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DAX – Rekord im Juli?

Vanyo Walter ist Managing Director bei der RoboMarkets Deutschland GmbH.

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FR: Herr Walter, trotz zahlreicher geopolitischer Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, zeigt sich die Weltwirtschaft bislang erstaunlich stabil. Was ist der Grund für diese Resilienz?

Vanyo Walter / Robomarkets: Die Robustheit der Weltwirtschaft liegt vor allem an der Anpassungsfähigkeit der Unternehmen und den strukturellen Veränderungen der letzten Jahre. Bereits während der Coronapandemie haben sich viele Firmen als flexibel und krisenfest erwiesen. Auch jetzt sind sie in der Lage, auf neue Herausforderungen wie Zölle oder Lieferkettenstörungen zu reagieren. Hinzu kommen stabilisierende Faktoren wie expansive Fiskalpolitik, geldpolitische Lockerung – vor allem in Europa – und ein funktionierendes Finanzsystem. All das trägt dazu bei, dass trotz globaler Spannungen Wachstum möglich ist.

FR: Wie bewerten Sie die Entwicklung an den Kapitalmärkten, insbesondere mit Blick auf die europäischen Aktien?

Walter: Europäische Aktien – allen voran der DAX – haben im ersten Halbjahr 2025 mit einem Zuwachs von rund 20 % überzeugt. Das liegt nicht nur an der relativen wirtschaftlichen Stabilität Europas, sondern auch an der zunehmenden Skepsis gegenüber der US-Politik und einem schwächeren US-Dollar. Zudem ist Europa aus Bewertungssicht nach wie vor attraktiv, besonders bei Nebenwerten, die noch unterhalb ihrer historischen Bewertungsniveaus notieren. Insofern könnte die graduelle Verlagerung von Kapitalflüssen in europäische Märkte anhalten – sofern keine weiteren Schocks auftreten.

FR: Wie lautet Ihre Einschätzung für das zweite Halbjahr 2025?

Walter: Wir erwarten eine gewisse Konsolidierung an den Aktienmärkten, insbesondere über die Sommermonate hinweg. Technische Korrekturen sind nach der starken Entwicklung des ersten Halbjahres nicht ungewöhnlich. Dennoch bleiben die mittelfristigen Aussichten konstruktiv. Die Unternehmensgewinne ziehen an, die geldpolitische Unterstützung bleibt bestehen, und die geopolitischen Risiken – etwa durch den Nahostkonflikt – sind bislang erstaunlich gut eingepreist. Für den DAX sind neue Rekorde denkbar – vorausgesetzt, die Gewinne steigen moderat und die Bewertungen bleiben stabil.

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