"Falt-iPhone?" – Die Wall Street ist heiß auf diesen Zulieferer

Wie CNBC berichtet, könnte Lens Tech in den kommenden Jahren einer der größten Profiteure eines faltbaren iPhones werden. Citi schätzt, dass das neuartige Apple-Gerät bereits 2025 fünf Prozent und im Jahr 2027 bis zu zwölf Prozent zum Umsatz von Lens Tech beitragen könnte. Die Analysten um Kyna Wong nannten das Unternehmen am 14. Juli in einer Studie "einen der wichtigsten Nutznießer der Lieferkette für faltbare iOS-Smartphones".

Apple hat bislang keine offizielle Ankündigung gemacht. Doch laut dem bekannten Apple-Insider Ming-Chi Kuo wird die Produktion des faltbaren iPhones im kommenden Jahr anlaufen. Lens Tech äußerte sich nicht direkt zu Apple (Apple Aktie), gab in seinem Börsenprospekt aber an, dass der größte Kunde ein 1976 gegründetes US-Unternehmen mit Nasdaq-Notierung sei – mit einer Geschäftsbeziehung seit fast 20 Jahren und einem Touchscreen-Smartphone als erstem gemeinsamen Produkt.

Nach dem spektakulären Börsengang in Hongkong am 9. Juli, bei dem Lens Tech rund 610 Millionen US-Dollar einnahm, stuft Citi die Aktie mit "Kaufen" ein. Das Kursziel liegt bei 26 Hongkong-Dollar. Das entspricht einem Aufwärtspotenzial von über 20 Prozent. Rund 30 Prozent der IPO-Erlöse fließen in die Forschung zu faltbaren Displays, wie Lens Tech mitteilte.

Unter den prominenten Käufern: US-Hedgefonds-Milliardär Steve Cohen. Laut Meldung an die Börse in Hongkong hält er inzwischen 8,41 Prozent der Stimmrechtsaktien.

Die UBS sieht ebenfalls große Chancen. Die Analystin Zoe Xu und ihr Team erwarten durch die Einnahmen von faltbaren Geräten, KI-Brillen und Robotik bis 2027 jährliche Gewinnzuwächse von mindestens 20 Prozent. Auch sie setzten ihr Kursziel auf 26,20 Yuan (3,65 US-Dollar) rauf. Citi hob separat das Kursziel für die in Festlandchina gehandelten Aktien auf 32 Yuan (4,446 US-Dollar) an.

Lens Tech versucht, sich breiter aufzustellen. Neben Apple nannte das Unternehmen in seinem Prospekt einen "Kunden B", der 2003 gegründet wurde, ebenfalls an der Nasdaq gelistet ist und sich auf smarte Fahrzeuge spezialisiert hat. Möglicherweise verbirgt sich Tesla dahinter. Zudem beliefert Lens Tech Konzerne aus Südkorea, Frankreich und China.

Trotz geopolitischer Spannungen, die die Aktie nach US-Zollandrohungen unter Druck setzten, bleiben die Aussichten positiv. Das Unternehmen plant, mit den Erlösen aus dem Hongkong-Listing seine Produktionskapazitäten in Vietnam und Thailand auszubauen. Bereits heute betreibt Lens Tech neben Standorten in China auch Werke in Vietnam und Mexiko.

Selbst wenn das faltbare iPhone noch auf sich warten lässt, dürfte Lens Tech laut Prospekt vom kommenden iPhone 17 profitieren, das ein schlankeres Design mit neuem Deckglas erhalten soll.

Autor: sbh/Redaktion/neb