Während bei der Rheinmetall-Aktie derzeit Geduld gefragt ist, sorgt das australische Rüstungsunternehmen DroneShield erneut für Schlagzeilen. Das auf Drohnenabwehr spezialisierte Unternehmen meldet einen weiteren Forschungs- und Entwicklungsauftrag durch einen nicht näher benannten Staat aus dem sogenannten "Five Eyes"-Bündnis, das aus den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland besteht.
Der Vertrag hat ein Volumen von 11,7 Millionen australischen Dollar (Dollarkurs) und läuft über einen Zeitraum von zwei Jahren. Für DroneShield ist dies nicht die erste Kooperation mit dem besagten Partner. Bereits in den Jahren 2020, 2021 und 2023 hatte das Unternehmen ähnliche Verträge abgeschlossen.
CEO Oleg Vornik betont: "Mehrere Folgeaufträge sind das ultimative Kundenurteil über unsere Leistung. Als australisches, souveränes Unternehmen mit weltweitem Angebot ist DroneShield stolz darauf, mit diesem Kunden weiterhin bedeutende, mehrjährige Verträge umsetzen zu dürfen."
Der Auftrag kommt in einer Phase zunehmender sicherheitspolitischer Herausforderungen. Drohnenattacken haben nicht nur in Kriegsgebieten deutlich zugenommen, sondern werden auch vermehrt in zivilen Bereichen beobachtet. Wie zum Beispiel in Gefängnissen, wo sie zum Schmuggel eingesetzt werden, oder bei Industriespionage. DroneShield bietet hierzu ein breites Portfolio an Lösungen: Sogenannte Jammer.
Störsender, die sowohl tragbar als auch stationär verbaut sind, etwa auf Militärfahrzeugen oder öffentlichen Gebäuden. Zudem setzt das Unternehmen verstärkt auf künstliche Intelligenz, um autonome Bedrohungen in Echtzeit erkennen und abwehren zu können.
40-Millionen-Euro-Auftrag aus Europa
Bereits vor zwei Wochen hatte DroneShield den bislang größten Auftrag seiner Firmengeschichte verkündet: Anti-Drohnen-Systeme im Wert von 40 Millionen Euro wurden an ein europäisches Militär verkauft. Ein Paket, das sich aus drei eigenständigen Folgeaufträgen zusammensetzt und damit allein den Gesamtjahresumsatz von 2023 (35 Millionen Euro) übertrifft.
Ein Beweis, das DroneShield dynamisch wächst und mit seinem Geschäftsmodell offensichtlich einen Nerv der internationalen Kundschaft trifft. Der Aktienkurs hat sich seit Jahresbeginn mehr als verdreifacht, ein Plus von über 260 Prozent.
Rheinmetall konsolidiert doch Analysten bleiben optimistisch
Weniger dynamisch zeigt sich derzeit die Rheinmetall-Aktie. Nachdem der Kurs Anfang des Jahres rasant gestiegen war, fehlt es derzeit an weiterer Aufwärtsdynamik. Seit Mai konsolidiert die Aktie und notiert unterhalb des bisherigen Rekordhochs von 1.944 Euro. Ein größerer Beinbruch ist das aber nicht. Seit Jahresanfang liegt das Papier rund 200 Prozent im Plus.
Positiv ist auch die technische Verfassung: Die 50-Tage-Linie hat zuletzt zweimal als Unterstützung gehalten, und der Kurs bewegt sich oberhalb des kurzfristigen Abwärtstrends.
Analystin Marie-Ange Riggio von Morgan Stanley rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit einer deutlichen Belebung des Geschäfts und hat ihr Kursziel für Rheinmetall (Rheinmetall Aktie) von 2.000 auf 2.200 Euro angehoben. Vor allem das laufende Automatisierungsprogramm in den Munitionsfabriken dürfte mittelfristig die Produktionskapazitäten erheblich steigern und so für zusätzliche Erträge sorgen.
Zwei Unternehmen, ein Megatrend
Für Anleger bleibt die Frage: Einstieg oder Gewinnmitnahme? Bei Rheinmetall mahnt der aktuelle Seitwärtstrend zur Vorsicht, doch der mittel- bis langfristige Ausblick bleibt intakt. Bei DroneShield hingegen scheint der Höhenflug weiterzugehen mit Rückenwind durch starke Aufträge und geopolitische Relevanz.
Unterm Strich sind die Anleger bei Rheinmetall besser aufgehoben. Die Aktie von DroneShield war schon einmal in dieser Höhe und musste danach einen tiefen Rückschlag erleiden. Die Australier kommen aktuell auf einen Marktwert von umgerechnet 1,6 Milliarden US-Dollar, bei einem geschätzten Jahresumsatz von gerade einmal 130 Millionen US-Dollar.
Wir sehen bei DroneShield mal wieder eine klassische Übertreibung. So schnell wie die Anleger die Aktie in den Himmel loben, so schnell können die Australier gar nicht wachsen. Vorschusslorbeeren sind an der Börse sicherlich gerechtfertigt, aber bei DroneShield ist es mal wieder ein Stück des Guten zu viel.
Anleger sind daher gut beraten, wenn sie ihre Gewinne einfach mal mitnehmen.
Ariva/Redaktion/MW
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