Die wirklichen Qualitätstitel werden langsam wieder gekauft. Dazu habe ich folgende Analyse gefunden:
Aixtron ist ein Hersteller von Spezialmaschinen. Mit diesen werden Leuchtdioden produziert, außerdem Hochleistungsbauteile für Handys oder Wafer für die Produktion von Computerchips.
Die Herstellung der Verbindungshalbleiter auf Aixtron-Anlagen folgt dem MOCVD-Verfahren. Dies ist die weltweit führende Technologie. Das Unternehmen ist mit einem Marktanteil im Jahr 2001 von 58 Prozent bei MOCVD-Anlagen der klare Weltmarktführer.
Vor zwei Jahren betrug der Anteil noch 54 Prozent. Der einzig bedeutende Konkurrent ist Emcore. Die US-Amerikaner bedienen 30 Prozent des Marktes. Im Sommer wurde Aixtron bereits zum vierten Mal unter die 10 besten Lieferanten für Verbindungs-Halbleiter-Produzenten gewählt. Die Umfrage zur Kundenzufriedenheit wird jährlich von den Marktforschern VLSI Research durchgeführt.
Investitionsrückgang trifft Branche hart
Aixtron wird im laufenden Geschäftsjahr erstmals seit 1996 einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die schwache weltwirtschaftliche Lage trifft den Vertreter der Investitionsgüterindustrie hart. In den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres sank der Umsatz um 34 Prozent auf 119 Millionen Euro. Der Gewinn schrumpfte von 26 Millionen Euro auf 16 Millionen Euro (-38 Prozent).
Das Unternehmen hatte per 31. September Bestellungen im Wert von 105 Millionen Euro in den Büchern stehen. Im Vorjahr waren es noch 143 Millionen Euro. Die Auftragseingänge sinken seit dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2001. In der laufenden Periode hat sich der Abwärtstrend verlangsamt, die Eingänge betrugen in den ersten drei Quartalen 25, 26 bzw. 23 Millionen Euro.
Unternehmenschef Paul Hyland ist sich nicht sicher, ob damit der Boden erreicht ist. Das revidierte Umsatzziel für das vierte Quartal liegt zwischen 31 Millionen Euro und 41 Millionen Euro. Eine Umsatzerhöhung wie - verminderung ist gegenüber dem Vorquartal möglich, in dem ein Erlös von 35 Millionen Euro erzielt wurde.
Die Investitionsschwäche traf die US-Konkurrenz jedoch härter. Emcore erlöste in den ersten 9 Monaten mit 62,5 Millionen Dollar 54 Prozent weniger. Der Verlust explodierte von 13 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf 115,6 Millionen Dollar.
Die langfristigen Wachstumsaussichten der Branche bleiben jedoch positiv. Ultrahelle LEDs finden verstärkten Einsatz im gesamten Beleuchtungsbereich, DVD-Player ersetzen Videorekorder, die Leistungsfähigkeit von Computer-Chips wird gesteigert. Die Prognose von Zuwachsraten ist in einem jungen Markt mit hoher Unsicherheit behaftet. Aixtron hat als klarer Marktführer jedoch die besten Chancen in diesem Wachstumssegment.
Die Bewertung
Wir bewerteten Aixtron zuletzt Anfang April. Damals war die Aktie bei einem Kurs von 20,65 Euro eine Halteposition. Wir rechnen auch für das Jahr 2003 mit einem Umsatzrückgang. Im langfristigen Durchschnitt schätzen wir jedoch eine Zunahme von 25 Prozent pro Jahr. Die Nettomarge sollte sich im Schnitt von derzeit 12 Prozent auf 13 Prozent erhöhen.
Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der vergangenen fünf Jahre liegt bei 108. Es hat sich auf aktuell 20 normalisiert. Mit diesem Wert rechnen wir langfristig. Die durchschnittliche Eigenkapitalrendite nehmen wir mit 13,5 Prozent an. Im laufenden Jahr wird diese Kennzahl wahrscheinlich 11 Prozent betragen, der Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt bei 14 Prozent.
Der innere Wert der Aixtron-Aktie beträgt nach den drei Modellen ( Diskontmodell, GpA-KGV-Modell, EK-Rendite-KGV-Modell) 18,58 Euro. Auf Grund der Unsicherheiten des jungen Marktes reduzieren wir den inneren Wert um einen Sicherheitsabschlag von 40 Prozent. Aus dem Modell ergibt sich unter 11,15 Euro eine Kaufempfehlung, oberhalb von 22,30 Euro eine Verkaufempfehlung. Bei einem aktuellen Kurs von 5,25 Euro ist die Aixtron-Aktie eine Kaufposition.
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Erinnert irgendwie an die gute alte Zeit. Bekräftigt mich aber mit meinem zweistelligen Kursziel.