Nicht Eutelsat: Diese Raumfahrt-Aktie hebt nach einem starken Ausblick ab!

Raumfahrt-Aktien liegen im Trend

Die Anteile von Raumfahrtunternehmen ziehen spätestens seit dem vergangenen Jahr großes Interesse auf sich. Die Kommerzialisierung insbesondere von Satelliten in niedrigen Flugbahnen (Low Earth Orbit, LEO) schreitet rasch voran.

Gleichzeitig kürzt die Trump-Regierung der staatlichen Raumfahrtbehörde NASA die Mittel. Die so entstehenden Lücken können von privaten Konzernen gefüllt werden, erst recht, nachdem Elon Musk und SpaceX in Ungnade gefallen sind.

AST SpaceMobile verfehlt Umsatzerwartung um Lichtjahre

Am Montagabend hat mit AST SpaceMobile ein Spezialist für Kommunikationssatelliten seine Quartalszahlen vorgestellt. Profitabel wirtschaftet das Unternehmen zwar noch nicht, aber insbesondere der Ausblick auf die Zukunft lässt hoffen.

Gegenüber dem Vorjahresquartal legten die Erlöse um 28,9 Prozent auf 1,2 Millionen US-Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen um 4,9 Millionen US-Dollar verfehlt. Ein Grund hierfür geht weder aus den Unterlagen noch dem Conference Call hervor. Möglicherweise sind verspätete Starts beziehungsweise Auslieferungen verantwortlich.

Verluste höher als erwartet, Kosten deutlich gestiegen

Dementsprechend überzeugte auch der Betriebsabschluss mit einem Fehlbetrag von -0,41 US-Dollar pro Aktie nicht. Analystinnen und Analysten hatten auf -0,22 US-Dollar und damit auf einen Verlust fast um die Hälfte niedriger getippt.

Insgesamt entstand den Anteilseignern ein Nettoverlust in Höhe von 99,4 Millionen US-Dollar, was gegenüber dem Vorjahreswert von -72,6 Millionen US-Dollar eine Verschlechterung darstellt – das Unternehmen hatte mit steigenden Kosten zu kämpfen.

Rasantes Umsatzwachstum in H2 in Aussicht gestellt

An seinem Ausblick für die zweite Jahreshälfte hat AST SpaceMobile festgehalten. Angestrebt werden Erlöse in Höhe von 50 bis 75 Millionen US-Dollar, angetrieben von einer raschen Ausweitung der Satellitenflotte, die von derzeit 6 auf 40 aktive Satelliten anwachsen soll.

So sollen höhere Erlöse aus der Abdeckung von S-Band-Frequenzen erzielt werden, die etwa für die Kommunikation an Flughäfen eingesetzt werden. Zum Ende des Jahres will das Unternehmen monatlich 6 Satelliten produzieren können, um seine Flotte rasch zu expandieren und neben Wachstumsmärkten auch für eine globale Abdeckung zu sorgen.

Aktie legt nach Zahlen zweistellig zu

Trotz der verfehlten Erwartungen für das abgelaufene Quartal überzeugten die Expansionspläne und die Zuversicht des Managements. Nach einer zunächst negativen Kursreaktion wechselte die Aktie in der US-Nachbörse rasch das Vorzeichen und schloss nach 2,25 Millionen gehandelten Stücken knapp 12 Prozent im Plus.

Behalten diese Kursgewinne am Dienstag ihre Gültigkeit, verschaffen sich die Käuferinnen und Käufer Luft, nachdem zum Wochenauftakt die 50-Tage-Linie in Gefahr geraten war.

Fazit: Eine Menge Fantasie

Ungeachtet dessen könnten die Anteile in den kommenden Wochen und Monaten vor einer Bewertungskorrektur stehen. Bei noch kaum vorhandenen Geschäften ist AST SpaceMobile bereits mit 15,8 Milliarden US-Dollar bewertet. Davon sind knapp 1 Milliarden US-Dollar Finanzreserven und weitere 900 Millionen US-Dollar Ausrüstung.

Die übrigen rund 14 Milliarden US-Dollar sind also eine Wette nicht nur auf die Erlöse, sondern auch die Gewinne, welche sich Anlegerinnen und Anleger zukünftig von AST SpaceMobile erhoffen.

Bei einem als fair angenommenen KGV von 30 entspricht das einem Nettogewinn von 467 Millionen US-Dollar, den das Unternehmen künftig erzielen muss. Bis hierhin ist es jedoch noch ein sehr weiter Weg. Auf dem aktuellen Bewertungsniveau sollte die Aktie nicht mehr gekauft werden.

Autor: ARIVA.DE Redaktion/mg