Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild).
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Lydia Maier Lydia Maier
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Lydia ist seit 2020 Redakteurin bei ARIVA.DE. Mit ihrer Leidenschaft für Wirtschaft und Politik berichtet sie über die wichtigsten Ereignisse und Trends, die die Finanzwelt beeinflussen, und liefert prägnante und aktuelle Berichterstattung.

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Unicredit kauft Commerzbank-Anteile vom Bund: Italienische Großbank erhöht Beteiligung

Die italienische Großbank Unicredit hat alle von der Bundesregierung angebotenen Commerzbank-Aktien erworben und plant eine mögliche Erhöhung ihrer Beteiligung. Der Aktienkurs der Commerzbank legte infolge der Übernahmepläne deutlich zu.
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Die italienische Großbank Unicredit hat am Mittwoch angekündigt, ihre Beteiligung an der Commerzbank (Commerzbank Aktie) auf rund neun Prozent zu erhöhen, nachdem sie alle von der Bundesregierung angebotenen Anteile übernommen hat. Der Kaufpreis für die von der Finanzagentur des Bundes angebotenen 4,49 Prozent lag bei 13,20 Euro je Aktie, was einen Gesamterlös von 702 Millionen Euro für den Staat bedeutet. Damit reduziert sich der Anteil des Bundes an der Commerzbank von 16,5 Prozent auf nunmehr 12 Prozent.

Unicredit-Chef Andrea Orcel betonte, dass die Bank offen für eine weitere Aufstockung der Beteiligung sei, die über die Marke von 9,9 Prozent hinausgehen könnte. In einer Erklärung hieß es, man werde gemeinsam mit der Commerzbank an einer strategischen Ausrichtung arbeiten, die den Wert für die Aktionäre beider Banken steigern soll. Dazu müssten möglicherweise regulatorische Genehmigungen eingeholt werden, um die Beteiligung weiter auszubauen.

Die Nachricht von Unicredits Engagement bei der Commerzbank sorgte am Mittwochmorgen für deutliche Kursgewinne bei der Commerzbank-Aktie. Im frühen Handel stieg der Kurs um rund 10 Prozent auf 13,86 Euro, nachdem die Aktie am Vortag bei 12,60 Euro aus dem Handel gegangen war. Investoren reagierten positiv auf die Übernahmephantasien und sehen in der Beteiligung von Unicredit eine Chance für eine strategische Neuausrichtung der Commerzbank, die auch in Zukunft weitere Kursgewinne generieren könnte.

Der Verkauf der Anteile ist Teil eines langfristig angelegten Plans der Bundesregierung, sich von der Beteiligung an der Commerzbank zu trennen. In der Finanzkrise 2008/2009 musste der Staat mit Kapitalhilfen in Höhe von 18,2 Milliarden Euro einspringen, um die damals angeschlagene Bank zu stabilisieren. Seitdem hält der Bund Anteile an der Commerzbank, hat jedoch schrittweise mit dem Verkauf begonnen. Eva Grunwald, die Chefin der Finanzagentur, erklärte, dass dieser Verkauf den ersten Schritt in Richtung eines vollständigen Ausstiegs des Bundes darstelle.

Die Platzierung erfolgte in einem beschleunigten Verfahren, bei dem Unicredit das höchste Gebot abgab. Der Erlös kommt dem Bundeshaushalt zugute, während die Commerzbank weiterhin ihre eigene Restrukturierung vorantreibt.

Die Übernahme der Commerzbank-Anteile ist Teil einer größeren Expansionsstrategie von Unicredit, die ihre Präsenz auf dem deutschen Markt ausbauen will. Deutschland gilt als einer der wichtigsten Märkte für die Bank, und eine größere Beteiligung an der Commerzbank könnte es Unicredit ermöglichen, ihre Position als einer der führenden Akteure im europäischen Bankensektor weiter zu festigen.

Für die Commerzbank könnte die strategische Partnerschaft mit Unicredit zusätzliche Synergien schaffen und zu einer stärkeren internationalen Ausrichtung führen. Ob und in welchem Ausmaß Unicredit ihre Anteile weiter aufstocken wird, hängt jedoch von den zukünftigen regulatorischen Bedingungen und Marktgegebenheiten ab.

Die Zusammenarbeit zwischen Unicredit und der Commerzbank könnte in den kommenden Monaten neue Dynamik in den europäischen Bankensektor bringen. Die Commerzbank hat bereits in den letzten Jahren ihre Restrukturierung vorangetrieben, um sich besser für die Herausforderungen des modernen Bankgeschäfts aufzustellen. Mit einem starken Partner wie Unicredit an ihrer Seite könnten sich neue Chancen eröffnen, sowohl im Privat- als auch im Firmenkundengeschäft.

Aktionäre beider Banken dürften von der strategischen Zusammenarbeit profitieren, da sowohl Wachstumschancen als auch mögliche Synergien in den Vordergrund rücken. Die Entwicklung des Aktienkurses der Commerzbank in den kommenden Monaten wird zeigen, wie nachhaltig die Marktteilnehmer die Übernahmepläne von Unicredit bewerten.

Quelle: manager-magazin.de


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