ZITTERN GEHÖRT ZUM BEGINN D. HAUSSE !!

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ZITTERN GEHÖRT ZUM BEGINN D. HAUSSE !!

 
22.10.02 09:20
Thieme in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung  


21.10.2002
Zittern gehört zum Beginn einer Hausse
Selbst Optimisten waren positiv überrascht. Mit einer so starken Börsenwoche hatte kaum jemand gerechnet. Im Durchschnitt legten die drei wichtigsten amerikanischen Börsenindizes - Dow Jones, Standard & Poor's 500 und Nasdaq - rund sechs Prozent zu. Lediglich einmal, am Mittwoch, wurde der Aufwärtstrend, der schon in der Vorwoche begann, unterbrochen, als der Halbleiterproduzent Intel ein enttäuschendes Quartalsergebnis vorlegte sowie der Getränkegigant Coca-Cola die Erwartungen der Anleger ebenfalls nicht erfüllte und bis zum Jahresende keine Verbesserung versprach. Diese Ernüchterung verflog jedoch, als der Computerriese IBM die Analystenschätzungen für das dritte Quartal deutlich übertraf. Fiel der Aktienkurs am 9. Oktober auf ein Jahrestief von unter 55 Dollar, so schloß er am Freitag über 75 Dollar - ein Anstieg von 35 Prozent innerhalb von nur sieben Börsentagen. Seit den Jahrestiefständen vom 9. Oktober hat der Dow-Jones-Index über 14 Prozent zugelegt. Die vergangenen beiden Wochen zählen damit zu den besten seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die entscheidende Frage ist jetzt, ob es sich hierbei lediglich um eine Reflexrally innerhalb einer bereits mehrjährigen Baisse handelt oder um einen Haussebeginn mit weiterem Potential. Seit der Baisse kurz nach der Jahrtausendwende hat es bisher beim Dow-Jones-Index vier Fehlstarts gegeben und sogar doppelt so viele beim Nasdaq-Index. Nach den Terrorangriffen vom 11. September des vergangenen Jahres kam es im vierten Quartal zu einer deutlichen Kurserholung, die den Freiverkehrsmarkt um 40 Prozent nach oben katapultierte, während der Dow-Jones- und der Standard-&-Poor's-500-Index mehr als 20 Prozent zulegten, was die Definition einer Hausse erfüllte. Jedoch setzte schon zu Jahresbeginn eine Verkaufswelle ein, die die gesamten Indexgewinne eliminierte und zusätzliche Verluste einbrachte, bevor es dann Ende Juli innerhalb eines Monats wiederum zu einem Anstieg von rund 20 Prozent kam, um dann bis zum 9. Oktober auf einen Fünfjahrestiefstand zurückzufallen. Volatilität wurde somit zu einem typischen Merkmal der Börse.

Etliche Argumente sprechen für eine Fortsetzung des jüngsten Börsenaufschwungs. Die Quartalsergebnisse sind bisher in 60 Prozent der Fälle besser als erwartet, während sich die Enttäuschungen auf nur zwölf Prozent beschränken. Die amerikanische Wirtschaft expandiert ohne jeglichen Inflationsdruck. Erfahrungsgemäß beginnt mit dem November die stärkste Sechsmonatsphase der Börse. Im Vergleich zu den historisch niedrigen Renditen für Staatstitel sind Aktien attraktiv. Allerdings stand der Rentenmarkt seit dem 9. Oktober unter deutlichem Verkaufsdruck, was die Renditen etwas erhöhte. Der Pessimismus bei Anlegern ist trotz der Aktienrally noch weit verbreitet. Zurückhaltend sind auch die meisten Börsenbriefe. Besonders diese beiden Daten haben sich in der Vergangenheit als ausgezeichnete konträre Indikatoren erwiesen. Skepsis ist somit ein gutes Hausseargument.

Vor 15 Jahren kam es am 19. Oktober mit rund 23 Prozent zum größten prozentualen Tagesverlust in der Geschichte des Dow Jones. Knapp zwei Jahre später, im August 1989, wurden schon wieder neue Höchststände erreicht. Um eine ähnliche Entwicklung vorzuweisen, müßte der Dow Jones jetzt bis zum vierten Quartal 2004 um rund 40 Prozent steigen.

Eine Siebentagesrally regt offensichtlich die Phantasie eines Optimisten an. Selbst ein Verkaufsdruck in den nächsten Tagen würde den Startschuß nach dem 9. Oktober nicht verstummen lassen, solange die Quartalsergebnisse mehrheitlich positiv ausfallen. Zittern ist Bestandteil einer neuen Hausse.


mfg

ath

PS.Die hoffnung stirbt zuletzt!!


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