Ein Mast mit Stromleitungen (Symbolbild).
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dpa-AFX  | 
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Weitere Bohrungen für Stromkabel unter Inseln stehen an

NORDERNEY/BALTRUM (dpa-AFX) - Um weitere Stromkabel zu Windparks in der deutschen Nordsee zu verlegen, werden die ostfriesischen Inseln Norderney und Baltrum in diesem Sommer unterbohrt. Auf Baltrum beginnt der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mit Bohrungen für die sogenannten Netzanbindungssysteme BalWin3 sowie LanWin 1 und 4. Erste Bohrungen sollten in diesen Tagen starten, wie das Unternehmen mitteilte. Auch auf der Nachbarinsel Norderney wird gebaut. "In diesem Sommer werden die Horizontalbohrungen für BalWin1 und BalWin2 stattfinden", teilte ein Sprecher des dort zuständigen Übertragungsnetzbetreibers Amprion auf Anfrage mit.

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Diese Stromleitungen werden benötigt, da die Windenergie auf See künftig eine größere Rolle bei der Energiewende spielen soll. Über die Kabelsysteme wird der Windstrom von Konverterstationen auf See bis ans Festland transportiert. Bevor die Kabel dort ankommen, müssen sie allerdings die ostfriesischen Inseln unterqueren. Ein Großteil der Netzanbindungssysteme wird in der Nordsee über Niedersachsen und damit auch durch den Nationalpark Wattenmeer geführt.

Auf Baltrum erfolgen die Bohrungen im Osten der Insel. Dazu gibt es eine Baustelle am Nordstrand sowie eine Wasserbaustelle südlich des Ostendes im Watt. Nach Tennet-Angaben wird die Insel mit mehreren Horizontalbohrungen von bis zu 1.800 Metern Länge unterquert. Später werden in die Bohrungen dann die Stromkabel eingezogen. Im kommenden Jahr sollen die Bohrungen auf Baltrum für diese Netzanbindungssysteme abgeschlossen sein.

Was auf Norderney geplant ist

Auf Norderney soll für die Horizontalbohrungen der Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 wegen eines engen Zeitfensters im Sommer rund um die Uhr in einem Schichtbetrieb gearbeitet werden. Bei solchen Bohrungen gibt es laut Amprion drei grundlegende Arbeitsschritte: In einer Pilotbohrung wird der Boden demnach mit einer umweltverträglichen Bohrspülung mechanisch-hydraulisch ausgespült. Danach wird mit einer zweiten Bohrung der Bohrkanal auf den Zieldurchmesser geweitet. Schließlich werden Kabelrohre eingezogen, in denen später die Stromkabel verlaufen.

Da die Netzanbindungssysteme auf Norderney laut Amprion zu einer neuen Leistungsklasse zählen, müssen dort statt wie bei bisherigen Systemen zwei Kabel nun drei Kabel pro System verlegt werden. Die Inselunterquerung erfolgt in zwei Schritten. Zwischen Mitte Juli und Ende September werde zunächst sechsmal - also eine Bohrung pro Kabel

- von der Inselmitte zum Norderneyer Watt südlich der Insel gebohrt,

teilte der Amprion-Sprecher mit. 2026 sind dann die Bohrungen von der Inselmitte zum nördlichen Strand geplant.

Wie Lärmbelästigung vermieden werden soll

Touristen und Insulaner können sich über die Bauarbeiten informieren. Dazu will Amprion einen Infocontainer an der Baustelle öffnen. Lärmbelästigungen infolge der Bohrungen soll so weit wie möglich minimiert werden. Dazu werden rund zehn Meter hohe Schallschutzwände aufgebaut.

Die Inbetriebnahme der Kabelsysteme BalWin1 und BalWin2 ist für 2030 und 2031 vorgesehen. Über die Leitungen sollen dann bis zu 2.000 Megawatt Windstrom transportiert werden können - das reicht laut Amprion, um den Strombedarf von vier Millionen Menschen zu decken./len/DP/zb

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