- Oshkosh hat seit April fast doppelt so viel Wert.
- US-Streitkräfte wollen bis 2025 55.000 Militärfahrzeuge kaufen.
- Die Aktie ist im Branchenvergleich günstig bewertet.
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Oshkosh bietet Verteidigung zum kleinen Preis
Nach dem Erlöschen der Hoffnungen auf einen raschen Waffenstillstand in der Ukraine sind Rüstungsaktien wieder gefragt. Einen starken Start in die Handelswoche erwischten vor allem die deutschen Verteidigungswerte Renk, Rheinmetall und Hensoldt.
Wer den Zug verpasst hat, sollte aus Angst, etwas zu verpassen (FOMO; Fear of missing out), den Kursen jetzt nicht hinterherlaufen – deutsche Rüstungswerte sind im internationalen Vergleich ohnehin teuer bewertet –, sondern sich lieber die Aktie von Spezialfahrzeughersteller Oshkosh ansehen.
Traditionsreicher Nischenhersteller
Die hat sich seit April zwar fast verdoppelt und notiert gegenüber dem Stand vor einem Jahr mit einem Plus von 30,6 Prozent. Günstig bewertet ist das Unternehmen aber noch immer – und damit viel eher einen Einstieg wert als die deutschen Highflyer.
Beheimatet ist das US-Unternehmen in der gleichnamigen Stadt im Midwest-Staat Wisconsin. Seinem Gründungsauftrag, der Herstellung von Nutzfahrzeugen, ist das Unternehmen stets treu geblieben, wobei Oshkosh heute spannende Nischen bedient: Post- und Löschfahrzeuge, Autokrane und Abschlepper sowie selbstfahrende Passagiertreppen für Flughäfen.
30 Milliarden US-Dollar für neue Militärfahrzeuge
Ein weiteres Standbein des über 100 Jahre alten Konzerns sind gepanzerte Fahrzeuge für militärische Anwendungen. Zu den bekanntesten Modellen gehört der speziell für den Einsatz in Afghanistan entwickelte M-ATV, der als minengeschütztes Fahrzeug auch in der Ukraine zum Einsatz kommt, sowie JLTV.
Dahinter verbirgt sich als Joint Light Tactical Vehicle der Nachfolger des leicht gepanzerten Standardfahrzeugs der US-Armee, dem Humvee. Bis 2025 wollen die US-Streitkräfte 55.000 Fahrzeuge mit einem Gesamtwert von 30 Milliarden US-Dollar beschaffen. Damit verfügt das Unternehmen über viele Jahre hinweg ein prall gefülltes Orderbuch.
So günstig gibt's Rüstung kaum noch zu haben
Bewertet ist die Aktie gegenwärtig mit dem 12,6-Fachen der im laufenden Geschäftsjahr erwarteten Gewinne. Das ist nicht nur im Branchenvergleich ein Schleuderpreis, sondern liegt auch um knapp 15 Prozent unter dem Fünfjahresmittel von 14,8.
Auch bei anderen Kennziffern schneidet Oshkosh selbst nach dem starken Kursanstieg überzeugend ab. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis beträgt gegenwärtig 0,84, das Kurs-Cashflow-Verhältnis liegt mit 11,00 um ein Viertel unter der Vergleichsgruppe und auch beim Buchwert handelt Oshkosh mit einem Abschlag von 40 Prozent gegenüber dem Rest der Branche. So günstig ist Verteidigungskompetenz und ein über Jahre ausgebuchtes Orderbuch derzeit kaum zu haben.

Kurzfristig überwiegen die Abwärtsrisiken
Die Aktie befindet sich aktuell in einem starken Aufwärtstrend. Zu dessen Beschleunigung hat maßgeblich der Ausbruch über den Widerstandsbereich zwischen 108,00 und 116,50 US-Dollar sowie der Anstieg der technischen Indikatoren beigetragen.
Kurzfristig liegen im Relative-Stärke-Index (RSI) und im Trendstärkeindikator MACD aber bearishe Divergenzen vor, die zu einer Korrektur der Anteile führen könnten. Spätestens dann sollten Anlegerinnen und Anleger ihre Chance nutzen und einsteigen – denn mittel- und langfristig sind die Kurse auch dank des Golden Cross der gleitenden Durchschnitte auf weiter steigende Kurse gestellt.
Fazit: Zuschlagen, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt!
Jahrelange Rallyes haben viele Rüstungswerte aus fundamentaler Perspektive unattraktiv gemacht. Dazu gehören auch die deutschen Verteidigungsunternehmen. Doch noch gibt es innerhalb der Branche attraktiv bewertete Unternehmen. Dazu gehört vor allem Spezialfahrzeughersteller Oshkosh, der einen gigantischen Armeeauftrag an Land ziehen konnte und in den kommenden Jahren Milliardenerlöse einfahren wird.
Im zuletzt gut gelaufenen Chart der Aktie liegen zwar erste Verkaufssignale vor, der übergeordnete Trend dürfte aber intakt bleiben. Preissensitive Anlegerinnen und Anleger packen die Aktie daher jetzt auf ihre Watchlist und schlagen bei der nächsten Korrektur zu!
Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross
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