- Für Meyer Burger gibt es keinen Investor.
- Der Betrieb in Bitterfeld und Hohenstein wurde eingestellt.
- Rund 540 Beschäftigte wurden freigestellt oder gekündigt.
- Turnaround-Chancen - 5 brandheiße Kandidaten für 2026! (hier klicken)
Zwar laufen nach Angaben der Insolvenzverwalter noch Gespräche mit möglichen Interessenten. "Ob diese Gespräche jedoch zu einem Ergebnis führen, ist völlig offen", hieß es. Flöther betonte: "Wir sind offen für zusätzliche Angebote von Investoren und bereit, erneut Verhandlungen aufzunehmen." Allerdings gebe es dafür zurzeit keine Anzeichen. "Die Solarbranche in Deutschland und Europa befindet sich nach wie vor in einer höchst schwierigen wirtschaftlichen Lage."
Abwicklung statt Aufbruch
Bei der Meyer Burger (Germany) GmbH in Hohenstein-Ernstthal wurden 206 Mitarbeiter freigestellt, 62 unterstützen weiterhin Abwicklungsarbeiten. Bei der Meyer Burger (Industries) GmbH mit Standorten in Bitterfeld-Wolfen und Hohenstein-Ernstthal mussten 271 Beschäftigte gekündigt werden, darunter 38, die noch Abwicklungstätigkeiten übernehmen.
"Wir bedauern außerordentlich, dass für die Mitarbeiter nach jetzigem Stand keine Weiterbeschäftigung möglich ist", sagte Klose. Trotz der schwierigen Situation hätten alle Arbeitnehmer vorbildliches Engagement gezeigt.
Sollte sich kurzfristig doch noch ein Investor finden, wäre es laut Insolvenzverwaltern denkbar, dass freigestellte oder gekündigte Mitarbeiter erneut eingestellt werden.
Kritiker sehen verfehlte Industriepolitik
Die IG Metall sprach von einem industriepolitischen Scherbenhaufen. Das Aus von Meyer Burger am Standort Wolfen-Thalheim sei das sichtbare Symptom einer Industriepolitik, die zu lange von Zögern, Flickwerk und Abwarten geprägt gewesen sei - in Magdeburg ebenso wie in Berlin und Brüssel, kritisierte die Gewerkschaft. Notwendig seien faire Wettbewerbsbedingungen und verbindliche Standortzusagen. Fördermittel dürften nur fließen, wenn Arbeitsplätze und Standorte rechtlich bindend und mitbestimmt gesichert seien.
Die Linke-Bundestagsabgeordnete Janina Böttger warf der Landesregierung in Magdeburg vor, es versäumt zu haben, früh eine Strategie für den Erhalt und Ausbau von Jobs in der Solarindustrie zu entwickeln. Während Millionen in fossile Industrien gepumpt würden, fehle offenbar der politische Wille, Branchen wie die Solarindustrie konsequent zu unterstützen./djj/DP/jha
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.