Nach Einschätzung der Analysten habe sich Heliostar Metals in den vergangenen zwölf Monaten grundlegend gewandelt. Unter der Leitung von CEO Charles Funk und Chairman Jacques Vaillancourt habe das Management das Unternehmen von einer explorationsfokussierten Organisation zu einem Cashflow-orientierten Betreiber mit mehreren Projektschwerpunkten weiterentwickelt. Die Einnahmen aus laufenden Operationen - insbesondere aus der La-Colorada-Mine - sollen laut Management künftig die Entwicklung des Kernprojekts Ana Paula finanzieren. Diese Strategie sei laut 3L Capital ein entscheidender Vorteil in einem Marktumfeld, das häufig durch Kapitalverwässerung geprägt sei.
Das Analystenteam schreibt, Heliostar liefere „nicht nur Ziele, sondern Ergebnisse" und das Management arbeite mit „operativer Logik und Kapitaldisziplin". Das Ziel des Unternehmens liege bei einer jährlichen Produktion von über 100.000 Unzen Goldäquivalent (AuEq) bis 2028 und über 250.000 AuEq bis 2030.
Laut 3L Capital bildet das Ana-Paula-Projekt das zentrale Werttreiber-Asset von Heliostar Metals. Das Unternehmen konzentriere sich auf ein 15.000–20.000 Meter umfassendes Bohrprogramm, um Ressourcen zu erweitern, den Goldgehalt zu erhöhen und neue oberflächennahe Zonen mit über 2,5 g/t Gold zu identifizieren.
Die geplante Preliminary Economic Assessment (PEA) im vierten Quartal 2025 solle erstmals die Wirtschaftlichkeit eines reinen Untertagebetriebs zeigen. 3L Capital rechne mit Rückgewinnungen über 90 %, insbesondere durch die Integration des BIOX-Verfahrens. Dieses Verfahren nutzt spezielle Bakterien, die schwefel- und eisenhaltige Mineralien im Erz biologisch oxidieren. Dadurch wird das im Gestein eingeschlossene Gold freigesetzt, das sonst kaum oder nur mit hohem Chemikalieneinsatz gewonnen werden könnte. BIOX gilt als umweltfreundlicher, kosteneffizienter und technisch zuverlässiger als herkömmliche Röst- oder Druckoxidationsmethoden und ist weltweit in mehreren Großminen erfolgreich im Einsatz.
Das Erzvorkommen sei geologisch kompakt und gleichmäßig mineralisiert, was laut Bericht eine stabile, planbare Förderung ermögliche. Die Analysten modellieren eine Produktion von rund 75.000 Unzen Gold pro Jahr über etwa neun Jahre, mit über 100.000 Unzen jährlich in den ersten drei Jahren. Die geschätzten Investitionskosten lägen bei rund 300 Mio. US-Dollar, wovon etwa 50 Mio. auf die BIOX-Anlage entfielen.
Heliostar bereite zudem einen neuen Umweltgenehmigungsantrag (MIA) für den Untertagebetrieb vor, dessen Einreichung im ersten Quartal 2026 geplant sei. Durch das neue Design werde die betroffene Oberfläche um bis zu 45 % reduziert, was laut 3L Capital die Genehmigungschancen verbessere. Eine Entscheidung könne im ersten Quartal 2027 erfolgen. Analyst Steven Therrien bezeichnete Ana Paula als „technisch ausgereiftes Projekt mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit und klarer Entwicklungslogik“.
Die La-Colorada-Mine entwickelt sich laut 3L Capital zum operativen Rückgrat von Heliostar Metals. Das Unternehmen erwirtschafte dort bereits stabilen Cashflow durch die Wiederaufbereitung historischer Halden und bereite parallel die Erweiterung des Tagebaus vor. Die Analysten bewerten diesen Ansatz als strategisch klug, da die Haldenproduktion mit geringem Kapitalaufwand und soliden Margen verbunden sei. Neben der laufenden Verarbeitung prüfe Heliostar die Halden „Truckshop“ und „El Dorado“, die zusammen rund 45.000 Unzen Gold enthalten könnten und voraussichtlich 2026 in Produktion gehen sollen. Geplante Meilensteine:
-Landnutzungs-Genehmigung (CUS): erwartet im 4. Quartal 2025
-Start der Vorstripping-Arbeiten: 1. Quartal 2026
-Produktionsbeginn aus dem Veta-Madre-Tagebau: ab Mitte 2026
Das Investitionsvolumen liege bei rund 30 Mio. US-Dollar. 3L Capital bezeichnet La Colorada als Projekt mit „geringem Risiko und hoher Rendite“. Die Analysten heben hervor, dass die Mine inzwischen „ein effizient geführter Goldbetrieb mit klaren Expansionschancen“ sei und eine solide Basis für weiteres Wachstum bilde.
Für die San-Agustín-Mine in Durango erwartet 3L Capital den Neustart der Produktion im 4. Quartal 2025. Die Genehmigung für den sogenannten „Corner-Pit"-Bereich liege vor, sodass der Beginn der Förderung ohne Verzögerung erfolgen könne. Die Analysten gehen davon aus, dass das Projekt kurzfristig eine margenstarke Oxidproduktion ermögliche und langfristig Erweiterungspotenzial in tieferliegenden Sulfidzonen biete. Analyst Micah Yuen bezeichnete San Agustín als „Cashflow-starkes Projekt mit langfristigen Wachstumsoptionen".
Auch das Cerro-del-Gallo-Projekt (CdG) wird laut Bericht als unterschätzter Werttreiber eingestuft. Die Pre-Feasibility Study (PFS), deren Veröffentlichung Ende 2025 erwartet werde, könne laut Analysten starke ökonomische Kennzahlen liefern. Es sei von einer jährlichen Produktion von über 80.000 Unzen Gold über zehn Jahre auszugehen - bei niedrigen Betriebskosten und hoher Kapitalrendite.
Für die Unternehmensbewertung nutzte 3L Capital ein Diskontierungsmodell (Discounted-Cashflow-Modell, DCF). Dieses Verfahren dient dazu, den sogenannten Net Asset Value (NAV) - also den inneren Wert eines Unternehmens - zu bestimmen. Grundlage ist die Schätzung der künftigen Geldflüsse aus den Minenprojekten, die dann auf den heutigen Zeitpunkt abgezinst werden. Auf diese Weise ergibt sich ein realitätsnahes Bild des Unternehmenswerts unter Berücksichtigung von Projektrisiken, Entwicklungskosten und erwarteten Goldpreisen. Die Analysten legten zwei Szenarien zugrunde:
-Basisfall (Goldpreis 3.000 US$/oz): 1,705 Mrd. C$ NAV bzw. 5,64 C$ je Aktie
-Spot-Fall (Goldpreis 3.500 US$/oz): 2,299 Mrd. C$ NAV bzw. 7,62 C$ je Aktie
Im Basisfall wurde ein durchschnittlicher Diskontierungssatz von 5 % bis 10 % je nach Projektstufe verwendet. Die Berechnung umfasst die Projekte Ana Paula, La Colorada, San Agustín, San Antonio (50 % des Netto-Barwerts) sowie Cerro del Gallo. Zusätzlich wurden Cashbestände, Optionen und die voraussichtliche Verwässerung durch ausstehende Warrants berücksichtigt. 3L Capital nutzte für seine Bewertung einen Aktienkurs von 1,73 C$. Daraus ergibt sich ein P/NAV-Verhältnis von 0,31 im Basisfall und 0,23 im Spotfall. Zum Vergleich: Etablierte Junior-Goldproduzenten weisen im Branchendurchschnitt ein P/NAV von etwa 0,70 auf. Sollte Heliostar diesen Bewertungsdurchschnitt erreichen, ergäbe sich laut Analysten eine theoretische Wertsteigerung von über 200 % im Spot-Szenario.
Basierend auf dem geschätzten EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) und dem erwarteten operativen Cashflow für 2026 komme Heliostar nach Einschätzung von 3L Capital einer fairen Bewertung innerhalb des Sektors zunehmend näher. Sollte das Unternehmen langfristig auf die Bewertungsmultiplikatoren etablierter Goldproduzenten steigen, könnte dies laut Modell ein Kurspotenzial von bis zu 220 % innerhalb der nächsten drei Jahre implizieren. Die Analysten fassen zusammen, Heliostar werde „vom Markt noch immer wie ein Explorer bewertet, operiere jedoch längst wie ein Produzent".
Dieser Artikel basiert ausschließlich auf den im Analystenbericht von 3L Capital enthaltenen Informationen und Einschätzungen. Alle Bewertungen, Projektionen und Zitate stammen aus der Analyse „Heliostar Metals – Site Visit Update, Oktober 2025“ von Mark Souvenir, Steven Therrien (P.Geo) und Micah Yuen. Der Artikel stellt keine eigene Einschätzung oder Anlageempfehlung dar, sondern fasst die Aussagen von 3L Capital in journalistischer Form zusammen.
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.