Militärfahrzeuge (Symbolbild).
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Bewertung läuft völlig aus dem Ruder: Renk jetzt wertvoller als Nvidia!

Die Renk-Aktie ist am Dienstag auf ein neues Allzeithoch geklettert. Doch der Höhenflug hat mit Blick auf die Unternehmensbewertung seine Schattenseiten.
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Renk: Inzwischen höher bewertet als Nvidia (Nvidia Aktie)!

Die wachsende Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und den NATO-Staaten wächst angesichts der anhaltenden Provokationen und Luftraumverletzungen in Nordost- und Osteuropa. Das hat Anlegerinnen und Anleger zum Wochenauftakt wieder verstärkt bei Verteidigungswerten zugreifen lassen.

Besonders gefragt waren die Anteile von Panzergetriebehersteller Renk, die ebenso wie die Aktien von Rheinmetall und Hensoldt auf neue Allzeithochs klettern konnten.

In der Hoffnung auf schnelle Kursgewinne haben viele Investoren aber einmal mehr jede finanzielle Vernunft über Bord geworfen: Die Unternehmensbewertung ist inzwischen deutlich höher als beispielsweise jene von KI-Überflieger Nvidia, dessen Aktie ebenfalls nicht unbedingt den Ruf eines Schnäppchens genießt.

Unternehmensbewertung völlig überzogen

Für das laufende Geschäftsjahr sind die Augsburger laut der Daten von MarketScreener inzwischen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 81,2 bewertet. Das entspricht einer Gewinnrendite von 1,2 Prozent – selbst ein Tagesgeldkonto hat mehr zu bieten. Für das kommende Jahr ist die Aktie ebenfalls bereits mit dem 55-Fachen der von Analystinnen und Analysten erwarteten Gewinne bewertet. Zum Vergleich: Nvidia kommt auf ein KGVe 2026 von 40,4.

Angesichts der deutschen und europäischen Wiederbewaffnungsbemühungen gilt Renk als Wachstumsunternehmen. Aber selbst bei wachstumsbezogenen Kennziffern wie dem Kurs-Gewinnwachstumsverhältnis (PEG) hat Renk Nvidia inzwischen überholt. In der Fundamentalanalyse gilt ein Wert von 1,0 oder kleiner günstig. Der Halbleiterhersteller bringt es auf 1,2. Renk hingegen ist mit einem PEG von 1,2 bewertet.

Auch gegenüber der Branche viel zu teuer

Auch bei vielen anderen Bewertungskennzahlen sind Anlegerinnen und Anleger längst über das Ziel hinausgeschossen. Mit einem Verhältnis von Unternehmenswert zu EBITDA (EV/EBITDA) von 32,7 handelt die Aktie um 160,0 Prozent über dem Branchendurchschnitt. Gleichzeitig ist die Cashflow-Rendite mit 1,2 Prozent in diesem und 1,7 Prozent im kommenden Jahr lächerlich gering. Bei der Konkurrenz gibt es im Mittel 6,8 Prozent.

Damit ist die Renk-Aktie strukturell überbewertet, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern dramatisch. Das sorgt für eine wachsende Gefahr von tiefen Bewertungskorrekturen.

Starkes Kaufsignal, aber ...

Mit Blick auf den Chart der Aktie scheint angesichts der neuen Rekordnotierungen alles in Ordnung. Tatsächlich stellen Allzeithochs starke Kaufsignale dar und bieten die Chance auf Anschlussrallyes. Allerdings ist Renk mit Blick auf den Relative-Stärke-Index (RSI) bereits überkauft. Außerdem konnte dieser das neue Allzeithoch bislang nicht durch ein eigenes Hoch bestätigen, was die Gefahr eines Fehlsignals bedeutet.

Dasselbe gilt auch für den Trendstärkeindikator MACD, der sich in den vergangenen Wochen zwar deutlich verbessern konnte, der von einem neuen Hoch aber noch weit entfernt ist. Damit liegen Anzeichen für einen Fehlausbruch der Aktie vor.

Fazit: Gewinne mitnehmen und in günstigere Titel umschichten!

Die Anteile von Renk handeln nach dem jüngsten Bullensturm mit einer Bewertung, die selbst die von KI-Highflyer Nvidia in den Schatten stellt. Anlegerinnen und Anleger sind hier deutlich über das Ziel hinausgeschossen und haben für eine Situation gesorgt, in welcher die Aktie vor einer tiefen Bewertungskorrektur stehen könnten.

Gerne vergessen wird von in Kaufpanik geratenen Investoren auch, dass kurzfristig starke Kursgewinne in aller Regel bedeuten, auf zukünftige Gewinne verzichten zu müssen. Mittel- und langfristig dürfte das Kurspotenzial mit Blick auf die hohen Bewertungszahlen bereits vollständig ausgeschöpft sein, und zwar über die kommenden Jahre hinweg.

Wer besonnen handelt, realisiert hier Gewinne und macht sich auf die Suche nach günstiger bewerteten Alternativen. Eine Möglichkeit hierzu bietet die Aktie von Lockheed Martin, bei der eine kräftige Erholung angelaufen ist.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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