Demnach empfinden 42 Prozent den Fortschritt als unzureichend und fordern mehr Dynamik. "Besonders kritisch wird das Vertrauen in die politischen Akteure bewertet: Nur 22 Prozent der Befragten trauen der Politik zu, die Energiewende richtig und gerecht umzusetzen", berichtete Westenergie in Essen anlässlich der Eröffnung der Energie-Fachmesse E-world. Westenergie gehört zum Energiekonzern Eon
Energiemanagerin: Studienergebnisse sind klarer Weckruf
"Die Ergebnisse der Studie sind ein klarer Weckruf: Es braucht einen überparteilichen Energiewende-Konsens, der als Kompass für die Energiewende dient", sagte Westenergie-Chefin Katherina Reiche. Entscheidend sei, Klimaneutralität mit wirtschaftlicher Stabilität und sozialer Gerechtigkeit in Einklang zu bringen. "Die Bundestagswahl bietet jetzt eine wichtige Gelegenheit, die Weichen für eine zukunftsfähige Energiepolitik zu stellen."
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion nahm den Messeauftakt zum Anlass, Vorschläge für eine "gerechtere Verteilung" der milliardenteuren Netzausbaukosten zu machen. Derzeit werden alle Kosten auf alle Stromverbraucher umgelegt.
Amprion-Chef Müller: Netzentgelte um ein Drittel senken
Künftig sollten die Netzentgelte ausschließlich die eigentlichen Netzkosten beinhalten. Kosten, die infolge des Umbaus des Energiesystems entstehen, wie beispielsweise für das Engpassmanagement oder Vorhalten von Reservekraftwerken, sollten herausgelöst werden. "Das senkt kurzfristig die Übertragungsnetzentgelte um rund ein Drittel und entlastet alle Netzkunden", sagte Amprion-Chef Christoph Müller. Derzeit zahlen Stromkunden je Kilowattstunde rund 6,5 Cent für Ausbau- und Unterhalt der sogenannten Stromautobahnen.
Müller sprach sich in dem Zusammenhang für eine Reform der Netzentgelte aus. So sollten künftig auch neu errichtete Erneuerbare-Energien-Anlagen, Speicher und Elektrolyseure an den Netzkosten beteiligt werden. Dies trage zu einer faireren Kostenverteilung bei. "Wer das Netz nutzt, sollte auch dafür bezahlen", so Müller./tob/DP/tih
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