Am Nachmittag sei in einem betroffenen Terminal das Licht wieder angegangen, meldete PA unter Berufung auf Reporter. Dem Netzbetreiber zufolge wurde eine Übergangslösung gefunden, um alle Kunden wieder mit Strom versorgen zu können. Unklar ist allerdings, wann der Flughafen wieder öffnen kann. Reisende müssen auch in den nächsten Tagen mit Problemen rechnen.
Anti-Terror-Ermittler übernehmen den Fall
Die Polizei geht derzeit nicht von Sabotage aus, ermittelt aber in alle Richtungen. Obwohl es derzeit keinen Hinweis auf vorsätzliches Handeln gebe, halte man sich alle Richtungen offen, teilte die Metropolitan Police mit.
"In Anbetracht des Standorts des Umspannwerks und der Auswirkungen, die der Vorfall auf kritische nationale Infrastruktur hatte, leitet nun die Anti-Terror-Einheit der Met die Ermittlungen." Deren besondere Ressourcen und Fähigkeiten sollen helfen, schnell voranzukommen.
Was Passagieren geraten wird
Passagiere wurden angewiesen, nicht zum Flughafen zu reisen und ihre Fluggesellschaft zu kontaktieren. Der Flughafen sollte am Freitag vorerst bis Mitternacht (23.59 Uhr Ortszeit) gesperrt bleiben. Die Probleme könnten länger dauern, auch wenn der Flughafen wieder öffnet, weil Flugzeuge und Crews zum Beispiel nicht an der richtigen Stelle sind.
"Wir erwarten erhebliche Behinderungen in den kommenden Tagen", hieß es in einer Stellungnahme des Flughafens. "Wir wissen, dass das enttäuschend für Passagiere ist, und wir wollen versichern, dass wir so hart wie möglich daran arbeiten, die Situation zu beheben."
Auch Flüge aus Deutschland betroffen
Der Ausfall hat auch Folgen für Reisende in Deutschland. Knapp 100 Flüge fänden täglich zwischen einem deutschen Flughafen und London-Heathrow statt, erklärte der Flughafenverband ADV. Zwar könne ein Teil nach London-Gatwick und London-Stansted umgeleitet werden. Dennoch rechne man mit mehr als 50 Flügen und rund 9.000 betroffenen Passagieren, die wegen des Stromausfalls in Heathrow nicht fliegen könnten.
Der Verband empfahl allen Fluggästen, sich frühzeitig bei ihrer Airline über den Flugstatus zu informieren. Alleine am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sollten am Freitag rund 30 Flüge von und nach London annulliert werden. Auch am Hamburger Flughafen mussten einige Flüge gestrichen werden.
Londons Bürgermeister Sadiq Khan äußerte Verständnis für den Frust vieler Menschen. Er könne sich vorstellen, dass Leute ihre Hochzeitsreise oder eine lang ersehnte Reise geplant hätten, einen geliebten Menschen besuchen oder einfach nur nach Hause kommen wollten. Für Tausende Menschen bedeute dies Unannehmlichkeiten. Man werde sicherstellen, dass aus dem Fall Lehren gezogen würden.
Passagiere sind genervt
Heathrow im Westen der britischen Hauptstadt ist gemessen an den Passagierzahlen der größte Flughafen Großbritanniens und auch Europas. Im vergangenen Jahr waren dort rund 83,9 Millionen Fluggäste angekommen oder losgeflogen. Normalerweise ist dort viel los. Eine Reporterin des Fernsehsenders Sky News berichtete, am Freitag sei es unglaublich ruhig gewesen. "Es ist so still."
Eine Frau erzählte, dass sie in die USA fliegen und ihre Lieblings-Eishockeymannschaft habe sehen wollen. Sie sei "ziemlich genervt", sagte sie der Nachrichtenagentur PA. "Ich habe mich so darauf gefreut." Ein Mann beschwerte sich in einem Interview mit Sky News, ein Hotel habe nach dem Chaos nun auch die Preise erhöht.
Die Feuerwehr wurde in der Nacht zum Freitag alarmiert, rund 70 Feuerwehrleute dämmten den Brand in dem Umspannwerk ein. "Es ist noch zu früh, um zu sagen, was das ausgelöst hat", sagte Minister Ed Miliband. Aber man müsse sich die Ursachen natürlich sehr genau ansehen und auch die Schutzmaßnahmen, die es für eine so große Einrichtung wie Heathrow gebe. Zwischenzeitlich waren Zehntausende Haushalte ohne Strom. Premierminister Keir Starmer bedankte sich bei den Rettungskräften./kil/DP/ngu
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.