Der deutsche Heimatmarkt gilt als schwierig, insbesondere das Briefgeschäft. Die ehemalige Monopolstellung des DHL-Konzerns wurde mit der Privatisierung 1994 aufgebrochen. Inzwischen gerät das Briefgeschäft durch die Digitalisierung zusätzlich unter Druck. Dennoch profitieren die Bonner von ihrer historisch starken Marktposition und auch von ihrer Preissetzungsmacht. Demgegenüber boomt der E-Commerce, der sehr gute Chancen bietet. Zudem sorgten die Engpässe in den globalen Lieferketten während der Corona-Pandemie für außerordentlich hohe Gewinne. Hier konnten höhere Preise im Express- und Frachtgeschäft leichter durchgesetzt werden. Langsam schwindet dieser Effekt aber aus den Zahlen. Zuletzt wurden hier rund die Hälfte des Umsatzes und über 70 Prozent des EBIT erwirtschaftet. Die zentrale Frage bleibt: Kann die Deutsche Post diese Herausforderungen meistern und weiter profitabel wachsen?
Vor allem der Blick auf das Wachstum dürfte entscheidende Hinweise geben – auch auf die aktuelle konjunkturelle Lage. Wirken sich die Trump-Zölle auf das Geschäft der DHL Group aus und stoppen sie den Megatrend Globalisierung, von dem das rheinische Unternehmen profitiert? Unabhängig davon will die DHL Group ihren Umsatz mittelfristig um 50 Prozent auf 120 Milliarden Euro im Jahr 2030 steigern. Weitere Zukäufe könnten helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Für die DHL Group lief es zuletzt alles andere als rund. Der Konzern musste im dritten Quartal seine Gewinnprognose für 2024 und auch für 2026 senken. Im dritten Quartal stagnierte der operative Gewinn bei 1,37 Milliarden Euro. Insbesondere das Frachtgeschäft sowie das deutsche Brief- und Paketsegment verzeichneten Rückgänge, während die Margen in der Luftfracht hinter den Erwartungen zurückblieben. Auffällig ist, dass die gesamte Logistikbranche unter sinkenden Frachtraten, einem schwächelnden Welthandel und den Auswirkungen der Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer leidet. Zudem steigen die Kosten für die Deutsche Post: Ein Tarifabschluss mit Verdi bringt 170.000 Beschäftigten über zwei Jahre stufenweise 5 Prozent mehr Lohn. Obwohl das Porto bereits zuvor erhöht worden war, hatte die Post selbst eine noch stärkere Erhöhung gefordert, sich damit aber bisher nicht durchsetzen können.
Langfristig eine gute Performance, doch kurzfristig prägen Unsicherheiten das Bild.
Auf Jahressicht konnte die Aktie zwar um rund 8 Prozent zulegen, der DAX 40 stieg im gleichen Zeitraum jedoch um über 30 Prozent. Seit dem Allzeithoch im Herbst 2021 hat die DHL Group Aktie fast 40 Prozent verloren. Dabei wurden die Erwartungen der Analysten in den letzten zehn Quartalen fünfmal verfehlt. Mal sehen, ob sich die Aktie mit den neuen Q4- und Jahreszahlen 2024 stabilisieren kann.
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