Eine Chemikerin im Labor. (Symbolbild)
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Studie eingestellt: Diese Biotech-Perle crasht trotz starker Quartalszahlen!

Die Aktie von Vertex Pharmaceuticals steht am Dienstag vor empfindlichen Verlusten. Starke Quartalszahlen werden von einer eingestellten Studie überschattet.
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Vertex Pharmaceuticals: Einer der konstantesten Biotech-Werte

In einer von hoher Volatilität und vielen Unwägbarkeiten geprägten Branche bot Vertex Pharmaceuticals in den vergangenen Jahren ein äußerst verlässliches Unternehmens- und Kurswachstum. Der Biotech-Spezialist verfügt dank seiner Fokussierung auf besonders seltene Erkrankungen über ein einzigartiges Produktportfolio und einen großen Burggraben.

Doch die Erfolgsstory hat einen schweren Rückschlag zu verkraften. Zwar waren die am Montagabend vorgelegten Quartalszahlen gewohnt gut, doch das Unternehmen gab die Einstellung einer Medikamentenstudie bekannt.

Umsatz- und Gewinn über den Erwartungen, ...

Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 11,7 Prozent auf 2,96 Milliarden US-Dollar zu. Damit konnten die Erwartungen der Analystinnen und Analysten um 50 Millionen US-Dollar übertroffen werden.

Auch der bereinigte Gewinn überraschte mit 4,52 US-Dollar je Anteil positiv. Am Markt war mit 27 Cent weniger gerechnet worden. Insgesamt erzielte Vertex Pharmaceuticals (Vertex Pharmaceuticals Aktie) einen auf die Anteilseigner entfallenden Nettogewinn in Höhe von 1,03 Milliarden US-Dollar.

Im Vergleichszeitraum vor einem Jahr hatte das Unternehmen aufgrund von hohen (einmaligen) Investitionsausgaben einen Verlust von knapp 3,6 Milliarden US-Dollar erlitten.

... aber eine eingestellte Studie schmeckt Investoren überhaupt nicht

Neben den Zahlen selbst wusste auch die Prognose zu überzeugen. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen sein Ziel, einen Umsatz von 11,85 bis 12,00 Milliarden US-Dollar zu erwirtschaften. Damit konnte die Analystenschätzung von 11,94 Milliarden US-Dollar getroffen werden.

Was jedoch für Ärger sorgte, waren die Studienergebnisse (Phase II) zum Wirkstoffkandidaten VX-993. Das mit großen Erwartungen verbundene Schmerzmedikament zeigte zwar eine hohe Verträglichkeit, die Wirksamkeit gegenüber der Placebo-Kontrollgruppe und anderen bereits entwickelten Präparaten erwies sich jedoch als zu gering für eine Weiterführung.

Daher verzichtet das Unternehmen darauf, den Wirkstoff als Medikament zur Behandlung von akuten Schmerzen weiterzuentwickeln. Damit verpasst es Vertex Pharmaceuticals zunächst, sich über seltene Erkrankungen hinaus breiter aufzustellen.

Aktie schmiert ab, gibt bisherige Jahresgewinne auf

Die Kursreaktion der Anlegerinnen und Anleger fiel eindeutig aus. In der US-Nachbörse stürzten die Anteile, die mit einem Plus von 17,3 Prozent gegenüber dem Jahreswechsel bislang auf Kurs waren, um 14,3 Prozent ab.

Damit droht nicht nur ein Vorzeichenwechsel, sondern auch eine dramatische Verschlechterung der charttechnischen Situation, denn die Aktie wird im regulären Handel am Dienstag aller Voraussicht nach sowohl die 50- als auch die 200-Tage-Linie aufgeben.

Fazit: Einstiegsgelegenheit bahnt sich an

Aus einer fundamentalen Perspektive hingegen wird das Papier durch den Mini-Crash wieder deutlich attraktiver. Gegenüber dem Branchendurchschnitt handelte Vertex Pharmaceuticals aufgrund seiner hohen Qualität und Forschungsstärke schon immer mit einem Bewertungsaufschlag.

Zuletzt war die Bewertung aber auch gegenüber dem historischen Mittelwert etwas zu hoch gewesen. Die Aktie handelte hier mit Aufschlägen von etwa 10 bis knapp 20 Prozent. Diese Abweichungen werden nun kassiert, womit Vertex Pharmaceuticals zu seinem Bewertungsdurchschnitt zurückkehrt.

Zwar ist die Einstellung von VX-993 ein Rückschlag, aber das Kerngeschäft ist ohnehin das Mukoviszidose-Präparat Trifkata  (Kaftrio). Das verzeichnet weiterhin ein stabiles Wachstum. Fällt die Aktie nun unter ihre Mittelwerte, ist sie langfristig ein Kauf.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/mg


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