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ROUNDUP: Wacker Chemie senkt Ausblick - Zollstreit und träge Wirtschaft belasten

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Wegen der schwachen Nachfrage hat mit Wacker Chemie der nächste deutsche Chemiekonzern seinen Jahresausblick gesenkt. "Ausschlaggebend für unsere reduzierten Erwartungen sind die anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten, die eine schwache Nachfrage unserer Kunden in zahlreichen Anwenderbranchen nach sich ziehen. Eine Erholung ist bislang nicht erkennbar", sagte Konzernchef Christian Hartel am Freitag laut Mitteilung. Hinzu komme die Aufwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar als Belastung. Die Wacker-Chemie-Aktie geriet letztendlich nur leicht unter Druck und büßte rund ein Prozent ein.

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Wacker Chemie AG 67,20 € Wacker Chemie AG Chart +1,20%
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Der pessimistischere Ausblick überrascht nur noch bedingt, nachdem bereits anderen Chemiekonzerne wie BASF (BASF Aktie) und Covestro ihre Prognosen gesenkt hatten.

Konkret peilt Wacker Chemie im laufenden Jahr nun einen Konzernumsatz von 5,5 bis 5,9 Milliarden Euro sowie einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 500 bis 700 Millionen Euro an. Bisher hatten Erlöse von 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro sowie ein operatives Ergebnis von 700 bis 900 Millionen Euro im Plan gestanden. Die Markterwartungen liegen laut Wacker in den oberen Bereichen der neuen Spannen.

Im abgelaufenen zweiten Quartal fiel der Umsatz des MDax -Konzerns auf Basis vorläufiger Zahlen um rund vier Prozent auf 1,41 Milliarden Euro. Der operative Gewinn knickte um gut ein Viertel auf 114 Millionen Euro ein.

Schon zum Jahresstart hatte eine schwache Entwicklung im Geschäft mit Solarsilizium und eine träge Bauwirtschaft Wacker Chemie zu schaffen gemacht. Letzteres belastet etwa die Polymer-Sparte des Unternehmens, die Basis- und Zusatzmaterialien für Klebstoffe, Bodenbeläge, Farben und Beton herstellt.

Zudem schwächelt das Geschäft mit Polysilizium für Solaranlagen schon eine Weile, auch wegen Überkapazitäten in China. Hinzu kamen Diskussionen um Anti-Dumping-Zölle der USA gegen Solarprodukt-Importe aus südostasiatischen Ländern.

Eigentlich hatte Wacker Chemie erwartet, "dass sich im Jahresverlauf die handelspolitischen Unsicherheiten auf dem US-Markt für Solar-Polysilizium auflösen und sich die Nachfrage erholt." Diese Entwicklung sei allerdings bislang ausgeblieben, hieß es nun weiter. Daher will Wacker in diesem Bereich sparen./mis/men/jha/

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