Der letzte Tradingtag des Jahres steht vor der Tür. Zeit für Statistik. Der letzte Tradingtag hat eine hohe Wahrscheinlichkeit zu enttäuschen. Jeff Hirsch vom Almanac Trader stellte heraus, dass der Nasdaq in den letzten 23 Jahren 17x im Minus schloss. So ähnlich die anderen US-Indices. In der längeren Historie sieht das anders aus. Vor 2000 schloss der Nasdaq 29x in Folge im Plus. Die Statistik hält also für jeden etwas bereit je nachdem wie man den Startpunkt wählt. Ich persönlich bin ein Fan der jüngeren Statistik und schaue deshalb mit Vorsicht auf den letzten Handelstag.
Wir sind also mitten in der Santa Clause Rallye . Jeff Hirsch bzw. sein Vater haben die Santa Claus Rallye definiert für den Zeitraum 5 Tage vor Jahresende plus die ersten 2 Handelstage des Jahres. Nach Jeff Hirrsch ist das der erste Indikator für das neue Jahr. Ein berühmtes Zitat von Hirsch lautet: “If Santa Claus should fail to call, bears may come to Broad and Wall.” Wenn diese 7 Handelstage also negativ sein sollten dann folgen schwierige Zeiten. Momentan sieht es allerdings nicht nach einem Minus aus; der Markt müsste dann morgen schon ordentlich im Minus schliessen.
Ein so nicht erwartetes positives Börsenjahr endet morgen. Der N100 schießt mit 55% den Vogel ab, der S&P macht mit 25% eine gute Figur und selbst der DAX aus dem Land des kranken Mannes macht 20%. So als wäre in 2023 alles in bester Butter gewesen. Und es läuft gegen die Muster der Vergangenheit. Die Tiefstkurse am Markt wurden i.d.R. nach der ersten Zinssenkung gesehen. Neue All-Time-Highs vor der ersten Zinssenkung habe ich so noch nicht gesehen. Sind es die berühmten mathematischen mit KI gefütterten Modelle, die alles schon vorweggenommen haben? Dann könnte 2024 eventuell trotz der erwarteten Zinssenkungen hoprig werden.
Auch beim Bitcoin hat man zuletzt nur über die Zulassung von ETF´s und Halving in 2024 gesprochen. Kommt die Korrektur mit der Genehmigung der ETF´s ? 158% Performance in 2023; da sieht der Nasdaq ja richtig langweilig aus. Aprospos langweilig. Mit Gold habe ich den schwächsten Performer mit dem höchsten Anteil im Portfolio gehabt. Nur knapp 14% Plus. Noch schwächer der Bundfuture mit Plus 4%. Aber letztendlich waren alle Assets im Plus. Haben die Notenbanken versagt, die ja eigentlich die Liquidität abschöpfen wollten? Die aktuelle Assetinflation könnte natürlich wieder auf die Realwirtschaft überschwappen und die Notenbanken veranlassen die erwarteten Zinssenkungen ausfallen zu lassen. Ich bin für das nächste Jahr nur verhalten optimistisch. Die Outperformance von Growth sollte so kaum haltbar sein. Dividendenwerte sollten aufholen können weil Bonds weniger Rendite bringen. Insofern bleibe ich im Neuen Jahr zunächst bei meiner konservativen Strategie. Shorts stehen allerdings momentan weiterhin nicht auf der Agenda.
Wünsche allen ein gutes und vor allem gesujndes Neues Jahr.