Mit günstigeren Strompreisen wäre das E-Auto im Vergleich zum Verbrenner heute schon für viele wirtschaftlicher, sagte Lies weiter. "Da redet nur keiner drüber", kritisierte er. "In den Köpfen steckt noch: E-Autos sind zu teuer, die Reichweite ist zu klein und die Batterie hält nicht. Das ist bereits heute an vielen Stellen längst überholt."
Lies sagte weiter: "Ich bin nicht derjenige, der sagt, alle müssen elektrisch fahren. Aber ich sage: Ihr müsst euch morgen Mobilität leisten können. Und in einer elektrifizierten Welt von morgen ist die direkte Nutzung des Stroms dafür der einzige Weg."
Steuervorteile für E-Autos? Lies fordert schnelle Umsetzung
Jedoch müsse die Politik die E-Mobilität auch über niedrigere Strompreise hinaus noch attraktiver machen: So bezeichnete Lies die Pläne des Bundes für eine steuerliche Förderung der Elektromobilität als wichtig. Dazu brauche es jetzt "schnell Detailinformationen und eine rasche Umsetzung".
Ihm gehe es dabei neben der Bezahlbarkeit von Mobilität auch darum, dass die Autos weiter an deutschen Standorten gefertigt werden sollen. "Das wird nicht funktionieren, wenn man alleine den auslaufenden Markt für Verbrenner bedient", sagte Lies.
Der Ministerpräsident besitzt privat selbst drei alte Volkswagen - allesamt Verbrenner. Dienstlich sei er dagegen schon vor Jahren auf rein elektrische Autos umgestiegen.
"Extreme Konsumzurückhaltung" macht VW
Mit Blick auf die VW-Krise sagte Lies, der Erneuerungsprozess im Konzern werde in den nächsten Jahren intensiv fortgeführt: "Die elektrische Plattform steht. Die E-Autos, die kommen, werden die unterschiedlichen Kundenkreise sehr gut treffen, bis hin zu den günstigen Fahrzeugen."
Volkswagen biete indes mehr als nur E-Autos, auch wenn das in der Wahrnehmung "manchmal ein wenig zu kurz" komme, sagte Lies. "Ich bin überzeugt: Volkswagen ist auf einem guten Weg - es sei denn, der Markt zieht nicht an. Wir haben eine extreme Konsumzurückhaltung. Die Menschen kaufen nicht, weil sie sich nicht sicher sein können, was morgen ist. Deswegen brauchen wir wirtschaftliche Stabilität." Bei einem wirtschaftlichen Aufschwung würden die Menschen dann auch wieder mehr Autos kaufen./cwe/DP/mis
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