Ein fallender Candle-Stick-Chart (Symbolbild).
Quelle: - Maxim Hopman auf Unsplash
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Hensoldt-Aktie: Das hätte nicht passieren dürfen!

Die Anteile von Verteidigungswert Hensoldt verlieren am Dienstag deutlich an Wert. Aus charttechnischer Perspektive könnte der Zeitpunkt kaum schlechter sein.
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Dieses Research-Update hat für mächtig Ärger gesorgt

Die vor wenigen Wochen gestartete Erholung bei deutschen und Verteidigungswerten droht mehr und mehr zugunsten von wieder fallenden Kursen zu kippen. Am Dienstag sorgte ein Branchenupdate der britischen Großbank Barclays für Ärger. Die strich mit Ausnahme von Rheinmetall für etliche Werte ihre Kaufempfehlungen, was zu Kursverlusten führte.

Besonders der Luftverteidigungs- und Elektronikspezialist Hensoldt war hiervon betroffen. Die Aktie sah sich mit Verlusten von rund 4 Prozent konfrontiert. Barclays wies auf die hohe Unternehmensbewertung hin und verpasste den Anteilen mit 88 Euro ein Kursziel auf dem gegenwärtigen Niveau.

Schlechter hätte das Timing kaum sein können

Aus charttechnischer Perspektive kommen die Kursverluste zur Unzeit, denn die Aktie steht unmittelbar vor einer entscheidenden Hürde. Sollte diese nicht überwunden werden können, sind die Weichen für eine weitere Verkaufswelle gestellt.

Die Bären haben die Kontrolle übernommen

Übergeordnet befindet sich Hensoldt in einem Aufwärtstrend. Seit einem Blow-Off-Top Anfang Juni ist der Kursmotor jedoch ins Stottern geraten und es liegt eine mittelfristige Abwärtsbewegung vor. Die größten Erfolge der Bären waren das Unterschreiten der 50-Tage-Linie sowie ein Kurs zeitweise unter der bei 80 Euro verlaufenden Unterstützung.

Dem Verkaufsdruck stand gehalten hat die Aufwärtstrendlinie. Das ist als Erfolg für die Käuferinnen und Käufer zu verbuchen. Der für weitere Kursgewinne zwingend nötige Befreiungsschlag mit dem Überwinden der 50-Tage-Linie wollte in den vergangenen Tagen aber partout nicht gelingen.

An dieser Hürde scheint aktuell kein Vorbeikommen

Das könnte für die Aktie jetzt zum Bumerang werden, da der Abpraller am Dienstag den gegenwärtigen Charakter der 50-Tage-Linie als Widerstand zementieren könnte. Gleichzeitig ist im Bereich zwischen der 50-Tage-Linie und der Unterstützung bei 90 Euro eine Top-Bildung zu beobachten. Hat diese auch weiterhin Bestand, würde das ein weiteres Lower High und damit eine Bestätigung des mittelfristigen Abwärtstrends bedeuten.

In diesem Fall dürfte die Aktie ihre Aufwärtstrendlinie aufgeben und als nächstes die Marke von 80 Euro anlaufen. Auch ein Test der 200-Tage-Linie wäre dann in den kommenden Wochen nicht auszuschließen.

Weitere Kursverluste wahrscheinlich

Für dieses Szenario sprechen aktuell vor allem die technischen Indikatoren. Zwar haben sich sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD zuletzt verbessert. Gerade der MACD verpasste es bislang aber, sich klar über die Nulllinie zu verbessern und damit einen neuen (kurzfristigen) Aufwärtstrend anzuzeigen.

Lässt er jetzt wieder nach und taucht weiter unter die Nulllinie ab, würde das – wie das sich im Chart abzeichnende Lower High – für eine Wiederaufnahme des mittelfristigen Abwärtstrends sprechen. Der jüngste Kursanstieg wäre dann nur eine Gegenbewegen, aber keine Trendwende gewesen. Soll dieses Szenario vermieden werden, muss daher der Sprung über die 50-Tage-Linie her, wofür aber auch mit Blick in den RSI der Schwung fehlt.

Fazit: Hensoldt ist das Geld aktuell nicht wert

Bei der Hensoldt-Aktie müssen sich Anlegerinnen und Anleger nach dem am Dienstag krachend gescheiterten Anstiegsversuch über die 50-Tage-Linie auf neue Verluste einstellen. Aktuell spricht die technische Indikation für eine Top-Bildung und damit ein Anhalten des mittelfristigen Abwärtstrends.

Auch die Unternehmensbewertung spricht für fallende Kurse und die Interpretation von Barclays. Für 2025 ist Hensoldt bereits mit dem 74,7-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Für 2026 steht das 48,1-Fache zu Buche. Das ist selbst in einer hoch gehandelten Branche wie der europäischen Verteidigungsindustrie schlicht zu viel.

Die Hersteller des Luftverteidigungssystems Patriot Raytheon und Lockheed Martin gibt es bereits für das für das 25,9- beziehungsweise 20,9-Fache der von Expertinnen und Experten erwarteten Gewinne und damit deutlich günstiger als Hensoldt.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/Max Gross


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