Wall Street auf Rekordjagd – doch ein Warnsignal könnte alles kippen
Der S&P 500 hat nach der Zollpolitik der Vereinigten Staaten neue Rekordstände erreicht. Nun schrauben Analysten ihre Prognosen hoch. Doch nicht alle teilen den Optimismus.
Das Investment Institute von Wells Fargo (Wells Fargo Aktie) erwartet, dass der Leitindex bis zum Jahresende zwischen 6.300 und 6.500 Punkten notiert. Der Mittelwert von 6.400 liegt spürbar über der bisherigen Schätzung von 5.900 bis 6.100 Punkten. Stratege Darrell Cronk erklärte in einer Mitteilung an Kunden, dass die verschobenen Zollerhöhungen den Abschwung der US-Wirtschaft abmildern könnten.
Die Wachstumsdelle werde zwar bis Anfang 2026 anhalten, aber die unmittelbare Belastung sei deutlich geringer. Cronk sieht dadurch eine Stabilisierung der Konjunktur, auch wenn spätere Folgen durch steigende Preise unausweichlich bleiben.
US-Präsident Donald Trump hatte im April hohe Zölle angekündigt, deren Einführung jedoch verschoben. Diese Entscheidung half dem S&P 500, sich von einem Ausverkauf zu erholen. Der Index stand kurz vor einer Baisse, bevor er in der vergangenen Woche mit 6.481 Punkten ein neues Rekordhoch markierte. Wells-Fargo-Analysten schrieben dazu, dass die Zollpause in Kombination mit neuen Steuersenkungen die Stimmung an den Märkten verbessert habe.
Andere Marktbeobachter warnen jedoch vor Rückschlägen. Julian Emanuel von Evercore ISI, der mit 5.600 Punkten das niedrigste S&P-Ziel in einer CNBC-Umfrage abgab, hält einen Rückgang von 7 bis 15 Prozent für möglich. Er verwies auf die anstehende Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell beim Symposium in Jackson Hole. Emanuel erwartet, dass Powell am 22. August indirekt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte im September signalisiert.
Eine größere Lockerung sei ohne Schwäche am Arbeitsmarkt ausgeschlossen, weitere Schritte im Oktober oder Dezember blieben datenabhängig. "Für einen Markt, der sich auf 50 Basispunkte im September gefreut hatte, könnte diese vorsichtige Haltung einen spürbaren Rücksetzer auslösen", so Emanuel.
Auch die UBS warnt vor kurzfristiger Volatilität. "Die Aktienbewertungen sind nach einer deutlichen Rallye in den vergangenen Monaten hoch", schrieb David Lefkowitz, Leiter US-Aktien bei der Bank. Er verwies auf eine Abschwächung am Arbeitsmarkt und steigende Inflation, die durch die Zölle verstärkt würden. Unsicherheit bestehe weiterhin über die langfristigen Effekte. Dennoch erwartet Lefkowitz, dass die Kurse in einem Jahr höher stehen werden.
Hinweis:
ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen.
Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich
dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch
eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link
„Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für
diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.