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www.boerse-online.de/aktien/...die-Drei-Euro-Marke/517323.htmlAdva-Kurs überspringt die Drei-Euro-Marke
[10:00, 03.03.10]
Von Gereon Kruse
Wiederholt hatten wir zuletzt auf eine mögliche positive Überraschung bei Adva hingewiesen. Nun hat der Netzwerkausrüster seine vorläufigen Zahlen für 2009 vorgelegt. Der Kurs legt zu und nimmt die Marke von drei Euro.
Der Umsatz des vierten Quartals übertraf mit 59,6 Millionen Euro die vom Management avisierte Erlösspanne von 54 bis 59 Millionen Euro zwar nur ganz knapp. Deutlicher geschlagen haben die Martinsrieder allerdings die geplanten Vorgaben für das Ergebnis. Statt eines (Proforma) Betriebsgewinns von minus eins bis plus vier Prozent vom Umsatz sprang ein Wert von plus 5,2 Prozent heraus. "
In Zahlen ausgedrückt entspricht das 2009er-Resultat einem operativen Gewinn von 3,1 Millionen Euro. Unterm Strich blieben damit im letzten Jahresviertel 1,4 Millionen Euro Überschuss hängen. Für das Gesamtjahr weist Adva einen Umsatzanstieg von sieben Prozent auf 232,8 Millionen Euro aus. Dieser Wert entspricht exakt den Erwartungen der Analysten. Hieraus zog das Unternehmen – nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von knapp neun Millionen Euro angefallen war – einen Nettogewinn von 1,3 Millionen Euro. Dieses Ergebnis lag spürbar über den Durchschnittsprognosen der Finanzexperten. Das spiegelt sich auch im Ergebnis je Aktie wider: Statt der erwarteten 0,01 Euro weist Adva für 2009 ansehnliche 0,03 Euro pro Anteilschein aus.
Beim Ausblick für 2010 zeigt sich der Vorstand offiziell allerdings noch „zurückhaltend“. Für das erste Jahresviertel rechnet Adva mit Erlösen zwischen 57 und 62 Millionen Euro. Dennoch: Für die traditionell eher schwachen ersten drei Monate ist das eine akzeptable Ausbeute. Zum Vergleich: Im vergleichbaren Vorjahresquartal kam Adva auf 56,9 Millionen Euro. Auch in Sachen Profitabilität geht es voran. Das Ergebnis des ersten Quartals soll einen Wert zwischen null und vier Prozent vom Umsatz einnehmen – auch diese Vorgabe ist eher positiv einzuschätzen. Im Gespräch mit BÖRSE ONLINE deutet Adva-Chef Brian Protiva jedoch an, was möglich ist: "Unser Ziel ist eine prozentual zweistellige Marge. Langfristig sind sogar 15 Prozent möglich."
Zuletzt hatten wir im Börsengeflüster der BÖRSE ONLINE-Ausgabe 09/2010 auf die interessante Konstellation bei Adva hingewiesen. Damals stand der Aktienkurs bei 2,65 Euro. Nach Veröffentlichung der Zahlen für 2009 hat die Notiz erstmal seit längerem wieder die Marke von drei Euro übersprungen. Für mittelfristig orientierte Investoren bleibt das Papier aber eine interessante Anlage.
Derzeit enthält der Kurs den von BÖRSE ONLINE für 2011 geschätzten Gewinn je Aktie rund 20 Mal. Diese Relation deutet nicht unbedingt auf ein Schnäppchen hin. "Wir spüren zunehmende Nachfrage von Telekomunternehmen. Diese müssen in ihre Netzinfrastruktur investieren, da neue Mobilfunkanwendungen an Bedeutung gewinnen und höhere Bandbreiten erfordern," berichtet Protiva. Das könnte noch so manch weitere positive Überraschung für Adva bedeuten.
Auf längere Sicht kommt das Unternehmen sogar als Akquisitionsziel in Frage. Hier macht sich Adva-Boss Protiva keine Illusionen. "Unsere Branche befindet sich in einer Konsolidierungsphase. Natürlich ist auch Adva ein Übernahmekandidat, gerade auf dem aktuell recht niedrigen Kursniveau." Unterm Strich gibt es also genügend Gründe, dass Börsianer wider nachhaltig Gefallen an dem Papier finden.
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