Wenige Tage vor seiner geplanten Ernennung zum Präsidentschaftskandidaten wurde Haftbefehl gegen den Istanbuler Bürgermeister Ekrem Imamoglu erlassen. Ihm werde unter anderem die Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Korruption vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft.
Damit erschüttert einmal mehr eine politische Krise das Vertrauen der Anleger in den türkischen Finanzmarkt. Die Lira sackte zum US-Dollar auf ein Rekordtief; zwischenzeitlich mussten mehr als 40 Lira für einen Dollar (Dollarkurs) gezahlt werden. An der Börse in Istanbul war der Leitindex Borsa Insanbul 100 zeitweise um fast 7 Prozent eingebrochen. Zuletzt stand noch ein Minus von 4,6 Prozent zu Buche. Auch am Anleihenmarkt gingen die Kurse auf Talfahrt.
"Türkische Vermögenswerte stehen unter starkem Verkaufsdruck", sagte Piotr Matys, Währungs-Analyst bei In Touch Capital Markets. Einigen Anlegern werde nun erneut in Erinnerung gerufen, dass Präsident Erdogan seine Macht noch mehr festigen will. Erdogan versuche mit diesem Schritt, seinen größten politischen Rivalen daran zu hindern, bei den für 2028 anstehenden Präsidentschaftswahlen zu kandidieren.
Die aktuellen Entwicklungen stellen die positive Stimmung unter den globalen Anlegern gegenüber den Vermögenswerten der Türkei auf die Probe. Diese Investoren hatten darauf gewettet, dass das Land weniger von den durch Handelskonflikte verursachten Schwankungen betroffen sein wird als andere Länder.
Besser als erwartet ausgefallene Inflationswerte im Februar, eine Leitzinssenkung und die Hoffnung auf engere Beziehungen zur Europäischen Union hatten dazu beigetragen, dass türkische Aktien Anfang des Monats noch stark gestiegen waren. Durch den Kursrutsch am Mittwoch ist dieses Kursplus jetzt deutlich geschrumpft./la/stk/jha/
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