein Umsatz/MK von 3/14 = 21,4 %. Siemens hingegen wird mit 90 % des Umsatzes bewertet wird und der Pharmakonzern Pfizer sogar mit 300 % des Umsatz (freilich bei einer sensationellen Bruttomarge von 79 %). So gerechnet ist Alstom gut viermal billiger als Siemens.
In die Kalkulation geht aber noch ein anderer Faktor ein: das Risiko. Aus dem gleichen Grunde sind z. B. Staats-Anleihen aus Ländern wie Argentinien oder Thailand deutlich höher verzinst als solche aus Deutschland. Nur durch die teils drastisch höheren Zinsen sind Anleger gewillt, das höhere "Default"-Risiko (Pleitegefahr wie z. B. de facto bei argentinischen Anleihen) in Kauf zu nehmen. Es muss dafür einfach einen finanziellen Anreiz geben.
Das Risiko bei Alstom ist allen bekannt: Die zukünftige Auftragslage ist nicht klar abschätzbar und jeder kleinste weitere unplanmäßige Verlust lässt das dünnwändige finanzielle Kartenhaus in sich zusammenstürzen. Eine Alstom-Investment ist daher in etwa vergleichbar mit einer Geldanlage in einem Junk-Bond (Rating unter BBB) eines finanziell stark angeschlagenen Telekom-Unternehmens. Klar gehen Anleger da nur rein, wenn sie 15 % Zinsen bekommen. Denn die 3,5 % Zinsen auf deutsche Staatsanleihen sind im Vergleich eine bombensichere Sache.
Das macht auch genau den Unterschied zwischen Siemens und Alstom aus. Der Bewertungsabschlag aufgrund der höheren Risiken macht Alstom-Aktien zum jetzigem Kurs "fair bewertet".
Der potenzielle Lohn eines Alstom-Investments ist, dass die Sorgen übertrieben sind, Alstom sich nachhaltig erholt und die Bewertung entsprechend steigt. Dann werden standhafte Halter in zwei Jahren über die Dummköpfe spotten können, die "damals" (=heute) zu Witzkursen von 0,55 E verkauft haben.
HEUTE jedoch kann das noch NIEMAND wissen. Das Risiko ist, dass die Ziele nicht erreicht werden (ist in der Vergangenheit ja - entgegen den Versprechungen des Managements - schon häufiger passiert) und eine weitere KE fällig wird. Krons sibyllinische sprachliche Windungen bezüglich einer weiteren KE im nächsten Sommer lassen jedenfalls nichts Gutes ahnen.
Der Clou bei Investments ist, Aktien zu finden, bei denen ein solcher Bewertungsabschlag nach menschlichem Ermessen ZU UNRECHT besteht (z. B. Depfa-Bank in 2002-2003, siehe Chart). Die Depfa-Aktie war damals drastisch unterbewertet (KGV 8, Marge 20 % - ich war eine Zeitlang investiert), hat sich dann aber bis heute vervierfacht. Heute wird die Depfa-Aktie im hiesigen Depfa-Thread hochgejubelt. Ich kann diese Euphorie JETZT nicht mehr teilen. Denn die drastische Unterbewertung von damals ist jetzt nicht mehr gegeben.