Nahaufnahme Aluminiumspäne im grünen Container, Köln, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Nicht Gold: Aluminium wird zur kritischen Ressource der Weltwirtschaft – Preise explodieren

Aluminium wird zum neuen Schlüsselmetall der Weltwirtschaft. Die Preise steigen, China dominiert die Produktion, und eine globale Versorgungskrise rückt gefährlich näher.
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Während Anleger auf Gold (Goldkurs) und Silber blicken, erlebt ein anderes Metall still und leise seinen Aufstieg: Aluminium. Der Werkstoff, ohne den die moderne Industrie kaum denkbar wäre – von Smartphones über Flugzeuge bis hin zu Elektroautos –, steht vor einer entscheidenden Richtungsentscheidung. Die Welt läuft Gefahr, entweder in eine Versorgungskrise zu schlittern oder sich noch stärker von China abhängig zu machen.

Der Preis für Aluminium liegt derzeit bei fast 2.900 US-Dollar pro Tonne. Das entspricht einem Drei-Jahres-Hoch und stellt das obere Fünftel der Preisspanne der letzten drei Jahrzehnte dar. Trotz geringer öffentlicher Aufmerksamkeit benötigt die Industrie jedes Jahr Aluminium im Wert von fast 300 Milliarden US-Dollar. Damit zählt Aluminium zu den wichtigsten Rohstoffen der Welt. Nur Stahl wird noch häufiger verwendet.

Der Haken: Die Herstellung ist extrem energieintensiv – Aluminium gilt nicht umsonst als "verfestigter Strom". Um eine Tonne zu gewinnen, benötigen Schmelzöfen so viel Energie wie fünf deutsche Haushalte im Jahr. Genau das verschafft China einen Vorteil: Das Land produziert mit billigem Kohlestrom rund 60 Prozent des weltweiten Aluminiumangebots. Doch nun stößt das Reich der Mitte an Grenzen. Die kommunistische Führung hat die heimische Produktion bei 45 Millionen Tonnen gedeckelt – ein Limit, das 2025 erreicht sein wird.

Die Lage ist explosiv: Der weltweite Bedarf wächst jährlich um zwei bis drei Millionen Tonnen, während in Europa immer mehr Schmelzen wegen hoher Strompreise schließen. Die Lagerbestände sind niedrig und die steigende Nachfrage nach Aluminium als Ersatzmaterial wird zusätzlich durch den hohen Preis von Kupfer begünstigt.

China sucht derweil nach Auswegen. In Indonesien entstehen gigantische neue Schmelzanlagen chinesischer Konzerne wie Tsingshan oder Hongqiao. Dank billiger Kohle und lockerer Umweltauflagen könnte das Land bis 2030 zum viertgrößten Aluminiumproduzenten der Welt aufsteigen. Doch die Expansion verläuft schleppend: Die Baukosten sind hoch und technologische Durchbrüche bleiben aus.

Für Anleger bedeutet das: Aluminium steht vor einem Spannungsfeld zwischen Preisanstieg und geopolitischer Abhängigkeit. Steigende Preise sind wahrscheinlich, doch ob sie das Rekordniveau von 4.000 US-Dollar erreichen, hängt davon ab, ob China sein Produktionslimit aufweicht oder ob Indonesien schnell genug liefern kann. Sicher ist nur eines: Das graue Metall wird für die Weltwirtschaft glänzender denn je.

Autor: sbh-Redaktion/FH


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